Aus meiner Begeisterung für marmoriertes Hartgummi heraus habe ich einen als Noname-Schreiber angebotenen Füller gekauft. Die Feder ist verbogen und der Tintensack muss getauscht werden - kein Hexenwerk. Der Clip deutet auf einen Waterman-Clone hin, die farbigen Ringe am Kappenende finde ich interessant (zu meiner Ehrenrettung
: ich habe keine Erfahrung mit Waterman bis auf die frühen Patronenfüller der 40er Jahre):
- 2024-09-01_16_43_35.jpg (286.89 KiB) 1574 mal betrachtet
- 2024-09-01_16_42_23.jpg (314.58 KiB) 1574 mal betrachtet
Beim Auspacken dann die Erkenntnis: "ist ja doll - ist ja doch ein Waterman". Der Clip trägt - kaum erkennbar wegen Abnutzung - den Schriftzug "Waterman's" und das Ideal-Logo, der Hebel das Ideal-Logo und die Feder ist eindeutig eine Waterman-Feder. Die Bezeichnung "Pink" an prominenter Stelle auf der Feder lässt schnell auf ein Modell No. 7 schließen. Nach kurzer Recherche
hier im Forum und im Internet ist er aber wohl zu klein dafür. An einer Stelle lese ich, beinahe nebenbei erwähnt, dass es kurz nach dem No. 7 einen preiswerteren und kleineren No. 5 gab. Die ganze Version der Geschichte kann man bei
Robert Wm. Astyk nachlesen
Und siehe da: die einzige noch halbwegs lesbare Gravur auf dem ganzen Füller ist so etwas wie eine "5" am Ende des Korpus:
- 1000008363.png (314.51 KiB) 1574 mal betrachtet
.
Die Frage des Alters lässt sich anhand der Punze am Kappenrand klären:
- 1000008403.jpg (172.35 KiB) 1574 mal betrachtet
Alle wertmetallhaltigen Gegenstände mussten auch damals schon in England (und dem Commonwealth of Nations, also auch Kanada als Waterman-Produktionsstätte) mit einer Punze versehen sein. Dazu gehört das
Maker's oder
Sponsor's Mark, hier F.D.W. für Frank Dan Waterman (der damalige Präsident und Neffe des Gründers L. E. Waterman), der Goldgehalt (hier: 9 Karat oder 375/1000), das Jahr der Anmeldung (durch jährlich wechselnde Buchstaben codiert) und die Punze der Münzprüfanstalt. Lesbar ist das kleine "p" mit den Serifen(?), das im Jahr 1930 verwendet wurde. Das Assay Office müsste London gewesen sein, den Leopardenkopf kann man in der Punze aber beim besten Willen nicht mehr erkennen. Zusammenfassung: Es handelt sich um einen Waterman's No. 5 aus dem Jahr 1930 mit einer feinen, weichen Feder vom Typ "Pink".
