Faber-Castell hat doch eine eigene Rubrik und die wird sehr wohl auch gelesen...
Die Serie Ambition (mattschwarz/Chrom sowie neu: Holz/Chrom) ist schlank, gut ausbalanciert, hat ein sehr gutes Tintenleitsystem ohne jegliche Anschreibschwierigkeiten, sehr weich schreibende Federn (allerdings ohne großen Charakter) und ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis.
der Faber-Castell Ambition besteht aus einem Schaft aus schwarzem gebürstetem Edelharz, sowie einem Front- und Endstück aus hochglänzend verchromten Metall. Die Kappe besteht aus schwerem hochglänzend verchromtem Metall, schließt den Füllhalter mit hörbarem „Klick" dicht ab und läßt sich ebenso auch ans Schaftende umstecken. Das Abziehen der Kappe vom geschlossenen Füllfederhalter erfüllt gleichzeitig einen Tinten-Saugeffekt, der mit charakteristischem „Plopp-" Geräusch auch dafür sorgt, daß sofort flüssig angeschrieben werden kann.
Die Edelstahlfeder mit recht großem kugeligem Schreibkorn gibt es in den Größen F,M und B und sie kann auch problemlos und kratzfrei „verkehrt herum" benutzt werden (P.S.: Mein Ambition hat Federgröße B). Die Schreibeigenschaften sind geprägt von einer unflexiblen Feder mit etwas rauem Schreibgefühl; je nach Papier sind leichte Schreibgeräusche zu hören. (Obwohl es eine Edelstahlfeder ist, erinnert sie mich an Aurora Federn).
Der Tintenfluß ist ordentlich bzw. üppig.
Das Tintenleitwerk erlaubt es den Füllfederhalter ruhig einmal eine halbe Stunde oder auch länger offen liegen zu lassen, ohne daß er eintrocknet.
Von der Haptik her vermittelt der Ambition insbesondere aufgrund der schweren robusten Metallkappe mit hochwertigem fest federndem Klipp und dem satten Verschlußgeräusch (bei dem moderaten Kaufpreis) einen ordentlichen Gegenwert in der Hand zu halten.
Die verwendeten Materialien machen einen sehr unempfindlichen Eindruck.
Die Ergonomie des Ambition bestimmt sich in geöffnetem Zustand durch die Länge von ca. 12 cm (ca. 5 mm kürzer als ein Pelikano) und einen Durchmesser des Schaftes von ca 3,4 cm. Insbesondere die Auflage des Zeigefingers zwischen dem etwas dünneren ca. 0,9 cm langen Vorderteil und dem dickeren Schaft kann für das Schreibgefühl bedeutsam sein, -evtl. als etwas störend empfunden werden. Beim Umstecken der Kappe auf das Schaftende ergibt sich eine Länge von 15,9 cm mit deutlicher „Hecklastigkeit" aufgrund der sehr schweren und massiven Kappe.
Befüllt werden kann der Ambition mit internationalen Standard-Patronen und (seit März 2005) einem speziellen Konverter (...normale Pelikan-Konverter sind zu dick! ...Caran D'Ache-Konverter haben ein zu schmales Vorderteil !). Bei Benutzung von Patronen sollten besser die großen Patronen genommen werden, weil von den zwei kleinen die hintere dazu neigt etwas zu „rasseln".
Beim Aufschrauben des Füllfederhalters zum Patronenwechseln ist zu empfehlen ein Tempotaschentuch zu benutzen, da die Grifffläche des Vorderteil kürzer ist als ein Finger breit, so daß der Finger schnell in Federnähe abrutscht und einen Tintenrand davonträgt. Desweiteren benötigt es der Schraubverschluß nach dem Patronenwechsel zu Vermeidung von leichten Lockerungen fest zugeschraubt zu werden.
Mein Fazit:
Insbesondere der zeitlose, elegante, klare und unaufdringliche Stil überzeugt. Der Tintenleiter hat bemerkenswert positive Eigenschaften. Es gibt aber leichte funktionelle Mängel beim Patronenwechsel bzw. der Patronen-Passgenauigkeit (kleine Patrone). Die Ergonomie ist aufgrund der kantigen Fingerauflage gegebenenfalls nicht optimal.
Meiner Ansicht nach ist der Ambition ein Füllfederhalter mit recht uneinheitlichen Eigenschaften der zwar nicht unbedingt etwas für Vielschreiber ist, der aber einen starken Charakter hat und auch mit besonderen Eigenschaften aufwartet. Insbesondere sticht der Ambition mit neuerdings erhältlicher Birnbaumholz Variante aus dem üblichen Material-Angebot hervor.
Warum nutzt du eigentlich nicht das Faber-Castel-Forum? Die Pelikäne haben eigens für diese Marke eines eingerichtet. Ich halte das für sehr edel! Möglicherweise steht dahinter aber auch der nicht ganz uneigennützige Gedanke: "Konkurrenz belebt das Geschäft, und einer der über Konkurrenzmodelle schreibt, äußert sich irgendwann auch über die Hausmarke!" Denn eines ist bei den meisten Beiträgen in unserem Forum unverkennbar: Pelikanmodelle werden - im Guten wie im Schlechten - immer wieder als Vergleichs- oder Referenzmodelle herangezogen und geraten dadurch nicht in Vergessenheit!