Preiswerter Klausurfüller für Wiedereinsteiger

[Notizblock]

Hallo,
ich bin Student und muss in meinen Klausuren regelmäßig 4-5 Stunden mehr oder weniger "durchschreiben". Momentan bin ich bei einem Montblanc Rollerball meines Vaters, trotzdem schmerzt mir das Handgelenk spätestens nach der zweiten Klausur. Zudem sind die Patronen sehr schnell leer und dann auch nicht günstig.

Nun musste ich an die Worte meiner alten Erdkundelehrerin denken, die immer zu einem Füllfederhalter riet. Damals hatte ich einen günstigen Pelikan, mangels Sorgfalt war aber die Feder hin und lief ständig aus. Nun möchte ich also noch mal einen Versuch wagen:

- Sinnvoll wäre wohl ein Patronenfüller, da ich das Gerät (wenn wieder möglich) auch mit in Uni usw. nehmen möchte. Oder hat ein Kolbenfüller genug Reserve, um damit auch ca. 20 Seiten beschreiben zu können?
- Ich habe relativ große Finger und tue mich mit kleinen, glatten (schwitzen im Prüfungsstress) Griffstücken schwer
- Ich schätze eine feine Schrift, hatte entsprechend an eine feinere Feder gedacht? Oder schließt das dann das erwünschte feine Gleiten aus?
- Preislich würde ich - falls möglich - vorerst nicht mehr als 50€ ausgeben.

Soweit gefällt mir die Marke Kaweco irgendwie, was sagt ihr zu dem Classic Sport oder auch dem Student? Grundsätzlich ist mir die optik nicht all zu wichtig, aber die Vintage-Optik holt mich schon ab

Danke für eure Antworten schon mal!

[V-Li]

TWSBI Eco-T oder 580 (letzterer reißt die 50€) mit F-Feder, beides Kolbenfüller mit guter Qualität, der Eco-T mit profiliertem Griffstück und für große Griffel geeignet. Die Kapazität ist 2-3ml, also mehr als zwei kurze Standardpatronen, mit F-Feder reicht es sowieso weiter. Wäre es ein Problem, ein Tintenfass mit in die Klausur zu nehmen (oder alternativ zwei Eco-T)?

Oder Lamy safari/Al-star. Bewährte Qualität, tausendfach in Schulen und Unis erprobt, mit Griffmulden und Patronen/Konvertern.

[SpurAufPapier]

Herzlich willkommen im Forum!

Zunächst mal schaffst Du mit einem Kolbenfüller je nach Feder und Papier durchaus zwanzig Seiten. (Bei einer BB und Löschpapier dann wohl nicht mehr...) Nachtanken ist im Prinzip auch kein großes Problem, bei 4 Stunden Prüfung kann man doch 30 Sekunden Pause machen? Länger dauert es nicht. Aber das ist eine Frage der Vorliebe.

Kaweco ist gut, ob Kunststoff oder Metall, entscheidest Du am besten, wenn Du ihn in der Hand hältst. Ich habe mittlerweile zwei Sport aus Alu (die Kunststoff-Version hat mich nicht überzeugt), durch die Beschichtung könnten sie mit schwitzigen Fingern rutschig werden, außerdem musst Du wahrscheinlich die Kappe aufstecken, ohne ist er recht kurz. Den Student kenne ich nicht, aber er hat ein Metallgriffstück, könnte vielleicht auch rutschig werden, es sei denn, Du hältst ihn am Gewinde? Nimmt dafür Standardpatronen, die es überall billig gibt.

Meine Wahl für solche Zwecke wäre immer der Lamy Studio, und zwar die brushed-Version mit dem schwarzen gummierten Griffstück. Für sehr trockene Finger optimal, für verschwitzte vielleicht auch? Nimmt nur Lamy-Patronen, dafür sind sie groß (reicht für zwanzig Seiten, besonders mit einer feinen Feder). Ist nicht so teuer, robust, kannst ihn überall hin mitnehmen, ist nicht sehr klauanfallig, weil dezent, und die Feder lässt sich für ein paar Euro nachkaufen, falls Dir die Breite nicht mehr gefällt oder er auf den Boden fällt und sie Schaden nimmt. Die Federn sind für den Zweck ganz gut, aber ich würde sie im Laden ausprobieren oder mit Rücksendemöglichkeit bestellen.
Zum Beispiel:
https://www.amazon.de/dp/B00ZF67PNE/ref ... YFbEKPFYXD

Bald ist Weihnachten, vielleicht bist angesichts dessen nicht mehr so eingeschränkt im Budget, wenn einige Freunde/Verwandte zusammenlegen?

