M400 vs. M800

[JanCM]

Hallo zusammen!

Bei mir zu Hause soll nun endlich auch ein Pelikan einziehen Ich wollte mir nächste Woche vielleicht einmal die verschiedenen Größen anschauen, hätte da aber mal eine Frage..

Ich weiß leider nicht mehr wo genau das war, aber jemand hatte mal im Internet geschrieben, dass man - was die Langlebigkeit angeht - besser zum M800/M1000 statt zum M400/M600 greifen soll. Das Gewinde vom Kolben ist ja bei den beiden größeren Modellen aus Messing und angeblich könne man die Füller besser auseinandernehmen und warten.. Die kleineren Modelle seien eher „Wegwerfmodelle“, falls dort mal etwas kaputt geht. Ich fand diesen Beitrag zwar sehr überzogen, aber irgendwie ist da etwas bei mir hängen geblieben..

Ich denke zwar eh, dass mir von der Größe her der M800 besser liegen wird, aber irgendwie gefällt mir dieser nostalgische Gedanke, dass der M400 den ursprünglichen Souverän-Modellen doch am ähnlichsten ist. (Der Preis ist natürlich auch ein bisschen verlockender.)

Nun wollte ich einfach mal fragen, wie eure Erfahrungen bezüglich der Langlebigkeit und Verarbeitungsqualität dieser Modelle sind. Habt ihr da insb. zwischen dem M400 und M800 (langfristig) Unterschiede bemerkt?

Viele Grüße,
Jan

[agathon]

Hinsichtlich der Haltbarkeit gibt es da keine relevanten Unterschiede, das gilt im Grunde auch schon für den M 200. Ich selber schreibe mit den alten 400er Modellen, die sind mittlerweile an die 70 Jahre alt. Und wenn tatsächlich mal etwas ist: Der Service von Pelikan ist sehr gut, vieles wird kulant geregelt.

[24x30]

Die Haltbarkeit/Robustheit spielt als Unterscheidungsmerkmal zwischen M400...600...800...1000 keine Rolle. Viel Entscheidender ist, mit was du zurecht kommst. Größe. Und wie hart/weich soll/darf die Feder sein, etc..

Schreib Probe, und gib nicht bei der ersten Feder auf - die Varianz ist groß.

Noch eines, wenn er täglich eingesetzt werden soll, willst du vermutlich, daß die Tinte schnell trocknet, also eher eine feine Feder.

Viele Grüße

[Hellebardier]

Da stimme ich zu, die Größe/Handhabung und Schreibgefühl sind meiner Meinung nach deutlich ausschlaggebender für welchen man sich entscheiden sollte

[BC666]

Noch eines, wenn er täglich eingesetzt werden soll, willst du vermutlich, daß die Tinte schnell trocknet, also eher eine feine Feder.

Bei wirklichen Vielschreibern mag das sein. Meiner Meinung nach ist das aber eher Geschmackssache und sollte auch zur Schrift passen. Man kann ja auch mit der Wahl der Tinte Einfluss nehmen.

Ich persönlich habe am Anfang auch gedacht, ein M400 soll's sein. Dann kam ein M800, heute schreibe ich am liebsten mit meinen M1000. Meine 400er durften bis auf einen weiterziehen - und der darf auch nur bleiben, weil er eine xxxf-Feder hat, die ich gern zum Korrigieren nehme. Zum langen Schreiben wäre er mir viel zu klein.

Grundsätzlich würde ich Dir raten, im Handel testen, welche Größe und Federstärke Dir am besten liegt.

Zur eigentliche Frage würde auch ich sagen, dass Du Dir um die Qualität garantiert keine Sorgen machen musst. Vorausgesetzt, er wird pfleglich behandelt, wird er Dich vermutlich überleben, auch für den Fall, dass Du z.Zt. noch zur Schule gehen solltest

[agathon]

Grundsätzlich würde ich Dir raten, im Handel testen, welche Größe und Federstärke Dir am besten liegt.

Zur eigentliche Frage würde auch ich sagen, dass Du Dir um die Qualität garantiert keine Sorgen machen musst. Vorausgesetzt, er wird pfleglich behandelt, wird er Dich vermutlich überleben, auch für den Fall, dass Du z.Zt. noch zur Schule gehen solltest

Das sind die beiden entscheidenden Sätze!

[Edelstein1]

....Die kleineren Modelle seien eher „Wegwerfmodelle“, falls dort mal etwas kaputt geht.

Jan, ich würde nicht so weit gehen die M200- bis M600- Pelikane als "Wegwerfmodelle" zu bezeichnen, "just one time reparable" in Bezug auf einen Ausbau des Kolbens trifft die Sache aber schon ganz gut. Es gibt im Netz ein Demontage - Video für einen M 200 - Demonstrator, der auch auf die Verhältnisse beim M400 und M600 wiedergibt:

https://www.youtube.com/watch?v=qREdZ0pc2DE

Ab 3:30 min wird es interessant: Die gesamte Kolbenmechanik ist nur mit Plastiknippeln in passende Plastiknuten im Schaft eingeklippst, die Videoauflösung läßt Details leider nicht erkennen. Einmal die Nippel aus den Nuten ziehen und zum Zusammenbau wieder reindrücken leiert das Plastikmaterial schon soweit aus, daß oft schon bei einem zweiten Ein- Ausbau diese Verbindung nicht mehr halten kann und der ganze Schaft ersetzt werden muß. Kostete früher mal so um 90,- €.

(Die alten Pelikan 400 und 120 / 140 (ohne "M" davor!) bis ca. 1968 hatten eine gänzlich andere, servicefreundlichere Kolbenkonstruktion, die locker 70 Jahre halten konnte)

Beim M800 und höher sieht dieser Wartungsaspekt gut gelöst aus:

https://www.youtube.com/watch?v=S972h3qlDU4

Ab ca. 7:30 min sieht man, daß die Metallkonstruktion des Kolbens eine vernünftige Schraubverbindung aufweist.

Ob das nun den Aufpreis gegenüber einem M400/M600 rechtfertigt, muß jeder selbst entscheiden. Falls deiner Hand die kleineren Modelle mehr liegen rate ich, einen gut erhaltenen historischen 400 oder 400NN in die engere Auswahl zu nehmen.

LG, Jacky