Neue Artikel auf der PENS'n'Inks Homepage...

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M. Richter
Beiträge: 473
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Neue Artikel auf der PENS'n'Inks Homepage...

Beitrag von M. Richter »

...wenn auch nicht viel; immerhin mal wieder ein Anfang :-)


Parker Duofold Black Mosaic Fotos

Sheaffer Crest aus den 40er Jahren

und eine neue tolle Tinte, die mir Rolf Thiel vor einigen Tagen zugeschickt hat:

Private Reserve Tangarine Dream (Neuauflage)


...bald kommen noch Tintenberichte zu weiteren DeAtramentis Tinten und Sailor dazu.

Den Teil V meines Tintenheftes möchte ich auch noch unbedingt diesen Sommer fertigstellen!
Eine Liste der bereits vorhandenen Tinten findet man hier.

Von dem letzten vierten Teil sind noch ein paar Tintenhefte zum sofortigen Versand vorhanden; bei Interesse bitte mailen.


Michael

PENS'n'INKS
Dieter N
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Re: Neue Artikel auf der PENS'n'Inks Homepage...

Beitrag von Dieter N »

M. Richter hat geschrieben:Private Reserve Tangarine Dream (Neuauflage)
Hallo, Michael,

die Tinte erinnert mich (auf dem Bildschirm) extrem an Diamine Orange, die sehr gute Fließeigenschaften hat. Damit wurde sogar ein störrischer Liason leidlich gefügig, allerdings hat er jetzt auch viele Tintenreste in der Kappe und muss recht oft gereinigt werden. Egal, ich liebe diese Kombination!

Außerdem zeichnet die Diamine-Tinte aus, dass sie bei breiter Feder eine absolut gleichmäßige Färbung hat und mit leicht abgedunkelten Kanten ein hochpräzises Schriftbild ergibt. Die typischen Farbintensitätsunterschiede, die man z.B. mit Königsblau in einem Strich findet, fehlen dieser Tinte fast völlig.

Kannst du dazu einen Vergleich mit der Private Reserve-Tinte ziehen? Auf dem Scan sieht sie verglichen mit Shoreline Gold und Orange Crushsie auch sehr gleichmäßig aus. Wenn sie so schwer wie z.B. Sherwood Green fließt, wären es farbähnliche Varianten für Füller mit verschiedenen Fließverhalten.

Viele Grüße
Dieter
M. Richter
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Registriert: 21.09.2003 11:35

Beitrag von M. Richter »

Hallo Dieter,

Diamine Orange habe ich leider noch nicht; alle anderen Diamine Tinten die ich ausprobiert habe entsprechen Deiner Beschreibung des Diamine Orange.

Das sind hervorragende Tinten mit sehr guten Schreibeigenschaften (und sollen dabei sogar noch sehr "sicher" für jegliche Füller - ob alt oder neu - sein).


Tangarine Dream schreibt auch sehr gleichmäßig und leuchtet bei einem Füller mit gutem Tintenfluss (wie hier mein Pelikan M620) sogar richtig.

Bild
(das Shoreline Gold ist hier nicht so gut getroffen; ist in echt mehr bräunlich-gelb-gold)


Private Reserve Shoreline Gold ist eine für Private Reserve Verhältnisse sehr helle Tinten und bietet wesentlich mehr Schattierungen:

Bild

Orange Crush ist halt eine ganz andere Farbe; daher ist der (farbliche) Vergleich relativ schwer. Diese Tinte ist auf jeden Fall stärker pigmentiert (= "dicker", "fließt schwerer", trocknet langsamer...allerdings nicht ganz so extrem wie bei Sherwood Green!).

Der Unterschied zwischen den Diamine Tinten und Tangarine Dream bzw. Shoreline Gold dürfte nicht ganz so groß sein, aber können in einem "empfindlichen" Füller durchaus für unterschiedliche Schreibqualitäten sorgen. Das ist ja das schöne, wenn es eine so große Auswahl an Tinten gibt und man sich sogar bei ähnlichen Farbtönen durch die Auswahl der Tintenmarke auf die Vorlieben des jeweiligen Füllers einstellen kann :-)

Dem Tip mit Diamine Orange muss ich mal nachgehen - ist dann wohl bei der nächsten Diamine Bestellung mit dabei.

Leider sind solche Farben im Moment meiner "privaten Korrespondenz" vorbehalten; mit Orange unterschrieben Prüfberichte kommen beim Kunden wahrscheinlich etwas "seltsam" an :-)


Viele Grüße

Michael
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

Hallo, Michael,

vielen Dank für deinen ausführlichen Vergleich und die wieder sehr guten Scans. Meine nächste Bestellung wird auf jeden Fall Tangarine Dream enthalten.

