M1000 lässt sich nicht befüllen

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underwood14716
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M1000 lässt sich nicht befüllen

Beitrag von underwood14716 »

Liebe Leute, guten Morgen!

Seit etwa 2 Wochen habe ich meinen M1000 in Gebrauch.
Er schreibt wunderbar, alles ist gut, nur ist er dauernd leer.
Ich habe ihn schon 4 x befüllt, kann aber nach Befüllung immer noch
das Licht durch die Tintenkammer sehen.
Ich bekomme die Tinte nicht in den Füller.
Natürlich habe ich ihn bis zum "Anschlag" in die Tinte getaucht
und die Befüllung nach Pelikan-Vorgabe gemacht.
Ich schreibe etwa zwei A4-Seiten und dann war's das schon wieder.

Bevor ich nun in Reklamation gehe:
hat jemand eine Idee, was damit sein kann?
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DanielH
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Re: M1000 lässt sich nicht befüllen

Beitrag von DanielH »

Kannst Du denn durch das Sichtfenster den Kolben sehen, wenn Du ihn vor dem Befüllen runterdrehst?
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JulieParadise
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Re: M1000 lässt sich nicht befüllen

Beitrag von JulieParadise »

underwood14716 hat geschrieben:Natürlich habe ich ihn bis zum "Anschlag" in die Tinte getaucht
und die Befüllung nach Pelikan-Vorgabe gemacht.
Eine Nachfrage auf dem Niveau von "Have you tried turning it off an on again?" aber dennoch: Der M1000 ist schon sehr groß, vielleicht reicht die Feder doch nicht weit genug ins Glas? Aus einem J.Herbin-Glas etwa, das nicht mehr randvoll ist, kann man so große Füller beim besten Willen nicht füllen, weil die Gläser einfach zu flach sind.
underwood14716
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Re: M1000 lässt sich nicht befüllen

Beitrag von underwood14716 »

ich hab mir's nun noch mal genau angesehen:

- der Kolben bewegt sich
- wenn ich den Füller auffülle, ist oberhalb des Kolbens im Sichtfenster allerdings noch etwas Luft zu sehen
- ebenso ist nach dem Befüllen auch unterhalb des Kolbens im Sichtfenster noch etwas Luft zu sehen

und eben gerade, als er wieder aufhörte, zu schreiben und ich den Füller aufgedreht habe,
kamen noch mindestens 10 dicke Tintentropfen aus dem Füller

hmm
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underwood14716
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Re: M1000 lässt sich nicht befüllen

Beitrag von underwood14716 »

JulieParadise hat geschrieben:...vielleicht reicht die Feder doch nicht weit genug ins Glas?
Daran habe ich auch schon gedacht, ich habe deshalb darauf geachtet, dass die Feder komplett eingetaucht war.
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Re: M1000 lässt sich nicht befüllen

Beitrag von SimDreams »

Eine Ferndiagnose ist immer schwierig, aber ich (Spielkind, das ungern etwas funktionierendes zurück schickt) würde ich einmal, um Auszuschließen, dass der Füller beim Füllen nicht weit genug eintauscht, aus dem vollen Wasserglas mit Wasser befüllen. Ist dann immer noch Luft zu sehen?

Die herausquellenden Tropfen beim Hereindrehen des Kolbens sprechen dagegen, aber mein erster Gedanke war auch, dass mit einiger Wahrscheinlichkeit das Glas zu klein ist. Die M1000 Feder ist riesig, es gibt kaum Gläser, in die sie ganz hinein passt. Meinen befülle ich mit dem Visconti Reisetintenfass, oder, wenn es mit etwas anderem gefüllt ist, mit dem ...

Zweiten Experiment: die Feder kann vorne herausgeschraubt werden und der Füller kann mit einer Spritze randvoll befüllt werden. Wie lange hält die Füllung dann?

