Heiko Sprint: Irgendwelche Erfahrungen dazu?

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Orakel
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Heiko Sprint: Irgendwelche Erfahrungen dazu?

Beitrag von Orakel »

Hallo liebe Gemeinde.

Ich bin gerade wirklich lange am überlegen, was das genaue Unterforum betrifft, aber weil ich glaube, dass die entsprechenden Füller in den 80ern entstanden sind ist wohl der "Oldies"-Bereich noch nicht angebracht.

Also: Als ich meinen Diplomaten für Vampire-Live eingekauft habe, konnte mir ja keiner der münsteraner Händler auf Anhieb sagen, ob und welcher Konverter für das schöne Stück geeignet sei. Tja, jedenfalls steht von dem Tag noch ein Glas mit 50 billigen, königsblauen Patronen aus dem ördlichen Tedi rum und wartet auf einen entsprechenden Einsatz.

Nur weil ich als alter Lamy-Anhänger nie wirklich irgendwelche Füller für diesen Einsatzzweck besessen habe ist das eher eine Frage von Preis und Schönheit.

Naja, jetzt bin ich bei ebay über die Heiko Sprinter aus der ehemaligen DDR gestolpert und weil ich da nicht wirklich viel Berührungsängste habe, was den Sozialismus anbelangt bin ich echt ins Grübeln geraten.

Sind hier vielleicht ein paar Leute unterwegs, die im Osten der Republik vor dem Mauerfall aufgewachsen sind und etwas zu ihren alten Schulfüllern sagen können/wollen? Ich meine: Das von mir beobachtete Angebot bewegt sich zwar irgendwo in einem Bereich zwischen noch günstig und "neuer Lamy Safari", aber weil ich im Moment noch auf einen anderen Füller gerade ein Gebot laufen habe und nicht weiß, wie viel mich der am Ende kosten wird (wobei ich wirklich hoffe, dass es diesmal klappt) würde mich dann doch hier die eventuell zu erwartenden Macken/Stärken interessieren. (Ich kenne die Beschreibung vom Fountainpen-Network bereits, aber weil solche "historischen" Rückblicke immer ein wenig Einseitig geschrieben sind würden mich doch ein paar Erfahrungen aus erster Hand zu dem ganzen interessieren.)
Rene
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Re: Heiko Sprint: Irgendwelche Erfahrungen dazu?

Beitrag von Rene »

Hallo Orakel,

ich wusste gar nicht, dass der Heiko-Sprint überhaupt noch zu haben ist :lol:
Wenn ich mich recht erinnere, stammen die Heiko-Sprint aus den 80igern.
Der Heiko-Sprint ist ein sehr einfacher und "günstiger" Schulfüller gewesen. Er besitzt eine einfache aber stabile Edelstahlfeder die in ihrer Form an die damaligen Pelikan-Schulfüller erinnert. Der Tintenfluss ist recht gut und er schreibt in "allen Lebenslagen" zuverlässig. Den kann man auch ruhig länger ohne Kappe liegen lassen, da dürfte nichts passieren und er schreibt sofort an. Die Schwachpunkte der Schulfüller waren u.a. ihre Einfachheit. Einige begannen dann mit der Zeit irgendwann zwischen Tintenleiter und Griffstück etwas undicht zu werden (Tintenleiter ist nur eingepresst) und Tinte sickerte durch. Dann sammelte sich die Tinte innen an der Kappe und beim Öffnen hatte man sie am Griffstück - einschließlich einer blauen Zeigefingerkuppe.
Die Heiko-Füller (meinen ersten bekam ich 1972) sind einfache, aber funktionaler Füller die man mit den Pelikanen und Lamys kaum vergleichen kann. Spaß macht es allemal solch Teil zu probieren, aber mehr als 3...5,- EUROnen würde ich dafür nicht ausgeben.

Ich hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen, wenn noch Fragen sind immer raus damit.

Viele Grüße

René
Orakel
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Re: Heiko Sprint: Irgendwelche Erfahrungen dazu?

