Verratet mir bitte die “Dos and Don'ts“ bei Pelikan-Füllhaltern aus den Jahren 1937 ff. . .

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:::Doppelpunkt:::
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Verratet mir bitte die “Dos and Don'ts“ bei Pelikan-Füllhaltern aus den Jahren 1937 ff. . .

Beitrag von :::Doppelpunkt::: »

Meine Schwiegergroßmutter hat mir ein Modell 100N vermacht, es könnte auch Modell 101N sein; ich stelle mal kurz zusammen, was ich mit Sicherheit sagen kann:

Schaft: Schildpatt, Füllknopf: braun
Kappe: Schildpatt, zwei (vergoldete?) Kappenbänder, Kappenkopf: braun, "Pelikan D.R.P. Pelikan D.R.P."
Feder: (dreizeilig) Pelikan *585* 14 KARAT

Wie ich die eingetrocknete Tinte behutsam mit lauwarmem Wasser auszuwaschen begonnen habe, ist mir aufgefallen, dass der Füllknopf einen erheblichen Widerstand leistet; dabei habe ich zufällig entdeckt, dass er sich viel leichter drehen lässt, wenn die Kappe auf dem Knopf aufgesteckt ist (ist das ein bug oder ein feature?).

Frage: Gibt es hier eine Abhilfe?
Anders gefragt: Ist dieser Widerstand ein Hinweis auf eine von mir unentdeckte Verklebung, Anhaftung, oder schlimmstenfalls ein Gebrechen, oder ist das bei so alten Pelikanen die Regel, oder oder oder ;)

Der nächsten Frage schicke ich voraus: Ich nehme an, der Füller ist ein guter User, denn er schreibt sich jedenfalls bereits mit der uralten, jetzt mit Alpenwasser verdünnten, Tinte ganz vortrefflich :)

Mein Anliegen lautet also: Welche heutigen Tinten sind mit diesem alten Füller kompatibel? Kann ich etwa alle heutigen Pelikan 4001 Tinten verwenden, ohne mir große Gedanken zu machen?
Anders gefragt: Gibt es Tinten, ich denke z.B. an die Pelikan Fount India, die riskant wären und die ich meiden sollte?

Vielen Dank :)
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Re: Verratet mir bitte die “Dos and Don'ts“ bei Pelikan-Füllhaltern aus den Jahren 1937 ff. . .

Beitrag von Hellebardier »

Ein paar Bilder wären gut zur Identifikation, manche Modelle haben Dichtungen aus Kork und manche aus Gummi, zur Tinte kann ich sagen, dass Glitzer-und Pigmenttinten besser zu vermeiden sind, wenn man ganz auf der sicheren Seite sein möchte bleibt man bei den 4001 Standardtinten Königsblau oder Schwarz
LG
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Re: Verratet mir bitte die “Dos and Don'ts“ bei Pelikan-Füllhaltern aus den Jahren 1937 ff. . .

Beitrag von Nitschewo »

:::Doppelpunkt::: hat geschrieben:
26.08.2024 8:26
Wie ich die eingetrocknete Tinte behutsam mit lauwarmem Wasser auszuwaschen begonnen habe, ist mir aufgefallen, dass der Füllknopf einen erheblichen Widerstand leistet; dabei habe ich zufällig entdeckt, dass er sich viel leichter drehen lässt, wenn die Kappe auf dem Knopf aufgesteckt ist (ist das ein bug oder ein feature?).
Den Teil verstehe ich nicht so ganz. Welche Kappe auf welchen Knopf? Beim Pelikan sitzt die Spindel für die Kolbenstange direkt im Füllknopf (bei vielen Kolbenfüllern gibt es einen kleineren Drehknopf, der unter einer Blindkappe sitzt).

In der Regel dreht sich der Kolben eher zu leicht, weil der Kork geschrumpft oder zerbröselt ist.

Die Mechanik ist beim 100 geschraubt, möglicherweise drehst du an diesem Gewinde?

Fotos wären auf jeden Fall hilfreich. :)
Viele Grüße

Bianka

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Re: Verratet mir bitte die “Dos and Don'ts“ bei Pelikan-Füllhaltern aus den Jahren 1937 ff. . .

