übermäßiger Tintenfluss durch altes 400 Federaggregat

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stifter
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übermäßiger Tintenfluss durch altes 400 Federaggregat

Beitrag von stifter »

Liebe Pelikangemeinde!
Nachdem ich ausgiebig die Suchfunktion verwendet habe, bin ich noch immer ratlos, vielleicht fällt von euch jemanden etwas ein.
Ich habe in der Bucht eine 400er-Feder EF mit gepunktetem Schriftzug,, Längslamellen und Ebonit-Haltering geschossen. Sie lässt sich problemlos in einen modernen M400 eingeschrauben und ist zum Rand hin dicht. Die Feder schreibt wunderbar: ohne Druck, bei bloßer Berührung wirklich extrem fein, dabei ohne zu kratzen und auch bei großem Tempo ohne auszulassen, mit Druck wird der Strich breiter und der Tintenauftrag satter bis sehr nass. Die Feder ist also ziemlich flexibel, der Tintenfluss wird bei gespreizten Schenkeln stärker, anders als bei alten englischen flexiblen Federn (De La Rue, Waterman).
Jetzt mein eigentliches Problem: Spätestens nach einer Seite kleckst die Feder. Beim Schreiben sammelt sich immer mehr Tinte zwischen den Lamellen unter der Feder an. Sie kann offenbar ab einem gewissen Volumen nicht mehr durch die Kapillarkräfte gehalten werden. Auch bei leichtem Schütteln gibt es Kleckse, ich konnte eine ganze Füllung ohne Kraftaufwand herausschütteln.
Ich habe den Tintenleiter mit dem einer 140er-Feder OM mit Pfeilspitzen und Ebonit-Haltering unter der Lupe verglichen. Die Schlitze oben scheinen gleich weit zu sein. Bis auf das breitere Ende bei der 400er sehe ich keinen Unterschied. Die 140er lässt sich auch in den M400 einschrauben. Sie scheint darin sogar etwas trockener zu schreiben als in ihrem eigenen Halter und kleckst definitiv nicht.
Mir kommt vor, dass ich durch das 400er mehr Luft durchblasen kann als durch die 140er oder die M400er-Federaggregat, sehe aber keinen Grund dafür. Die Feder liegt auf dem Tintenleiter satt auf und bewegt sich nicht.
Im Übrigen lassen sich die 400er und die M400er-Federaggregate nicht in den 140-Halter einschrauben, da das hintere Ende des Tintenleiters zu breit ist. Daher konnte ich nicht probieren, ob der Tintenfluss dort geringer ist.
Eine klecksende Feder ist zum Schreiben unbrauchbar. Auf einen M200 Tintenleiter will ich die Feder auch nicht ummontieren, ich befürchte wegen der Querlamellen ein anderes Verhalten. Ich bin ratlos.
Vielen Dank für die Geduld mit meiner zu lange geratenen Frage.
Viele Grüße
Karl
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patta
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Re: übermäßiger Tintenfluss durch altes 400 Federaggregat

Beitrag von patta »

Hallo Karl,
ohne jetzt den Eindruck erwecken zu wollen, ich sei 400er Experte, und eingedenk der Tatsache, dass hier gestern Weiberfastnacht zelebriert wurde (Weltstadt am Rhein) und ich vielleicht noch nicht wieder 100% einsatzfähig bin, möchte ich dennoch die Frage stellen: Was genau ist denn Deine Frage?

Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz. - Friedrich Dürrenmatt
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Tombstone
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Re: übermäßiger Tintenfluss durch altes 400 Federaggregat

Beitrag von Tombstone »

Ok, Frage habe ich auch keine echte gesehen, was ich aber machen würde, wäre:

- Dichtigkeit des Kolbens beim 400er prüfen
- eventuell ein wenig mit Silikonfett nachhelfen

Das "Laufen" wird aus meiner Sicht nur dadurch möglich, dass ein Druckausgleich stattfindet. Ich hatte das bisher erst einmal, und der Kolben war seinerzeit des Pudels Kern.
Ciao - Peter

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stifter
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Re: übermäßiger Tintenfluss durch altes 400 Federaggregat

Beitrag von stifter »

