Servus wieder
Hier ein Zwischenbericht, bzw. Abschlussbericht:
Das Entfernen des Mittelstückes im Tintenleiter vom 823 beschert einen satten Tintenfluss, der aber irgend wann komplett stoppt. Es ist wohl so, dass dadurch keine Luft mehr in den Tintentank zurück fließen kann.
Das Bearbeiten des Mittelstückes (erweitern der Kanäle) wäre wahrscheinlich besser, ist aber für Laien kaum machbar. Dazu braucht man Spezialwerkzeug und ein paar Ersatzteile. Beides ist für normale Anwender kaum oder gar nicht beschaffbar.
Wie man es dreht und wendet, auch der Custom 823 FA ist NICHT der ideale moderne "Flexer" in der mittleren Preisklasse. Die Ursache ist der billige Plastiktintenleiter und unser westliches schnelles Schreiben, das die Japaner in ihrer Originalschrift nicht kennen. Für das "Malen" japanischer Schriftzeichen ist der Füller recht gut geeignet.
Ich habe auch den Tintenleiter von einem Noodler's Konrad probiert. Diese Tintenleiter sind aus EBONIT und können daher leicht bearbeitet werden. Die Länge ist gleich, auch die Dicke passt. Jedoch muss man den Noodler's Tintenleiter am hinteren Ende stark verjüngen, damit er in den 823er passt. Dabei verschwindet auch die Rille an der Oberseite. Das Ergebnis: KEIN Tintenfluss, weil keine Luft rein kann oder keine Tinte raus kann. Die Alternative: Griffstück vom 823er ausbohren

- vielleicht versuche ich das mal.
Wenn der Tintenleiter schon reinpasst, müsste doch die Feder in den Noodler's Konrad passen: Tut sie auch. Ich habe den Füller mit eingesteckter Feder auf 60 Grad erwärmt und ein wenig "herumgedrückt", bis alles fest sitzt. Allerdings verwende ich die "Ebonite"-Version des Konrad, das Griffstück der Acryl-Variante lässt sich SO nicht anpassen, nur der Tintenleiter.
Bei der Acryl-Version würde ich zum Abdichten Teflon-Band empfehlen, wie es auch die Installateure verwenden (Baumarkt). Die Feder damit am Tintenleiter fixieren (eine bis maximal zwei Wicklungen) und einschieben.
Eines muss ich hier noch erwähnen: Beim Experimentieren mit dem Füller ist mir auch eine
Pilot 742 Forukan (Falcon-FA) mit einer wirklich tollen Flexfeder in die Hände gefallen (Amazon ca. 130 Euro), die das gleiche Problem wie der 823 und der 743 hat: Plastiktintenleiter mit Railroading - und deshalb bei mir in der Schachtel "schläft".
Die 742er FA Feder passt ganz ohne Bearbeitung in den Nib Creaper von Noodler's. Das ist die kleinere Variante des Konrad oder Ahab und wie bei allen Noodler's Federn mit EBONIT-Tintenleiter.
Was soll ich sagen: DAS IST EINE ECHTE MODERNE FLEXFEDER, die nicht die Welt kostet. Lediglich die Noodler's Federn sind in Europa kaum noch zu bekommen, nicht mal bei "missing pens"

. Ich besorge meine von Goulet-Pens (
http://www.gouletpens.com/home).
Wie auch immer: Out of the Box gibt es nur den Pelikan M1000. Zu dessen Federn und deren "Flex" muss ich noch hinzufügen, dass ich zwei Federaggregate besitze: Eine F (von mir zur M gemacht) und eine Stub. BEIDE sind extrem flexibel und flexen wunderbar. Die Stub produziert dabei ein Schriftbild zum niederknien - aber klein schreiben kann man damit nicht

.
Bleibt als Alternative noch die Hoffnung auf die Wiederauferstehung der Wahl-Eversharp Decoband. In Europa bereits erhältlich - siehe hier:
Frankreich:
http://morastylos.com/stylos/neufs/wahl ... arp/l.html
Akkerman soll noch als Händler hinzukommen, aber der Preis wird wohl der gleich sein. Von einem Kauf in den USA selbst rate ich ab, weil der Zoll derzeit etwa 30 Prozent (in Österreich) ausmacht. Bei einem Verkaufspreis von 900 US-Dollar (derzeit 820 Euro) wären das 1066 Euro, da ist der Preis von 980 Euro in Frankreich ein Schnäppchen
Den modernen Decoband gibt es mit Flex-Feder und Superflex-Feder. Bei DEM Preis würde sogar ich mit meinem Füller-Virus abwarten, was das wirklich bedeutet, obwohl Ebonit als Material für den Tintenleiter verwendet wird. Wenn dieses Gerät jedoch genau so schreibt wie mein "Wahl Eversharp Gold Seal Decoband Oversize Signature" (was für ein Name), werde ich wohl zuschlagen müssen und Urlaub in Balkonien bei Wasser und Brot machen 8) ...