Beitrag von :::Doppelpunkt::: »

Hellebardier hat geschrieben:
26.08.2024 9:10
Ein paar Bilder wären gut zur Identifikation,
. . .
Nitschewo hat geschrieben:
26.08.2024 11:11
Fotos wären auf jeden Fall hilfreich. :)
Ja, stimmt, danke für den Hinweis :)

- - - :oops: Ich bitte gleich um Entschuldigung für das ähem mittelmäßige Bild, meine Kids machen mit Iphone etc.wunderbare Fotos, bei mir kommt nur Murks heraus :oops: :(
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Re: Verratet mir bitte die “Dos and Don'ts“ bei Pelikan-Füllhaltern aus den Jahren 1937 ff. . .

Beitrag von Hellebardier »

Das gute ist, laut dem Bild schraubst du schonmal nicht den Mechanismus aus
LG
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Re: Verratet mir bitte die “Dos and Don'ts“ bei Pelikan-Füllhaltern aus den Jahren 1937 ff. . .

Beitrag von :::Doppelpunkt::: »

Hellebardier hat geschrieben:
26.08.2024 12:14
Das gute ist, laut dem Bild schraubst du schonmal nicht den Mechanismus aus
;) Ich habe aus meinen unseligen Experimenten, die ich z.B. bei mechanischen Kameras noch vor ein paar Jahren überaus gerne gemacht habe, gelernt . . .
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Re: Verratet mir bitte die “Dos and Don'ts“ bei Pelikan-Füllhaltern aus den Jahren 1937 ff. . .

Beitrag von JohannesG »

Ein Traum von einem Pelikan 100N - herzlichen Glückwunsch zu dem Fund!
Sascha, laß dir bitte von jemandem vor Ort helfen, der sich mit so alten Pelikanen gut auskennt. Und bitte nicht weiter am Füllknopf mit Gewalt drehen - auch nicht mit aufgesteckter Kappe! Selbst für ansonsten geübte Bastler ist der Einstieg in die Füller-Reparatur und -Wartung nicht immer einfach. Zu schnell kann dieser über 80 Jahre alte Kunststoff brechen. Daher bitte bitte nicht mit diesem seltenen Stück selber das basteln anfangen - erst mal mit ein paar weniger seltenen Exemplaren üben.
Viel Glück, JohannesG
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Re: Verratet mir bitte die “Dos and Don'ts“ bei Pelikan-Füllhaltern aus den Jahren 1937 ff. . .

Beitrag von Hellebardier »

Wichtig ist erstmal, ist er dicht? Kommt hinten aus dem Füllknopf Tinte/Wasser? Wenn er dicht ist braucht er vielleicht einfach nur einen kleinen tropfen Silikonfett (ich nutze nur das von TWSBI und weiß nicht welche man sonst hernehmen könnte), schwergängig in dem Sinne sollte er auf keinen Fall sein, nach oben hin sollte er zudem leichtgängiger werden

Aber abgesehen davon: NEID der ist total schön ich will auch
LG
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Re: Verratet mir bitte die “Dos and Don'ts“ bei Pelikan-Füllhaltern aus den Jahren 1937 ff. . .

Beitrag von :::Doppelpunkt::: »

Nitschewo hat geschrieben:
26.08.2024 11:11
Welche Kappe auf welchen Knopf? Beim Pelikan sitzt die Spindel für die Kolbenstange direkt im Füllknopf [. . .]
Ich habe die Feder unter rinnendem Wasser abgebraust, und damit mir die Kappe, welche bei Nichtbenutzung des Füllers vorne aufgeschraubt gehört, nicht ins Waschbecken fällt, habe ich sie, wie wenn ich schreiben würde, hinten aufgesteckt. So kam es zu der Beobachtung, dass ein leichtes Drehen an der Kappe den jetzt darunterliegenden Füllknopf mit-dreht, und zwar mit geringerem Aufwand, als ohne.

:oops: Hoffe ich konnte es jetzt besser erklären :oops:
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Re: Verratet mir bitte die “Dos and Don'ts“ bei Pelikan-Füllhaltern aus den Jahren 1937 ff. . .