Ich habe übrigens im Amt von Schwarz über Braun, Goldbraun und Rot den Weg für Orange geebnet. Nur bei Post, die das Haus verlässt, überlege ich mir die Farbe etwas genauer.

Viele Grüße
Dieter
absia
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Beitrag von absia »

Hallo Michael, halle Dieter!

Danke für eure aufschlussreichen Beiträge! Ich denke wir sollten in dieser Zusammenstellung eine wunderschöne Tinte nicht unberücksichtigt lassen, die ich immer wieder auch zu Korrekturzwecken verwende, wenn mir die üblichen Rottöne zu langweilig werden, nämlich das "Rotorange" von de Atramentis. Wenn ich Michaels Farbmuster mal hernehme, dann entspräche dieser Farbton ziemlich exakt dem, der dort als "Caran d'Ache Saffran" (?) abgebildet ist.

Eines darf ich dabei allerdings der Fairness halber nicht unerwähnt lassen: Diese Tinte scheint ein Verfallsdatum zu haben, denn sie hat sich schon im Alter von etwa einem Jahr sehr stark am Boden abgesetzt, dort eine Schicht gebildet, die beim Aufschütteln die ganze Tinte trübt und ausflockt, weshalb ich sie nicht mehr benutzt habe, weil ich Angst hatte, die Tintenleiter meiner Füller zu versetzen. Auch im Geruch hat sie sich verändert und riecht inzwischen leicht essigsauer. Ich habe ähnliche Probleme übrigens auch mit anderen Tinten gehabt, obwohl alle meine Tinten bei Zimmertemperatur dunkel in Behältern gelagert werden, wenn ich sie nicht permanent brauche. Vor allem die Tinten von Rubinato, die übrigens auch ein schönes Orange im Angebot haben, haben ähnliche Ausfallserscheinungen gezeigt. Diese Tinten sind im Laufe weniger Monate regelrecht verschleimt!

Mir ist dabei aufgefallen, dass wir über die Haltbarkeit und die Arten von Verfallserscheinungen und -möglichkeiten von Tinten im Forum eigentlich noch nie ausführlich diskutiert haben. Der Ärger mit alternden Tinten ist immer wieder einmal in einzelnen Beiträgen aufgeblitzt, aber ich finde, das Thema wäre es wert, einmal als eigener Thread unter die Lupe genommen zu werden. Das wäre sicherlich auch ein lohneswertes erweitertes Beobachtunsfeld für deine Tintentests, Michael. Manche Hersteller scheinen nämlich für "Verfallstinten" geradezu prädestiniert zu sein, während andere wiederum damit überhaupt kein Problem zu haben scheinen. Ich denke da z. B. an die alte Bison-Tinte der Deutschen Bundespost selig, die heute - nach 40 Jahren - noch schreibt wie am Herstellungstag, obwohl inzwischen jede Menge Luft (und damit Sauerstoff als Reagens) in der Flasche ist. Vielleicht hängt das aber auch damit zusammen, dass so mancher Hersteller zu glauben scheint, z. B. selbst aus Katzendreck noch Tinten kreieren zu müssen, wenn Katzenliebhaber das gerne wollen könnten! Aber Sch... zersetzt sich halt nun mal gottseidank relativ schnell zu Dünger. Vielleicht kann man alte Tinten ja künftig so entsorgen, dass man sie als Blumendünger seinem Gießwasser beigibt? Ihr seht: Fragen über Fragen!

Schönen Gruß
Peter
"Du bist, wie du schreibst!" (Alfons Lüke)
Dieter N
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Beitrag von Dieter N »

Peter,

du machst mir Angst!

Nachdem mein Stipula Duetto den Zimtduft der MB-Weihnachtstinte nicht loswerden will, habe ich oft mit Grausen daran gedacht, dass man z.B. die nach verbrannten Reifen riechende Thementinte darin lagert und das Schreibgerät nun immer wie ein Moped duftet.
Aber ein Füller, der nach Stoffwechselendprodukten aus den inneren Umwandlungs- und Verwertungsstätten einer Katze duftet, wäre wohl das Highlight einer jeden Sammlung ... Freunde, mir läuft ein Schauder über den Rücken!

