meine erste geschliffene Feder - mein heutiges Sonntags DIY

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bella
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meine erste geschliffene Feder - mein heutiges Sonntags DIY

Beitrag von bella »

Ich hab es wirklich langsam leid......
Mit meiner sonderbaren Linkshänder-Schrift bin ich wirklich nur mit ca. jedem 5. Füllererwerb wirklich glücklich ... Stub funktionieren meist, Montblanc B-Federn der Neuzeit eigentlich immer .... aber es gibt so tolle Füller für die keine Stub angeboten wird oder schwer zu beschaffen ist. Am Anfang aus Trotz doch gekauft, inzwischen siegt die Vernunft, frustrierend ist es auf jeden Fall.
Und dann hab ich noch ein paar Schätzchen die ich mag, die aber eben nicht perfekt sind ....

Also gestern mal ein Waffen- und Messergeschäft aufgesucht und einen arkansas-Stein nebst Schärföl erworben. Der Inhaberin mein Vorhaben geschildert, sie meinte das klappt auf jeden Fall ..... naja, ich blieb da skeptisch, aber hier will auch mal das ein oder andere Messer geschärft werden. Der teure Stein wird schon kein Fehlinvest sein.

Heute dann an einem Lamy Safari mit B-Feder der erste Versuch.

Ich habe mir vorher mit der Lupe meine Lieblingsfedern von allen Seiten ausgiebig betrachtet und dann einfach losgelegt .... ohne Studium von youtube Videos

Hier das Ergebnis der "Umarbeitung" in Form von Schreibproben
image.jpg
image.jpg
Dann traue ich mich als nächstes mal an die 21k Feder vom Sailor :mrgreen:
beamta
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Re: meine erste geschliffene Feder - mein heutiges Sonntags DIY

Beitrag von beamta »

Hallo Bella,

Glückwunsch zum Erfolg. Meine ersten Versuche landeten leider im Mülleimer.
Ich musste so 4-5 mal Lehrgeld zahlen, bevor ich den Dreh raushatte.
Willst du dich jetzt wirklich schon an den Sailor machen? Sehr mutig.
Aber: no risk no fun.
Viel Spaß weiterhin beim Umschleifen.


LG
Ron
... eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur so selten dazu...
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stefan-w-
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Re: meine erste geschliffene Feder - mein heutiges Sonntags DIY

Beitrag von stefan-w- »

liebe bella mc gyver,

na das sieht ja schon mal ganz gut aus, super. gratuliere.

so am rande: was kostet denn so ein stein?
liebe grüße,

stefan.

sollten die hier abwesenden versalien zu unwohlsein führen, empfehle ich, diesen beitrag zu überlesen.
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bella
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Re: meine erste geschliffene Feder - mein heutiges Sonntags DIY

Beitrag von bella »

ich blickte bei der Auswahl im Netz nicht durch und die Bewertungen bei Amazon machten mich auch nicht schlauer ...
Daher der Gang ins Messergeschäft.
Der Stein kostete mich 44€ und 3€ das Schärföl. Sie zeigte mir, weil ich ob des Preises etwas skeptisch war, den gleichen Stein den sie seit Jahren jeden Tag zum Schärfen von Kundenmessern verwenden. Er war dunkel vom Metall und ölig, aber seine Kanten und die Oberfläche waren astrein ..... das ist bei Hobbynutzung ein Werkzeug fürs Leben.

Es ist übrigens exakt dieser Stein
http://www.amazon.de/Herbertz-Echter-Ar ... nsas+stein

Der Materialabtrag ist langsam, aber genau so wollte ich es haben. Mit dem Dremel traue ich mich nicht an Federn ran.