Beitrag von Orakel »

Hi René, danke für deine Worte.
Rene hat geschrieben:ich wusste gar nicht, dass der Heiko-Sprint überhaupt noch zu haben ist :lol:
Restpostenartikel die wohl in irgendwelchen Lagern aufgetan wurden und jetzt auf ebay landen halt. (Dafür dann aber immerhin Originalverpackt.)
Edith sagt: Außerdem steht im Oldies-Forum ganz expliziet 30 Jahre+. Ein Füller einer zwar nicht mehr existierenden Marke, der in den 80ern produziert wurde kann da also ganz klar nicht besprochen werden. Den Thread können wir also so um 2015 rum dahin verschieben. 8)
Die Heiko-Füller (meinen ersten bekam ich 1972) sind einfache, aber funktionaler Füller die man mit den Pelikanen und Lamys kaum vergleichen kann. Spaß macht es allemal solch Teil zu probieren, aber mehr als 3...5,- EUROnen würde ich dafür nicht ausgeben.
Hmm... gut, dann lasse ich mir das nochmal durch den Kopf gehen. Der Anbieter möchte für das Ding via Sofortkauf nämlich 12€+Versand haben.
pelikaniac
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Re: Heiko Sprint: Irgendwelche Erfahrungen dazu?

Beitrag von pelikaniac »

Hi Orakel,
für 12 Euronen bekommst Du auf Ibäh auch einen Kaweco Sport, einen Pelikano oder auch einen Schneider. Damit dürften die 50 Patronen leichter zu verschreiben sein.
Gruß,
der Jörg der sich, als Wessi mit Ossi-Verwandtschaft, an seine Heikos noch gut erinnert...
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Re: Heiko Sprint: Irgendwelche Erfahrungen dazu?

Beitrag von fountainpen.de »

Hallo Orakel,

12 Euro für den Heiko Spring ... das finde ich dann doch etwas viel. (hier mal ein Link zu Fotos: http://www.community-fountainpen.de/ind ... Itemid=101 )

Wenn Heiko, dann würde ich persönlich den Heiko Junior oder den Heiko Primus bevorzugen:

Heiko Primus:
http://www.community-fountainpen.de/ind ... Itemid=101

Fotos Heiko Junior:
http://www.community-fountainpen.de/ind ... Itemid=101

Heiko Sprint und Junior müssten von dem Tintenleiter ähnlich sein. Ich nutze den Heiko Junior immer mal wieder. Er schreibt eigentlich ganz gut... Es ist ja ein Schulfüllhalter ... da darf man qualitativ natürlich nicht zu viel erwarten. Nachteil ist aus meiner Sicht, dass oben bereits beschriebene Problem mit der Undichtigkeit ...

Gruß
Michael
Astoria, Nakaya, Pelikan und Montblanc Sammler
http://www.fountainpen.de
Orakel
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Re: Heiko Sprint: Irgendwelche Erfahrungen dazu?

Beitrag von Orakel »

Hi, danke für eure Kommentare.
pelikaniac hat geschrieben:Hi Orakel,
für 12 Euronen bekommst Du auf Ibäh auch einen Kaweco Sport, einen Pelikano oder auch einen Schneider. Damit dürften die 50 Patronen leichter zu verschreiben sein.
Die sind aber perse schon so Konformistisch. ;)
Jedenfalls fände ich es "spannender", wenn ich in meiner Schreibkramausrüstung auch etwas hätte, das mal nicht aus den Reihen der üblichen Verdächtigen stammt.
fountainpen.de hat geschrieben:Heiko Sprint und Junior müssten von dem Tintenleiter ähnlich sein. Ich nutze den Heiko Junior immer mal wieder. Er schreibt eigentlich ganz gut... Es ist ja ein Schulfüllhalter ... da darf man qualitativ natürlich nicht zu viel erwarten. Nachteil ist aus meiner Sicht, dass oben bereits beschriebene Problem mit der Undichtigkeit ...
Danke für die Bilder, auch wenn ich die bereits kenne. Ich geh bei den Bildern halt nicht davon aus, dass ich es sofort mit den absoluten Spitzenmodellen zu tun hätte, die man ab 80€ aufwärts irgendwo eingekauft bekommt. Aber wenn ich halbwegs fähiges Arbeitstier bekäme wär's schon schön.

Naja, ich hab mal die Bucht programmiert und schau einfach nach, was auf mich zukommt.

Danke nochmal. :)
Orakel
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Re: Heiko Sprint: Irgendwelche Erfahrungen dazu?

Beitrag von Orakel »

Hmm... ok. Ich hab jetzt erstmal einen Markant M 7720 ergattern können. (Wenn auch für den Monsterpreis von'nem 15er.)

Kommt mir das eigentlich jetzt im Nachhinein nur so vor oder ist Markant wirklich die "Erwachsenenmarke" gewesen, während Heiko dann auf Schüler und Jugendliche abzielte?
Rene
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Re: Heiko Sprint: Irgendwelche Erfahrungen dazu?

