Hallihallo, ich bin ganz froh...
Mein Vater hat in den 70 er und 80 er Jahren viele mechanische Uhren repariert. Vor allem handelte es sich um Fahrtschreiber und Uhren der Firmen Kienzle und VDO. Heute kann sich das ja kaum einer vorstellen mit wieviel Aufwand es verbunden war, Fahrtschreiber zu regulieren. Wir Kinder haben dann fasziniert mit den Fahrtschreiber-Scheiben gespielt. wenn man darüberfuhr, wurden die Schwarz - Mein Vater hat dann immer mächtig geschimpft...
Als dann jetzt bei EBAY ein Kaweco-Füller mit VDO-Gravur zu versteigern war. war ich echt angefixt. Ich hätte gar nicht gedacht das ich ihn für 30 € ersteigern würde können! Er ist jetzt bei mir und hat die Nacht schon in warmem Wasser gebadet - die alte Tinte ist raus!
Den Schriftzug (war nur schwarz) habe ich mit Chantilly-Reichgold gefüllt. So kommt er gut raus.
Der Füller ist noch erheblich kleiner als der nagelneue Kaweco-Sport (siehe Fotos). Geschlossen misst er nur 90 mm.
Am Ende trägt er eine 11 und ein OM (für die Feder, ist klar). Auf der gegenüberliegenden Seite ist die Nummer 27 winzig klein geprägt.
Kann mir jemand sagen, wie alt der Füller sein mag? Es ist ja kein "Sport", sonst würde es doch draufstehen? Also welches Modell ist es?
Warum hat die Kappe 2 gegenüberliegende winzige Löcher? ist das für einen Clip?
Ich freue mich jedenfalls riesig über den Füller, passt er doch so gut zu den anderen. Er schreibt auch erstaunlich fein - eigentlich genauso fein wie der nagelneue mit EF-Feder.
Ich hoffe, Ihr könnt Euch ein wenig mit mir freuen. Viele liebe Grüße aus Kiel
Ingo
Ich hatte Euch ja von den beiden alten Kaweco-Schreibern berichtet die ich von meinem Vater übernommen habe.Alter Füller - der dritte im Bunde
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Alter Füller - der dritte im Bunde
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Re: Alter Füller - der dritte im Bunde
Hallo Ingo,
so schreibt nur jemand, den es voll erwischt hat.
Das ist ein alter Sport 11, der Vorläufer vom stärker verbreiteten 12er-Modell. Ich schätze, dass er aus den späten 1940ern stammt. Die "27" halte ich für eine interne Nummer bei der VDO. Die beiden Löcherkes in der Kappe sind Luftlöcher, hatte man früher zum Druckausgleich, damit sich nicht plötzlich Tinte im Inneren der Kappe wiederfand und die Finger des Schreibenden färbte.
Ein schönes Stück, Thomas
so schreibt nur jemand, den es voll erwischt hat.

Das ist ein alter Sport 11, der Vorläufer vom stärker verbreiteten 12er-Modell. Ich schätze, dass er aus den späten 1940ern stammt. Die "27" halte ich für eine interne Nummer bei der VDO. Die beiden Löcherkes in der Kappe sind Luftlöcher, hatte man früher zum Druckausgleich, damit sich nicht plötzlich Tinte im Inneren der Kappe wiederfand und die Finger des Schreibenden färbte.

Ein schönes Stück, Thomas
Sei nicht so; sei anders.
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Re: Alter Füller - der dritte im Bunde
Danke Thomas!
Das mit den löchern hatte ich mir schon gedacht...aber das der Füller doch schon so alt ist nicht...!
Vielen Dank für die "Erhellung"!
Ja, die "Fülleritis" wird im Rückenmark eingelagert und ist nicht heilbar...sie flammt immer wieder auf...
Schöne Grüße
Ingo
Das mit den löchern hatte ich mir schon gedacht...aber das der Füller doch schon so alt ist nicht...!
Vielen Dank für die "Erhellung"!
