Einleitung
Es war einmal wieder an der Zeit, meine Sammlung alltagstauglicher Füllfederhalter zu erweitern. Außerdem wollte ich auch über meinen OB/OM/Stub-Tellerrand schauen und Standardfedergrößen testen.
Auf Grund der vielen positiven Berichte, vor allem im amerikanischen Forum, sollte es entweder ein Platinum 3776 Century oder ein Pilot Custom 74 werden. Letztendlich entschied ich mich für den Pilot Custom 74, da ich hier eine Soft-Medium-Feder bekommen konnte.
Leider sind die Angebote bei europäischen Händlern rar. Und wenn dann sind die Preise um ein vielfaches höher als bei amerikanischen oder japanischen Händlern. Aus diesem Grund entschloss ich mich zu einem Direktimport aus Japan. Über einen japanischen ebay-Händler bestellte ich den Füllfederhalter. Und nach sage und schreibe nur 6 Kalendertagen (inkl. Zollabwicklung) hielt ich das Objekt der Begierde in meinen Händen. Ich bin noch immer ob dieser schnellen Lieferung erstaunt.
Erscheinung/Verarbeitung
Der Füllfederhalter macht einen sehr guten Eindruck. Die Verarbeitung lässt nichts zu wünschen übrig. Der Korpus besteht komplett aus Kunststoff. Keinerlei Knarzen ist zu vernehmen, was ich von meinem TWSBI 540 nicht behaupten kann.
Design/Größe/Gewicht
Der Pilot Custom 74 kommt sehr klassisch daher. Er besteht aus schwarzen Kunststoff und hat goldene Beschläge. Eine gewisse Ähnlichkeit zu Geräten eines hanseatischen Luxusgutherstellers ist nicht von der Hand zu weisen.
Mit aufgeschraubter Kappe hat das Schreibgerät eine Länge von ca. 14,5 cm, offen nur 12,5 cm. Das Griffstück ist zwischen 0,7 cm bis 1,0 cm dick.
Der Federhalter ist ein Leichtgewicht (nach meinem Empfinden): Er liegt sehr gut in der Hand und ist für längere Schreibarbeiten bestens geeignet.
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Der Custom 74 ist mit einer Pilot-Feder der Größe 5 ausgestattet. Diese ist ca. 1,9 cm lang und besteht aus 14 K Gold. Es ist eine s. g. Soft-Feder, die gewisse „Flexibilität“ (im Englischen eher mit „springy“ umschrieben) aufweist. Sie ist jedoch nicht mit dem Flex wesentlich älterer Schreibfedern zu vergleichen. Eine M600-Feder wirkt dagegen ein wenig wie ein „Nagel“.
Die Feder-Breite ist „M“. Im Vergleich zur M-Feder des Lamy AL-Stars meiner Kollegin, würde ich die Pilot-Feder eher im Bereich einer europäischen F-Feder einordnen (in Abhängigkeit des Schreibdruckes).
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Das Schreibgefühl dieser Soft-Feder ist sehr weich, ein sanftes Dahingleiten über das Papier. Nur bei bestimmten billigen Papieren konnte ich im Büroalltag ein leichtes Kratzen feststellen.
Sonstiges
Der Pilot-Füller kann nur mit entsprechenden Patronen der selbigen Firma verwendet werden. Alternativ bietet Pilot noch 3 verschiedene Konverter an.
Mein Stift wurde mit einem Pilot-Konverter „Con20“ geliefert. Dies ist eine Art Tintensackkonverter mit geringer Füllmenge. Ich habe daher noch einen „Con70“-Konverter geordert. Dieser hat eine anderes Füllprinzip und ein größeres Fassungsvermögen.
Fazit
Ich hatte hohe Erwartungen an diesen Füllfederhalter mit seiner Soft-Feder, welche nicht enttäuscht wurden. Das Wagnis eines Direktimportes hat sich gelohnt.
Für einen Preis von knapp 100 € inkl. Transportkosten und Einfuhrumsatzsteuer kann diesen Federhalter nur empfehlen. Er ist seit über einer Woche einer meiner ständigen Bürobegleiter.
Gruß
Ronny
(Tinte: Noodlers Nightshade – Papier: Clairefontaine Collegeblock 90g)
