Im Rahmen eines Neuzugangs eines M205 Demonstrator fand ich Tintenreste vom Vorbesitzer.
The Rob hat geschrieben: ↑20.05.2024 15:50Zunächst einmal ist das eine sehr interessante Info, vielen Dank.fountainpen.de hat geschrieben: ↑20.05.2024 15:27Das ist aber kein "Defekt", sondern bei allen so ... auch beim M1005. Wenn Dich das stört, dürfest Du keine Pelikan Demonstratoren kaufen ...
D.h. die Füller sind in diesem Bereich (zwischen dem äußeren Kappengewinde und dem inneren Federgewinde) irgendwie doppelwandig gefertigt?
Aus Sicht meines Gebrauchtkaufs ist das erstmal beruhigend, weil es ja bedeutet dass der Füller wohl doch keinen Defekt hat.
Haben die Nicht-Demonstratoren diesen Hohlraum auch? Wenn man den Aspekt der Sichtbarkeit dieses Hohlraums bei den Demonstratoren außer Acht lässt (der mich durchaus ein wenig stört), dann ist es vor allem die Frage ob die dort enthaltenen Tintenreste bei einem Wechsel dann die neue Tinte kontaminieren. Da mir solch ein Problem bei meinen anderen Pelikanen bisher nicht aufgefallen ist, würde ich sagen: Ist wohl kein Problem.
Und wenn das so ist, kann ich auch mit der Sichtbarkeit der Einschlüsse leben. Ich habe den Demonstrator sowieso explizit dafür gekauft, ihn dauerhaft als Glitzertinten-Füller zu nutzen.
Bei Glitzertinte gilt nunmal: Die ist wie Krebs. Mit viel Aufwand kriegt man's wieder weg, aber von alleine verschwindet es nicht.
Nun zur Fortsetzung:fountainpen.de hat geschrieben: ↑20.05.2024 16:25ja, das sind zwei Teile ...D.h. die Füller sind in diesem Bereich (zwischen dem äußeren Kappengewinde und dem inneren Federgewinde) irgendwie doppelwandig gefertigt?
Ja, aber da sieht man's nicht.Haben die Nicht-Demonstratoren diesen Hohlraum auch?
Ich hatte mal den 1005 und den 805 in meiner Sammlung. Aus meiner Sicht sind das wunderschöne Schreibgeräte.
Ich habe meine aber dann doch irgendwann verkauft, weil man die eben nicht nutzen kann, ohne dass Tinte in die Zwischenräume kommt. Das hat mich auf Dauer genervt ... bei Pelikan "Nicht-Demos" stört es mich nicht ...
Nachdem ich einen Teil der Glitzertinte aus dem Hohlraum herausbekommen hatte, war alles weitere Einweichen und Spülen zwecklos - Feder ausgebaut, unterm Wasserhahn, auch mit Spritze direkt - half nichts. Also habe ich zunächst aufgegeben und erstmal Putztinte (4001 königsblau) eingefüllt. So wie ich das immer mache, mit Spritze direkt in die Kammer und danach die Feder reingeschraubt.
Bei dieser Art des Befüllens muss man danach eine Weile warten bis der Tintenleiter gefüllt ist, oder man fährt den Kolben einmal etwas nach unten um das zu beschleunigen. Die Tinte wurde dann nicht nur in den Tintenleiter gedrückt, sondern auch genau dort in den Hohlraum wo die Glitzerreste waren.
Zwecks Tintenwechsel stand jetzt eine Komplettreinigung an. Feder raus und ausspülen, statt Glitzertinte war jetzt blau im Hohlraum und wollte nicht raus, alles wie gehabt.
Da kam ich dann aber darauf:
Wenn ich mit dem Kolben dort Tinte reindrücke, dann geht das auch mit Wasser!
Es ist eine ziemliche Sisyphosarbeit. Nachdem der zerlegte Füller quasi bereits komplett sauber war (Feder ausgebaut und Kammer gespült), habe ich mehrfach (mit dem Kolben und eingebauter Feder) frisches Wasser aufgezogen und entleert und dadurch die Tinte im Hohlraum zwar nicht entfernt, aber immer weiter verdünnt. Dann wieder die Feder raus und direkt gespült.
Das habe ich solange wiederholt bis mir die Finger müde wurden und hatte dann einen Zustand erreicht, den ich (nach dem Trocknen einen Tag später) als "sauber genug" bezeichne.
Es sind noch Rückstände da. Und ich behaupte, dass man selbst mit destilliertem Wasser den Hohlraum nicht so sauber bekommt, dass es wie noch nie benutzt aussieht. Aber diese Rückstände sieht man nur bei gezielter Begutachtung und/oder ausgebauter Feder. Auf den ersten und zweiten Blick kann man es nicht sehen und spätestens wenn wieder Tinte drin ist, hat sich das komplett erledigt.
Abgesehen davon dass ich mich jetzt über den sauberen Füller freue, ist für mich noch diese Erkenntnis wichtig:
Auch die Füller bei denen man es nicht sieht, haben diesen Hohlraum. Und aus diesem Hohlraum kommt erst beim Herunterfahren des Kolbens der letzte Tintenrest heraus, sodass man selbst mit einem frisch gespülten Füller eine helle Tinte schnell mal kontaminieren kann. Das betrifft zum einen die Tinte die frisch im Füller ist, aber insbesondere bei Befüllung direkt aus dem Glas, das gesamte Glas in das man nach dem Aufziehen einen Tropfen Tinte wieder zurückgibt.
Letzteres betrifft mich zwar nicht (weil ich immer mit Spritze befülle), beim Wechsel auf besonders helle Tinten werde ich aber in Zukunft noch gründlicher reinigen (nach dem Spülen paar mal Wasser aufziehen).
Bei Gelegenheit schaue ich mal, ob ich diesen Effekt (dunkelblau im Hohlraum, hellgelb eingefüllt) sichtbar machen kann.