"Anfängerfrage": Füller gesucht (fein, weiche Feder)

Moderatoren: MarkIV, Zollinger, desas, Linceo, Lamynator

Antworten
benbachm
Beiträge: 7
Registriert: 04.01.2012 8:28

"Anfängerfrage": Füller gesucht (fein, weiche Feder)

Beitrag von benbachm »

Hallo zusammen,

ich habe seit einiger Zeit die Lust am Füller wieder entdeckt und bin irgendwann beim Lamy accent 95kk mit M-Feder hängengeblieben. Der sieht einigermaßen gut aus (laufe den ganzen Tag im Anzug rum), ich kann lange damit schreiben (Notizen, Protokolle), aber.... er schreibt mir zu dick.

Jetzt habe ich mir eine F-Feder reinmachen lassen und siehe da... er schreibt feiner, aber es kratzt auch noch mehr als vorher.

Meine Frage jetzt: Was kann ich dagegen tun? Der Mensch im Schreibwarenladen wollte mir dann einen 500€-Füller (von Montblanc) andrehen, aber das war mir doch etwas teuer. Gibt es denn dazwischen wenig bis nichts?

Ich hoffe, dass ich mit der Anfrage hier nicht total falsch gelandet bin.

Ein paar Worte noch zu mir: Ich bin kurz vor 30, arbeite als so eine Art interner Berater/Coach in einem großen deutschen Unternehmen und komme aus dem Raum Wiesbaden.
rote_pappkiste
Beiträge: 120
Registriert: 24.10.2008 22:33
Wohnort: Erfurt

Re: "Anfängerfrage": Füller gesucht (fein, weiche Feder)

Beitrag von rote_pappkiste »

Hallo Lieber ???

erstmal einen herzlichen Gruß und schön, dass du die Freude zum Füllfederhalter gefunden hast.

Ich würde dir auch gern helfen nur bin ich mir nicht sicher was dir eher hilft.

Also erst einmal würde ich dort, wo die Feder des Lamy hast tauschen lassen nochmal hingehen und sagen, dass diese Feder kratzt. Die Feder wird dann zwar nochmal eingeschickt, aber das könnte helfen.

Ansonsten kann ich aus eigener Erfahrung noch einen Aurora Talentum empfehlen. Der liegt zwar preislich auch noch über dem Lamy aber deutlich unter einem Montblanc.

Wenn du noch fragen hast, einfach schreiben.
benbachm
Beiträge: 7
Registriert: 04.01.2012 8:28

Re: "Anfängerfrage": Füller gesucht (fein, weiche Feder)

Beitrag von benbachm »

Hallo,
danke für die schnelle Info.

Dann geh ich da nochmal hin und beschwer mich wegen der Feder. Preislich kann es sich gerne etwas höher bewegen (ich gebe auch gerne 100-150€ aus), aber 500€ ist es mir echt nicht wert.

Ich schau mir den von Dir beschriebenen Füller einmal an. Danke!

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann sind "Goldfedern" weicher als die Standardfedern, oder? Also sollte ich schauen, ob ich nicht dort fündig werde?

Viele Grüße,
Ben
Thomas Baier
Beiträge: 1941
Registriert: 17.10.2003 19:27
Kontaktdaten:

Re: "Anfängerfrage": Füller gesucht (fein, weiche Feder)

Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Ben,

den Lamy Accent kenne ich sehr gut und diese Federn in verschiedenen Lamy-Modellen auch.

Das Modell müßte demnach das Palladium-Modell sein mit Edelstahlfeder, nicht? So einen habe ich auch täglich im Einsatz. Ich hatte ihn mit der Stahlfeder in EF, diese mußte wegen Tintenflußproblemen bei Lamy gerichtet werden. Letztes Jahr habe ich mir dann für diesen Halter eine 14-K-Goldfeder EF geleistet. Diese kratzte gewaltig, Lamy hat das im Service korrigiert.

Meine Einschätzung: Am besten ist es, die Feder beim Lamy-Service direkt zu reklamieren. Nimm Kontakt mit dem Serviceleitern, Herrn Ulrich Günther auf, der hilft immer. Sehr freundlich und kompetent. Der Lamy-Service ist großartig und kundenorientiert, schnell und auch kulant. Daher benutze ich zahlreiche Lamys im Dauereinsatz, weil im Zweifelsfall (Defekt, Beschädigung) ich unkompliziert und schnell Hilfe bekomme. Das kenne ich von anderen Firmen so nicht. Manchmal müssen die Federschenkel nur etwas angepaßt werden.