Beitrag von Rene »

Hallo Orakel,

der "Markant M 7720" zielte schon auf die "Erwachsenen" ab, denn er war, für die damaligen Verhältnisse, ziemlich teuer. Er war sozusagen ein "guter Füller" den man sich leistete :D
Ich selber habe dann zum Ende meiner Schulzeit und beim Studium den "Heiko Primus" benutzt, der bei den Jugendlichen recht beliebt war. Solltest Du den Primus mal in die Finger bekommen, dann probiere ihn mal. Schreibt gar nicht mal so schlecht.
Das Problem beider Füller war: sie sahen "edler" aus, als sie waren. Mit der Zeit griff sich sich das "Edelstahl-gebürstet"-Imitat durch den Handschweiß ab und es schimmerte das Grundmetall der Hülse bzw. des Schaftes durch. Da Edelstahl in der DDR Mangelware war, so fertigte man die Füller aus einem anderen Metall und eloxierte es entsprechend.
Wenn das Problem der mit der Zeit von selbst austretenden Tinte nicht wäre, der Markant ein schon toller Füller (für die damaligen Verhältnisse).

Viele Grüße

René
Orakel
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Re: Heiko Sprint: Irgendwelche Erfahrungen dazu?

Beitrag von Orakel »

Danke für die Informationen, René.

Ich bin mal gespannt. Sonntag werde ich die Überweisung tätigen können und danach warte ich einfach mal ab, was mir da ins Haus geflattert kommt. Jedenfalls sollte der zum Ausprobieren und Leute eventuell irritieren sicherlich reicht.

Bei den Heikos werde ich einfach mal abwarten und schauen was da kommt. Falls die Schreibgeräte überzeugen kann daraus ja sogar eventuell eine Sammlung werden. *g*
(Bislang läuft es bei mir ja eher in Richtung Füller=Schreibgerät hinaus.)
Und viel schlechter als der Basic Concept, den ich Gestern abend im Woolworth für drei Euro erstanden habe kann der Markant ja wohl hoffentlich nicht sein. Egal wie schlecht der Ruf der DDR-Füller auch gewesen sein mag.
Rene
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Re: Heiko Sprint: Irgendwelche Erfahrungen dazu?

Beitrag von Rene »

Hallo,
Und viel schlechter als der Basic Concept, den ich Gestern abend im Woolworth für drei Euro erstanden habe kann der Markant ja wohl hoffentlich nicht sein.
Die DDR Füller waren gar nicht so schlecht wie heute vielleicht ihr Ruf ist. Sie waren sehr einfach aufgebaut, dafür aber absolut funktional. Sicherlich kann man sie nicht mit den damaligen "westlichen" und erst recht nicht mit den heutigen Füllern vergleichen.
Wenn Du einen einigermaßen ordentlichen Füller vom ebay-Händler bekommst wirst Du überrascht sein wie er schreibt. Der Nachteil war eben nur, die Dinger haben nicht Jahrzehnte gehalten und wurden mit der Zeit undicht oder die Kappe riss ein.
Hier noch eine Erinnerung:
Ich erinnere mich heute gern, wie wir alle neidisch auf unsere Mitschüler geschaut haben die mit einem Pelikano oder Geha geschrieben hatten, den sie von ihrer Oma aus der BRD geschenkt bekamen. Oh man, DAS waren Füller ... :D Von meinem Vater bekam ich in der 5. oder 6.Klasse seine 2 Pelikane, noch aus seiner Schul- oder Studienzeit, in braun Schildpatt geschenkt. Ich fand es damals absolut cool, wenn ich die Spitze der Goldfedern vorn weit herunter gebogen hatte und damit schrieb. Beide Füller hatten einen sehr satten Tintenfluss der mich absolut gestört hat. Also: die Federn noch zweimal nachgebogen und alles irgendwann weggeworfen. Die Pelikane waren ja auch schon " sehr alt"... (Und jetzt, liebe Füllerfreunde, könnt ihr mich heute dafür teern und federn - ich hab´s verdient!!! :D ) Für mich, damals (!!), schrieben die Heikos und Markants eben besser. Die waren ja auch immer erhältlich und man kannte, mit wenigen Ausnahmen, auch keine anderen Marken oder hatte einen direkten Vergleich.
Ich habe schon einmal nachgeschaut, leider habe ich meine alten DDR- Füller nicht mehr. Daher habe ich den Gedanken, eine DDR-Sammlung zu beginnen, bald fallen gelassen.

Orakel, viel Spaß mit dem Teil und berichte bitte von Deinen Erfahrungen wenn er eingetroffen ist.

Viele Grüße
René
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