Waterman Hemisphere

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G-H-L
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Waterman Hemisphere

Beitrag von G-H-L »

Hallo,

schon vor einigen Tagen ist mir bei einem hiesigen Händler der Waterman Hemisphere Füllhalter in Chrom aufgefallen. Nachdem ich schon den Kugelschreiber und Drehbleistift, ebenfalls in Chrom, besitze und sehr zufrieden bin, habe ich mir nun den Füller gegönnt.

Wie schon ein anderer Forumsteilnehmer geschrieben hat, ist das Griffstück aus Kunststoff. Leider auch das Gewinde. Es sind zwei Gußnähte, allerdings nur schwach, auf dem Griffstück fühlbar. Die Kappe schließt mit einem deutlichen Click. Nur beim Abziehen ist gelegentlich ein Knarren hör- und auch fühlbar.

Die Feder ist Stahlhart und in der Federbreite M. Sie gleitet sauber und problemlos über das Papier. Der Tintenfluß ist sehr gut. Das Federkorn ist so ausgeformt, daß es von der Seite her betrachtet so aussieht, als wäre die Feder nach oben verbogen. Je nach Papier habe ich noch Anschreibprobleme, was daran liegen dürfte, daß ich mich noch nicht richtig auf die Feder eingeschrieben habe. Aber sobald er schreibt, ist er nicht mehr aufzuhalten. :D

Besonders auffällig ist, daß der Füller auf meinem aktuellen InkJet-Papier sehr breit und dick schreibt. Auf anderem Papier schreibt er wesentlich dünner und feiner. Leider konnte ich beim Händler keine andere Federbreite testen. B kam für mich sowieso nie in Frage und die Breite F oder OM hätte erst bestellt werden müssen. :cry:

Entgegen aller Gepflogenheiten, war in dem Probefüller bereits eine blaue Tinte eingesetzt. Da ich jedoch eine andere Farbe einfüllen wollte, bekam ich den Füller aus dem Schaukasten ausgehändigt. Einen Konverter mußte ich extra dazukaufen.

Zuhause mußte ich feststellen, daß auch in diesen Füller bereits eine blaue Patrone eingesetzt war. Sie war vollkommen leer. Dafür hatte sich die gesamte Tinte im Tintenleiter verteilt und die ersten geschriebenen Buchstaben und Sätze waren Kohlrabenschwarz. Ich weiß nicht, wie oft ich den Konverter aufziehen mußte, aber ich habe drei bis viermal das Wasser im Ultraschallbad (mit Spüli) gewechselt, bis nur noch klares Wasser kam. Eine gute halbe Stunde habe ich nur mit der Reinigung des nagelneuen Füllers beschäftigt.

Gruß
Gerhard
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

Mein Hemisphere schreibt mit B-Feder auch satt und je nach Papier manchmal recht breit. Tinten-Nachschub ist also kein Problem.

Da ich allerdings eine recht zähe Privat-Reserve Sherwood-Green-Tinte benutze, mag er es nicht, wenn er wenig genutzt wird, aber oft mit nach oben stehender Feder transportiert wird. Dann braucht er einige Zeit um schreiben zu wollen. Wenn er liegen darf, bleibt er willig.

Zu den gebrauchten Neufüllern kann ich nur sagen, dass ich einmal ein paar Geschäftsrückläufer in den Fingern hatte. Es waren wohl meist normale Verkaufsfüller, die jedoch nicht an den Mann gebracht worden waren. Alle waren heil! Aber es war schon spannend, was sich darin an Tinte und Patronen befand. Das berühmte Eintauchen durch die Verkäuferin und das sofortige Abwischen danach ist wohl nicht überall bekannt. :wink:

Viele Grüße
Dieter
G-H-L
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Waterman Hemisphere

Beitrag von G-H-L »

Hallo Dieter N,

also über den Tintenfluß kann ich beim besten Willen nichts aussetzen. Das mit der Lagerung kann ich nur bestätigen. Wenn er liegt, schreibt er wirklich fast sofort an.

Sehr bedauerlich ist jedoch, daß ich beim Fachhändler keine anderen Federbreiten ausprobieren konnte. Da er gelegentlich so breit schreibt, wäre die F-Feder interessant gewesen. Ob es auch die Federbreiten OF, OM und vielleicht auch Stub für diesen Füller gegeben hätte? Von der Verkäuferin habe ich es nicht erfahren, obwohl ich danach gefragt hatt.

Auch ich nehme an, daß es ein normaler Verkaufsfüller war. Aber ohne Ultraschallbad und ohne Konverter wäre es sehr aufwendig gewesen, die Verkrustungen zu lösen. Was sich wohl ein anderer denkt, der einen solchen Füller geschenkt bekommt?

Gruß
Gerhard
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

Hallo, Gerhard,

wenn mein Füller schreibt, ist auch alles in Ordnung. Manchmal will er halt nur nicht anfangen.

Zu den Federn: Ich finde in meinen Unterlagen nur F, M und B. OB wird zumindest in den letzten Jahren nicht aufgelistet und dürfte auch unwahrscheinlich sein. Bei Stahlfedern ist Waterman auf die drei Standardgrößen beschränkt.

