Diamine Oxblood
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Re: Diamine Oxblood
Das ist in der Tat interessant. Gerade die Wischproben auf dem Testblatt von dr.snooze lassen für mich nämlich überhaupt kein Braun erkennen. Aber gut - es ist halt der Monitor...
Vielleicht müsste ich mir mal ein Pröbchen davon besorgen, wenn osh diese Tinte in sein Sortiment aufgenommen hat...
Vielleicht müsste ich mir mal ein Pröbchen davon besorgen, wenn osh diese Tinte in sein Sortiment aufgenommen hat...
Re: Diamine Oxblood
ich bin mir da etwas unschlüssig, was diese Tinte anbelangt. Manchmal denke ich mir: das ist ein klares Rot, ein anderes mal sehe ich dann doch einen Braunton.
Sicher hängt das auch von der Lichtquelle ab, so habe ich hier zu Hause Niedervolt-Halogen und in der Arbeit Neonbeleuchtung. Viele Tinten erscheinen mir dort ganz anders als zu Hause. Und bei Tageslicht sieht alles wieder anders aus...
Aber vielleicht hilft dieser Versuch etwas weiter:
Ich habe Oxblood auf einen Streifen Löschpapier aufgetragen und dieses mit der unteren Kante in Wasser eingetaucht; das Löschpapier saugt sich so von unten nach oben langsam voll Wasser und transportiert auch die Farbpigmente mit, wobei sich diese etwas entmischen. Das sieht dann so aus:
Man kann auf dem Foto (aufgenommen bei Tageslicht, mit Weißabgleich) gelbe und hellbraune Farbbestandteile erkennen.
Wie auch immer - ich finde die Farbe klasse, damit kann man auch mal einen Brief schreiben - oder?
Gruß
Andreas
Sicher hängt das auch von der Lichtquelle ab, so habe ich hier zu Hause Niedervolt-Halogen und in der Arbeit Neonbeleuchtung. Viele Tinten erscheinen mir dort ganz anders als zu Hause. Und bei Tageslicht sieht alles wieder anders aus...
Aber vielleicht hilft dieser Versuch etwas weiter:
Ich habe Oxblood auf einen Streifen Löschpapier aufgetragen und dieses mit der unteren Kante in Wasser eingetaucht; das Löschpapier saugt sich so von unten nach oben langsam voll Wasser und transportiert auch die Farbpigmente mit, wobei sich diese etwas entmischen. Das sieht dann so aus:
Man kann auf dem Foto (aufgenommen bei Tageslicht, mit Weißabgleich) gelbe und hellbraune Farbbestandteile erkennen.
Wie auch immer - ich finde die Farbe klasse, damit kann man auch mal einen Brief schreiben - oder?
Gruß
Andreas
Don't feed the troll.
Re: Diamine Oxblood
Stimmt!Andi36 hat geschrieben:Wie auch immer - ich finde die Farbe klasse, damit kann man auch mal einen Brief schreiben - oder?
Gruß
Andreas
Das ist ja das Besondere an vielen interessanten Tinten, daß man sie nicht so genau beschreiben kann und sie unter verschiedenen Bedingungen immer anders wirken.
Einfach nur Rot, Grün, Blau oder Schwarz wäre doch langweilig.
Die Oxblood zählt seit einiger Zeit auch zu meinen Lieblingstinten.
Gruß
Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
Re: Diamine Oxblood
Hallo Andi,
Danke für die Papierchromatographie. Das sieht wirklich interessant aus. Überhaupt sind solche Experimente mit Tinten immer eine sehr interessante Sache.
Danke für die Papierchromatographie. Das sieht wirklich interessant aus. Überhaupt sind solche Experimente mit Tinten immer eine sehr interessante Sache.
Re: Diamine Oxblood
Die überaus positive Einschätzung der Diamine Oxblood hier sowie der Wunsch nach einer Alternative zur Montblanc Winter Glow sind der Anlass, einen weiteren Beitrag dazu zu verfassen.
