Pelikan 111 und 112

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Zollinger
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Pelikan 111 und 112

Beitrag von Zollinger »

Liebe Pelikan-Enthusiasten

Zeit für mich mal wieder etwas für's Auge hier einzustellen. Dank der Aufmerksamkeit eines guten Sammlerfreundes bin ich in den Besitzt dieser zwei Preziosen gelangt. Bei den beiden hübschen Füllern handelt es sich um einen Pelikan 111 (schwarze Kappe) und einen Pelikan 112 (goldene Kappe) aus den 1930'er Jahren, vermutlich um 1936. Beide haben eine guillochierte Binde aus 14 karätigem Gold, und der 112 hat ein 14 Karat Overlay über der Hartgummikappe. Diese beiden haben die Pelikan 100 Palette nach oben hin abgeschlossen. Heisst, der 112 war der teuerste aus der Pelikan 100 Serie.

Beide scheinen einen langen Dornröschenschlaf gehalten zu haben und sehen unbenützt aus. Leider haben sich in dieser Zeit bei beiden Füllern die Tintenbehälter aus Zellulose-Acetat zersetzt, ein alters- und lagerungsbedingter Prozess der sich bei diesem Material nicht aufhalten sondern nur verzögern lässt. Für die Komplettierung der Füller mussten also zwei grüne Spender drang lauben. ich denke jedoch dass sich dies gelohnt hat. Hier die Bilder:

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Bei dem einen war sogar noch das Preisschild dran. 40.50 CHF, vermutlich war dies der ursprüngliche Preis in den 30'ern. Eine stolze Summe für einen Füller. Die heutige äquivalente Summe wäre ca. 400 CHF, was dann noch eher bescheiden wirkt für einen goldenen Füller. Leider musste ich für die Anschaffung ein ganz klein wenig tiefer in die Tasche greifen...

Z.
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Tombstone
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Re: Pelikan 111 und 112

Beitrag von Tombstone »

Auch wenn ich ob der Größe wohl nicht damit schreiben könnte: ganz tolle Teile!

Aber ich denk mal, dass die Wieder-Herstellung der schönste Teil war, oder?
Ciao - Peter

Handle stets so, dass die anderen sich wundern, warum sie Dir noch keine reingehauen haben...
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Zollinger
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Re: Pelikan 111 und 112

Beitrag von Zollinger »

Tombstone hat geschrieben: Aber ich denk mal, dass die Wieder-Herstellung der schönste Teil war, oder?

Da bin ich mir nicht sicher. Trotz aller Erfahrung ist das Arbeiten an wertvollen Füllern für mich immer etwas nervenbeanspruchend. Gross ist der Respekt und die Angst etwas kaputt zu machen (was im übrigen auch den Besten passieren kann und es auch tut, bloss sprechen die nicht drüber...).
Nein, ich bin immer heilfroh wenn alles geklappt hat, und das Fotografieren macht mindestens soviel Spass.

Z.
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newlife
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Re: Pelikan 111 und 112

Beitrag von newlife »

Hallo Christof!

Das sind ja wirklich zwei wunderbare Exemplare, noch dazu mit Kästchen! Besser kann man es wohl kaum treffen! Ich mag ja die 100/100N von Pelikan auch sehr, die 100er liegen mit aufgesteckter Kappe sehr gut in der Hand, und die 100N auch ohne.

Ich kann nur gratulieren, auch zu deiner restauratorischen Arbeit; das kann schon Nerven kosten, wie du sagtest, gerade bei so unwiederbringlichen Raritäten wie diesen.
Grüße von Klaus!
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stefan-w-
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Re: Pelikan 111 und 112

Beitrag von stefan-w- »

hallo christof,

danke für die vorstellung dieser beiden raritäten.

ich bin jedes mal fasziniert von den schönen stücken, die du auftreibst und von den großartigen fotos, in denen du sie in szene setzt...

wow. :D
liebe grüße,

stefan.

sollten die hier abwesenden versalien zu unwohlsein führen, empfehle ich, diesen beitrag zu überlesen.
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glucydur
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Re: Pelikan 111 und 112

Beitrag von glucydur »

Hallo Christof,

vielen Dank fürs Zeigen dieser beiden Prachtstücke. So etwas bekommt man selten zu sehen. Die photographische Leistung steht kongenial zur Restauration und dem Erhaltungszustand der beiden Pelikane. Bei der Restauration und der Erstellung der Photos wäre ich gerne dabei gewesen. Da hätte ich viel lernen können.

VG

Alexander
Gutta cavat lapidem.
newlife
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Re: Pelikan 111 und 112

Beitrag von newlife »

Ich werd ja den Verdacht nicht los, dass Christof seine Füller entweder unter Begleitschutz ins Fotolabor bringt oder selbst über ein solches verfügt, anders kann ich mir seine Fotos nicht erklären.
Grüße von Klaus!
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Zollinger
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Re: Pelikan 111 und 112

Beitrag von Zollinger »

newlife hat geschrieben:...oder selbst über ein solches verfügt...
Zweiteres.
-> Fotostudio, Labor, das war mal...
c.
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Andi36
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Re: Pelikan 111 und 112

Beitrag von Andi36 »

Man - was für Prachtexemplare!

