Duke (2009) "Charlie Chaplin" - Kleine Hommage an einen großen Charaker

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SteamDevil

Duke (2009) "Charlie Chaplin" - Kleine Hommage an einen großen Charaker

Beitrag von SteamDevil »

Teil 1/2

Heute befassen wir uns mit einer Hommage an einen großen Schauspieler und Komiker, der die ganze Welt in seinen Bann zog. Zumindest soweit es in der damaligen Zeit möglich war. Sowohl technisch als auch politisch.

Daher zuerst einmal ein paar grundlegende Angaben zur Person:
Sir Charles Spencer „Charlie“ Chaplin Jr. (* 16. April 1889 in London; † 25. Dezember 1977 in Corsier-sur-Vevey, Schweiz) war ein britischer Komiker, Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Filmeditor, Komponist und Filmproduzent. Er gilt als erster Weltstar des Kinos und zählt zu den einflussreichsten Filmemachern der Geschichte.
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Sir Charles Spencer „Charlie“ Chaplin Jr. war Träger des Ordens „Knight of the British Empire“ (KBE).
Anmerkung:
The Most Excellent Order of the British Empire (Der hervorragendste Orden des britischen Weltreichs), kurz Order of the British Empire (Orden des britischen Weltreichs) ist ein britischer Ritterorden, der am 4. Juni 1917 von König Georg V. gestiftet wurde. Die Aufnahme in den Orden würdigt Verdienste in den Bereichen von Kunst und Wissenschaft, der Arbeit für gemeinnützige Einrichtungen und Wohlfahrtsorganisationen sowie den öffentlichen Dienst.
Der Orden ist in eine militärische und eine zivile Abteilung unterteilt und umfasst fünf Ränge, deren obere beide ihre Mitglieder unter besonderen Voraussetzungen in den Ritterstand erheben. Die Anzahl der Mitglieder ist zahlenmäßig nicht begrenzt. Der Orden ist der jüngste und mitgliederstärkste britische Ritterorden; er hat darüber hinaus die meisten ausländischen Mitglieder.


Seine bekannteste Rolle war die des „Tramps“, eines Underdogs mit der Haltung eines Gentlemans. Die von ihm erfundene Figur – mit Zweifingerschnurrbart (auch Chaplinbart genannt), übergroßer Hose und Schuhen, enger Jacke, Bambusstöckchen und zu kleiner Melone – wurde zu einer Filmikone. Charakteristisch für seine Filme wurde die enge Verbindung zwischen Slapstick und ernsten bis tragischen, auch sozialkritischen Elementen.
Chaplin begann seine Karriere schon als Kind mit Auftritten in Londoner Music Halls und ging bereits vor dem Ersten Weltkrieg auf Tourneen durch die USA. Dort kam er mit der noch jungen US-Filmindustrie in Kontakt, feierte bald große Erfolge als Komiker in frühen Stummfilmkomödien und wurde zu einem der Gründerväter der sogenannten Traumfabrik Hollywood. Als beliebtester Stummfilmkomiker seiner Zeit erarbeitete er sich rasch künstlerische und finanzielle Unabhängigkeit. 1919 gründete er zusammen mit Mary Pickford, Douglas Fairbanks und David Wark Griffith die Filmgesellschaft United Artists.

Während der antikommunistischen Hysterie der McCarthy-Ära der Nähe zum Kommunismus verdächtigt, wurde ihm nach einem Auslandsaufenthalt 1952 die Rückkehr in die USA verweigert. Er setzte seine Arbeit als Schauspieler und Regisseur in Europa fort. Erst 1972 reiste er erstmals wieder in die USA, um einen Ehrenoscar für sein Lebenswerk entgegenzunehmen. Erstmals hatte er 1929 einen Oscar für sein Wirken in Der Zirkus gewonnen. Einen dritten erhielt er 1973 für die beste Filmmusik zu Rampenlicht. Das American Film Institute wählte Chaplin auf Platz 10 der größten männlichen US-amerikanischen Filmlegenden.

Quelle: Wikipedia
Und num zum Star des Tage:

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Die technischen Daten...
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Befüllsystem(e): Patrone/Konverter (int. Standard)


Bezugsquellen:
AliExpress - Pens World Store
Duke 2009 Charlie-Chaplin Memory Fountain Pen Affiliate Link entfernt


Preis: ca. € 22,- €





Erster Eindruck:

Was für eine knuffige Optik!!
Da hat man sich wirklich Mühe gemacht die wohl bekannteste Verkörperung eines Charlie Chaplin, nämlich „The Tramp“, gestalterisch in einem Füllhalter umzusetzen.
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Natürlich wäre er in schwarz deutlich stilechter gewesen hinsichtlich der Schwarz-Weiß-Film Ära, aber da ich schon so viele schwarze Füller habe und Blau auch nicht so mag, entschied ich mich für die Lila Variante.

