absia hat geschrieben: Ich denke wir sollten in dieser Zusammenstellung eine wunderschöne Tinte nicht unberücksichtigt lassen, die ich immer wieder auch zu Korrekturzwecken verwende, wenn mir die üblichen Rottöne zu langweilig werden, nämlich das "Rotorange" von de Atramentis. Wenn ich Michaels Farbmuster mal hernehme, dann entspräche dieser Farbton ziemlich exakt dem, der dort als "Caran d'Ache Saffran" (?) abgebildet ist.
Deine Schriftproben in de Atramentis Rotorange sehen dem Caran d'Ache Saffron wirklich sehr ähnlich.
Haltbarkeit ist ein ziemlich unangenehmes Thema; wenn ich so auf meine Tintensammlung schaue, hoffe ich natürlich, dass die Tinten ewig haltbar sind.
Sind sie aber nicht ... zumindest die neueren. Die 40er-60er Jahre Parker und Sheaffer Tinten sind noch so gut wie am ersten Tag und viele meiner ersten neuen Tinten (so ab 1996) taugen auch noch was (Montblanc, Parker Penman, Sheaffer, Waterman,...).
Sehr wenige Galerie Jansen Tinten sind wie von Peter beschrieben trübe geworden - nehm ich nicht mehr für Füller; für Federhalter aber noch OK -
und einige Rot-, Orange- und Brauntöne von Private Reserve verändern so langsam ihre Farbe (ins matsch-olivgrün). Das gleiche passiert mit Warerman Havanna und Rubinato Sepia
In vielen der ersten Private Reserve Tinten hat sich eine schleimige Substanz gebildet - werden in der Regel von PR ersetzt - ob Schimmel oder rein chemische Reaktion (z.B. Ausfällung von Gummi Arabicum) weiß ich selber nicht - werd' ich wohl mal mikroskopiern müssen.
Ähnliches hab' ich auch schon bei Omas Grau erlebt.
Soweit ich weiß nutzen moderne Tinten die gleichen Konservirungsstoffe, die auch für Lebensmittel zugelassen sind - im Vergleich zu früher sind diese nicht nur für den Mensche sondern auch für die Mikroorganismen wesentlich unschädlicher (z.B. im Vergleich zu Phenol = Geruch in alten Waterman Tinten). Richtig dosiert können sie zwar über einen gewissen Zeitraum konservieren (d.h. das Wachstum von Mikroorganismen - bei Tinten hauptsächlich Schimmel - hemmen); über die Zeit verbrauche sie sich aber oder reagieren mit anderen Bestandteilen der Tinte (z.B. den Farbstoffen) ab.
Wer immer nur mit ein oder zwei Tinten schreibt, der kann sie gutnach einem Jahr austauschen.
Bei > 400 Tinten kann ich es mir aber nicht erlauben die jedes Jahr durch frische zu ersetzen.
Grundsätzlich jede Tinte nach einem Jahr wegzukippen halte ich persönlich für übertrieben. Kommt einem allerdings etwas merkwürdig vor sollte man die Tinte allerdings nicht mehr verwenden (Trübung, andere Farbe, Schleim beim umrühren, Veränderung des Geruchs,...).
In den USA gibt es einen Vetrieb der extra Additive anbietet um Tinten länger zu konservieren, bzw. "Problemtinte" zu dekontaminieren (siehe:"SterilInk" Ink Additive und "InkSafe" Ink Additive):
http://www.tryphon.it/catalogo.htm
'hab ich noch nicht ausprobiert - klingt aber reizvoll (=kauf' ich mal irgendwann).
Michael