Vielen dank für die schönen Fotos.

Andreas
Don't feed the troll.
Blaufinger
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Re: Pelikan 111 und 112

Beitrag von Blaufinger »

Hallo Christof,

wie immer bei Dir sind Füller, Arbeit und Fotos sehr beeindruckend.

Kannst Du zur Restaurierung noch etwas mehr schreiben und gibt es eventuell Bilder hierzu?

Viele Grüße
Thomas
DiBa

Re: Pelikan 111 und 112

Beitrag von DiBa »

Hallo Christof,
wieder ein schönes Beispiel dafür, was man durch den Verzicht auf Fernsehberieselung alles erreichen kann!
Kann man sicherstellen, dass die verwendeten Ersatzteile wirklich exakt den Originalteilen entsprechen? D.h. sind die metallenen Pelikane auf ganz normalen Serienstiften aufgebaut ohne Veränderung, abgesehen vom Klebstoff?
Viele Grüße
Dirk
Deejay
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Re: Pelikan 111 und 112

Beitrag von Deejay »

Moin am Vatertag,

Glanzstücke ... im besten Sinne des Wortes.

Gruss,

Dirk
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stift
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Re: Pelikan 111 und 112

Beitrag von stift »

Hallo
Bestandteile ist öfter ein Problem,den welcher 100er ist es aus welchen Jahr wurde er produziert.
Für die beiden braucht man die richtigen Ersatzteilspender,ansonsten sind sie nicht mehr original.
Das Problem hatte ich mit meinen Pelikan 110,glücklicherweise habe ich einen grünen Standard gefunden der passend war.

Aber jetzt zu den beiden vom Christof.
Kann dir nur gratulieren dafür,den 112er hatte ich auch schon ein wunderbarer Füller liegt so richtig geschmeidig in der Hand,ist halt ein Unterschied zwischen 585 und Vergoldung.
Und noch einmal muss ich mich hier bei dir für den Tipp bedanken den du mir bezüglich der 100er Binde gegeben hast.
Natürlich verstehe ich auch das die Arbeit an den beiden eine Nerven Sache war,kenne ich gut wenn die Spannung nachlässt.Vor allem wenn der Pelikan endlich offen ist hat man ja schon gewonnen.Alles andere ist dann nur mehr Vergnügen,aber trotzdem ACHTUNG!!! hahaha.
Grüße aus Wien !!!
Harald
#Non, je ne regrette rien#
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Zollinger
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Re: Pelikan 111 und 112

Beitrag von Zollinger »

DiBa hat geschrieben:Hallo Christof,
wieder ein schönes Beispiel dafür, was man durch den Verzicht auf Fernsehberieselung alles erreichen kann!
Kann man sicherstellen, dass die verwendeten Ersatzteile wirklich exakt den Originalteilen entsprechen? D.h. sind die metallenen Pelikane auf ganz normalen Serienstiften aufgebaut ohne Veränderung, abgesehen vom Klebstoff?
Viele Grüße
Dirk
Hallo Dirk

Guter Punkt. Da die Goldbinde äusserst dünn ist, war sie beim originalen Schaft mit einer Ausgleichsschicht hinterlegt. Das sieht man gut auf diesem Bild:

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Um welches Material es sich bei der schwarzen Ummantelung handelt konnte ich nicht herausfinden. Ich habe aber den leisen Verdacht, dass genau dieses Material zumindest mitverantwortlich dafür ist, dass sich die originalen Schäfte zerlegt haben. Die Jahrzehntelange Lagerung in den kleinen Schachteln hat sicher auch das ihre dazu beigetragen...

Ich habe als Ersatz dafür Hülsen aus chlorfreiem Papier angefertigt. Diese erlauben jederzeit den Füller wieder zu zerlegen, und schützen vor ungewollten chemischen Reaktionen. Insofern muss ich hier eingestehen dass die Originalität nicht mehr gegeben ist. Ich ziehe aber meine Lösung einer irreversiblen Verklebung auf jeden Fall vor. Wer weiss, vielleicht kommt ja irgendwann der "perfekte" Schaft den ich dann tauschen werde. Würde mich interessieren wie "prefessionelle" Restauratoren mit diesem Problem umgehen. Leider aber lassen sich die meisten nichtso tief,in die Karten schauen. Bei denen ist dann immer alles "mint" oder "NOS" usw...

Gruss
C.

PS: Deinen Orthos hab' ich leider nicht mehr. Der ist nun bei Katharina, im Austausch für Pelikan 100 "Organspender" unter anderem...
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stift
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Re: Pelikan 111 und 112

Beitrag von stift »

Hallo Christof
Na da hattest du aber viel Arbeit,sind aber toll geworden!
Gruß Harald
#Non, je ne regrette rien#
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