Pelikan Edelstein Golden Lapis (LE 2024)
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Pelikan Edelstein Golden Lapis (LE 2024)
Die Pelikan Edelstein Golden Lapis, limitierte Ink of the Year 2024, ist nach der Edelstein Golden Beryl von 2021 die zweite Glitzertinte in dieser Reihe, und die dreizehnte insgesamt.
Der Tintenname bezieht sich wohl auf Lapislazuli, ein blaues metamorphes Gestein, das je nach Fundort oder Lagerstätte unterschiedliche Farbtöne innerhalb des blauen Spektrums zeigen kann. Tinten mit diesem Bezug haben u.a. auch Montblanc mit der Lapis Lazuli und GvFC mit der Lapislazuli herausgegeben.
Wäre ein interessantes Vergleichstintenthema, leider habe ich keine der beiden Tinten hier.
Die Golden Lapis ist eine schöne mittelblaue Tinte, mit einer überdurchschnittlichen Leuchtkraft, aber noch weit genug entfernt von den grellen und knallblauen Montblanc Permanent Blue oder Noodler‘s Baystate Blue.
In den dünner aufgetragenen Passagen mit einem Hauch von Türkis.
Die Tinte zeigt unter diesen Bedingungen eine mittlere Farbstoffkonzentration („mittlere Sättigung“), erzeugt ein randscharfes Schriftbild und punktet mit einem angenehmen Shading. Den Tintenfluss sehe ich im Durchschnitt. Die Lubrikation ist höher als die der 4001 Tinten, daher gleiten Federn weicher übers Papier und die Schmierung von Kolben oder Konverter wird dadurch verbessert.
Der Glitzereffekt kann durch das Ausmaß des Schüttelns gesteuert werden, ich bevorzuge gerade die Golden Lapis in einem eher glitzerfreien Zustand. Schaut in der Weihnachtszeit wohl wieder anders aus.
Die Tinte ist nicht löschbar, der Wassertest ergibt eine gerade noch akzeptable Lesbarkeit, ist mir aber zu wenig, auch weil die Schrift ohne Abtupfen im wasserlöslichen türkisen Einzelfarbstoff untergeht.
Und damit sind wir schon beim Chromatogramm, das insgesamt drei Einzelfarbstoffe zeigt: Violett, Blau und Türkis.
Sehr interessant, hat es so bisher nach meinem Kenntnisstand bei keiner blauen Pelikantinte gegeben, interessant auch, weil Violett und Türkis quasi Gegenspieler im blauen Spektrum sind. Könnten sich theoretisch in der Mitte treffen, aber bei der Golden Lapis hat Türkis die Nase vorn, wenn auch nur knapp.
Zum Thema Glitzer zwei Eindrücke, ein Senkrecht- und ein Schrägbild:
Ich muss zugeben, dass ich es beim Schütteln nicht übertrieben habe, aber um die Farbe des Glitzers besser sehen zu können, habe ich eine Probe der Tinte mit einer Pipette vom Grund des Fasses entnommen:
Natürlich goldfarben.
Beim Thema Sheen erwartet man bei einer blauen Tinte einen Effekt aus dem roten bis kupferfarbenen Bereich. Dies kann man hier am Rand des dickeren Auftrags nur erahnen, die übliche Reflexion fehlt unter diesen Bedingungen.
Mal eine längere Schreibprobe, mit einer anderen Feder, einem Pelikano M:
Abschließend zur Bewertung: Die Edelstein Golden Lapis ist eine richtig klasse Tinte und füllt bei den Edelsteintinten eine Lücke.
Der Tintenname bezieht sich wohl auf Lapislazuli, ein blaues metamorphes Gestein, das je nach Fundort oder Lagerstätte unterschiedliche Farbtöne innerhalb des blauen Spektrums zeigen kann. Tinten mit diesem Bezug haben u.a. auch Montblanc mit der Lapis Lazuli und GvFC mit der Lapislazuli herausgegeben.