P.S. Zu lange getippt, mit V-Li überschnitten.
Safari und AL-star haben Griffmulden, das muss man mögen (bzw. unbedingt vorher ausprobieren). Die Feder ist die gleiche wie beim Studio.

[Chia]

Einen konkreten Tipp für dich habe ich grade nicht parat, aber vom Kaweco Sport Classic würde ich Dir doch eher abraten.

Mir gefallen die Kaweco Sports zwar ebenfalls sehr gut und mit aufgesteckter Kappe haben sie auch eine ganz ordentliche Länge, aber im Grunde ihres Wesens sind sie halt doch "Kleinfüller".
Der Griffbereich ist eher klein/kurz und könnte für jemanden mit dickeren Fingern vielleicht nicht so bequem sein. Und vor allem ist auch der Körper kurz! Es passt nur eine einzige Standard-kurz Patrone rein, eine zusätzliche Reservepatrone hat keinen Platz im Füller; ebenso passen Großraum und Kombipatronen NICHT hinein (und solche wären - sofern die Tinte passt - aufgrund ihrer größeren Füllmenge vermutlich meine erste Wahl (man will in der Klausur ja auch Patronen nicht öfter als unbedingt nötig wechseln)).
(Theoretisch bestünde zwar die Möglichkeit die Tintenmenge durch Umbau zum Eyedropper stark zu erhöhen, aber mir wäre das zu "unfallgefährdet".)

Wäre es ein Problem, ein Tintenfass mit in die Klausur zu nehmen

Vielleicht sieht es der TS anders, aber ich persönlich würde in einer Klausursituation auf keinen Fall mit einem Tintenfass hantieren wollen.

[V-Li]

P.S. Zu lange getippt, mit V-Li überschnitten.
Safari und AL-star haben Griffmulden, das muss man mögen (bzw. unbedingt vorher ausprobieren). Die Feder ist die gleiche wie beim Studio.

Dein Text war ja länger....aber richtig, ausprobieren ist oberste Schreiberpflicht, vor allem, wenn man so lange am Stück schreiben möchte.

[V-Li]

Wäre es ein Problem, ein Tintenfass mit in die Klausur zu nehmen

Vielleicht sieht es der TS anders, aber ich persönlich würde in einer Klausursituation auf keinen Fall mit einem Tintenfass hantieren wollen.

Früher habe ich mein Tintenfass immer in der Schule und Uni (für Prüfungen) dabei gehabt, aber ja, ich sehe das Risiko. Mit einem Pineider/Visconti Reisetintenfass ist das ganze aber gut beherrschbar.

[SpurAufPapier]

Noch einer fällt mir ein: Faber-Castell Loom, für seinen Preis einer der besten Füller, die Feder/das Schreibverhalten ist hervorragend! Aber unbedingt die Version Gun Metal glänzend, alle anderen sind rutschig (auch Gun Metal matt). Die Federbreite F oder auch M, die Faber-Castell fallen etwas schmaler aus als die Lamys.
Ach ja, der ist recht groß = liegt gut in der Hand, und es passen zwei kurze oder eine lange Patrone hinein. Aber zu einer Klausur würde ich auf jeden Fall ein Päckchen mitnehmen (und noch ein paar Ersatzstifte...).

[Chia]

Mit einem Pineider/Visconti Reisetintenfass ist das ganze aber gut beherrschbar.

Ja, vielleicht (habe keine eigenen Erfahrungen mit Reisetintenfässern).

Aber selbst wenn - dann kämen ja noch die Kosten für das Reisetintenfass dazu. Das von Pineider würde schon knapp die Hälfte von TS' Budgets auffressen. Das von Visconti kann ich grad nicht finden, aber ich meine mich zu erinnern, dass das auch nicht gerade billig war..

