Roironuri versus Hanminuri

[manupropriapens]

HANANURI oder NURITATE (unpoliertes Urushi)
Eine Technik, die vor allem bei Küchenutensilien verwendet wird, heisst "Nuri-tate" oder "Hanami Nuri". Man kennt sie vielleicht auch von den "Tamenuri"-Füllern von Nakaya zum Beispiel. Dabei wird auf eine pigmentierte, fein geschliffene Urushi-Oberfläche eine Schicht aus hochwertigem, transparentem Urushi "Sukurome" aufgetragen. Diese Oberfläche ist nicht geschliffen und poliert, daher muss bei der Trocknung im " Feuchtschrank Furô" jeglicher Staub vermieden werden und Stäube oder Fliegen vor dem Aushärten mit einer Bambusnadel herausgepickt werden. Die darunter liegende Farbe kann teilweise durch die Nuritate-Schicht hindurchschimmern.

"Hananuri" nennt man eine Technik, bei dem die Schlusslack auch Schwarz oder sonstwie pigementiert ist
Das Ergebnis bei hochwertigem Nuritate ist eine seidenmatte Oberfläche. Die Japaner lieben es, zu erleben, wie die Berührungsstellen der Hände sind durch die Abnutzung "poliert". Man sagt in Japan " die O-Hashi beginnen zu leuchten". "Yô no Bi", Schönheit durch Gebrauch, ist ein typisch japanisches ästhetisches Konzept.
Beste Grüsse,

Martin

[TomSch]

Hallo Martin!

Haarjesses! Diese seidenmatte Oberfläche hat was, wunderschön!
Dann erzeugt der Benutzer sozusagen durch die Nutzung des Schreibgerätes die Politur höchstselbst.
Diese Vorstellung hat etwas Tiefes, dadurch wird das Schreibgerät erst das des Schreibenden und durch seine Hand einmalig.

Danke für die Vorstellung, Thomas

[manupropriapens]

Danke Thomas, ja das hat etwas Besonderes an sich.
Wichtig ist auch, dass man mit Dingen vorsichtig und umsichtig umgeht

Hier ein Bild, dass mir ein Urushi-Freund in Japan zugeschickt hat.
Dies zeigt einer seiner neuen Löffel und daneben ein Löffel, der einige Jahre verwendet wurde

Beste Grüsse,

Martin