Bin über den neuen (alten) 400 begeistert

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Katharsis
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Registriert: 15.02.2006 21:48

Bin über den neuen (alten) 400 begeistert

Beitrag von Katharsis »

Hallo,

Ich habe einen 400er erhalten (kein M400 und auch kein 400N/NN) mit einer F Feder in sehr gutem Zustand (keine Kratzer und glänzend wie ein neuer Souverän... muss wohl sorgfälltig poliert worden sein sonst kann ich mir nicht vorstellen dass eine so alte Feder in einem noch soo guten Zustand ist).
Die 14kt F Feder macht hier keine Ausnahme und wird wahrscheinlich auch einer Politur unterzogen worden sein.

Übrigens habe ich die Feder einfach so genommen, weil ich mir dachte, eine alte Pelikan muss einfach auch her (mich hat die Sucht womöglich auch schon gepackt)... es war allerdings nicht unbedingt das große Verlangen wie bei dem M805.

Und nun der Grund warum ich denn überhaupt den Thread geöffnet habe: Sie schreibt einfach unglaublich... ich dachte mir sie wird wohl als semi-flexibel eingestuft werden, wie die meisten 400er Federn... aber sie ist einfach wunderbar flexibel. Sie verhält sich ähnlich wie meine M300, nur dass die 400 etwas steifer/federnder/elastischer ist, aber gleichzeitig eine weitere Spreizung hergibt (ich habe schon mal einen Thread eröffnet und die M300 wird wahrscheinlich produktionstechnisch aufgrund eines "Fehlers" zu dieser Flexibilität gekommen sein, da mir keine weiteren M300 bekannt sind die damit nur ansatzweise vergleichbar wären... sie sind eher typisch "Pelikan-weich", während meine den Titel wet-noodle wirklich verdient.). Auch bricht der Tintenfluss einfach nicht ab (oder die Feder lässt sich noch weiter spreizen). Bei größerem Druck (die Strichbreite beträgt 2mm) sieht man am Strich seitlich keine dunkleren Striche, welche durch gravieren der Feder in das Papier oft geschehen. Der Strich sieht gleichmäßig gefärbt aus, wie mit einem Pinsel.
Für eine F schreibt sie auch relativ dünn (ohne Druck), eher wie eine EF, was mir sehr gefällt.

Das einzige "Manko" welches ich derzeit feststellen kann, ist der helle Strich beim drucklosen Schreiben. Die Bordeaux-Tinte sieht eher wie "schweinchen-rosa" aus. Ist aber auch nicht so ein Problem .
nibby
Beiträge: 46
Registriert: 15.11.2004 19:18

Beitrag von nibby »

Hallo Katharsis,

schön, daß Du so begeistert bist. Vielleicht kannst Du Deine Eindrücke objektivieren bei dem Thread "Auf der Suche nach der flexiblen Feder" im Forum "Rund um die Feder" eintragen?

Wie ist die Feder markiert (Art des Logos)? Anscheinend besteht bei den älteren Federn ja auch eine höhere Wahrscheinlichkeit ein sehr flexibles Exemplar zu finden.

Ob der Füller aufpoliert wurde kann man sehr oft an den Kanten der Celluloid-Binde sehen, sie sollten meiner Erfahrung nach im Original-Zusatnd kantig gefräst sein: Jede Rundung deutet auf Nachbearbeitung hin.

Viel Spaß beim Schreiben

nibby
Katharsis
Beiträge: 155
Registriert: 15.02.2006 21:48

Beitrag von Katharsis »

Hallo,

Ich werde meine Eindrücke gerne in den genannten Thread eintragen.

Die Feder hat die große (gepunktete) "Pelikan" Aufschrift (man liest im Internet bei Beschreibungen oft "Pelikan script logo" wenn ich mich jetzt nicht täusche); darunter steht 585; darunter 14 KARAT und darunter dann F

Also könnte man es sich so vorstellen:
  • Pelikan
      585
      14KARAT
        F

      Ich habe schon öfter auch gehört, dass dies die flexibleren 400er waren (falls ich falsch liege, wäre ich für eine Aufklärung dankbar... es würde nämlich bedeuten es gibt noch flexiblere. Ich habe nämlich definitiv wo gelesen dass eine bestimmte Sorte dieser Federn sehr flexibel waren. Photos davon sah ich nie, aber von der Beschreibung her würde es dieser entsprechen. Ich habe gerade nochmal die Seite gesucht aber nicht gefunden. Auf der Seite sind jedenfalls sehr viele alte Pelikane zu finden, also falls ich wieder darüber stolpere werde ich sie posten)

      Bzgl. der Bearbeitung: Ich habe mir die Celluloid-Binde angesehen und im Bereich wo der Drehmechanismus anschließt ist es eigentlich eher weniger kantig aber auch nicht typisch rund, wie es von einer Nachbearbeitung unbedingt. Es ist eher ein Konus und der sieht dann ziemlich gerade aus.
      Naja also mit der Lupe erkennt man, dass die Binde wirklich in Konus-Form gefräst (oder gedräht?) wurde, d.h. es ist ein ca. 45° Winkel zu sehen der doch zu einer wenig abgerundeten Kante führt.

      Man kann auch noch den "Günther Wagner Pelikan" Druck gut erkennen.

      Womöglich besaß der Füller einfach nicht viele Kratzer und wurde nur auf Hochglanz poliert.