Hallo,
erstmal vielen Dank für die unglaublich schnellen Antworten.
Zur Klarstellung: meine Frage war, woran der übermäßige Tintenfluss eines in einen M400 Halter eingeschraubten alten 400 Federaggregat liegen kann.
Der M400 ist ein perfekt funktionierendes Arbeitstier, auch ein darin eingeschraubtes 140 Federaggregat macht keine Probleme. Mittels Kolbenbewegung durchgedrückte Tinte tritt am Rand zwischen 400 Federaggregat und M400 Halter nicht aus. Einen 400 Halter habe ich (noch) nicht (er wäre mir für den Alltagsgebrauch auch zu schade, andererseits würde ich gerne die butterweiche EF Feder benutzen).
Es muss also am Tintenleiter oder an der Auflage der Feder liegen. Betrachte ich das 400 Federaggregat ohne es zu zerlegen (ich habe Angst um den Ebonit-Haltering),
finde ich nichts Auffälliges. Danke für den Tipp bezüglich Druckausgleich. Möglicherweise gibt es ein Missverhältnis zwischen Belüftung und nachfließender Tinte. Nur ich weiß nicht wie das zu erkennen und zu beheben wäre.
Viele Grüße
Karl
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Tombstone
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Re: übermäßiger Tintenfluss durch altes 400 Federaggregat

Beitrag von Tombstone »

Moin Karl,

ganz vergessen zu fragen: welche Tinte verwendest Du?

Unter Umständen kannst Du das Problem (ohne jetzt übertriebene Aktionen in Reparatur o.ä. zu stecken) mit einer höherviskosen Tinten erledigen.
Ciao - Peter

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stift
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Re: übermäßiger Tintenfluss durch altes 400 Federaggregat

Beitrag von stift »

Hallo
Nach deiner Schilderung wird es der Kolben sein oder es könnte irgendwo ein Haarriss sein wo eben Luft dazukommt und dadurch der Druck im Tintenleiter stärker wird.
Gruß Harald
#Non, je ne regrette rien#
newlife
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Re: übermäßiger Tintenfluss durch altes 400 Federaggregat

Beitrag von newlife »

@Harald
Ich verstehe Karl / stifter so, dass der zum Einsatz gekommene M400 im Grunde genommen ja mit der Originalfeder problemlos schreibt. Oder habe ich da was überlesen? Somit könnte es ja nicht an einer Undichtigkeit liegen.
Grüße von Klaus!
stifter
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Re: übermäßiger Tintenfluss durch altes 400 Federaggregat

Beitrag von stifter »

Hallo zusammen,

nochmals vielen Dank für die Reaktionen.

@Peter
Ich habe mit Diamine jet black und Waterman black geschrieben, ich werde es noch einmal mit Pelikan Brillant-schwarz versuchen (die sollte etwas dicker sein, sie verursacht in fast allen Nicht-Pelikan-Füllern Flussprobleme). Danke für den Tipp.

@Harald und Klaus
Der Halter funktioniert mit dem origial M400- und mit einem 140-Federaggregat perfekt. Einen Haarriss hielte ich im Tintenleiter für möglich, es war aber bei 8-facher Vergrößerung keiner zu sehen.

viele Grüße
karl
vospen
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Re: übermäßiger Tintenfluss durch altes 400 Federaggregat

Beitrag von vospen »

stifter hat geschrieben:Jetzt mein eigentliches Problem: Spätestens nach einer Seite kleckst die Feder. Beim Schreiben sammelt sich immer mehr Tinte zwischen den Lamellen unter der Feder an.
Hallo Zusammen

Ich bin auch keine Spezialistin dafür, würde aber gerne die Frage aufwerfen, ob es allenfalls an der Handwärme/Druckausgleich liegen könnte? Das würde das obige Zitat erklären, zumal der Tintenleiter längsgerillt ist, vielleicht.


Katharina
Zuletzt geändert von vospen am 01.03.2014 7:52, insgesamt 1-mal geändert.
thobie
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Re: übermäßiger Tintenfluss durch altes 400 Federaggregat

Beitrag von thobie »

Hi,

m.E. könnte es durchaus an der Tinte liegen. Die Diamine Tinten sind sehr nass und haben einen sehr guten Fluss. Das verträgt sich möglicherweise nicht mit dem Tintenleiter. Ich meine, ein Forent habe schon beim Review einer Diamine Tinte darüber berichtet, dass der Ebonittintenleiter nicht mit der Tinte zurecht gekommen sei und der Halter gekleckst hat.

Viele Grüße
Thomas
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