Im Rahmen der limitierten Edition Montblanc Patron of Art Homage to Moctezuma I gibt es mit der Pierced Sky eine Tinte, ebenfalls limitiert.
Mit "Pierced Sky“ als Hinweis zur Farbe kann ich jetzt nichts verbinden, auch nicht beim Blick auf den Karton.
Außerdem gibt Montblanc an, dass die Farbe der Tinte von der Zeremonienkleidung Moctezumas inspiriert ist. Na gut, mich interessiert ohnehin mehr, wie die Tinte ausschaut, wenn sie auf Papier aufgetragen ist. Als Schreibgerät kann ich keinen der Füller einsetzen, die mit der Tinte herausgegeben werden, besitze ich halt nicht, aber immerhin den Montblanc Heritage 1912.
Gehört zu den eher nasseren Montblancfüllern, dieser hier mit einer B-Feder (auf Tomoe River 52).
Schöne Tinte, die vor allem von einem recht ausgeprägten Shading profitiert, und von einem deutlichen Halo-Effekt, insbesondere in den nasseren Passagen. Der Anteil der Rückflussstrecke an den Vertikallinien ist eher höher als der Durchschnitt, allerdings halt aus dieser nasseren Feder. Da möchte ich demnächst mit etwas mehr Zeit als Vergleichsfeder noch meine (trocknere) Referenzfeder, eine 1.3 Stub, einsetzen.
Vorläufig schätze ich das Fließverhalten der Pierced Sky als durchschnittlich ein, wie auch die Sättigung. Dazu passt auch die kurze Trocknungszeit. Beim Wassertest fällt die Tinte durch.
Bleibt der Versuch, den Farbton zu bestimmen, der irgendwo zwischen Blau und Grün liegt.
Vielleicht ist hierzu das Chromatogramm hilfreich.
Insbesondere in der Vergrößerung sehe ich zwei Farbstoffe, Türkis und Gelb. Spricht dafür, das der Farbton eher im grünen Spektrum liegt, natürlich sehr nahe an der Grenze zwischen Grün und Blau.
Montblanc Moctezuma Pierced Sky
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Montblanc Moctezuma Pierced Sky
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Montblanc Moctezuma Pierced Sky
Dann eine Schreibprobe mit einer 1.3 Stub.
Auch aus dieser Feder bleibt es bei meiner Einschätzung zu Fluss und Sättigung. Und der Farbton hängt vom aufgetragenen Tintenvolumen ab, je höher, desto grüner.
Auch bei einem etwas längeren Text gefällt die Tinte.
Zum Vergleich einiger Papiere, dem Leuchtturm 1917 und einem stärker absorbierenden Kopierpapier.
Über das Leuchtturmpapier zum Kopierpapier zeigt sich die Tinte mit einem abnehmenden Shading. Bei letzterem keine Spur eines Ausfransens, da ist die Oberflächenspannung angemessen eingestellt. Und durch die stärkere Absorption ist das aufgenommene Tintenvolumen höher, entsprechend ist hier der Farbton grüner als auf den beiden anderen Papieren.
Und wie stark der Farbeindruck der Moctezuma vom Licht abhängt, zeigt der Vergleich Tageslicht mit Kunstlicht. (Tageslicht links):
Auch der pH-Wert der verwendeten Papiersorte kann einen Einfluss auf die Tintenfarbe haben, hierzu habe ich mal eine Chromatographie mit einem sauren Laufmittel durchgeführt. (Hintergrund ist das Verhalten zahlreicher Farbstoffe, z.B. aus der Gruppe der Triphenylmethanfarbstoffe, bei unterschiedlichen pH-Werten unterschiedliche Farben einzunehmen. Stichwort Säure-Base-Indikatoren).
Dieses Chromatogramm der Moctezuma mit deutlichen Unterschieden zum oben gezeigten, das mit Aqua dest. als Laufmittel angefertigt wurde.
Und noch zum Thema Sheen, bei dem sich die Tinte sowohl im Schriftbild als auch im Ausstrich zurückhält. Daß es unter anderen Bedingungen möglich ist, einen Sheeneffekt zu erzwingen, zeigt der Beitrag von Marc (Lamynator) zu dieser Tinte, zu finden im Thread "30 Inks in 30 days“. Ein sehr schöner Beitrag, und Marc war offensichtlich beim Tintenvolumen etwas großzügiger.
Auch aus dieser Feder bleibt es bei meiner Einschätzung zu Fluss und Sättigung. Und der Farbton hängt vom aufgetragenen Tintenvolumen ab, je höher, desto grüner.
Auch bei einem etwas längeren Text gefällt die Tinte.
Zum Vergleich einiger Papiere, dem Leuchtturm 1917 und einem stärker absorbierenden Kopierpapier.
