Nakaya Celluloid

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Ursceal
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Nakaya Celluloid

Beitrag von Ursceal »

Hallo, allsammen!

vielleicht erinnert sich der eine oder andere an meine Suche nach einem grünen Füllfederhalter, und ich dachte, nein: wähnte, mit einem Conway Stewart «Wellington» hätte ich ihn gefunden, doch dann mußte ich zu meinem Leidweisen feststellen, dieses wunderhübsche Stück liegt mir zu schwer in der Hand: 24 g ohne Kappe; bei aller Liebe: das ist mir zu viel.
Nun – genug der Vorrede – habe ich den Nakaya Celluloid in Jadegrün entdeckt (ohne Kappe 9.4 g!), doch wie es bei derart ‹exotischen› Marken ist, wer weiß über die Schreibeigenschaften etwas zu sagen. Ich habe nicht vor, ihn zu sammeln, ich möchte ihn nutzen, soz’sagen täglich, doch gibt es etwas bei der Tinte zu beachten? sollte ich nur bestimmte Papiere nutzen? wie steht es mit dem Tintenfluß? welche Breite empfiehlt sich?

Danke fürs Mitlesen
Úrscéal
yoda
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Re: Nakaya Celluloid

Beitrag von yoda »

Hallo
Ich habe einen Nakaya. Allerdings nicht aus Zelluloid sondern aus normalem Kunststoff. Die Feder meines Nakaya ist eine double slit music nib. Sie ist für eine Music-Nib eher Rigide aber liefert ein schönes und gutes Schriftbild.
Der Füller an sich ist sehr gut verarbeitet und liefert keinen Grund zu Tadel. Ich gehe davon aus, dass das beim Zellulid auch so ist.
Ich habe meinen Nakaya bei John Mottishaw gekauft. Da konnte ich am Telefon abklären, wie der Tintefluß sein soll und ob ich mit viel oder wenig Druck schreibe. Ich bin also nicht sicher, ob ich bei einem andern Händler so einen tollen Füller "out of the box" bekommen hätte und wenn man in den USA kauft ist das absolut notwendig.
Ich kann den Füller empfehlen aber der Bezug ist ein echtes Problem.

Gruß
Hugo
Ursceal
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Re: Nakaya Celluloid

Beitrag von Ursceal »

Hallo,

danke für die schnelle Antwort.
Hast Du einen Urushi oder Equilibrium? Der Größentabelle auf nakaya.org entnehme ich einen Durchmesser von 16,5 bis 15 mm. Da ich recht kleine Hände habe (ich nutze augenblicklich einen M 400), bin ich unsicher, ob 15 mm nicht zu dick wären. Das Celluloid-Modell wird 14,9 mm angegeben, aber auf Nachfrage habe ich erfahren, der Schaft durchmißt 12,2 mm, käme sonach meiner Hand entgegen. Doch seine Masse ohne Kappe liegt unter 10 g, ähnlich dem M 400; der Schaft eines Urushi Writer portable käme auf 15 g, doch da wäre eben der Durchmesser. – Was soll ich sagen: einen in die Hand nehmen wäre das beste. Ich möchte ähnliches wie mit dem Wellington nicht noch einmal erleben.

Ich kann Englisch leidlich lesen, beim Schreiben habe ich den LEO aufgerufen und Sprechen nebst Verstehen: na, das lasse ich lieber. So scheidet mal eben anrufen für mich aus.

Ich drücke wenig auf, außer, ich habe es eilig auf dem Papier, dieserhalb suche ich einen Füllfederhalter, den ich in der Hand spüre, den ich führen muß, für den ich indes keine Kraft aufzuwenden hätte. Der M 400 ist zu leicht, der Conway Stewart 15 zwischenzeitlich war es ebenso, der Wellington ist viel zu schwer. Ein M 600 (ein M 620 Berlin wäre schön) ist etwas größer und schwerer, habe allerdings noch keinen zur Hand genommen, aber er könnte noch zu leicht sein (außer mit aufgesetzter Kappe), ein M 800 ist schon gemäß den Angaben ohne Kappe mit rund 20 g zu schwer. Einen Sailor Professional Gear Green Mosaic habe ich ins Auge gefaßt, auch wegen der tollen Feder, nur weiß ich nicht, wie mir der bauchige Schaft in der Hand liegen wird.

