Der 14te Pen

[vanni52]

No. 18/14

Darf man das so auslegen, dass dieser Faden noch weiterläuft?
Wäre sehr schön!

[pan51]

Dachte ich's mir doch!

...der Grüne ist der einzige den ich habe, weil bei Jade-Zelluloid werde ich einfach schwach.

bitte entschuldige den Ausflug ins OT

... er kam Ende letzter Woche, war also schon knapp, dass ich die beiden in Folge zeigen konnte.
Ich bei Toledos, natürlich. Habe da neulich einen Gaviota Toledo gesehen, mit dem ich hadere. Bislang bleibe ich noch standhaft bei "nur Pelikan".
Gerne, schöne Dinge sind es doch wert gezeigt zu werden.

Wie geschickt das alles stillschweigend immer noch unter "der 14te Pen" läuft. 18/14, so so ...

Gut aufgepasst, aber zu meiner Ehrenrettung muss ich sage, ich konnte den Thread nicht umbenennen. Und einen neuen "Der 40ste Pen" wollte ich nicht aufmachen...

Darf man das so auslegen, dass dieser Faden noch weiterläuft?
Wäre sehr schön!

Danke und ja, wird er. Liegen noch ein paar schicke Sachen auf dem Tisch...

Viele Grüße,
Axel

[pan51]

Ach so, mit dem 100 wartime geht's auch weiter...ich habe ein paar Materialproben verarbeitet, die sich zum Auffüllen der Gravur eignen könnten, ohne dass sie beim Polieren grau werden:

GRAVURZEUGS.jpg (82.66 KiB) 4855 mal betrachtet

Rechts ist Acrylfarbe, die wird nichtmal hart. Eine andere, hier nicht gezeigte wird hart, aber beim Polieren grau.
In der Mitte ist schwarzer Sekundenkleber, wird hart, aber grau beim Polieren.

Dann habe ich mich an etwas erinnert, was wir früher zu Casemodder-Zeiten oft gemacht haben, nämlich Plexiglas (aka Acrylglas) mit einem bestimmten Lösungsmittel geklebt. Reste (Verschnitt) haben wir immer komplett aufgelöst und irgendetwas darin eingegossen. Also habe ich mir ein Fläschchen "Flüssig-Pelikan" aus einer zerbröselten Mechanik hergestellt:

FLÜSSIG_PELIKAN.jpg (97.75 KiB) 4855 mal betrachtet

Ist noch ein wenig zu flüssig, aber: es wird hart und lässt sich einwandfrei polieren (links auf dem ersten Bild)!

Damit geht's dann demnächst ans echte Objekt, der Versuchsträger war nur ein alter Alexa...

Viele Grüße,
Axel

[pan51]

Sieht schonmal ganz gut aus:

100WT_GRAVUR_FILLED.jpg (106.6 KiB) 4797 mal betrachtet

"Flüssigpelikan" warm machen (ca. 40°) damit das Lösungsmittel schneller verdunstet und man schneller arbeiten kann, mit möglichst dünnem, spitzen Pinsel in mehreren Schichten auftragen. Jetzt wird erstmal über Nacht ausgehärtet, morgen abgeschliffen.

Viele Grüße,
Axel

[pan51]

Moin,

einmal vorgeschliffen:

100WT_CAP_GRINDED.jpg (81.83 KiB) 4574 mal betrachtet

Und mit 12000er micromesh:

100WT_CAP_12000.jpg (71.84 KiB) 4574 mal betrachtet

Bei "I" und "G" fehlt noch etwas Material, aber ansonsten...ganz gut geworden!

Viele Grüße,
Axel

[pelifan]

Also ich bin völlig geplättet über die handwerkliche Kunst, die Du da an den Tag legst! Und über diese einzigartige Sammlung sowieso .

[pan51]

Also ich bin völlig geplättet über die handwerkliche Kunst, die Du da an den Tag legst! Und über diese einzigartige Sammlung sowieso .

Oha, ja vielen Dank!

"Siegfried Domzig" ist nun ausgezogen:

100WT_CAP_NOENGRAVING.jpg (85.5 KiB) 4367 mal betrachtet

Habe leider noch ein paar kleine Löchlein gefunden und einen Kratzer, die ausgefüllt wurden und über Nacht aushärten, also leider noch kein Bild von der kompletten Kappe.

