GvFC India Red

[Persimon]

India Red.jpg (455.41 KiB) 4880 mal betrachtet

India Red_001.jpg (433.72 KiB) 4880 mal betrachtet

[buchfan]

Ich habe diese Tinte auch (danke für die Vorstellung!) und schreibe damit sehr gerne in Füllern mit schmaler Feder, sie ist dann kräftig und schön rot.
lg
mecki

[Ex Libris]

Hallo Persimon,

vielen Dank für diese Vorstellung.

Ich muss gestehen, dass ich doch ein wenig überrascht von der Farbe bin. Ich hatte mit einem kräftigeren Rot gerechnet (ich weiß jetzt nicht, welche Assoziation zu Indien da in mir wachgerufen wurde). Den Effekt des Abblassens beim Trocknen kenne ich aber sehr gut von der GvFC Violet Blue, die auch kräftiger aufs Papier kommt als sie nachher wirkt, wenn sie erst vollständig abgetrocknet ist.

Insgesamt finde ich sie aber eine spannende Tinte.

Viele Grüße,
Florian

[V-Li]

Ich muss gestehen, dass ich doch ein wenig überrascht von der Farbe bin. Ich hatte mit einem kräftigeren Rot gerechnet (ich weiß jetzt nicht, welche Assoziation zu Indien da in mir wachgerufen wurde). Den Effekt des Abblassens beim Trocknen kenne ich aber sehr gut von der GvFC Violet Blue, die auch kräftiger aufs Papier kommt als sie nachher wirkt, wenn sie erst vollständig abgetrocknet ist.

Ja, mich hat es genauso überrascht, obwohl ich vorher das Bild bei Tintenprobe.de gesehen hatte.

[HeKe2]

Hallo liebe Tintenfeunde!

Diese Tinte hatte ich mir eigentlich für den Penexchange Inkvent-Kalender 2020 besorgt. Den Bildern nach erwartete ich ein schönes Weihnachtsmannrot. Davon ist diese jedoch weit entfernt:
.

Graf von Faber-Castell
India Red

.
Um es gleich vorwegzunehmen: Mein Fall ist die Tinte nicht, dachte ich. Ein Rot muss für mich kräftig sein und dafür hinterlässt diese Tinte mir einen zu blassen Eindruck.

Text-1-PE.jpg (653.4 KiB) 3872 mal betrachtet

Text-2-PE.jpg (563.53 KiB) 3872 mal betrachtet

Im zweiten Bild habe ich zum Vergleich die Scheaffer Skrip Red aufgetragen. Deutlich erkennt man, dass die Sheaffer-Tinte deutlich kräftiger und nicht so kraftlos wirkt.

Dann aber hatte ich eine kleine PN-Konferenz mit einer Foristin, die ganz anderer Meinung war als ich. Hatte ich etwas übersehen? Ich hatte doch schon den Lamy Vista mit der B-Feder verwendet, der durchaus einen reichlichen Tintenfluss vorzuweisen hat. Also das Ganze nochmal mit einem anderen Füller. Ordentlich Tinte sollte mit jedem Strich auf dem Papier landen. Also musste es entweder einer meiner Pelikane oder der Noodler’s Ahab sein. Das Ergebnis seht ihr hier:

Text-4-PE.jpg (594.92 KiB) 3872 mal betrachtet

Das Ergebnis gefällt mir schon eher. Nun bin ich kein großer Freund braunroter Tinten. Dieser blutige Touch ist nicht so mein Ding. Bei dieser hier ist der aber nur sehr dezent vorhanden, sodass diese Tinte satt aufgetragen doch zu gefallen vermag. Ich habe in dem folgenden Bild mal das Schriftbild mit beiden Füllern auf Oxford Optik Papier verglichen. Deutlich sieht man den Unterschied, wobei mir auf dem Oxford Papier auch die Farbe mit dem Lamy Vista etwas freundlicher erscheint, als auf dem Rhodia Papier.

[HeKe2]

Text-5.jpg (162.52 KiB) 3872 mal betrachtet

.
Mit weniger guten Papieren kommt die Tinte im übrigen recht gut zurecht. Sie wirkt auf diesen Papieren nicht gerade lebhaft und bringt auch nicht das schönste Rot hervor, aber sie arbeitet zuverlässig. Sie franst nur minimal aus, blutet nur minimal durch und trocknet in Windeseile. Außerdem lässt sie sich von saugenden Papieren kaum mehr entfernen. Das nachstehende Bild zeigt die Rückseite eines Blattes von einfachem Kopierpapier beschrieben mit der Tinte, das Bild danach leichte Ausfransungen an den satter aufgetragenen Stellen auf diesem Kopierpapier:

Rückseite.jpg (107.21 KiB) 3868 mal betrachtet

Groß-2.jpg (466.64 KiB) 3868 mal betrachtet

.
Zu guter Letzt noch ein paar Tintenklecksbilder sie zeigen, dass die Tintezunächst leuchtendrot fließt, aber im trockenen Zustand deutlich blasser daher kommt. Auch wenn bei diesen Bildern die Tinte satter aufgetragen wurde, um das Phänomen im Bild festzuhalten, und daher die Tinte auch im trockenen Zustand kräftig zu sein scheint, ist doch erkennbar, dass sie deutlich matter wirkt. Die Klecksbilder zeigen sowohl getrocknete als auch frische Tintenkleckse.