Wäre ein interessantes Vergleichstintenthema, leider habe ich keine der beiden Tinten hier.
Die Golden Lapis ist eine schöne mittelblaue Tinte, mit einer überdurchschnittlichen Leuchtkraft, aber noch weit genug entfernt von den grellen und knallblauen Montblanc Permanent Blue oder Noodler‘s Baystate Blue.
In den dünner aufgetragenen Passagen mit einem Hauch von Türkis.
Die Tinte zeigt unter diesen Bedingungen eine mittlere Farbstoffkonzentration („mittlere Sättigung“), erzeugt ein randscharfes Schriftbild und punktet mit einem angenehmen Shading. Den Tintenfluss sehe ich im Durchschnitt. Die Lubrikation ist höher als die der 4001 Tinten, daher gleiten Federn weicher übers Papier und die Schmierung von Kolben oder Konverter wird dadurch verbessert.
Der Glitzereffekt kann durch das Ausmaß des Schüttelns gesteuert werden, ich bevorzuge gerade die Golden Lapis in einem eher glitzerfreien Zustand. Schaut in der Weihnachtszeit wohl wieder anders aus.
Die Tinte ist nicht löschbar, der Wassertest ergibt eine gerade noch akzeptable Lesbarkeit, ist mir aber zu wenig, auch weil die Schrift ohne Abtupfen im wasserlöslichen türkisen Einzelfarbstoff untergeht.
Und damit sind wir schon beim Chromatogramm, das insgesamt drei Einzelfarbstoffe zeigt: Violett, Blau und Türkis.
Sehr interessant, hat es so bisher nach meinem Kenntnisstand bei keiner blauen Pelikantinte gegeben, interessant auch, weil Violett und Türkis quasi Gegenspieler im blauen Spektrum sind. Könnten sich theoretisch in der Mitte treffen, aber bei der Golden Lapis hat Türkis die Nase vorn, wenn auch nur knapp.
Zum Thema Glitzer zwei Eindrücke, ein Senkrecht- und ein Schrägbild:
Ich muss zugeben, dass ich es beim Schütteln nicht übertrieben habe, aber um die Farbe des Glitzers besser sehen zu können, habe ich eine Probe der Tinte mit einer Pipette vom Grund des Fasses entnommen:
Natürlich goldfarben.
Beim Thema Sheen erwartet man bei einer blauen Tinte einen Effekt aus dem roten bis kupferfarbenen Bereich. Dies kann man hier am Rand des dickeren Auftrags nur erahnen, die übliche Reflexion fehlt unter diesen Bedingungen.
Mal eine längere Schreibprobe, mit einer anderen Feder, einem Pelikano M:
Abschließend zur Bewertung: Die Edelstein Golden Lapis ist eine richtig klasse Tinte und füllt bei den Edelsteintinten eine Lücke.
LG
Heinrich
Heinrich
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Re: Pelikan Edelstein Golden Lapis (LE 2024)
Herzlichen Dank für die ausführliche Vorstellung!
Herzliche Grüße,
Daniel
Daniel
Re: Pelikan Edelstein Golden Lapis (LE 2024)
Im Marken-Forum Pelikan gibt es weitere Fotos zur Golden Lapis, und zwar im Faden „Ink of the Year 2024“.
Einmal zum Thema Glitzer von „Pen Freak“ und ein Vergleich mit weiteren blauen Pelikantinten von „Wolf314“.
Dann stellt sich die Frage zu Vergleichstinten, die möglichst nah an die Golden Lapis herankommen, also mit einem Mittelblau mit einem Ticken Türkis.
Nicht so einfach, die beiden Kobe-Tinten vielleicht am nächsten an der Golden Lapis, die Montblanc Diamond Blue schon mit deutlich zuviel Türkis. Und die Diamine Ruby Blues sowie die Parker Penman ohne türkisen Einschlag.
