Akkermann - Het Zwarte Pad (schwarz)

[DanielH]

Hallo zusammen,

Hier mein Bericht über eine wirklich enttäuschende Tinte. Zumindest in der Kombination mit meinem Aurora Optima hat sie sich so schlecht geschlagen, dass ich den Füller gestern noch geleert und die Tinte gegen Sheaffer Skrip Schwarz ausgetauscht habe. Die Akkermann-Tinte wirkt auf dem Scan etwas bläulicher als in der Realität. Eigentlich ist sie einfach grau.

[DanielH]

Nachtrag: Im Cleo Ebonite Edition mit B-Feder wird die Tinte zwar nicht schwärzer aber sie fließt ganz wunderbar. Es scheint also an persönlichen Animositäten zwischen der Tinte und dem Optima zu liegen - dem Optima, in dem auch das Ultra Black von Private Reserve nicht besonders gut fließen will. Was dagegen darin gut fließt, ist Sheaffer Skrip Schwarz....

[DanielH]

Hallo nochmal,

Langsam häufen sich die Erfahrungen mit der Tinte. Het zwarte pad sollte trotz allem die erste Füllung für meinen neuen Visconti Homo sapiens werden. Aber der schrieb damit noch nicht einmal an! Inzwischen ist mir aber klar geworden, dass das wohl kein Fluss- sondern ein Einschreibproblem war. Als Linkshänder muss man sich den Füller ja erstmal etwas zurechtschreiben. Nun ja - jetzt läuft het zwarte pad auch im Homo sapiens sehr ordentlich und ich freue mich, dass ich diese außergewöhnliche Tinte nicht - wie ich zunächst allen Ernstes überlegt hatte - dem Ausguss überantwortet habe.

Was ist wohl feststellen konnte, ist eine Tendenz der Tinte, auf der Feder des offen liegenden Füllers schneller einzutrocknen als andere Tinten das tun.

[DanielH]

Ich hole diesen Therad mal wieder hervor. Ich habe keine Tinte kennen gelernt, deren Verhalten so stark vom Füller und vom Papier abhängt wie diese. In meinem Pelikan M620 Madrid schreibt sie sich auf Clairefontaine-Papier sehr schlecht, auf Leuchtturm 1917-Papier recht angenehm. Ein Waterman Charleston hatte dagegen nicht die geringsten Probleme mit dieser Tinte.

Was sehr enttäuschend bleibt ist, dass so wässrige, graue Tinten einem allen Ernstes als Schwarz verkauft werden....

[Edelweissine]

Hallo Daniel,
in Deinem Scan oben schreibst Du, diese Tinte erinnere Dich an das Schwarz von Montblanc. Das tut sie für mich auch, wenn ich Deine Beschreibungen lese! Ich habe hier ein sehr altes Glas der Montblanctinte stehen, dessen Inhalt wirklich nicht mit jedem Füller kann - noch nicht mal mit dem Montblanc 144, zu dem sie mir damals verkauft worden ist. Der braucht Fließfreudigeres. Und diese Tinte braucht die Feuerwehrschläuche zum Partner, dann funktioniert sie.

[NicolausPiscator]

Das finde ich sehr interessant, dieses unterschiedliche Tintenverhalten. Diese Tinte habe ich persönlich noch nicht kennengelernt. Aber das Kapriziöse reizt mich.

[DanielH]

Ich habe hier ein sehr altes Glas der Montblanctinte stehen, dessen Inhalt wirklich nicht mit jedem Füller kann - noch nicht mal mit dem Montblanc 144, zu dem sie mir damals verkauft worden ist. Der braucht Fließfreudigeres. Und diese Tinte braucht die Feuerwehrschläuche zum Partner, dann funktioniert sie.

Ist ja der Hammer, dass die Montblanc-Tinte nicht mal mit einem Montblanc-Füller vernünftig läuft. Ein Fässchen Montblanc habe ich auch noch im Büro stehen. Das ist die Tinte, die Du mal als "violett" bezeichnetest, nachdem ich Dir einen Brief damit geschrieben hatte.
Mich wundert nach wie vor, dass so viele Hersteller kein vernünftiges Schwarz hinbekommen. Parker, Waterman, Montblanc, Akkerman - in allen Fällen bekommt man ein mehr oder weniger dunkles Grau vorgesetzt aber das von Akkerman ist das hellste aus dieser Auflistung. Und gerade das verstehe ich nicht, weil die anderen Akkerman-Tinten oft so leuchtende Farben haben. Hoofkwartier Groen ist zum Beispiel ein herrlich knalliges Hellgrün. Warum kriegen die bei Schwarz sowas nicht hin?

[Ex Libris]

Hallo Daniel,

ich gebe Dir recht, dass gerade die schwarzen Tinten oftmals eine furchtbar graue Erscheinung haben. Ich meine, wenn sie als Grau verkauft würden, wäre das sicher etwas anderes. Aber so? Bei Parker ist das sogar doppelt schlimm: Früher gab es sowohl ein Black als auch ein Washable Black (wie es auch Blue und Washable Blue gegeben hat) – ich weiß nicht, ob es diese Differenz noch gibt. Aber während das Black schon nicht sonderlich schwarz war, war das Washable Black schlicht eine Beleidigung – vergleichbar mit der Washable Blue, die auch so ein dünnes Wässerchen war.

Ähnlich enttäuscht war ich von der Manufactum Schwarz (von Jansen), die auch bestenfalls nach Anthrazit aussah. Ich habe auch das Gefühl, dass Pelikan ein bisschen am 4001 Brillant-Schwarz gedreht hat, denn es kommt mir heute gar nicht mehr so schwarz vor, wie noch vor 15 Jahren.

Im Gegensatz dazu hat mich das Schwarz von Lamy sehr überrascht, da es, wenigstens aus meinen saftigen M1000ern, sehr dunkel fließt. Mein Lieblingsschwarz bleibt aber nach wie vor das Black von Aurora; dennoch habe ich die Furcht, dass ich irgendwann mal wieder ein neues Glas brauche und die auch daran Veränderungen vorgenommen haben.

Viele Grüße,
Florian

[DanielH]

Ich habe diese Tinte in den letzten Monaten nochmals ausführlicher getestet. Eine ganz seltsame Tinte. Sie kann durchaus sehr satt fließen, hin und wieder setzt der Fluss aber einfach aus - und das in mehreren Füllern, die ich damit getestet habe. Deswegen ist nach reiflicher Überlegung heute das Urteil gefallen und das lautete auf Ausguss lebenslänglich. Das Klärwerk Düsseldorf-Flehe wird sich dem Inhalt der wunderschönen Flasche annehmen, die sicher bald neu gefüllt wird. Aber ganz bestimmt nicht mit Het Zwarte Pad.