Grüße, Uwe
Da die Schreibgeräteakquise nicht das einzige Hobby ist: http://www.flickr.com/photos/simdreams/
PeliJoerg
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Re: M1000 lässt sich nicht befüllen

Beitrag von PeliJoerg »

Mal generell und prinzipiell:
aus einem Füller, den man benutzt, fließt Tinte heraus - und Luft wieder rein, denn man erzeugt ja keinen Unterdruck im Schaft.
Daraus folgt für alle Kolbenfüller, die man nach Benutzung mit Tinte füllt: zwischen auf Stellung "leer" gedrehtem Kolben und Schaftende, an das der Kolben aus Sicherheitsgründen im Regelfall nicht nahtlos anstößt, befindet sich Luft. Im Tintenleiter befindet sich Luft. Selbst wenn jetzt beim Drehen des Kolbens auf Stellung "voll" kein bisschen Luft neu in den Füller gezogen wird, befindet sich doch die Luft, die eben noch im Tintenleiter und am Schaftende Richtung Feder war, hinterher am entgegengesetzten Schaftende, denn Luft und Tinte folgen nun mal den physikalischen Gesetzen: die leichtere Luft bleibt immer oben.
Will man diese Luft aus dem Füller herausbekommen, muss man nach Beendigung des Füllvorganges den Füller umdrehen, also die Feder nach oben halten und ggf. etwas an den Schaft klopfen - dadurch geht die leichtere Luft nun ans andere Ende des Füllers. Jetzt den Füllknopf wieder langsam Richtung "leer" drehen, bis an der Spitze (!!) des Tintenleiters Tinte austritt. Nun dürfte praktisch keine Luft mehr im Füller sein. Füller wieder umdrehen, in Tinte tauchen und Füllknopf Richtung "voll" drehen. Danach ist der Füller komplett mit Tinte gefüllt - aber auch eine ziemliche Sauerei angerichtet, weil mindestens der Schaft von außen eine Menge TInte abbekommen hat. Hat man beim Drehen des Füllknopfes Richtung "leer" mit Feder in der Luft etwas zu schnell und/oder etwas zu weit gedreht, hat man die Tinte auch großflächig im Raum versprüht. Mir ist die komplette Luftfreiheit im Füller so viel nicht wert.
Damit man wirklich zu keinem Zeitpunkt auch nur ein bisschen Luft in den Schaft einzieht, müssen sich die gesamte Feder und der gesamte Tintenleiter während des gesamten Füllvorganges immer komplett in der Tinte befinden. Pelikan hat zu diesem Zweck den goldenen Ring oben am Griffstück eingeführt ( 8) :lol: ) - dieser Ring muss während des gesamten Füllvorganges ständig komplett unter der Tintenoberfläche sein - dann zieht der Füller garantiert nur Tinte an. Und, da sich Luft den physikalischen Gesetzen zufolge leichter anziehen lässt als Tinte: den Füllknopf in Richtung "voll" stets nur gaaanz laaaangsaaaam dreeeheeeen - dann zieht man auch in Grenzsituationen, in denen - wegen geringen Tintenfüllstandes im Glas beispielsweise - teilweise Luft mit gezogen wird, wenigstens relativ wenig Luft mit ein.

Neben diesen generellen Bemerkungen zum Thema Füllen von Kolbenfüllern gilt dann für den M1000 von Pelikan in Sonderheit: damit wirklich alles unter Tinte ist, was während des Füllvorganges unter Tinte sein soll, muss die Tintenhöhe zu jedem Zeitpunkt der Füllung fast 3 mm betragen. Die meisten handelsüblichen Tintengläser können diese Füllhöhe bestenfalls bis zum Ende der zweiten Befüllung eines M1000, wenn überhaupt, anbieten. Das Visconti Reisetintenfass ist da eine willkommene Hilfe. Oder für den Gebrauch zu Hause auch jedes reagenzglasförmige Gefäß. Bei schmalen Gefäßen gilt allerdings: mit aus dem Gefäß Richtung Schaft wandernder Tinte nimmt der Füllstand im Gefäß rapide ab. Wenn man den M1000 also nicht zu Beginn des Füllvorganges sehr weit in die Tinte tauchen will, muss man ihn während des Füllvorganges stets langsam weiter ins Gefäß senken, damit nie Luft eingezogen werden kann. Da ist das Visconti Reisetintenfass schon eine tolle Erfindung: da man es kopfüber benutzt, ist die Feder immer möglichst lange "unter Tinte".