Schaut so aus, als ob die neue Edelsteintinte in meiner Sammlung blauer Tinten eine Lücke füllt.
Einmal zum Thema Glitzer von „Pen Freak“ und ein Vergleich mit weiteren blauen Pelikantinten von „Wolf314“.
Dann stellt sich die Frage zu Vergleichstinten, die möglichst nah an die Golden Lapis herankommen, also mit einem Mittelblau mit einem Ticken Türkis.
Nicht so einfach, die beiden Kobe-Tinten vielleicht am nächsten an der Golden Lapis, die Montblanc Diamond Blue schon mit deutlich zuviel Türkis. Und die Diamine Ruby Blues sowie die Parker Penman ohne türkisen Einschlag.
Schaut so aus, als ob die neue Edelsteintinte in meiner Sammlung blauer Tinten eine Lücke füllt.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Pelikan Edelstein Golden Lapis (LE 2024)
Mit der Pilot Iroshizuku Ajisai noch eine weitere Vergleichstinte. Mit einem mittleren Blau, das sich wie bei der Golden Lapis aus einem violetten und einem türkisen Farbstoff zusammensetzt:
LG
Heinrich
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Re: Pelikan Edelstein Golden Lapis (LE 2024)
Eine sehr schöne Farbe! Da möchte ich fast mal eine Mischung von relativ viel Pelikan Türkis sowie etwas Violett und Sapphire (?) ausprobieren. Vielleicht käme dabei eine sehr ähnliche Farbe raus, wie bei der Jahres-Tinte, nur ohne Gold.
Re: Pelikan Edelstein Golden Lapis (LE 2024)
Genau das Gold finde ich eigentlich den Gag an der Golden Lapis.Freizeitsportler hat geschrieben: ↑24.08.2024 12:50Vielleicht käme dabei eine sehr ähnliche Farbe raus, wie bei der Jahres-Tinte, nur ohne Gold.
Gibt es Infos zur Lichtechtheit? Wasserfest genug und nicht gut löschbar schaut sie ja aus. Das wäre eine hübsche Unterschriften-Tinte für nicht so arg hochwichtige Sachen.
Re: Pelikan Edelstein Golden Lapis (LE 2024)
Hat jemand von Euch schon Langzeiterfahrungen - na gut, Längerzeiterfahrungen, die Tinte ist ja noch relativ neu! - mit der Golden Lapis?
Die Farbe ist wunderschön, das Gold sieht hübsch aus, finde ich, aber der Pflegeaufwand kann zuweilen sehr hoch sein. Ich schreibe diese Tinte in einem Pelikan M200, der tatsächlich am besten nach jeder Füllung ausgewaschen wird, und in einem Lamy Vista mit Konverter, der nur etwa das halbe Volumen einer Lamy-Patrone hat. Aber selbst diese Mange überfordert den Tintenleiter oft, wobei man die goldenen Teilchen sehr gut sehen kann: die Lamellen sind goldgesättigt. Auch die Feder sieht auf der Unterseite dann golden aus.
Die Farbe ist wunderschön, das Gold sieht hübsch aus, finde ich, aber der Pflegeaufwand kann zuweilen sehr hoch sein. Ich schreibe diese Tinte in einem Pelikan M200, der tatsächlich am besten nach jeder Füllung ausgewaschen wird, und in einem Lamy Vista mit Konverter, der nur etwa das halbe Volumen einer Lamy-Patrone hat. Aber selbst diese Mange überfordert den Tintenleiter oft, wobei man die goldenen Teilchen sehr gut sehen kann: die Lamellen sind goldgesättigt. Auch die Feder sieht auf der Unterseite dann golden aus.