Du kannst problemlos mit Sanford in HH telefonieren und dort eine Feder bestellen. Die Dinger kosteten für Allure und Phileas und Porto schon wenig und du kannst nach Lust auch mal tauschen. Ich glaube nicht, dass das ähnliche Hemisphere-Vorderteil viel teurer ist. Außerdem kannst du den Füller oder das Vorderteil zum Tausch einschicken, weil er ja gerade erst gekauft wurde und du sicherlich einen Kaufbeleg hast. Auch das klappte bei mir immer reibungslos (Sérénité, Caréné, Kultur, Phileas und Hemisphere).

Zum Schmuddel-Füller bleibt nur auf den Thread mit den unhöflichen Verkäufern zu verweisen: Wer nicht durch Unhöflichkeit punktet, der macht es eben durch dreckige Füller. Aber zum Glück gibt es auch gute Läden ...

Viele Grüße
Dieter
Genova
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Beitrag von Genova »

Also ich habe mir letztens einen Hemisphere zum reduzierten Preis gekauft (wegen einigen Kratzern auf der Feder)

Die ersten Tage mit dem Füller waren ein GRAUS. Er wollte permanent nicht anschreiben, und es kam immer dieses Kratzen. Die Feder ist steinhart, so wie von Waterman gewohnt; aber diese hier kommt mir noch sehr viel härter vor. Der Tintenfluss ist generell gut; wenn durch den Federspalt mal was kommen würde! Außerdem hatte ich das Problem, dass man enorm fest aufdrücken muss, damit Tinte kam, fester als ich es von so manchen Billigkugelschreibern gewohnt bin, was das Schreibgefühl mehr als unangemessen beeinträchtigt. Liegt denn nicht der große Vorteil des Füllers gerade darin, dass man eben nicht so hart wie beim Kugelschreiber aufdrücken muss?

Ich habe beherzt zum Cuttermesser gegriffen und einige Male durch den Federschlitz gezogen, keine Wirkung. Immer noch massive Anschreibprobleme, man muss eine Ewigkeit lang auf dem Block herumkritzeln, bis überhaupt irgendwie Tinte auf das Papier kommt. Und man muss weiterhin stark aufdrücken.

Auch ein intensives Reinigen hatte nichts gebracht.

Dann hatte ich zur Feile gegriffen. Man nehme eine sanfte Nagelfeile aus Metall und den Füller und feile lange und kontrolliert drauflos. Immer vorsichtig nachkontrollieren, ob denn noch alles in Ordnung war. Immer schön das Schreibkorn schleifen ... und immer darauf achten, nicht zu viel Druck auszuüben.

Das Resultat: nach endloser Schleiferei (ca. 2-3 Stunden vorsichtiges Herantasten) hatte ich endlich einen Füller, der ohne Probleme anschreibt. Die Feder gleitet jetzt, wie es sein sollte, butterweich über das Papier und bleibt selbst bei rauhfasertapetenartigen Papieren nicht hängen, kratzt nicht und gibt die Tinte sehr gut ab.

Dann habe ich noch die Feder, die sich anfühlt, als wäre sie nach oben gebogen, noch etwas nach unten gebogen, weil diese Position für mein Schreibverhalten besser geeignet ist.

Ich habe jetzt einen alltagstauglichen, wunderbar und flüssig und sanft schreibenden Füller, aber leider eine Feile, die ich jetzt wegwerfen kann. Das Ding ist ungefähr so glatt wie Lack :D

Grüße aus der Bastelwerkstatt
G-H-L
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Hemisphere-Füller

Beitrag von G-H-L »

Also, die Erfahrungen von Genova kann ich wirklich nicht bestätigen. Mein Hemisphere schreibt sofort und ohne Probleme an. Aufdrücken ist da gar nicht notwendig.

Allerdings mußte der Füller nach dem Kauf erstmal ins Ultraschallbad, da der Füller in der Schublade lange Zeit mit eingelegter Patrone gelagert und somit restlos eingetrocknet war. Danach mit brauner Tinte gefüllt und er schrieb sofort an. Allerdings benutze ich einen Konverter, der bei der Befüllung auch gleich die Feder durchspült.

Bei Missing-Pen hab ich mir dann noch ein Griffteil mit F-Feder gekauft. Und auch die schreibt immer sofort an. Hart ist die Feder, ohne Zweifel, aber aufdrücken muß ich mit dem Füller keinesfalls.

Gruß
Gerhard
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
Genova
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Re: Hemisphere-Füller

Beitrag von Genova »

G-H-L hat geschrieben:Also, die Erfahrungen von Genova kann ich wirklich nicht bestätigen. Mein Hemisphere schreibt sofort und ohne Probleme an. Aufdrücken ist da gar nicht notwendig.
Ich hatte ein heruntergesetztes Exemplar zum Sonderangebot erworben, bei dem die Feder schon etwas verkratzt war. Keine Ahnung, was sonst mit der Feder noch alles passiert war. Die Kratzer sieht man nur, wenn man sehr genau hinsieht; nach meiner Bearbeitungen bin ich mit dem Füller (und dem Preis von 20€ hochzufrieden)
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