Über das Leuchtturmpapier zum Kopierpapier zeigt sich die Tinte mit einem abnehmenden Shading. Bei letzterem keine Spur eines Ausfransens, da ist die Oberflächenspannung angemessen eingestellt. Und durch die stärkere Absorption ist das aufgenommene Tintenvolumen höher, entsprechend ist hier der Farbton grüner als auf den beiden anderen Papieren.
Und wie stark der Farbeindruck der Moctezuma vom Licht abhängt, zeigt der Vergleich Tageslicht mit Kunstlicht. (Tageslicht links):
Auch der pH-Wert der verwendeten Papiersorte kann einen Einfluss auf die Tintenfarbe haben, hierzu habe ich mal eine Chromatographie mit einem sauren Laufmittel durchgeführt. (Hintergrund ist das Verhalten zahlreicher Farbstoffe, z.B. aus der Gruppe der Triphenylmethanfarbstoffe, bei unterschiedlichen pH-Werten unterschiedliche Farben einzunehmen. Stichwort Säure-Base-Indikatoren).
Dieses Chromatogramm der Moctezuma mit deutlichen Unterschieden zum oben gezeigten, das mit Aqua dest. als Laufmittel angefertigt wurde.
Und noch zum Thema Sheen, bei dem sich die Tinte sowohl im Schriftbild als auch im Ausstrich zurückhält. Daß es unter anderen Bedingungen möglich ist, einen Sheeneffekt zu erzwingen, zeigt der Beitrag von Marc (Lamynator) zu dieser Tinte, zu finden im Thread "30 Inks in 30 days“. Ein sehr schöner Beitrag, und Marc war offensichtlich beim Tintenvolumen etwas großzügiger.

LG
Heinrich
Heinrich
Re: Montblanc Moctezuma Pierced Sky
Die Festlegung auf eine Farbbezeichnung ist also nicht so einfach, gerade bei der Moctezuma. Man kann noch eine weitere Möglichkeit zur Recherche dazunehmen, und zwar Vergleiche mit ähnlichen Montblanctinten und diese auch mit der Frage verbinden, ob die Tinte eine Lücke füllt.
Zunächst eine Annäherung von der türkisblauen Seite, mit einer Gegenüberstellung mit der Montblanc Türkis:
Einen kleineren Abstand liefert der Vergleich mit der Montblanc Maya Blue:
Dann ein Vergleich mit zwei grünen Montblanctinten, der Emerald und der Victoria & Albert Green Mint:
Die Green Mint zu weit entfernt, bei der Emerald lohnt sich ein zweiter Blick:
Hier passen die Federbreiten besser, die B-Feder für die Moctezuma zur 1.3 Stub für die Emerald. Die Emerald einen Tick blauer, allerdings fließt sie jetzt aus einer trockeneren Feder. Die, wie oben erläutert, den Farbton in die blaue Richtung verschiebt.
Dann mal die Chromatogramme nebeneinander:
Da sehe ich keinen Unterschied. Also sind Moctezuma und Emerald zumindest Doppelgänger, vielleicht sogar Dubletten.
Bezogen auf die Einstiegsfrage füllt die Moctezuma also keine Lücke bei den Montblanctinten.
Zunächst eine Annäherung von der türkisblauen Seite, mit einer Gegenüberstellung mit der Montblanc Türkis:
Einen kleineren Abstand liefert der Vergleich mit der Montblanc Maya Blue:
Dann ein Vergleich mit zwei grünen Montblanctinten, der Emerald und der Victoria & Albert Green Mint:
Die Green Mint zu weit entfernt, bei der Emerald lohnt sich ein zweiter Blick:
Hier passen die Federbreiten besser, die B-Feder für die Moctezuma zur 1.3 Stub für die Emerald. Die Emerald einen Tick blauer, allerdings fließt sie jetzt aus einer trockeneren Feder. Die, wie oben erläutert, den Farbton in die blaue Richtung verschiebt.
Dann mal die Chromatogramme nebeneinander:
Da sehe ich keinen Unterschied. Also sind Moctezuma und Emerald zumindest Doppelgänger, vielleicht sogar Dubletten.
Bezogen auf die Einstiegsfrage füllt die Moctezuma also keine Lücke bei den Montblanctinten.
LG
Heinrich
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Re: Montblanc Moctezuma Pierced Sky
Aber Moctezuma Pierced Sky klingt interessanter.
Re: Montblanc Moctezuma Pierced Sky
Vielleicht ist das ja der Grund dafür, dass diese Farbbezeichnung ausgewählt wurde.Freizeitsportler hat geschrieben: ↑20.05.2025 19:04
Aber Moctezuma Pierced Sky klingt interessanter.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Montblanc Moctezuma Pierced Sky
Was für ein spannender Tintenvergleich! Danke.
lg
mecki
lg
mecki