Einige Worte zum Papier. Bei Entwürfen und Erstfassungen bin ich nicht wählerisch; da nehme ich gern Rückseiten bedruckter Blätter. Wie kommt ein Nakaya oder ein Sailor (Du besitzt einen, richtig?) damit zurecht? Muß ich etwas bei der Tinte beachten? Ich habe eine De Atramentis in Tannengrün und eine Caran d’Ache Amazon gekauft. Sind der Nakaya und der Sailor hinreichend genügsam oder sollte diesen edlen Schreibern edles Papier und Tinte gegönnt werden?

Nachdem ich eine hilfreiche Antwort aus Japan erhalten habe mit dem Hinweis, sie freute sich auf eine Bestellung und sogleich den Verweis auf die Seite angab, scheint der Bezug ohne Schwierigkeiten verlaufen zu können. Doch soweit bin ich noch nicht. Hübsch fände ich neben dem Celluloid Jade einen Urushi Writer portable Midori oder Heki-Tamenuri.
Abschließend die Gretchenfrage: Wärest Du bereit, Dich mit mir zu treffen, damit ich Deinen Nakaya zur Hand nehmen und einige Zeilen probeschreiben kann?

Danke fürs Mitlesen
Úrscéal
yoda
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Re: Nakaya Celluloid

Beitrag von yoda »

Hallo
Zunächst einmal dazu welchen Nakaya genau ich habe. Es ist dieser hier:

http://www.nibs.com/NakayaLongKuroTamenuri.html

Auf der Nakaya Seite ist das der Cigar.

Ich habe ihn auch über John Mottishaw bezogen. Die Dicke würde ich mit einem MB 146 vergleichen. Mir ist das nicht zu dick. Ich schreibe auch gerne mit einem 149er oder mit den dicken Jungs von Delta.

Treffen: Nun einige CAS-Mitglieder treffen sich am 29.11. in Mannheim in N1. Es wäre sicher keine schlechte Idee auch dorthin zu kommen Du bist herzlich eingeladen. Rolf Thiel hat sich auch angesagt, so dass du auch einen Sailor zu gesicht bekommen könntest.

Gruß
Hugo
hotap

Re: Nakaya Celluloid

Beitrag von hotap »

Hallo zusammen,
yoda hat geschrieben: Auf der Nakaya Seite ist das der Cigar.
sach ma, Hugo:
Kappe und Korpus gehen ja fließend bei diesen sog. Cigar Füllern ineinander über. Nicht so wie bei den meisten, uns bekannten, Füllfederhaltern wo die Kappe erhaben auf den Korpus geschraubt wird.
Wenn du jetzt die Kappe abgeschraubt hast und möchtest schreiben, stört dann diese – wie soll ich sagen – abgeschnittene Kante am Schaft nicht in der Hand beim schreiben? Ich könnte mir vorstellen, dass diese Kante irgendwie in und bei der Griffhaltung stört?
Leider habe ich bisher so einen „Cigar“ Füllfederhalter noch nie real vor meinen Augen, geschweige in der Hand, gehabt.

Ich würde mir so einen nämlich auch gerne zulegen – egal ob jetzt von Nakaya, Namiki oder wie sie alle heißen…

Aber leider habe ich bisher mein dafür etwas angespartes Geld lieber für günstige (Geldmäßig) historische deutsche und englische 20er – 30er- 40er Jahre Hebel- Druck- Plungerfüller etc. ausgegeben. :( :o

Viele Grüße
Günter
Ursceal
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Re: Nakaya Celluloid

Beitrag von Ursceal »

Es wir mir kaum jemand glauben, aber ich hab noch nie einen MB gehalten, kann sonach mit einem solchen nicht vergleichen.
Nachdem ich die Größentabelle auf nibs.com und nakaya.org näher angesehen habe, ist mir aufgefallen, die 15 mm durchmessenden und 160 mm langen Urushi cigar sind bei weitem nicht so schwer wie ihre europaischen Brüder, was wohl am Ebonit liegen dürfte. Mein Wellington wiegt insgesamt 37 g; ein entsprechend langer Urushi portable 22 g bei 3 mm größerem Durchmesser.
Wie kommst Du mit dem kleinen ‹Absatz› zwischen Schaft und Griffstück am Gewinde zurecht? Greifen die Finger darüber hinweg oder muß die Hand sich daran gewöhnen?

Den Termin am 29. Nov nähme ich zu gern wahr, nur habe ich dieses Wochenende anderweitig eingerichtet. Schade. Nun, es wird sich eine andere Gelegenheit ergeben; spätestens auf der Kölner Messe im März 2010, zu der Herr Thiel mich eingeladen hat.