Re: Pelikan Edelstein Golden Lapis (LE 2024)
Mittlerweile steht eine der beiden Tinten, die GvFC Lapislazuli, zur Verfügung.vanni52 hat geschrieben: ↑26.03.2024 12:31
Der Tintenname bezieht sich wohl auf Lapislazuli, ein blaues metamorphes Gestein, das je nach Fundort oder Lagerstätte unterschiedliche Farbtöne innerhalb des blauen Spektrums zeigen kann. Tinten mit diesem Bezug haben u.a. auch Montblanc mit der Lapis Lazuli und GvFC mit der Lapislazuli herausgegeben.
Wäre ein interessantes Vergleichstintenthema, leider habe ich keine der beiden Tinten hier.
Bei der GvFC-Tinte fehlen die türkisen Anklänge der Golden Lapis, ist für mich ein klares Blau-Blau.
LG
Heinrich
Heinrich
- mondindianer
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Re: Pelikan Edelstein Golden Lapis (LE 2024)



Und schließlich: ein Blick auf die Zusammensetzung ergänzt Heinrich's Ergebnis weiter oben: Es sind (von innen nach außen) zwei verschiedene Türkistöne, etwas Rosa und ein Blau.
Re: Pelikan Edelstein Golden Lapis (LE 2024)



Das Blau ist wirklich schick. Da mir das Glitzerzeugs dabei gar nicht gefällt, werde ich es Dir morgen gleichtun. Bin schon sehr gespannt, ob es genauso gut klappt. Vielen Dank für Deine Tipps und entsprechende Utensilien

LG, Claudia
Re: Pelikan Edelstein Golden Lapis (LE 2024)
Interessantes Thema!mondindianer hat geschrieben: ↑12.10.2024 17:42Wie macht man aus einer außerordentlichen Tinte
eine ordentliche Tinte?

Auf dieses Beispiel bezogen stellen sich so einige Fragen, z.B.:
Hat die Entfernung der Glitzerpartikel einen Einfluss auf die Tinteneigenschaften wie etwa die Oberflächenspannung und damit auf die Fließeigenschaften, den Farbton, etc. ?
LG
Heinrich
Heinrich
- mondindianer
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Re: Pelikan Edelstein Golden Lapis (LE 2024)
Hallo Heinrich,
ich halte das nicht für wahrscheinlich - diese Spritzenvorsatzfilter werden in der Analytik und in der Biologie verwendet, um Feststoffe aus Analysenlösungen zu entfernen. Wenn die Lösungen durch das PTFE-Filter verändert würden, wäre das ja nicht möglich.
Beobachtet habe ich aber, dass dem Filterkuchen ein Mittel zur Dispergierung fehlt - er sedimentiert ziemlich rasch zu einer harten Schicht, die sich nur mit großer Mühe wieder aufschütteln lässt. In der Originaltinte war das nicht der Fall.
Aufschluss könnte ein direkter Vergleich von Originaltinte und Filtrat geben. Ich habe keine Originaltinte mehr, stelle aber gerne eine Probe meiner ordentlichen Tinte zur Verfügung.
Viele Grüße
Fritz
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Re: Pelikan Edelstein Golden Lapis (LE 2024)
Stimmt (der Füller ist übrigens auch sehr schick) - aber die Lapis ist ja nun mal vorhanden und würde sonst nur rumstehen...
LG, Claudia
Re: Pelikan Edelstein Golden Lapis (LE 2024)
Ich eigentlich auch nicht. Der Hintergrund der Frage (bzw. Hypothese) ist jedenfalls eine Gemeinsamkeit in der Molekülstruktur bei den in Glitzerpartikeln verwendeten Kunststoffen (PVC bzw. PET) und den für die Einstellung der Oberflächenspannung verantwortlichen Tensiden, beide bestehen aus polaren sowie unpolaren Bereichen, konkret den funktionellen Gruppen und den Alkylgruppen.mondindianer hat geschrieben: ↑13.10.2024 11:07Hallo Heinrich,
ich halte das nicht für wahrscheinlich
LG
Heinrich
Heinrich