Ja, die "Fülleritis" wird im Rückenmark eingelagert und ist nicht heilbar...sie flammt immer wieder auf...
Schöne Grüße
Ingo
Re: Alter Füller - der dritte im Bunde
Glückwunsch zu den Kaweco Oldies...
ich kann deine Begeisterung absolut verstehen, denn auch ich habe mich in die Winzlinge verliebt und in Folge dessen einige in der "Bucht" geangelt und mit oft tagelanger geduldiger Mühe, die Jahrzehnte alten Tintenreste auflösen und entfernen können (Demontage wollte ich unbedingt vermeiden (Wer weiss was ich dabei demoliert hätte!).
Was mich immer wieder wundert, die alten Füller sehen nach dem Reinigen oft aus wie neu, als habe in all den vielen Jahren kaum jemand damit geschrieben. So, als habe man die zur "Konfirmation" von der Patentante geschenkt bekommen, mit Tinte befüllt und dann "für Gut" in einer Schublade abgelegt.
Besonders begeistert aber bin ich von der perfekten Art, wie die Tinte da aus der Feder läuft ... da braucht es keinen "Anschreibzettel", keinen behutsamen Druck und keine Fummelei mit dem richtigen Winkel, einfach gnadenlos gut die Alten und nicht einen Deut schlechter als meine teuer bezahlten Montblancs, Pelikane, Lamys etc. der "Neuzeit".
OK, sie sind klein, ziemlich winzig sogar ... schreiben aber wie die ganz Grossen und sind deshalb bei jedem Urlaub dabei!
Ich habe allerdings noch nicht feststellen können, ob diese perfekten Füller-Oldies der 40er-50er ... Jahre mit Ebonit-Tintenleitern bestückt sind? Kann da ein Kenner der Materie vielleicht etwas zu sagen?
ich kann deine Begeisterung absolut verstehen, denn auch ich habe mich in die Winzlinge verliebt und in Folge dessen einige in der "Bucht" geangelt und mit oft tagelanger geduldiger Mühe, die Jahrzehnte alten Tintenreste auflösen und entfernen können (Demontage wollte ich unbedingt vermeiden (Wer weiss was ich dabei demoliert hätte!).
Was mich immer wieder wundert, die alten Füller sehen nach dem Reinigen oft aus wie neu, als habe in all den vielen Jahren kaum jemand damit geschrieben. So, als habe man die zur "Konfirmation" von der Patentante geschenkt bekommen, mit Tinte befüllt und dann "für Gut" in einer Schublade abgelegt.
Besonders begeistert aber bin ich von der perfekten Art, wie die Tinte da aus der Feder läuft ... da braucht es keinen "Anschreibzettel", keinen behutsamen Druck und keine Fummelei mit dem richtigen Winkel, einfach gnadenlos gut die Alten und nicht einen Deut schlechter als meine teuer bezahlten Montblancs, Pelikane, Lamys etc. der "Neuzeit".
OK, sie sind klein, ziemlich winzig sogar ... schreiben aber wie die ganz Grossen und sind deshalb bei jedem Urlaub dabei!
Ich habe allerdings noch nicht feststellen können, ob diese perfekten Füller-Oldies der 40er-50er ... Jahre mit Ebonit-Tintenleitern bestückt sind? Kann da ein Kenner der Materie vielleicht etwas zu sagen?
Tintenblaue Grüße ... und immer ein gutes Tröpfchen in Reserve
Old Boy
Old Boy
Re: Alter Füller - der dritte im Bunde
#11
Kolbenfüller
Piston filler
90 mm
115 mm
Goldfeder / 14 ct.
1952 bis 1958
als #11A mit Ber-Contra Feder
#11 ist das Demen-Modell, #12 ist etwas größer
Grüße
Kolbenfüller
Piston filler
90 mm
115 mm
Goldfeder / 14 ct.
1952 bis 1958
als #11A mit Ber-Contra Feder
#11 ist das Demen-Modell, #12 ist etwas größer
Grüße