Viele Grüße
Dieter
antigone
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Registriert: 03.10.2005 18:03

Beitrag von antigone »

Guten Morgen,

ich fürchte, ich muss Euch enttäuschen, das mit der Katzendrecktinte wird kein Hit. Gerade Katzenbesitzer sind zu "gebranntmarkt" um für soetwas noch irgendeine Romantik aufbringen zu können...
aber mal im Ernst: wenn wirklich eine große Diskussion über Haltbarkeit von Tinten aufkommt, kann ich mir vorstellen, dass Montblanc zur Abwechslung mal Held der Stunde ist. Deren Tinte ist nämlich die einzige, bei der ich bisher ein aufgedrucktes Verfallsdatum gesehen habe. Inwieweit diese Verfallsangaben nun tatsächlich zutreffen ist natürlich eine andere Frage. Mancherorts, genauer: in manchen MB-Boutiken, soll auch schon dazu geraten worden sein, Tinte nicht länger als drei Tage im Füller zu lassen. Das halte ich dann doch für leicht übertrieben.

Gruß,
Antigone.
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stift
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hallo

Beitrag von stift »

hallo
nach dem öffnen ein jahr verwendbar und dann weg damit.
am besten das datum aufschreiben.
wenn die tinte umfällt ist das für den füller nicht gut.
mlg
harald-stift
M. Richter
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Beitrag von M. Richter »

absia hat geschrieben: Ich denke wir sollten in dieser Zusammenstellung eine wunderschöne Tinte nicht unberücksichtigt lassen, die ich immer wieder auch zu Korrekturzwecken verwende, wenn mir die üblichen Rottöne zu langweilig werden, nämlich das "Rotorange" von de Atramentis. Wenn ich Michaels Farbmuster mal hernehme, dann entspräche dieser Farbton ziemlich exakt dem, der dort als "Caran d'Ache Saffran" (?) abgebildet ist.

Deine Schriftproben in de Atramentis Rotorange sehen dem Caran d'Ache Saffron wirklich sehr ähnlich.

Haltbarkeit ist ein ziemlich unangenehmes Thema; wenn ich so auf meine Tintensammlung schaue, hoffe ich natürlich, dass die Tinten ewig haltbar sind.

Sind sie aber nicht ... zumindest die neueren. Die 40er-60er Jahre Parker und Sheaffer Tinten sind noch so gut wie am ersten Tag und viele meiner ersten neuen Tinten (so ab 1996) taugen auch noch was (Montblanc, Parker Penman, Sheaffer, Waterman,...).

Sehr wenige Galerie Jansen Tinten sind wie von Peter beschrieben trübe geworden - nehm ich nicht mehr für Füller; für Federhalter aber noch OK -
und einige Rot-, Orange- und Brauntöne von Private Reserve verändern so langsam ihre Farbe (ins matsch-olivgrün). Das gleiche passiert mit Warerman Havanna und Rubinato Sepia :-(

In vielen der ersten Private Reserve Tinten hat sich eine schleimige Substanz gebildet - werden in der Regel von PR ersetzt - ob Schimmel oder rein chemische Reaktion (z.B. Ausfällung von Gummi Arabicum) weiß ich selber nicht - werd' ich wohl mal mikroskopiern müssen.

Ähnliches hab' ich auch schon bei Omas Grau erlebt.


Soweit ich weiß nutzen moderne Tinten die gleichen Konservirungsstoffe, die auch für Lebensmittel zugelassen sind - im Vergleich zu früher sind diese nicht nur für den Mensche sondern auch für die Mikroorganismen wesentlich unschädlicher (z.B. im Vergleich zu Phenol = Geruch in alten Waterman Tinten). Richtig dosiert können sie zwar über einen gewissen Zeitraum konservieren (d.h. das Wachstum von Mikroorganismen - bei Tinten hauptsächlich Schimmel - hemmen); über die Zeit verbrauche sie sich aber oder reagieren mit anderen Bestandteilen der Tinte (z.B. den Farbstoffen) ab.


Wer immer nur mit ein oder zwei Tinten schreibt, der kann sie gutnach einem Jahr austauschen.

Bei > 400 Tinten kann ich es mir aber nicht erlauben die jedes Jahr durch frische zu ersetzen.

Grundsätzlich jede Tinte nach einem Jahr wegzukippen halte ich persönlich für übertrieben. Kommt einem allerdings etwas merkwürdig vor sollte man die Tinte allerdings nicht mehr verwenden (Trübung, andere Farbe, Schleim beim umrühren, Veränderung des Geruchs,...).

In den USA gibt es einen Vetrieb der extra Additive anbietet um Tinten länger zu konservieren, bzw. "Problemtinte" zu dekontaminieren (siehe:"SterilInk" Ink Additive und "InkSafe" Ink Additive):

http://www.tryphon.it/catalogo.htm

'hab ich noch nicht ausprobiert - klingt aber reizvoll (=kauf' ich mal irgendwann).


Michael
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