Mit mittlerer Sättigung und einem diaminetypischen guten Tintenfluss überzeugt die Oxblood beim Shading.
Wie auch schon in den älteren Reviews nachgewiesen.
Die Farbe noch im roten Spektrum, aber mit einer Verschiebung in Richtung Braun,
man könnte auch von einem Burgunder jenseits des Zenits sprechen. Bei den wasserlöslichen Einzelfarben fallen neben Pink-Rosa ein mittleres Gelb sowie ein kräftiges Weinrot auf:
Bei den Vergleichstinten hätte sich natürlich die Montblanc Winter Glow angeboten, die ich allerdings schon mehrfach in anderen Zusammenhängen gezeigt habe. Als Beispiel für eine Montblanc Tinte die Shakespeare:
Bemerkenswert die Private Reserve Vampire Red, allerdings nur hinsichtlich des Namens.
Abgesehen von der ohnehin eher seltsamen Bezeichnung würde ich diese Tinte auch nicht mehr dem roten Spektrum
zuordnen, sie ist definitiv braun. Beim Versuch, das Ergebnis hier im Forum zu überprüfen, stellt man fest, dass die
Vampire Red bisher noch nicht erwähnt oder gar gezeigt wurde. Was mich jetzt nicht wirklich überrascht.
Den Grenzbereich zum Rot-Orange steckt die Herbin 1670 Rouge Hermatite ab, einen mittleren Rotton bietet die
Sailor Kobe #20.
Schon weiter entfernt die zweite Kobe-Tinte (#4), und für die Momiji hätte ich vielleicht als Iroshizuku-Beispiel besser
die Fuyu-Gaki wählen sollen.
Zusammengefasst schließe ich mich den positiven Reviews dieses Fadens an, eine tolle Tinte mit einer sehr schönen
Farbe. Und sobald die letzten Winter Glow Reserven verschrieben sind, eine angemessene Alternative.
Mit mittlerer Sättigung und einem diaminetypischen guten Tintenfluss überzeugt die Oxblood beim Shading.
Wie auch schon in den älteren Reviews nachgewiesen.
Die Farbe noch im roten Spektrum, aber mit einer Verschiebung in Richtung Braun,
man könnte auch von einem Burgunder jenseits des Zenits sprechen. Bei den wasserlöslichen Einzelfarben fallen neben Pink-Rosa ein mittleres Gelb sowie ein kräftiges Weinrot auf:
Bei den Vergleichstinten hätte sich natürlich die Montblanc Winter Glow angeboten, die ich allerdings schon mehrfach in anderen Zusammenhängen gezeigt habe. Als Beispiel für eine Montblanc Tinte die Shakespeare:
Bemerkenswert die Private Reserve Vampire Red, allerdings nur hinsichtlich des Namens.
Abgesehen von der ohnehin eher seltsamen Bezeichnung würde ich diese Tinte auch nicht mehr dem roten Spektrum
zuordnen, sie ist definitiv braun. Beim Versuch, das Ergebnis hier im Forum zu überprüfen, stellt man fest, dass die
Vampire Red bisher noch nicht erwähnt oder gar gezeigt wurde. Was mich jetzt nicht wirklich überrascht.
Den Grenzbereich zum Rot-Orange steckt die Herbin 1670 Rouge Hermatite ab, einen mittleren Rotton bietet die
Sailor Kobe #20.
Schon weiter entfernt die zweite Kobe-Tinte (#4), und für die Momiji hätte ich vielleicht als Iroshizuku-Beispiel besser
die Fuyu-Gaki wählen sollen.
Zusammengefasst schließe ich mich den positiven Reviews dieses Fadens an, eine tolle Tinte mit einer sehr schönen
Farbe. Und sobald die letzten Winter Glow Reserven verschrieben sind, eine angemessene Alternative.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Diamine Oxblood
Heinrich, die zwei zitierten Tinten in deinem Vergleich verwundern mich.vanni52 hat geschrieben: ↑05.03.2021 16:16Bemerkenswert die Private Reserve Vampire Red, allerdings nur hinsichtlich des Namens.