Und zur anderen Art der Befüllung: auch ich habe meine M1000er schon mit der bereits vorgeschlagenen Methode gefüllt: also Feder-/Tintenleitereinheit rausgeschraubt und Tinte reinlaufen lassen, wenn gerade kein Gefäß mit ausreichender Tintenhöhe zur Verfügung stand.

Noch was ganz anderes: die 1000er Federn sind in der Regel sehr nass eingestellt, der 1000er braucht also "pro geschriebenem Buchstaben" mehr Tinte als viele andere Füller. Wie viele Seiten man mit einer Füllung schafft - ich kann es nicht sagen, weil ich noch nie einen Füller "am Stück" leergeschrieben habe. Aber irgendwo hier im Forum findet sich die Angabe von @thobie, dass er nach sechs Seiten seinen M1000 nachfüllen muss. Sicher, der hat auch eine sehr breite Feder - aber es wird deutlich: so viel größer, wie man vielleicht glauben mag, ist das Füllvolumen des M1000 dann nicht.

Du siehst also: jenseits eines Defektes gibt es viele Möglichkeiten, warum da nicht so viel Tinte im Schaft ist, wie Du erwartest. Ob vielleicht dennoch ein Defekt vorliegt, ist als Ferndiagnose nicht zu beurteilen. Aber mal so: wenn Du tatsächlich konsequent darauf achtest, dass Du keine Luft mit einziehst, sollte Dir eine komplette Füllung mit einmal Umdrehen und Luft Rauslassen wie oben beschrieben, gelingen. Und wenn Du danach den Füller außenrum gründlich sauber machst - dann müsste er auch nach längerem Liegen und/oder Stehen (1) außen tintenfrei und (2) innen voll sein. Aber Achtung: Tinte folgt der Kapillarkraft (muss sie auch, sonst funktioniert kein Füller) - das heißt: bringst Du beim Abwischen ein saugendes Tuch, zB Küchenrolle oder Papiertaschentuch, an die Feder und/oder den Tintenleiter, dann kannst Du so lange wischen und saugen, bis der Schaft leer ist. Auch hier wieder macht sich die grandiose Erfindung des Goldringes oben am Schaft durch Pelikan ( 8) :lol: ) bezahlt: beim Wischen oberhalb dieses Ringes in Richtung Tintenleiter sehr vorsichtig wischen.

So, nun ist es ein halber Roman geworden, aber vielleicht hilft es ja ein bisschen weiter.

MfG
Jörg
MCA
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Re: M1000 lässt sich nicht befüllen

Beitrag von MCA »

Eine weitere Idee wäre, du füllst den 1000er und machst ein Bild von dem Schaft gegen das Licht. Dann kannst du uns ganz genau zeigen, wo noch Luft ist die da nicht hingehört.

Wenn der 1000er einfach nicht mehr schreibt, aber noch Tinte im Korpus ist die dann austritt, wenn du den Kolben wieder bewegst, ist es auch möglich dass deine Feder einfach "trocken" läuft. Das würde bedeuten dein Tintenleiter wird leer geschrieben und zieht irgendwann einfach keine Tinte mehr aus dem Korpus zur Feder nach vorn.
Grüße,
Manuel
underwood14716
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Re: M1000 lässt sich nicht befüllen

Beitrag von underwood14716 »

Liebe Leute,

herzlichen Dank für Eure Hilfe.

Nach dem Durcharbeiten Eurer Antworten komme ich tatsächlich ins Grübeln, ob ich den Füller richtig befüllt habe.
Ich werde mir mal so ein Visconti Reisetintenfass besorgen und noch ein bisschen üben.
Und wenn ich danach immer noch öfter nachfülle als schreibe, dann melde ich mich wieder.

Ich wiederhole mich, aber das macht nichts:
Herzlichen Dank für Eure Hilfe!
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