Grüße
Thomas
hotap

Re: Nakaya Celluloid

Beitrag von hotap »

Ursceal hat geschrieben: Es wir mir kaum jemand glauben, aber ich hab noch nie einen MB gehalten, kann sonach mit einem solchen nicht vergleichen.
...
...
...
Den Termin am 29. Nov nähme ich zu gern wahr, nur habe ich dieses Wochenende anderweitig eingerichtet. Schade. Nun, es wird sich eine andere Gelegenheit ergeben; spätestens auf der Kölner Messe im März 2010, zu der Herr Thiel mich eingeladen hat.
Hallo Thomas,

du weißt ja, was am 13.12.09 ab 13:00 in Dortmund, nen paar Kilometerchen von deiner Wohnadresse, stattfindet? :wink: :D
Mit Montblanc Meisterstücke können wir dienen, einige Sailor sind auch vorhanden und einer unserer Kumpels besitzt auch ein Pelikan Berlin Set.
Ob jetzt aber Nagaya, oder andere japanische Cigar Füllfederhalter bei uns vorhanden sind, weiß ich nicht.

Viele Grüße
Günter
yoda
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Re: Nakaya Celluloid

Beitrag von yoda »

hotap hat geschrieben:....sach ma, Hugo:
Kappe und Korpus gehen ja fließend bei diesen sog. Cigar Füllern ineinander über. Nicht so wie bei den meisten, uns bekannten, Füllfederhaltern wo die Kappe erhaben auf den Korpus geschraubt wird.
Wenn du jetzt die Kappe abgeschraubt hast und möchtest schreiben, stört dann diese – wie soll ich sagen – abgeschnittene Kante am Schaft nicht in der Hand beim schreiben?
Mir war das noch nie aufgefallen. Also hat es nicht gestört. Jetzt habe ich aber meinen Nakaya doch mal hervorgeholt und mit meinem Messograph (der wahre Schreibgeräteliebhaber schreibt nicht nur, er misst auch mit einem Schreibgerät :D ) nachgemessen.
Eine Erklärung warum da nichts stört ist vielleicht das recht lange Griffstück. Von der vordersten Kante bis zu jenem Punkt an dem der Schaft beginnt, also zu der genannten Stufe, liegen 27mm. Da ist genug Platz für meine Finger, so dass ich diese Strufe noch nie bemerkt hatte. Auch das Gewinde nicht, das für die Kappe vorhanden ist.

Wegen des Gewichts: Ich denke, viele Herstelle machen Ihre Füller gerne extra ein wenig schwerer. Wenn man ein teures Teil in der Hand hält und dann ist es so superleicht, kommt leicht das Gefühl von "billig" hoch. Schwerer ist wertiger so die häufige (falsche) Gleichung.

Gruß an alle
Hugo
Ursceal
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Re: Nakaya Celluloid

Beitrag von Ursceal »

@hotap
Ja, weiß ich, und dieses Mal klappt’s auch.
Fein, wenn jemand einen Berlin oder einen Sailor hat; dann käme ich ein Stück weiter. Auf einen Nakaya werde ich eben warten.

@yoda
Wie hochwertig ein Füllfederhalter sei an seiner Masse zu bemessen, halte ich ingleichen für fragwürdig. Materialien und Verarbeitung sollten da als wesentlich erachtet werden, und das gerade unter Kennern.
Auf den Bildern sieht dieser Abstand von der Griffstückvorderkante bis zur Stufe viel länger aus; mindestens zweimal den Durchmesser: da komme ich auf über 30 mm oder stimmen die Angaben der Dicke auf Nakaya.org nicht? Dort sind 15 mm angegeben. Ich komme mählich schwer durcheinander ... :?

Grüße
Thomas
hotap

Re: Nakaya Celluloid

Beitrag von hotap »

yoda hat geschrieben: Mir war das noch nie aufgefallen. Also hat es nicht gestört.
Danke für deine „beruhigende“ Info, Hugo.

Es sieht nun eben, für mich jedenfalls, auf den Fotos der dargestellten „Cigars“ so aus, als ob der Schaft da abgeschnitten wurde.
Aber wenn dich das beim schreiben nicht stört, bzw. es dir nicht aufgefallen ist, denke ich mal, dass ich meine „Sparerei“ für so ein Schreibgerät mal wieder aufnehmen werde.
yoda hat geschrieben: [der wahre Schreibgeräteliebhaber schreibt nicht nur, er misst auch mit einem Schreibgerät :D
Ja, ist schon was perfektes, was Cleo Skribent da hergestellt hat. Und noch herstellt.

Viele Grüße
Günter
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