Anmerkung: Für diese Amateurfotografien kamen weder Menschen noch Tiere zu Schaden. Innovativerweise ist Bloody Absinth eine grüne Tinte mit rotem Sheen. Hier haben sich die Damen und Herren bei Seitz-Kreuznach wohl gedacht: Lasst uns mal eine rasant neue Marketingstrategie fahren und eine Tinte auf den lechzenden Markt werfen, bei der Name und Farbgebung miteinander korrespondieren! Einfach mal was ganz radikal anders machen als bei Eigengebräuen wie "Pflaumenblau" oder "Lavendellila".
Grün mit rotem Sheen also. Das hatten wir doch schon mal ...? Oder gar zweimal?! In der Tat kommt Bloody Absinth der November Rain schon verdächtig nahe. Genaugenommen fast so nahe wie Smoke on the Water. Bloody Absinth geht mehr ins Bläuliche. (Also sehr authentisch. Zu meinen Gothic-Zeiten sah ich dereinst eine Absinth-Flasche aus polnischer Abfüllung kreisen, deren Inhalt so leuchtend blau war wie das Spülwasser in Toiletten mit Klostein am Rand.)
Nick Stewart, nach seiner enthusiastischen Präsentation der Grünen Fee von einer Kommentatorin arglos nach der optischen Nähe zu Smoke on the Water befragt, beeilte sich zu erklären, dass Diamine schon jedesmal eine neue Tinte anfertigt, wenn jemand eine Eigenkreation herausbringen möchte. Es gäbe da also durchaus Unterschiede. Sehr subtile Unterschiede. Man sähe sie nicht so auf den ersten Blick, also beim reinen Schreiben, aber in der Chromatographie (oder vielleicht unter dem Rasterelektronenmikroskop) könne man's schon erkennen. Wenn man ganz genau hinguckt.
Wie dem auch sei, die Tinte ist hübsch, wie üblich bei stark saturierten Tinten braucht sie ihre Zeit zum Trocknen, ansonsten gibt sie sich problemlos. Sie franst nicht aus, blutet nicht durch und läuft gewohnt gut.
Fazit: Eine schöne Tinte für Pfefferminzteetrinker, die ihr langweiliges Image ein bisschen pimpen möchten.

In diesem Sinne: Prost und einen schönen Sonntag!
Bianka