Und damit sind wir auch schon bei den stilistischen Elementen:
Der Kappenabschluß symbolisiert einen Hut und der Clip steht für die Krawatte.
Das Kappenband hat auch so einiges zu bieten.
Da sind die übergroßen Schuhe zu sehen, wie auch ein Hut mit einem ihn kreuzenden Gehstock. Oben und unten eingefaßt in einen „Rahmen“ aus Fliegen - also den Kragenschleifen für Herren. (Kennt die heutzutage eigentlich noch jemand?)

Der Schaft läuft nach hinten relativ schmal zu und stellt zu der bauchigen figur die „dürren“ Beinchen des „Tramp“ dar.
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SteamDevil

Re: Duke (2009) "Charlie Chaplin" - Kleine Hommage an einen großen Charaker

Beitrag von SteamDevil »

Teil 2/2


Das Schaftende ist etwas ausgestellt und dient einem sehr praktischen Zweck.
Die Kappe ist eine sehr gut dicht schließende Steckkappe, die mit einem sehr satten klicken einrastet.
Und genau dafür ist auch das Schaftende konzipiert. Die Kappe läßt sich dadurch mit einem deutlichen einrasten auf den Schaft stecken (posten).
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Kommen wir aber zu einem ganz besonderen Merkmal an diesem Füller...

Zum Vergleich ziehe ich einmal den „JD X550“ (der Pilot Custom Urushi Klon) zu Rate, denn das muß man gesehen haben!!

Beide Füller sind (ausgenommen vom Lack bzw. Emaille) aus Messing gefertigt.
Der Duke (2009) Charlie Chaplin ist in der Tat deutlich kleiner als der X550, aber...
Man will es kaum glauben, aber der „Kleine“ bringt deutlich mehr Masse und damit auch Gewicht mit sich.
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Und da sich dieses Mehrgewicht auch noch auf eine kleinere Fläche konzentriert, wiegt der Duke auf der Hand liegend gefühlt 1 Tonne!!
Dazu aber mehr im Abschnitt Ergonomie.





Material und Verarbeitung:

Zum Material kann ich, außer das es sich hauptsächlich um Messing handelt, nur eine Vermutung äußern.
Ich bin mir nicht ganz sicher ob es sich um einen sehr guten und festen Lackhandelt oder aber um Emaille. Ich tendiere aber eindeutig zu letzterem.

Die Verarbeitung ist - mit einer Ausnahme - schlicht hervorragend.
Alles passt perfekt zusammen, es gibt keine scharfen Kanten und es funktioniert alles so, wie es muß.
Ausgenommen das Gewinde zwischen Schaft und Griffstück.
Das ist ein wenig sehr grob und fühlt sich beim schrauben sehr locker an. Außerdem quietscht es gerne mal deutlich vernehmbar.
Aber da man diesen Füller nicht wirklich x-mal am Tag auf- & zuschraubt, sollte das auch nicht weiter stören.





Haptik & Ergonomie:

Anfühlen tut er sich nun wirklich sehr gut.
Er ist wunderbar glatt, aber ohne wirklich rutschig zu sein.
Und wieder dieses Gefühl, es muß einfach Emaille sein!
Diese fast schon glasartige Oberfläche... Wenn das nur Lack sein soll, dann aber ein extrem hochwertiger, der sich allenfalls noch mit den hochwertigen Lacken von Waterman vergleichen ließe.
Und - liebe Waterman Fans - ihr dürft mich gerne für diesen Vergleich kreuzigen, aber ich kenne da echt nichts vergleichbares.

Ergonomisch ist der Duke etwas völlig ungewohntes und auch da kenne ich nichts vergleichbares.
Schreibt man das erste mal mit ihm ohne ihn zu „posten“, kommt er einem irgendwie seltsam klein vor und kurz vor. Und tatsächlich ist er hier in der Länge auf dem Niveau eines Sailor Pro Gear, alternativ auf der eines Jinhao 82.
Allerdings ist er zum Griffstück hin deutlich dicker (15,5 mm) und auch das Hauptgewicht liegt genau am Übergang von Schaft zu Griff.
Für „kleinere“ Hände (bis Handschuhgröße 7,5) liegt er damit absolut perfekt ausgewogen in der Hand. Vorausgesetzt man mag dickere Griffstücke.
Für mittlere Hände (Handschuhgröße 8 - 8,5) könnte er sich doch etwas grenzwertig anfühlen.
Spätestens aber bei größeren Händen (ab Handschuhgröße 9) ist es dringend erforderlich die Kappe hinten aufzustecken (posten).
Aber keine Angst. Die Kappe ist zwar sau schwer, aber auch hier liegt das Hauptgewicht im Bereich des Kappenbandes und balanciert damit das Gewicht richtig gut und angenehm aus.
(in meinem Video ließ sich das in Wort und Bild besser beschreiben)
Ergonomisch also ist er selten interessant aber auch genial konzipiert.





