Pelikan M800: Einschreibphase oder Anschreibproblem?

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cbraun
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Pelikan M800: Einschreibphase oder Anschreibproblem?

Beitrag von cbraun »

Hallo Plenum,

ich bin ganz neu hier und seit gestern stolzer Besitzer eines Pelikan M800.

Ich bin erst vor einiger Zeit wieder zum Schreiben mit dem Füllfederhalter gekommen, nachdem ich einen großen Teil meines Studiums mit Kugelschreibern und Stabilos "bestritten" habe. Heute frage ich mich, warum das so lange gedauert hat. Das Schreibgefühl mit einem Füller ist doch ein ganz anderes! :D

Mein bisheriger Pelikan Füller hat mich meine ganze Schulzeit über begleitet, es ist noch einer mit der Runden Kappe und einer vergoldeten Stahlfeder (M100? M150?). Nichts Besonderes also, hat mir aber immer treue Dienste geleistet.

So, wie gesagt, bin ich seit gestern Besitzer eines M800 mit einer B-Feder. Ich bin vom Gewicht, der Balance, der Größe und der Verarbeitung absolut begeistert! Leider hat sich heute im Laufe des Schreibens ein Problem ergeben, dass mich nun immer mehr stört: Häufig fehlen beim Anschreiben eines Buchstabens ein paar Millimeter und auch Punkte/Kommata "kommen" nicht gleich. Zwischendurch gibt es Phasen, in denen der Füller ohne diese "Aussetzer" schreibt.

Daher meine Frage: Muss ich mit einer Einschreibphase rechnen, oder hat mein Füller ein Anschreibproblem?

Ich muss dazu sagen, dass ich normalerweise ohne jeglichen Kraftaufwand schreibe, bei meinem alten Pelikan genügt fast das Eigengewicht des Füllers, um ohne Aussetzer zu schreiben. Beim M800 ist doch ein gewissser Druck nötig! Ist das normal?

Soll ich mich an den Kundendienst von Pelikan wenden?

Über Tipps & Erfahrungen würde ich mich sehr freuen!
Gruß,

Claus
Lars
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Beitrag von Lars »

Nach der vorherrschenden Meinung im Forum gibt es eigentlich keine Einschreibphase mehr, nachdem der Füller das Werk verlassen hat. Offenbar liegt bei Dir ein Problem mit der Feder vor.
Habe etwas Ähnliches gerade mit dem neuen M 400 meiner Freundin. Die M-Feder hat öfters Aussetzer bzw. Anschreibprobleme und der Tintenfluss ist sehr schwach ausgeprägt.
Deshalb schicken wir den Füller jetzt zu Pelikan, nachdem wir dort vorher bei Frau Przybylok angefragt haben.
Link: http://www.pelikan.de/de/docs/unt_kon_01.php

Das würde ich an Deiner Stelle auch tun.

Schöne Grüße

Lars
Janus
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Beitrag von Janus »

Moin miteinander

Habe mir zu Weihnachten einen neuen M600 mit einer OM-Feder gegönnt und der hatte am Anfang auch leichte Probleme mit dem Tintenfluss und die Feder hat auch leicht gekratzt.

Nach mehrmaligem Spülen (Wasser bzw. Tinte aufziehen und wieder rausdrücken) und Schreiben von ca. 30 Seiten Text hat sich beides behoben. Die Tintenfluss ist ok und die Feder gleitet auch fast optimal. Nur bei leichtem Verkannten kratzt sie noch etwas, doch das wird sich auch noch geben, da bin ich mir sicher.

Entgegen der allgemeinen Meinung in diesem Forum, dass man Füller mit Iridium-Korn nicht einschreiben kann, bin ich anderer Meinung. So war es bei mir mit fast allen Pelikan-Füllern die ich besitze (M800,M405, M200). Alle hatten kleine Probleme entweder mit kratzender Feder oder Tintenfluss und alle schreiben nun optimal.

Somit einfach mal probieren. Spül das Teil mal kräftig durch (zuerst mit Wasser und danach auch ein paarmal mit Tinte) und schau dann mal. Sollte das auch nicht helfen, kannst ihn immer noch zum Pelikan Service schicken.

Ansonsten viel Spaß mit dem M800.

Ciao
Janus
Janus
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Beitrag von Janus »

Nochmal moin

Eins hab ich noch vergessen.

Bei meinem M800 war die Feder auf dem Tintenleiter etwas verschoben. Diese habe ich mit sanfter Gewalt wieder in die richtige Position geschoben und schon waren die Probleme mit dem Füller erledigt.

Vielleicht ist das ja auch bei Dir der Fall. Prüfe einfach mal, ob die Feder mittig auf dem Tintenleiter sitzt und drücke die ggf. etwas in Position. Vielleicht hilft das ja auch schon.