Abgesehen von der ohnehin eher seltsamen Bezeichnung würde ich diese Tinte auch nicht mehr dem roten Spektrum
zuordnen, sie ist definitiv braun. Beim Versuch, das Ergebnis hier im Forum zu überprüfen, stellt man fest, dass die
Vampire Red bisher noch nicht erwähnt oder gar gezeigt wurde. Was mich jetzt nicht wirklich überrascht.
Den Grenzbereich zum Rot-Orange steckt die Herbin 1670 Rouge Hermatite ab, einen mittleren Rotton bietet die
Sailor Kobe #20.
Ich habe mal schnell bei FPN nachgesehen, da gibt einer die Private Reserve mit RGB 125 71 68 an, was deutlich dunkler und roter als in deinem Beispiel ist. Das entspricht auch eher den Bildern, die man sonst von der Tinte findet. Auch die Rouge Hématite von J.Herbin habe ich anders und alles andere als orange in Erinnerung. Ich fand sie eher etwas "magentastichig". Die Private Reserve Tinte ist definitv grenzwertig, was die Farbe anbelangt. Sie ist mir zu braunrot, auch auf den Bildern anderswo, jedoch nicht so braun, wie auf deinen.
Ich frage einfach mal, ob es sein kann, dass deine Tinten etwas zu lange in der Sonne gestanden haben. Die Private Reserve kenne ich selbst nicht, deshalb bin ich da auf andere Tintenbetrachtungen angewiesen, mir eine Meinung zu bilden, von der Rouge Hématite hab ich aber noch ein Fläschchen (Herrlich, hätte ich früher nie so geschrieben). Vielleicht haben ja anderer Foristen da noch eine Meinung zu, welche Farbe die beiden Tinten denn nun haben. Die Rouge Hématite dürten sich auch noch andere Foristen ihr Eigen nennen, aber vielleicht können auch einige etwas zu der PR Tinte sagen.
Beste Grüße
Hermann
Hermann
Re: Diamine Oxblood
Dem Rätsel der Vampire Red kann ich morgen auf den Grund gehen, u.a. mit einem Chromatogramm. Ist im Gegensatz zu den anderen Tinten eine Probe, erworben 2016.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Diamine Oxblood
Ja, aber mein Scanner kann nicht richtig rot. Da ist etwas gelbliches an den dicker aufgetragenen Stellen, das auf der Farbe aufliegt. Ich sagte ja, dass die Tinte einen gelben Sheen hat. Der lässt m. M. n. die Tinte oranger wirken als sie ist. Orangestichig ist für mich die 4001 Brillantrot oder Lamy Rot. Die Rouge Hématite hatte ich bisher nicht da einsortiert.
Übrigens: Das für mich schönste Rot in deiner Vergleichsreihe ist zumindest auf meinem Handy betrachtet die Kobe #20.
Beste Grüße
Hermann
Hermann
Re: Diamine Oxblood
Moin Hermann,
die Diskussion über den Farbeindruck der Private Reserve Vampire Red war für mich der Anlass, einen weiteren
Blick auf diese Tinte zu werfen, auch mithilfe des angekündigten Chromatogrammes.
Um es kurz zu machen, der rote Farbanteil wurde gefunden:
Das Chromatogramm zeigt zunächst statt der üblichen konzentrischen Anordnung der einzelnen Bestandteile ein Bild, das auf eine deutliche Flokkulation hinweist. (Ausflockung feinster suspendierter oder kolloidaler Partikel).
Diese „Flocken“ hinken der Laufmittelfront hinterher und zeigen an den Rändern den roten Farbstoffanteil.
Ob sich durch die besonderen Umstände der Aufbewahrung (Verhältnis zwischen Tintenvolumen (2ml) zum Luftvolumen (8ml) und Raumtemperatur (trotz abgedunkelter Schublade) im Probenglas) möglicherweise ein Koagulant gebildet hat,
kann man wohl nur spekulieren.
