Robert Oster, Blue Sea

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MarkIV
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Robert Oster, Blue Sea

Beitrag von MarkIV » 06.03.2017 11:15

Ich habe noch ein paar Bögen, die gern zeigen möchte, aus den verschiedensten Gründen. Die Oster Tinten erfahren ja gerade einen kleinen Hype, da seit längerer Zeit mal wieder ein neues Gesicht, ein neuer Hersteller, am Markt erschienen ist. Die Qualität der Tinten empfinde ich, durch die Bank weg, als ziemlich gut. Was ich schwierig finde, ist das Verhalten einiger Tinten und, dass das Herleiten der Namen auf die Tinte ein reines Glücksspiel ist.
Diese ist für mich eine der besten und schlechtesten Tinten aus dem gesamten Line-Up.

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Robert Oster, Blue Sea

Mein Problem liegt im Widerspruch zwischen dem was ich auf dem Bogen geschrieben habe und dem, wie die Tinte jetzt aussieht. So wie die Tinte jetzt ist, ist sie wunderschön hellblau. Sehr schön gesättigt mit einem schönen Shading.

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Robert Oster, Blue Sea

Nur sah sie so beim Auftrag nicht aus. Die Tinte hat beim Auftrag einen sehr gut wahrnehmbaren Grünstich, der überhaupt nicht zum Farbton passt und mich ziemlich gestört hat. War halt eine Tinte mehr aus dem Hause Oster, mit einem Grünstich im Blau. So weit so gut. Aber, bei den Tinten die ich ganz neu habe, lasse ich die Bögen mindestens 5 Tage liegen, bevor ich sie scanne und wegsortiere. In diesen fünf Tagen, ist der Grünstich aber komplett verflogen. Sprich da wo vorher deutlich grün war, ist jetzt nur noch hellblau.

Sprich in ihrem Endzustand ist die Blue Sea absolut sehenswert, nur der Weg dahin ist mir eindeutig zu lang.

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Robert Oster, Blue Sea

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Sprich eine der schönsten, weil ein sehr schönes Blau dabei herauskommt, eine der schlechtesten, weil ich keinen Spaß daran habe, drei Tage zu warten bis dieser Zustand hergestellt ist.

Daher werde ich diese sicher nicht behalten und weitergeben. Schade eigentlich....

Mark
Man muss die Steine, über die man schreibt, angefasst haben!
Hildegard Maria Rauchfuß


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Wenn ich offiziell schreibe, dann in Grün

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JulieParadise
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Re: Robert Oster, Blue Sea

Beitrag von JulieParadise » 06.03.2017 13:48

Danke für das wie immer sehr interessante Review mit hervorragenden Fotos, das mich zu einer Frage bringt:

OT: Gib es hier in der "Tinten-Ecke" eigentlich eine Zusammenstellung solcher "Farbwandler-Tinten" (bei Eisengallus ja auch meist zu beobachten)? Aus eigenem Erleben fällt mir immer wieder bei Diamine Autumn Oak auf, dass sie während des Schreibens (in meinen Augen) recht unansehnlich aussieht, ein undefinierbares Gelborange, erst nach wenigen Sekunden kommt dann der goldene Ton von Herbstlaub hervor, der sich mit weiterer "Reifung" in ein Feuerwerk an Farben samt oft ausgeprägtem Rand verwandelt. /OT
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Ex Libris
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Re: Robert Oster, Blue Sea

Beitrag von Ex Libris » 26.03.2017 19:19

Hallo

@ Mark: Vielen herzlichen Dank für die Vorstellung dieser Tinte. Ich würde auch sagen, dass es nach einem sehr schönen Blau aussieht. Und da mir andererseits die grünstichigen blauen Tinten meistens ausnehmend gut gefallen, könnte dies ein entsprechender Hinweis für mich sein. (Von daher ist es mir auch recht einerlei, wenn das mehrere Tage dauern sollte, bis der Grünstich weg ist.)

@ Sina: Meines Wissens gibt es keine Auflistung solcher ›Farbwechsel-Tinten‹. Wenn man von Eisengallus und dem dortigen Farbwechsel aufgrund der Oxidation des Eisengalluskomplexes absieht, ist das mit dem Farbwechsel auch mehr eine Glückssache. Womöglich würde ich bei dieser Tinte – eventuell sogar aus dem Glas von Mark selbst – diesen Farbwechsel gar nicht wahrnehmen. So wie das letzte Ergebnis auf dem Papier immer auf der Grundlage des Zusammenspiels von Tinte in einer bestimmten Feder und die wieder auf einem bestimmten Papier sich herstellt, mag eine Tinte völlig anders aussehen, wenn man nur eine einzige Komponente verändert.

Viele Grüße,
Florian

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