Ciao
Janus
absia
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Beitrag von absia »

Hallo miteinander!

Das Problem, dass neue Füller schlecht anschreiben können, ist ein altes. Es soll damit zusammenhängen, dass u. U. an der Feder sowie am Tintenleiter noch Reste von Ölfilmen oder anderen Substanzen kleben können, die zu deren Herstellung verwendet worden sind. Die namhaften Hersteller betonen zwar immer wieder, ihre zum Verkauf angebotenen Füller seien "sorgfältig von Hand eingeschrieben" und ähnliches. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass - auch meiner Erfahrung nach - eine neue Feder eine gewisse Zeit braucht, bis die Tinte ihren normalen Weg hindernislos durch Tintenleiter und Feder hindurch findet und die reinigenden Substanzen, die viele Tinten enthalten sollen, diese Fertigungsrückstände weggespült haben. Das dürfte wohl auch mit der sog. "Einschreibphase" gemeint sein, die ein neuer Füller braucht. Die gilt für einen Stahlfederfüller übrigens genauso, wenn er fabrikneu aus der Packung kommt und nicht im Laden schon probegeschrieben worden ist. Mit einer Einschreibung der Feder auf die Hand des Benutzers, die ja vor allem bei Goldfedern immer wieder beschworen wird, hat dies, denke ich, nichts zu tun. Es ist ja m. E. auch in vielen Beiträgen dieses Forums oft genug betont worden, dass es sich dabei um ein Ammenmärchen handelt.

Ich habe gelegentlich - wie bei meinen Senator Presidents - etwas nachgeholfen, indem ich ganz neue Füller mit Feder und Tintenleiter ein paar Minuten in reine, lauwarme Seifenlauge (Kernseife!) ohne rückfettende (!) Substanzen getaucht und anschließend unter klarem Wasser gründlich abgespült habe. Aber bitte die Brühe nicht mit dem Kolben in den Füller ziehen. Das kann u. a. die Dichtigkeitseigenschaften des Kolbens nachhaltig verändern. Also nicht einsaugen das Zeug, sondern bloß mit dem Füllerkopf reinhalten in die Lauge. Probiert's mal aus! Hat bei mir bisher ganz gut geklappt. Man kann aber auch 30 Seiten abschreiben, wie Janus, um den gleichen Effekt zu erzielen. Ist sicherlich die weniger riskante, aber nervigere Lösung. Kommt allerdings immer darauf an, was man zu schreiben hat :) .

Viel Spaß mit deinem 800er, Claus! Hast 'nen guten Griff getan! Der wird schon! Geduld!

Peter
cbraun
Beiträge: 3
Registriert: 10.01.2006 9:15

Beitrag von cbraun »

Hallo!

Vielen Dank für eure Antworten. Ich habe mich gestern mal an Pelikan gewendet, bisher aber noch keine Antwort bekommen.

Ich bin auch im Zweifel, da die Feder, wenn sie schreibt, sehr schön schreibt und mir wirklich zusagt! Es wird dann wohl besser sein, nicht nach dem ersten Tag "das Handtuch zu werfen", sondern noch ein paar Tage intensiv damit zu schreiben. Was meint ihr? Ich kann mich dann immer noch an Pelikan wenden...
Gruß,

Claus
beowulf
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Registriert: 11.01.2004 17:59

Beitrag von beowulf »

Ich hatte ein ganz ähnliches Problem. Lag daran, daß die Feder nicht richtig saß. Seither geht er ohne Startschwierigkeiten.

Niki
miro
Beiträge: 46
Registriert: 09.11.2005 18:04

Beitrag von miro »

Hallo!
Ich habe auch einen M 800 und (bisher) keinerlei Anschreibprobleme.
Sicherlich bin ich allenfalls ein begeisterter Pelikan Fan und kein Experte, dennoch stellt sich mir die Frage, ob gewisse Anschreibproble auch mit dem Befüllen zusammenhängen könnten. Wenn nach dem Füllvorgang nicht einige Tropfen abgegeben werden und dann der Kolben wieder zugedreht wird... ??? Wäre das eine mögliche Ursache?

Gruß, miro
cbraun
Beiträge: 3
Registriert: 10.01.2006 9:15

Beitrag von cbraun »

Hi!

Nein, am Befüllen lag es nicht. Ich hatte den Füller nun mehrfach mit dest. Wasser gespült, hat aber nichts gebracht. Ich hatte dann einen sehr netten Kontakt mit Frau Jathe von Pelikan und heute hab ich den M800 eingeschickt. Schweren Herzens, man gewöhnt sich doch seeeehr schnell an so ein schönes Stück :D . Ich hoffe die können das Problem lösen...
Gruß,

Claus
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