heute möchte ich euch endlich einen Füller vorstellen, den ich mir dieses Jahr zum Geburtstag geschenkt habe und der erst jetzt im Etui verschwunden ist, um auch anderen mal wieder eine Chance zu geben, d.h. ich hatte ihn seit Anfang September durchgehend betankt und in Gebrauch.
Es handelt sich um einen Füller von Achim Velte, Model "Himmelsscheibe von Nebra". Von Achim Velte hatte ich mehr oder weniger im Vorbeigehen mal gehört, aber die Marke ist so gut wie gar nicht präsent, nicht in Geschäften, nicht auf den (gängigen) Blogs. Aber durch die manchmal bizarren Algorithmen des großen Netzes bekam ich dieses Modell vor die Nase, als ich mich ein bisschen mit der Himmelsscheibe von Nebra beschäftigte, die ich einfach super spannend finde. Und wie kann man einer Kombination aus schlicht-elegantem Füllerdesign plus Himmelsscheibe schon widerstehen? Also ich konnte das nicht...
Allerdings war ich zögerlich, ob ich mir das Schreibgerät wohl "blind" kaufen sollte. Keine Ahnung, wie hochwertig diese Füller tatsächlich sind (geschickte Fotografen fotografieren alles schön), außerdem erschien mir das Schreibgerät ziemlich riesig, und für mich war bis dahin der M800 die absolute Obergrenze dessen, was mir noch komfortabel in meiner eher kleinen Schreibhand liegt. ABER was wären wir Füllermenschen ohne den gleichermaßen begeisterten Füllermenschenschwarm um uns herum? Dank der tatkräftigen Unterstützung der lieben Mitforisten Superburschi und Knorzenbach bekam ich nicht nur ausführliche Infos, sondern sogar ein privates Modell zum Probeschreiben. Ganz herzlichen Dank noch mal an euch beide, Berthold und Thomas!
Und so zog einer dieser wirklich wunderschönen Füller bei mir ein, und zwar in der Version "Patina", bei der die Himmelsscheibe so aussieht, wie wir sie kennen: türkis. Es gibt auch die Version "Bronze", die die Scheibe zeigt, wie sie wohl mal ausgesehen hat: bronzefarben.
Mit seinen stattlichen 34 g ist der Füller ein ziemlicher Brummer, aber er ist so wunderbar ausbalanciert, dass ich ganz entspannt damit schreiben kann; kein Verkrampfen, keine Ermüdungserscheinungen.
Ich hatte mich für eine M-Stahlfeder entschieden, die mir aber dann doch nicht sooo gefallen hat, und dank Bertholds Hilfe bekam ich noch eine F-Feder zum Tauschen (nochmal DANKE!). Das Austauschen funktioniert bei diesem Modell übrigens ähnlich unkompliziert wie bei den neuen Pelikanen: einfach Federeinheit rausdrehen, neue Federeinheit reindrehen, fertig.
Der Füller nimmt Standardpatronen und -konverter; der mitgelieferte Konverter kann eingedreht werden und sitzt dann sicher und wackelfrei. Was die Federauswahl angeht, so gibt es die Stahlfedern in F, M und B, und es gibt eine Goldfeder mit 18 k 750 bicolor, diese allerdings nur in der Stärke M.
Meine F-Feder gehört in die Kategorie "Nagel", d.h. sie ist sehr starr und schreibt mit leichtem, sailor-ähnlichen Feedback, kratzt allerdings nicht und gleitet wunderbar über jedes Papier, das ich ihr bis jetzt untergeschoben habe. Der Tintenfluss ist gut, nicht üppig, nicht trocken, und sämtliche Tinten, die ich bis jetzt damit ausprobiert habe (Lamy, Diamine, Pelikan), liefen problemlos und ohne Aussetzer.
Weitere Informationen zu diesem wirklich tollen Schreibgerät findet ihr auf der Webseite des Herstellers, www.achim-velte.de. Ein Vorbeisurfen kann ich nur wärmstens empfehlen

(Übrigens ist kürzlich bei mir der nächste Velte eingeflogen, nämlich der XX925, und den stelle ich euch bei Interesse auch gerne vor, sobald ich ihn ausgiebig geschrieben habe.)