Die EF schreibt nicht kratziger als die F, hat einen recht guten Tintenfluß und ist schon recht fein. Die Goldfeder EF schreibt breiter, ist doch schon F. Das ist bei der Feder kein Einzelfall. Der Tintenfluß ist aber viel satter, die Feder gleitet ganz anders, aber kein Flex. Angenehmes Schriftbild. Der Aufpreis könnte sich für die schöne Feder lohnen.

Wenn man mit dem Accent gut zurechtkommt und er einem gefällt (liegt für meine Begriffe sehr gut in der Hand und ist "klassenlos" und gut gemacht), kann das ein optimaler Schreiber sein.

Bei einer Neuanschaffung eines Füllers ist natürlich alles dem persönlichen Geschmack überlassen. Moderner, klassischer Stil, Metall oder Kunststoff? Aus Gründen der Schreibqualität müßte es ein Montblanc nicht sein, da gibt es in der Tat auch viele Alternativen ...

Viele Grüße
Thomas
benbachm
Beiträge: 7
Registriert: 04.01.2012 8:28

Re: "Anfängerfrage": Füller gesucht (fein, weiche Feder)

Beitrag von benbachm »

Hallo Thomas,

danke für die ausführliche Antwort! Habe ich das richtig verstanden, dass ich auch einfach eine Goldfeder in den Accent setzen kann? Und ja, Du hast das richtig entdeckt, es ist der Palladium. Dann wäre das ja im Zweifel die beste Lösung, da sollte ich nur schauen, dass ich einen netteren Laden finde.

Weißt Du noch ungefähr im Kopf was deine Feder gekostet hat?

Viele Grüße,
Ben
Benutzeravatar
Andi36
Beiträge: 3119
Registriert: 29.10.2010 23:43

Re: "Anfängerfrage": Füller gesucht (fein, weiche Feder)

Beitrag von Andi36 »

Servus Ben,

willkommen bei uns im Forum. Es ist schön, wieder jemanden gefunden zu haben, der sich auf das feine Schreiben mit dem Füllhalter besinnt. Mal sehen, wie wir Dir helfen können, und vielleicht postest Du uns ja auch, wie Dein Problem letztlich gelöst wurde.

Der Vorschlag von ???-rote_pappkiste 8) ist schon mal sehr gut. Dir muss aber auch klar sein, dass eine F-Feder im Vergleich zu einer M oder B immer etwas kratziger wirkt, das macht sich vor allem auf rauem Papier stark bemerkbar. Schreibst Du viel auf Kopierpapier?
Ob Deine F-Feder nun gut oder schlecht ist, lässt sich eigentlich nur durch Vergleich (Probeschreiben) mehrerer Federn herausfinden - sprich Du musst ein Gefühl dafür entwickeln, am besten auf dem vorwiegend benutzten Papier

Der Name Montblanc ist noch kein Garant für eine weiche Feder, wohl aber für ein ungünstiges Preis-Leistungsverhältnis. Auch eine Goldfeder ist kein Garant für sanftes gleiten, denn jede Feder - auch Stahlfedern - haben ein Schreibkorn, in der Regel aus Iridium. Der Schliff dieses Korns entscheidet darüber ob die Feder kratzt oder nicht.

Falls Du an einen neuen Füller denkst - ich kann Dir versichern, dass es zahllose Möglichkeiten zwischen einem Lamy Accent und einen Montblanc in der >500Euro Liga gibt. Ein bestimmtes Modell zu empfehlen ist praktisch nicht möglich, schau Dich einfach mal um in guten Schreibwarengeschäften, oder auch im Internet Handel. Anregungen findest Du in unserem Forum auch zur genüge.

Gruß,
Andreas
Thomas Baier
Beiträge: 1941
Registriert: 17.10.2003 19:27
Kontaktdaten:

Re: "Anfängerfrage": Füller gesucht (fein, weiche Feder)

Beitrag von Thomas Baier »

benbachm hat geschrieben:Hallo Thomas,

danke für die ausführliche Antwort! Habe ich das richtig verstanden, dass ich auch einfach eine Goldfeder in den Accent setzen kann? Und ja, Du hast das richtig entdeckt, es ist der Palladium. Dann wäre das ja im Zweifel die beste Lösung, da sollte ich nur schauen, dass ich einen netteren Laden finde.

Weißt Du noch ungefähr im Kopf was deine Feder gekostet hat?

Viele Grüße,
Ben
Bitte, gern geschehen. Preis der Feder habe ich momenten nicht mehr im Kopf, müßte ich nachschauen. Ansonsten z. B. bei fuellhalter.de (Herrn Blankenhorn) oder bei missing-pen (Herrn Thiel) nachfragen*. Da wird einfach das gesamte Vorderteil geliefert. Eine andere Stahlfeder mit Vorderteil ist natürlich viel billiger. Die Federn dieser Modellreihen wie Accent, Studio, Pur, cp1, Dialog 3 haben alle identische Tintenleiter und Federn und sind austauschbar. Beim Accent wird die Feder mit dem Kunststoff-Vorderteil angeboten.