Viele Grüße,
Axel

[bella]

Dieser Thread ist außergewöhnlich.... und macht mir sehr viel Freude

Zum einen dieses .... 14 ... ach was interessiert mich mein Vorsatz von gestern .... und dann auch das handwerkliche Können.
Macht es so schön anders als nur kaufen und sammeln

[Marco77]

Hmm.... Verstehe ich das richtig ?
Du hast ein schwarzes Element von einem Pelikan Schreibgerät aufgelöst ?
Darf ich fragen mit welchem Lösungsmittel du das gemacht hast ?

Viele Grüße

Marco

Ach so, mit dem 100 wartime geht's auch weiter...ich habe ein paar Materialproben verarbeitet, die sich zum Auffüllen der Gravur eignen könnten, ohne dass sie beim Polieren grau werden:

GRAVURZEUGS.jpg

Rechts ist Acrylfarbe, die wird nichtmal hart. Eine andere, hier nicht gezeigte wird hart, aber beim Polieren grau.
In der Mitte ist schwarzer Sekundenkleber, wird hart, aber grau beim Polieren.

Dann habe ich mich an etwas erinnert, was wir früher zu Casemodder-Zeiten oft gemacht haben, nämlich Plexiglas (aka Acrylglas) mit einem bestimmten Lösungsmittel geklebt. Reste (Verschnitt) haben wir immer komplett aufgelöst und irgendetwas darin eingegossen. Also habe ich mir ein Fläschchen "Flüssig-Pelikan" aus einer zerbröselten Mechanik hergestellt:

FLÜSSIG_PELIKAN.jpg

Ist noch ein wenig zu flüssig, aber: es wird hart und lässt sich einwandfrei polieren (links auf dem ersten Bild)!

Damit geht's dann demnächst ans echte Objekt, der Versuchsträger war nur ein alter Alexa...

Viele Grüße,
Axel

[pan51]

Moin,

Hmm.... Verstehe ich das richtig ?
Du hast ein schwarzes Element von einem Pelikan Schreibgerät aufgelöst ?
Darf ich fragen mit welchem Lösungsmittel du das gemacht hast ?

ja, um genau zu sein, eine Kolbenführung eines 100N, aufgelöst in Essigester ("Ethylacetat" bei Amazon), dauert ca. einen Tag bis sich das komplette Teil aufgelöst hat.
Nitroverdünnung geht auch, Du musst das Teil aber vorher zerkleinern und trotzdem dauert es ewig bis zur vollständigen Auflösung (Wochen!). Dichlormethan/Dichlorethan gehen ebenfalls, aber eher nichts für Privatpersonen.

Wenn Du es ausprobieren willst, Raum gut durchlüften, Schutzbrille tragen, kein offenes Feuer.

Viele Grüße,
Axel

[Marco77]

Vielen Dank Axel,

hin und wieder findet man ja nach langer Zeit, ein Objekt seiner Begierde, wo dann leider eine Gravur vorhanden ist.
Das werde ich mal bei Gelegenheit ausprobieren.
Besten Dank


Viele Grüße

Marco

[pan51]

No. 19/14, ein grüner 100er nebst seinem Kumpel, dem Druckbleistift (der zählt aber nicht extra)

100_AUCH_BOX.jpg (258.05 KiB) 4054 mal betrachtet

100_AUCH.jpg (301.29 KiB) 4054 mal betrachtet

Die beiden hatte ich ja schonmal im "alte Schachteln"-Thread gezeigt. Sie kamen beide jeweils mit ihrer original Anleitung in prima Zustand, in der Füllerschachtel fand sich noch eine zusätzliche Goldfeder; verbaut ist eine Palladium. Schönes Duo in ausgezeichnetem Zustand. Ob sie wirklich NOS sind, kann ich nicht sagen, zumindest der Füller war befüllt, Tintenreste sind sichtbar.

100_NOS.jpg (221.53 KiB) 4054 mal betrachtet

Baujahr würde ich sagen, 1938 - 1940, wegen Celluloidschaft, Palladiumfeder, kein geriffelter Füllknopf.

