Hallo Alexander,
Natürlich lässt sich das auf so gut wie alles erweitern, was in China an Konsumgütern für den internationalen Markt produziert wird. Nur, diese Füller sind genau das nicht. Apple/HP/Dell/BIM/YouNameIt machen nicht wahnsinnig viel, aber doch eben etwas mehr als im Schnitt üblich, was aber immer noch weit weg ist von europäischen und amerikanischen Standards.
Außerdem ist es dort so, in Bezug auf den Begriff Chinamüll, Foxconn produziert nur für die Unternehmen die weltweit organisiert sind. Sprich alle Computerunternehmen und sie lassen so gut wie alle bei Foxconn in Shenzhen produzieren, entwickeln ihre Produkte irgendwo anders (und machen mit diesen Entwicklungsstandorten natürlich Werbung) und lassen dann unter schwierigsten Bedingungen so günstig wie gerade noch allgemein akzeptiert produzieren, Bangladesh, Vietnam und eben auch in China.
Jinhao und Konsorten entwickeln nicht für den ausserchinesichen Markt, sie kopieren existierendes und produzieren es für den chinesischen Markt. Die Geschäfte über eBay, Alibaba und Konsorten sind nur findige Ideen einzelner Chinesen ihre Margen zu verbessern. Was das Ganze nochmal absurder macht, gerade von den Sachen die aus Hong Kong kommen. Denn die zahlen kräftig Steuern bei der Ausfuhr aus China nach Hong Kong, die sie nicht erstattet bekommen.
Die Ausnahme ist zielich groß, denn das Wenigste was für den chinesischen Markt produziert wird, kriegen wir jemals zu sehen, es ist eben strikt für den chinesischen Markt.
Ich teile die Ansicht nicht, dass das allein nationale Probleme sind. Im Grunde ist das eine moderne Form der Kolonialisierung. Der Vergleich zum Kaiserreich und unseren Bedingungen ist insofern komplett daneben, damals hing Deutschland nicht von anderen ab oder wurde aktiv von anderen kontrolliert. Dies war eine Entwicklung die ein Land der ersten Welt (wenn man das für die zeit so nennen kann) für sich gemacht hat.
Heute liegt es gar nicht in unserem Interesse die Bedingungen in diesen Ländern zu verbessern, im Gegenteil die Lobby Arbeit deutscher Unternehmen sorgt dafür das unsere Politik aktiv dagegen Einfluß nimmt und den Einfluß unserer Unternehmen dort stärkt. Wir wollen gar nicht das in China sozialer produziert wird, damit würden wir unseren eigenen Wohlstand gefährden, aber das wollen wir ja auf keinen Fall.
Es ist sehr wohl auch unser Problem
Ich weiß, die Füller sind da nur eine Fußnote in der globalen Geschichte und der wirklich Gutmensch in ich da auch nicht in jeder Hinsicht, mein iMac ist auch in Shenzhen gebaut worden. Aber gerade weil ich gesehen wie die Stifte hergestellt werden, hat das für mich einen sehr faden Beigeschmack.
Mark