Befüllung:

Heute mal vor dem Punkt „Feder“.
Aber das hat seinen Grund.

Wir haben es hier mit dem Füllsystemen Patronen/Konverter im Int. Standard zu tun.
Ein entsprechender Konverter wird auch mitgeliefert und ist daher schon im Preis enthalten.
Nun aber das besondere:

Der Konverter ist nicht nur mit dem Namen „Duke“ gebrandet, sondern weist auch die Beschriftung „Germany“ auf.
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Das wird gleich bei der Feder und auch im Fazit noch einmal eine größere Rolle spielen.
Womit wir dann auch gleich bei der Feder wären.





Die Feder:

Die Federn von Duke sind in der Regel alle schlicht als „herausragend“ zu bezeichnen.

So auch die hier verbaute Feder.
Auch tut sich hier der Verdacht auf, dass es sich bei der verbauten Feder tatsächlich um eine aus deutscher Produktion handelt. Aber nagelt mich jetzt nicht darauf fest. Das ist lediglich eine Vermutung.
Das Design der Feder ist relativ schlicht. Lediglich deren Logo (eine Krone) und der Schriftzug ”Duke" sind darauf vermerkt. Umgeben sind diese von einigen geraden Linien, die anscheinend Sonnenstrahlen symbolisieren sollen. Eine Angabe zur Strichstärke ist nicht vorhanden.
Die Feder selbst sitzt auf einem Tintenleiter aus Plastik.
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In Sachen Feedback und Tintenfluß ist diese Feder wieder eine Hausnummer für sich. Einfach unglaublich, was dieses Teil fertigbringt.
Wer die Medium Federn von Kaigelu kennt, der weiß, was ihn in etwa erwartet, nur eben in klein.
Das Feedback der Feder ist derart sanft, dass man schon Mühe hat, es überhaupt zu registrieren. Und auch in Sachen Konsistenz bei der Linienführung ist diese Feder auf absolut hohem Niveau.
Da liegt der Verdacht nahe, dass es sich um eine Feder von JoWo oder Schmidt handeln könnte, die für Duke umgebrandet wurde.
Aber wie gesagt, nagelt mich nicht darauf fest. Ich spekuliere nur.





Bewertung & Schreibprobe:

Zuerst der Bewertungsbogen:
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Und es folgt auch gleich die Schreibprobe.
Wie üblich auf Oxford Optik Paper 90g/m².
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Fazit:

Ja, zuerst die Kurzversion:
Der Füller hat mich dermaßen überrascht und auch begeistert, dass ich es keine Sekunde bereue, ihn gekauft zu haben Punkt.
Nun meine ausführliche Beurteilung:
Ich habe ja mit vielem gerechnet, aber garantiert nicht mit einem derart schwergewichtigen Wonneproppen. Dachte ich doch zuerst, bei dem Gewicht müssen die sich schwer vertan haben. Wie sich aber herausstellte, waren die Angaben vollkommen korrekt.

Ob des Gewichts taten sich dann auch in Sachen Handling anfangs schwere Zweifel auf. Diese lösten sich dann aber nach einigen zu Papier gebrachten Sätzen vollkommen in Luft auf. Es ist schon sehr bemerkenswert, was eine gute Gewichtsverteilung alles zu bewirken vermag.
Nachdem also das Herz des Füllhalters, die Feder, derart gut abgeschnitten hat, bleibt nur noch das äußere, das Design zu beurteilen.
Aber auch hier hat der Duke mich vollkommen überzeugt. Die gesamte Formsprache ist einfach nur toll. Dazu noch die ganzen Reminiszenzen an Charlie Chaplin’s größte Filmfigur. Und zieht man beim alldem und auch der Verarbeitungsqualität den nahezu lächerlichen Preis von gut 20,- € in Betracht... Also wer da noch meckert, dem ist dann auch nicht mehr zu helfen.

Kommen wir aber zu der Begrifflichkeit “Germany”:
Nach all dem, was ich ausfindig machen konnte, steht zumindest fest, dass auf jeden Fall das Design dieser Füllhalter grundsätzlich aus Deutschland stammt. Jedenfalls findet der größte Teil der Produktion und der Zusammenbau in China statt.

Auch wurde mir gesagt, dass bei dem einen oder anderen Füllhalter das eine oder andere Bauteil auch aus deutscher Produktion stammen solle. Daher auch meine Spekulation hinsichtlich einer in Deutschland produzierten Feder.
Inwiefern aber diese Aussage ernst zu nehmen ist, sei einmal dahingestellt. Ich persönlich möchte das aber nicht so sehr bezweifeln.

Aber all dieses drum herum Rätseln lenkt nur von dem ab, was dieser Füllhalter tatsächlich ist. Nämlich absolut gelungen und absolut toll!

Und damit habe ich fertig.


Liebe Grüße
SteamDevil

Das entsprechende Video dazu findet Ihr hier:
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