In vielen Messerforen wird der Stein auch mit Wasser benutzt, ich fand aber irgendwo den Hinweis das die Metallstäube sich in die Poren des Steins setzen und ihn unbrauchbar machen.
Speiseöl oder auch Ballistol sind ungeeignet, weil sie verharzen (wenn man mal einen Olivenölrand oder Körperöl nach längerer Zeit vom Schrank putzen will kennt man das).
Mir ist es lieber der teure Stein hält viele Jahre als an 3€ fürs Öl zu geizen.
Nähmaschinenöl geht auch
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Cepasaccus
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Re: meine erste geschliffene Feder - mein heutiges Sonntags DIY

Beitrag von Cepasaccus »

Ich schleife meine Messer alle zwei Monate. Dafuer ist der Arkansas zu fein. Mit einem 4000er geht es gut und mit einem Arkansas koennte man es noch etwas schaerfer bekommen, aber dafuer bin ich zu bequem. Wenn man Messer taeglich schleift, dann reicht aber der Arkansas-Stein voellig aus.

Cepasaccus
SimDreams
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Re: meine erste geschliffene Feder - mein heutiges Sonntags DIY

Beitrag von SimDreams »

Ich schwöre für meine besseren Messer auf den Missarka Blue, einen synthetischen Wasserstein von Zische:

http://www.messer-machen.de/schaerfmitt ... 01200.html

Natursteine von guter Qualität haben aber durchaus ihren Reiz. Schön, dass du damit zufrieden bist und gleich der erste Schleifversuch ein Treffer war.

Grüße, Uwe
Da die Schreibgeräteakquise nicht das einzige Hobby ist: http://www.flickr.com/photos/simdreams/
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YETI
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Re: meine erste geschliffene Feder - mein heutiges Sonntags DIY

Beitrag von YETI »

Diese synthetischen Steine sind mir für meine Werkzeuge und Messer auch lieber. Allerdings arbeitet sich das winzige Schreibkorn relativ schnell in die Oberfläche solcher Steine ein. Selbst wenn ich nur vollkommen grade Hobelmesser schleife, muß ich die Oberfläche immer wieder frisch abrichten.
Der Arkansas ist zwar langsamer, aber er behält seine Form, egal was man ihm antut. Deshalb ist er auch meine erste Wahl zum Federn schleifen.

Gruß

Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
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bella
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Re: meine erste geschliffene Feder - mein heutiges Sonntags DIY

Beitrag von bella »

mein Arkansas wird allmählich zum meistgebrauchten Gegenstand im Hause bella …. :mrgreen:

Ja, ich habe mich an die edle 21k-Feder des Sailor Professional Gear gewagt.
Zur Historie - den Füller hatte ich erst mit Musicfeder gekauft. Diese schrieb aber längst nicht so schön wie die Musikfeder im günstigeren 1911 Standard. Also bei meinem freundlichen Händler die Feder in eine Zoom getauscht, mehr oder minder ungeprüft. Und mit der war ich total unglücklich. Habe mich dann aber auch nicht mehr getraut diese nochmal zu tauschen.
Der Füller war dann erst bei Norika zum Schliff. Sie hat tolle Arbeit an dem riesigen fetten, facettenreichen Korn getan. Der Füller schrieb dann wie eine reichliche BB. Seidenweich und mit üppigstem Tintenfluss - optisch glich das Schriftbild einem weichen Filzstift …. an ein shading einer Tinte war gar nicht mehr zu denken.

Die Feder habe ich jetzt in 3 Durchläufen umgeschliffen. Korn hat sie jetzt eigentlich gar nicht mehr.
Nach dem zweiten Durchgang hatte sie deutlich mehr Kontur im Schriftbild, war aber noch sehr breit - jetzt habe ich sie im dritten Durchlauf nochmal an den Flanken geschliffen.
Dann die ganze Feder nochmal ausgebaut und neu gesteckt, jetzt ist auch der Tintenfluss geringer (warum auch immer)

Das Ergebnis begeistert mich schlichtweg. Ich mochte den Füller von Anfang an. Er ist perfekt in Größe und Gewicht, und ich mag die Kombi Elfenbein/schwarz mit der langen weissgoldenen Feder.
Er schreibt jetzt so perfekt, das ich ihn nicht mehr aus der Hand legen mag.

Ich stelle auch fest, das mir der schöne Sailor durch die Stunden der Beschäftigung mit der Feder so richtig ans Herz gewachsen ist ……. er ist vermutlich mit dieser Feder unverkäuflich (es sei denn mein Name wird mal als Federflüsterer bekannt 8) ) - aber ich will ihn auch sicher nicht mehr hergeben.
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