      Danke übrigens!

      Grüße
      Katharsis
      Beiträge: 155
      Registriert: 15.02.2006 21:48

      Beitrag von Katharsis »

      Ich hätte noch eine Frage:

      Und zwar war einiges an Tinte in dem Füller verkrustet was zur Folge hatte dass der Drehmechanismus ziemlich schwer ging. Ich spülte ihn unzählige Male aus, auch mit warmen Wasser und lies den Füller einige Stunden darin. Es löste sich natürlich einiges von der Tinte ab, jedoch konnte man im Inneren immernoch eine Krust sehen. Mit einem Wattestäbchen konnte ich dann nochmehr herausholen. Irgendwann stand ich aber an. Es war noch immer einiges an Dreck drinnen und der wollte einfach nicht raus.

      Also habe ich mich dazu entschlossen, den Füller ganz zu zerlegen aber beim Füllmechanismus stand ich gleich mal an. Ich las dass man ihn von innen herausschlagen muss (mit einem breiteren Stift, der dem Innendurchmesser des Füllers entspricht natürlich um nichts zu zerstören). Jetzt wollte ich fragen ob das wirklich so funkioniert? Ich habe es ein wenig probiert, traue mich aber nicht relativ fest draufschlagen. Der Mechanismus bewegte sich allerdings nicht wirklich (möglicherweise auch wegen der inneren Verkrustung). Irgendwie wundert es mich auch, da (wenn man den Drehmechanismus aufschraubt) eine Abflachung am Gewinde erkennen kann, bei den neuen Souverän sogar beidseitig, was darauf hindeutet dass es doch zum herausschrauben wäre, oder?

      Mir wurde in der Zwischenzeit geraten den Füller in eine Wasser - Essig - Mischung zu geben (ich habe ein längeres, schmales Glas hergenommen, mit Wasser gefüllt und dazu einen Schuss Essig gegeben). Nach einer halben Stunde war der Füller vollkommen sauber (zumindest soweit man in den Schaft hineinsehen konnte, im Füllmechanismus selber, weiß ich es nicht). Das Befüllen der Feder geht nun auch wieder sehr leicht. Ein kleiner Schuss Essig beim Reinigen der Feder bewirkt also wirklich Wunder... empfehlenswert, da ich mir auch kaum vorstellen kann, dass Essig etwas zerstören würde, vorallem nicht in dieser Menge.

      Mich würde dennoch gerne interessieren wie ich diesen alten 400er aufbekommen könnte.
      nibby
      Beiträge: 46
      Registriert: 15.11.2004 19:18

      Beitrag von nibby »

      Hallo,

      PRINZIPIELL, kann man den Drehmechanismus einfach nach hinten herausziehen. Daher klappt natürlich auch das Herausschieben von unten (prinzipiell).

      Meine Erfahrung ist aber eher gemischt. Normalerweise drücke ich nur von unten nach, wenn ich mit der Zange (achtung, speziell angefertigt, mit einer normalen Zange zerdrückt man sehr leicht die empfindlichen Kunststoff-Röhrchen) schon fast fertig bin und ein versehentliches Verkanten des Werkzeugs eventuell die Celluloid-Ränder beschädigen könnte. Bei festsitzenden Kolben zerstört man sonst sehr leicht den flexiblen Kolben.

      Deiner Beschreibung nach vermute ich, daß Du noch einen der ersten 400er hast, die den "Flachkolben" mit einer schmalen Doppel-Lippe hast. Er ist sehr empfindlich, wenn er über Verkrustungen gedreht wird und ist wahrscheinlich bei Dir schon zerstört.

      Keine Sorge, die Koben der neueren Serie passen auch (nur ist der Tintenvorrat dann ein paar Tropfen kleiner) und eventuell gibt es bei Pelikan ja auch noch die alten.

      Und jetzt nochmals herzlichen Glückwunsch zu dem Füller. Er ist meiner Meinung nach in dieser Feder-Kombination das beste "Schreibwerkzeug", das von Pelikan je gebaut wurde. Er verdient es wieder sorgfältig in Stand gesetzt zu werden.

      Daher mein Tipp: Einschicken, nicht selbermachen.

      Natürlich ist das Selbermachen viel interessanter. Aber da würde ich erst an den preiswerteren 140 üben. Das Vorgehen ist identisch.

      Mit bestem Gruß

      nibby
      Katharsis
      Beiträge: 155
      Registriert: 15.02.2006 21:48

      Beitrag von Katharsis »

      Hallo,

      Danke für die Antwort.

      Also derzeit geht der Drehmechanismus wieder butterweich, deshalb habe ich es derzeit nicht Not in einzuschicken. Sollte er allerdings mal spießen, werde ich Deinen Rat befolgen!


      Schreiben tut er wie gesagt einfach herrlich. Die Linien sind so gestochen Scharf und die Flexibilität ist ebenfalls einfach spitze.

      Inzwischen ist der Tintenfluss übrigens auch stärker geworden und er schreibt jetzt mit eigenem Gewicht in normaler Farbe (nicht heller, so wie am Anfang). Das Schwarz ist nun jederzeit schwarz und wird nicht grau (so wie das Bordeaux zu schweinchen-rosa wurde), wenn man nicht draufdrückt. Tinte fließt auch bei großer Spreizung und die Linienvariation ist einfach klasse anzusehen.

      Grüße
      Giulian
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