Mein Herz gehört ja den japanischen Lackfüllern und viele Marken oder Modelle sind in Europa nahezu gar nicht zu bekommen. In Übersee bestellen ist angesagt. Das hat bis jetzt auch, abgesehen davon, dass ich mittlerweile alle kenne, die im hiesigen Zollamt arbeiten, gut geklappt! Dieser lang erwartete Schatz wurde mir sogar bis an die Haustür geliefert, der Karton war gut sichtbar vom Zoll geöffnet worden.
Und heraus kam dann SO WAS:

Was muss man mit einem Lackfüller machen, damit so etwas passiert? Mehrfach auf Betonboden fallen lassen? Drauf rumtrampeln?

So sieht das dann offenbar aus, wenn man im Füller Drogen vermutet und einem das Prinzip "Schraubkappe" fremd ist.
Eine Schweigeminute für meinen Füller...!
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So, nun Spaß beiseite! Das Ganze ist zum Glück "Design", das gute Stück ist ein Nakaya "Negoro" in bernsteinfarbenem japanischem Lack und ist genauso angekommen, wie ich es bestellt hatte - auch die netten Damen und Herren vom Zoll haben sich nichts zuschulden kommen lassen (auch wenn das Paket tatsächlich geöffnet war und sie sich beim Reingucken gewundert haben mögen).
Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten und von daher wird bestimmt nicht jeder den Reiz an diesem Füller verstehen, aber für mich ist er ein herrlich schräges und hinreißendes Stück - auch die Haptik macht einfach Laune.

Was man machen muss, damit aus dem glatten Lack diese zerklüftete und dennoch in dieser Form stabile Oberfläche wird, darüber schweigen die Hersteller sich aus. Ich vermute, dass die "Sprünge" schon vor dem Lackieren angelegt werden. Wie ich leider aus eigener Erfahrung sagen kann, führt die Begegnung eines Lackfüllers mit einem Waschbetonboden nicht zwangsläufig zu mehr als ein paar oberflächlichen Kratzern. (Glück im Unglück!)
Die Feder ist eine 0.9 mm Stub, von John Mottishaw gearbeitet. Wie bisher alle meine Federn, die durch seine Hände gegangen sind, schreibt sie traumhaft. Aktuell betankt mit Sailor Jentle "Rikyu Cha", ein tolles dunkelgoldenes Oliv.

Viele Grüße,
Barbara