[Blue Fox]

Ich würde dir auch zu einem TWSBI Eco raten. Die schreiben wunderbar, fassen viel Tinte und liegen in deinem Budget. Ein weiterer Vorteil ist, dass man immer sehen kann, wieviel Tinte noch drin ist.

[SpurAufPapier]

Früher habe ich mein Tintenfass immer in der Schule und Uni (für Prüfungen) dabei gehabt, aber ja, ich sehe das Risiko. Mit einem Pineider/Visconti Reisetintenfass ist das ganze aber gut beherrschbar.

Die kosten aber schon mehr, als das angestrebte Budget für den Füller ohne Tintenfass...
Für die Prüfung sind Großraumpatronen am besten, zu Hause Konverter oder mit Spritze nachfüllen.

[Halbstuermer]

Mit einem voll gefüllten Kolbenfüller wird man jede vierstündige Klausur schreiben können, ohne nachfüllen zu müssen, denn sie fassen zumeist deutlich mehr als eine Standardpatrone. Schürt doch bitte keine unnötigen Ängste. Ich darf daran erinnern, dass letztens eindrucksvoll experimentell gezeigt wurde, wie weit man mit einer Standardpatrone kommt: https://youtu.be/zCpQtzYZ3lE.

[mbf]

Ja, und als Backup hat man noch einen billigen Patronenfüller -sofern vorhanden- oder einen Kuli dabei und alles ist geritzt.

Auch wäre ein zwischenzeitliches Nachfüllen nicht als unwillkomme Unterbrechung zu sehen, sondern als Pause zum Luft holen. Man kann den Zeitpunkt des Nachfüllens ja frei wählen und muss nicht warten, bis der Füller leer ist.

[SpurAufPapier]

Mit einem voll gefüllten Kolbenfüller wird man jede vierstündige Klausur schreiben können, ohne nachfüllen zu müssen, denn sie fassen zumeist deutlich mehr als eine Standardpatrone. Schürt doch bitte keine unnötigen Ängste. Ich darf daran erinnern, dass letztens eindrucksvoll experimentell gezeigt wurde, wie weit man mit einer Standardpatrone kommt: https://youtu.be/zCpQtzYZ3lE.

Wir schüren doch keine Ängste:

Zunächst mal schaffst Du mit einem Kolbenfüller je nach Feder und Papier durchaus zwanzig Seiten. (Bei einer BB und Löschpapier dann wohl nicht mehr...)

Da der Fragesteller eine feine Feder möchte, wird das kein Problem sein. Trotzdem vergisst man das tägliche Nachtanken im Unialltag leichter, als die Patronenschachtel, die immer in der Tasche liegt.

Aber danke für den Link! Immer wieder interessant.

[williamlawson]

Vielleicht kann ich als Student, der auch regelmäßig solche Mengen schreiben muss, etwas beitragen.

Nach meiner ersten Klausur mit Kugelschreiber war klar: eine Füllfeder muss her! Mittlerweile sind es freilich schon fünf Füller, das kommt davon wenn man hier mitliest. Die letzte vierstündige Klausur hab ich mit einer Kolbenfüllung bewältigen können. 20 Seiten A4

Zum Kaweco Sport kann ich nur Gutes sagen. Ich habe zwei Stück, beide als Eyedropper (fassen dann etwas über 2ml Tinte) und mit sehr brauchbaren Federn und super Tintenfluss ausgestattet. Mein Tipp: kauf dir einfach einen halbdurchsichtigen, dann kannst du ihn immer noch auf Eyedropper umrüsten. Wenn er dir nicht liegen sollte, dann taugt er immer noch als super Zweitstift für unterwegs.

Ich bin bei größeren Stiften angekommen, kann damit länger und besser schreiben. Vielleicht sind die TWISBIS da gerade recht, ich hab damit keine Erfahrung.

Liebe Grüße
Matthias

[V-Li]

Ich bin bei größeren Stiften angekommen, kann damit länger und besser schreiben.

Welche sind es denn geworden? Bei mir steht im Januar mehr als ein Jahrzehnt nach Ende des Studiums mal wieder eine große Prüfung an, vier Stunden handschriftlich (der Lehrgangsleiter hat vor dem handschriftlich gewarnt, da man es nicht mehr gewohnt ist).