Sammel-1.jpg (604.58 KiB) 3868 mal betrachtet

[HeKe2]

Sammel-2.jpg (528.73 KiB) 3867 mal betrachtet

.
Eine Tintenchromatographie mit dieser Tinte durchzuführen macht allerdings nur wenig Sinn. Die Tinte ist, wie bereits gesagt, auf saugfähigen Tintenpaieren ziemlich wasserfest. Filterpapier ist saugfähig, deshalb lässt sich die Tinte zumindest mit Wasser als Fließmittel nicht zu einer Auftrennung bewegen.
.
.
Die Tinteneigenschaften im Einzelnen (Maximalwert 10):
Ausbluten, Ausfransen: 7
Durchscheinen: 8
Durchbluten: 6
Tintenfluss: 8
Wasserfestigkeit: 5-9, je nach Papier
Sättigung: 5
Shading: 4
Sheen: 1
Trocknungszeit auf ECO OFFICE Multifunktionspapier (Kopierpapier): < 5 sek.
Trocknungszeit auf Rhodia Dotpad N°18 80g/m² mit Lamy Vista: <30 sek.
Trocknungszeit auf Rhodia Dotpad N°18 80g/m² mit Noodler’s Ahab: <75 sek.

Eingesetztes Material:
Graf von Faber-Castell „India Red“
LAMY Vista, Stahlfeder „B“
Noodlers Ahab, Stahlfeder „F“ (modern Flex)
Rhodia Dotpad N°18, A4, 80g/qm, weiß
Rhodia Color N°18, A4, 80g/m², creme (liniert)
ECO OFFICE Multifunktionspapier 80g/qm
Oxford Optik Paper, 90g/qm



Fazit:
Im letzten Moment hat die Tinte noch Mal die Kurve "gekriegt" und steht nicht mehr im Regal der Tinten, die möglichst bald wieder abgestoßen werden sollen. Es ist allerdings noch reichlich Tinte für viele Proben da. Hervorzuheben ist, dass diese Tinte die Bezeichnung "Dokumentenecht" wohl eher verdient, als so manche andere Tinte der Reihe. Immerhin ist diese hier in nennenswertem Ausmaß wasserfest. Ich kann nicht sagen, dass diese Tinte trocken fließt, wie der TS es feststellte, allerdings habe ich auch nur kräftig fließende Füller verwendet. In dem von mir bevorzugten Farbbereich, also mit sattem Tintenfluss auf nicht zu saugfähigem Papier trocknet sie etwas langsam, dennoch ist die Tinte unter Normalbedingungen, zum Beispiel für Lehrer sehr gut zu gebrauchen, da sie auch auf weniger guten Papieren schreibt, kaum ausfranst und nur gering durchblutet.
Die Sättigung der Tinte ist auch nicht hoch, muss sie auch nicht zwingend sein, aber so wie sie gemacht ist, kommt sie z.B. aus dem Lamy Vista viel zu blaß heraus.


P.S.:
Auf meinem Handy wird die Darstellung der Tinte etwas zu Orange dargestellt. Diese Tinte ist auf keinen Fall orangerot, wie es zum Beispiel bei der Pelikan 4001 Brillantrot der Fall ist.

[Strombomboli]

Hast du das Fazit aus einer anderen Besprechung kopiert? Denn plötzlich gefällt dir die Tinte ziemlich gut, und trocken ist sie nicht mehr blaßrot, sondern "graulblau" (schönes Wort!).

[HeKe2]

Hast du das Fazit aus einer anderen Besprechung kopiert? Denn plötzlich gefällt dir die Tinte ziemlich gut, und trocken ist sie nicht mehr blaßrot, sondern "graulblau" (schönes Wort!).

Genauso ist es. Das war aus der Betrachtung von der Akkerman Vermeers Kobaltblauw. Da ich wegen der Begrenzung der Bilder in einem Post gleich einen Post mit zwei Antworten erzeugen musste, um zu verhindern, dass da eine Antwort zwischengeschoben wird, habe ich das dahin kopiert. Deshalb stand da für fünf Minuten ein wenig Unfug. Hast du natürlich gleich bemerkt.

[Ex Libris]

Hallo Hermann,

vielen Dank für die Vorstellung dieser Tinte.

Ich muss gestehen, dass sie mir bereits aus Deinem Lamy gefallen hat. Vielleicht muss ich dazu sagen, dass ich auch ein bekennender Freund von 4001 Brillant-Rot und der relativ ähnlichen Lamy Rot bin. Ich mag diese eher leichten Rottöne, die dennoch gerne etwas Grelles haben dürfen, sehr gern.

Aber wie so Vieles im Bereich der Tinten: Es ist halt alles Geschmackssache.

Viele Grüße,

Florian

[buchfan]

Ich schreibe jetzt seit über einem Jahr mit dieser Tinte und mir gefällt sie sehr. Ich mag es, dass sie etwas 'eher Helles' hat statt ins Dunkle zu gehen.
lg
mecki