Federwechsel sind prinzipiell durch das Abziehen der Feder einfach durchzuführen. Im Internet gibt es daz auch Youtube-Filmchen. Die Sorglosigkeit, mit der dort in amerikanischer Manier, die Federn gewechselt werden, kann ich aber nicht mitgehen. Es kann da schon sein, daß die Federn bei Wechsel nicht oder nicht mehr richtig sitzen und selber biegen, ist so eine Sache. Die ab Werk montierten Federn auf den Tintenleiter sitzen da sicher.

* Diese Internethändler sind sehr vertrauenswürdig und sehr empfehlenswert, auch im Reklamationsfall. Sehr lange und profunde Erfahrung. Auch in der Tintenauswahl oder bei Problemen mit besonderen Herstellern wie Italiener oder Japaner. Daher ist man, wenn Internet-Kauf, dort jeweils sehr gut aufgehoben. Herrn Thiel z. B. kann man auch auf vielen Pen-Shows (Köln, Nürnberg z. B.) kennenlernen und auch vor Ort kaufen. Nur so als Tip. (Ich habe sonst keine sonstigen Beziehungen zu diesen Händlern).

Viele Grüße
Thomas
benbachm
Beiträge: 7
Registriert: 04.01.2012 8:28

Re: "Anfängerfrage": Füller gesucht (fein, weiche Feder)

Beitrag von benbachm »

Hallo Andreas
ich werde einmal in verschiedenen Geschäften schauen, wobei ich den jetzigen Füller ja mag und mal die beiden Shops, die Thomas angesprochen hatte, angeschrieben habe. Wahrscheinlich wäre eine neue Front für mich das Beste :-)

Außerdem war ich vorhin noch einmal in den Shop von heute morgen und die haben mir eine neue Feder (kostenlos) draufgemacht. Das kratzt nicht ganz so hässlich. Und ja, ich schreibe meist auf Kopierpapier (und auf normalen Schreibblöcken, bzw. denen von RoterFaden).

Schönen Nachmittag!
Grüße,
Ben
Benutzeravatar
Tenryu
Beiträge: 5276
Registriert: 10.06.2004 0:45
Wohnort: Basel

Re: "Anfängerfrage": Füller gesucht (fein, weiche Feder)

Beitrag von Tenryu »

Auch von mir ein herzliches Willkommen! :)

Nach meiner Erfahrung sind viele Federn am Anfang erst mal etwas kratzig, bzw. gleiten sie nicht so perfekt, wie ich es mir wünsche.
Daher habe ich es mir angewöhnt, sie bei Bedarf selber ein wenig zu glätten. Ich verwende dafür einfach einen gewöhnlichen glatten Stein, auf dem ich mit der Feder bei mäßigem Druck einige Kreise, Linien und Buchstaben schreibe.
Bei hartnäckigeren Federn benutze ich zuerst einen etwas rauheren, danach einen sehr feinen Stein.
Zwischendurch immer wieder auf dem Papier das Resultat testen, bis man das gewünschte Ergebnis erzielt.
Damit habe ich schon so manche Feder butterweich bekommen.
So lange die Feder keine ernsthaften Mängel hat, mache ich mir nicht die Mühe, sie erst einzuschicken, denn eine Garantie, daß eine Austauschfeder dann besser schreibt, gibt es nicht, und der Aufwand und die Zeit lohnt es nicht.

Viel falsch machen kann man beim selber Nachpolieren eigentlich nicht. Das Iridium-Schreibkorn ist sehr hart. So lange man nicht minutenlang wie ein Irrer auf dem Stein herumschabt, kann man es nicht kaputtschleifen.

Man braucht auch keinen speziellen Schleiftstein. Ein gewöhnlicher glatter Kiesel aus dem Garten tut es auch.
benbachm
Beiträge: 7
Registriert: 04.01.2012 8:28

Re: "Anfängerfrage": Füller gesucht (fein, weiche Feder)

Beitrag von benbachm »

Das mit dem Stein habe ich mal ausprobiert und ich glaube, dass das mein neuer Favorit wird. :-)

Danke!
Benutzeravatar
Andi36
Beiträge: 3119
Registriert: 29.10.2010 23:43

Re: "Anfängerfrage": Füller gesucht (fein, weiche Feder)

Beitrag von Andi36 »

Hi,

im Drogeriemarkt gibt es die Nagelpolier-"Feilen" (Achtung, keine Nagelfeile!) für 1.50, die sich hervorragend für das glätten kratzender Federn eignen.

Andreas
Antworten

Zurück zu „andere Marken / different brands“