Mein Versuch, als Konsequenz daraus auf einem offenporigeren Papier mit einer anderen Feder ein anderes Ergebnis als oben beim Tintenvergleich zu erreichen, hat allerdings nichts erbracht (vergl. 1. Foto).
die Diskussion über den Farbeindruck der Private Reserve Vampire Red war für mich der Anlass, einen weiteren
Blick auf diese Tinte zu werfen, auch mithilfe des angekündigten Chromatogrammes.
Um es kurz zu machen, der rote Farbanteil wurde gefunden:
Das Chromatogramm zeigt zunächst statt der üblichen konzentrischen Anordnung der einzelnen Bestandteile ein Bild, das auf eine deutliche Flokkulation hinweist. (Ausflockung feinster suspendierter oder kolloidaler Partikel).
Diese „Flocken“ hinken der Laufmittelfront hinterher und zeigen an den Rändern den roten Farbstoffanteil.
Ob sich durch die besonderen Umstände der Aufbewahrung (Verhältnis zwischen Tintenvolumen (2ml) zum Luftvolumen (8ml) und Raumtemperatur (trotz abgedunkelter Schublade) im Probenglas) möglicherweise ein Koagulant gebildet hat,
kann man wohl nur spekulieren.
Mein Versuch, als Konsequenz daraus auf einem offenporigeren Papier mit einer anderen Feder ein anderes Ergebnis als oben beim Tintenvergleich zu erreichen, hat allerdings nichts erbracht (vergl. 1. Foto).
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Diamine Oxblood
Danke Heinrich, dass du versuchst, der Sache auf den Grund zu gehen. Genau weiß man es erst, wenn man wirklich einen Vergleich zur Hand hat. Aber nur dafür würde ich jetzt auch kein neues Glas kaufen. Aber das Risiko, dass eine Tinte kippt, ist selbst bei sorgfältigster Lagerung eben nicht gleich null.
Meine Farbe ist sie nicht, weder so wie bei den Verkäufern dargestellt, noch in deiner Version. Aber das ist bekanntlich Geschmackssache. So oder so ist das Blut schon lange getrocknet so stark braun wie sie ist, ob nun mit rot oder ohne.
Meine Farbe ist sie nicht, weder so wie bei den Verkäufern dargestellt, noch in deiner Version. Aber das ist bekanntlich Geschmackssache. So oder so ist das Blut schon lange getrocknet so stark braun wie sie ist, ob nun mit rot oder ohne.
Beste Grüße
Hermann
Hermann
Re: Diamine Oxblood
Das wird sicher nicht die letzte Überraschung bleiben, zumal sich noch weitere mit PR-Tinten gefüllte Tintenprobenröhrchen gefunden haben, die seit ca. 5 Jahre auf ihren Einsatz warten.
Dann werde ich allerdings im Vorfeld gewissenhafter die Eignung als Vergleichstinte antesten.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Diamine Oxblood
Ich würde nicht vergessen, zu Beginn nachzuschauen, ob sich Feststoffe oder Schlamm im Röhrchen finden ...
Gruß patta
Gruß patta
Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz. - Friedrich Dürrenmatt
Re: Diamine Oxblood
Ich ziehe das jetzt durch mit den PR Tintenproben. Muss ja kein wertvoller Kolbenfüller sein. Und irgendwie bin ich jetzt neugierig auf die weiteren Ergebnisse, zumal ich beispielsweise im PR - Orange Crush - Faden über diese abenteuerlichen
Farbveränderungen gelesen habe.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Diamine Oxblood
Heinrich, das mach mal! Wenn du noch einige davon hast, ist das eine wirklich interessante Aktion.vanni52 hat geschrieben: ↑07.03.2021 22:24Ich ziehe das jetzt durch mit den PR Tintenproben. Muss ja kein wertvoller Kolbenfüller sein. Und irgendwie bin ich jetzt neugierig auf die weiteren Ergebnisse, zumal ich beispielsweise im PR - Orange Crush - Faden über diese abenteuerlichen
Farbveränderungen gelesen habe.
Beste Grüße
Hermann
Hermann