Leider hat dieses Stück eine Arbeitshypothese von mir zerstört: es gibt verschiedenste Ausführungen der Kappengravur ("Pelikan PATENT"), gefräst, geprägt, farbig ausgelegt und nicht farbig ausgelegt. Meine Annahme war, dass geprägte nie farbig ausgelegt wurden, gefräste dagegen immer.
Bei diesem ist es nun leider geprägt und farbig ausgelegt. Schade aber auch.

Viele Grüße,
Axel

[pan51]

Zum 100 wartime gibt's nicht viel neues, ich kämpfe noch mit der Kappe. Probleme sind:

- das "Flüssigpelikan" schrumpft nach drei Tagen noch deutlich, man sieht das als Schatten auf dem polierten Objekt. Musste also alle ausgebesserten Stellen nochmal behandeln.
- an manchen Stellen entstehen extrem kleine Löcher, durch Luftblasen vermutlich. Die bekommt man durch neues Verfüllen nicht geschlossen, weil dort kein Material hinkommt. Musste ich also etwas größer wieder ausschleifen und nochmal füllen. Ist aber nur noch eine Stelle.

Ansonsten habe ich mich an den Schaft gemacht und ein neues Werkzeug zum Innenpolieren ausprobiert, eine Honbürste. Hier an einem - anderen - Probeschaft. Vorher:

HON_ÜBUNG.jpg (107.13 KiB) 4015 mal betrachtet

Komplett blind. Nachher:

HON_DONE.jpg (91.65 KiB) 4015 mal betrachtet

Innen gehont und nochmal mit Simichrome poliert. Kratzer sind nur aussen, da war ich zu faul. Sieht man aber auch so, ob das Verfahren klappt oder nicht. Ich weiß, der Vergleich ist etwas unfair (einmal gegen das Licht, einmal nicht), aber "vorher" war wirklich komplett blind, auch gegen das Licht.

Ach ja, das Werkzeug selbst:

HONBÜRSTE.jpg (133.81 KiB) 4011 mal betrachtet

Man kann es erkennen, es ist "gekürzt", weil es ansonsten zuviele Polierkörper hat, die a. an Stellen polieren, wo man das nicht will und b. soviel Widerstand haben, dass man den Füllerkorpus kaum festhalten kann. Das Polieren findet unter fliessendem Wasser statt, Füller wird mit der Hand festgehalten, Honbürste mit dem Akkuschrauber auf niedriger Drehzahl angetrieben.

Viele Grüße,
Axel

[ChronoCop]

Wahnsinn, der ganze Riesenaufwand, Axel, und diese köstlichen Resultate! Kompliment.
Brane

[pan51]

Moin,

Wahnsinn, der ganze Riesenaufwand, Axel, und diese köstlichen Resultate! Kompliment.

danke Brane, aber das ist ja nur am Anfang so um die ganzen Verfahren, Materialien und Werkzeuge zu entwickeln und kennenzulernen. Am Ende geht ein neues Restaurationsprojekt dann ratz-fatz ... hoffe ich mal...

Heute ging's ein wenig weiter, nib block aus POM gedreht:

NIB_BLOCK.jpg (233.26 KiB) 3856 mal betrachtet

Die Höhe ist so, dass wenn man den Tintenleiter mit Feder einsteckt, dieser auf der Tischplatte aufstößt, wenn er die richtige Einstecktiefe erreicht hat.

"Nib Gripper" aus einer Kunststoffzange gefertigt:

NIB_GRIPPER.jpg (225.91 KiB) 3856 mal betrachtet

Backdoor fabrication mit Säge und Holzbohrer, Hohlkehle auf einer Seite, beklebt mit 1mm Fugendichtband für den Grip, auf der gegenüberliegende Seite Ausschnitt für die Lamellen des Tintenleiters. Einstecken in die Hülse ist damit extrem easy und alles sitzt so, wie's sein soll.

Hier mal der aktuelle Stand:

100WT_BODY_FINISHED.jpg (151.4 KiB) 3856 mal betrachtet

Fehlt nur noch die Kappe...immer noch ein Kampf...

Viele Grüße,
Axel