Beitrag von Hellebardier »

Ich stimme zu, dass eine Reparatur/Restauration nur von jemand fachkundigem gemacht werden sollte, wenn erforderlich
LG
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Re: Verratet mir bitte die “Dos and Don'ts“ bei Pelikan-Füllhaltern aus den Jahren 1937 ff. . .

Beitrag von :::Doppelpunkt::: »

Mir fällt auf, ich muss meinen 1. Satz im 1. Post des Fadens eigentlich verbessern:

Meine liebe Schwiegergroßmutter . . .
JohannesG hat geschrieben:
26.08.2024 12:21
Ein Traum von einem Pelikan 100N - herzlichen Glückwunsch zu dem Fund!
Vielen Dank, lieber JohannesG,
ja, ich werde Deine Empfehlungen beherzigen - - - meine liebe Schwiegeroma war großartig, schon deswegen werde ich dieses Erinnerungsstück pfleglich behandeln :)
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Re: Verratet mir bitte die “Dos and Don'ts“ bei Pelikan-Füllhaltern aus den Jahren 1937 ff. . .

Beitrag von :::Doppelpunkt::: »

Hellebardier hat geschrieben:
26.08.2024 12:25
Wichtig ist erstmal, ist er dicht? Kommt hinten aus dem Füllknopf Tinte/Wasser?
Hallo Janis,
soweit für mich feststellbar, überhaupt keine Undichtigkeit: Ich hatte ihn mehrere Tage mit der oben beschreibenen "Alt-Tinte-plus-Alpenwasser-Mischung" rasten lassen, und es nichts ausgetreten.
Hellebardier hat geschrieben:
26.08.2024 12:25
Aber abgesehen davon: NEID der ist total schön ich will auch


Haha, vielen Dank für das Kompliment, wie gesagt, ich verdanke das schöne Stück meiner leider schon verstorbenen lieben Schwiegeroma, um die wurde und werde ich ganz zurecht oft beneidet :)
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Re: Verratet mir bitte die “Dos and Don'ts“ bei Pelikan-Füllhaltern aus den Jahren 1937 ff. . .

Beitrag von :::Doppelpunkt::: »

Hellebardier hat geschrieben:
26.08.2024 12:29
Ich stimme zu, dass eine Reparatur/Restauration nur von jemand fachkundigem gemacht werden sollte, wenn erforderlich
Janis, und alle,

für den hoffentlich nicht allzu bald eintretenden Fall frage ich gleich jetzt:
- - - Ist Dir/Euch eine Adresse in AT bekannt?
- - - Oder fahre ich besser gleich nach DE?

(Ich schreibe ganz bewusst "fahre", nachdem ich punkto grenzüberschreitendem Postversand in den letzten Jahren einige unerfreuliche Erfahrungen gemacht habe. . .)
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Re: Verratet mir bitte die “Dos and Don'ts“ bei Pelikan-Füllhaltern aus den Jahren 1937 ff. . .

Beitrag von Zollinger »

ein schöner Füller. Gratuliere.

Ich präzisiere etwas:

Pelikan 100/100N mit bunten kappen wurden immer als 101/101N bezeichnet.
Aufgrund der Form des Schaftes schliesse ich auf einen Pelikan 101N ab 1949.

Diese Füller wurden bereits mit Kunststoffdichtungen ausgerüstet. Für das Schmieren der Dichtung ist Silikonfett wie bereits von einem anderen Mitglied erwähnt das Richtige. Um den Kolbenmechanismus wieder gängig zu machen, resp. eingetrocknete Tinte heraus zu kriegen wäre es aber gut, den ganzen Mechanismus heraus zu schrauben (im Uhrzeigersinn). Den Füller kannst Du ohne Bedenken mit modernen Pelikan Tinten befüllen.

Auf dem Bild sehe ich, dass die Federhülse nicht richtig ins Griffstück geschraubt ist. Dies könnte zur Stauchung der Feder führen, wenn die Kappe aufgesetzt wird. Zu dem von Dir beschriebenen Phänomen kann ich leider nichts sagen.
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