Brauche Rat für Füllhalter für feine Schreibarbeiten

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Lutz D
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Brauche Rat für Füllhalter für feine Schreibarbeiten

Beitrag von Lutz D »

Hallo,

mein Name ist Lutz, ich lese hier schon eine Weile mit und besitze auch schon einige Füllhalter für verschiedene Zwecke. Alle mit M-Federn. Also nach meinem Gefühl gut geeignet zum Schreiben von Texten auf liniertem oder blanko Papier.

Jetzt brauche ich einen FH um damit Anmerkungen in gedruckten Texten zu machen.
Dafür möchte ich eine feinere Feder, wohl F oder EF, je nach Hersteller. Bevor ich jetzt loslaufe und diverse FH ausprobiere, würde ich gerne schon eine kleine Vorauswahl treffen.

Welche FH könnt ihr empfehlen, die mit feinen Federn sauber schreiben, ohne zu kratzen und mit gutem Tintenfluss? Es kommen Kolben- oder Konverterfüller in Frage. Ich würde ca. 100,-- Euro ausgeben wollen.


Vielen Dank für eure Hilfe
Lutz
isegrimmgo

Beitrag von isegrimmgo »

Hallo Lutz,
hast du schon an einen Federtausch gedacht?
Wäre z.B bei einem Pelikan der M-Reihe gar kein Problem und binnen weniger Minuten selbsts zu bewerkstelligen. (Eine Feder für einen M200 kostet z.B 15 Euro)
Grüße
Wolfgang
werner
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Beitrag von werner »

Hallo,

wenn ich mir die Nachricht so durchlese, kommen ich zu folgendem Ergebnis. Das Problem ist in diesem Fall nicht der Füller sondern die Feder. Und da hilft meiner Erfahrung nach nur der Gang in ein Fachgeschäft und viel ausprobieren.

Ich selbst habe eine Vorliebe für F-Federn und komme gut mit alten Federn aus der Zeit um 1950/60 in diversen Pelikanen zurecht. Was allerdings auch noch zu beachten ist, auf welchem Papier soll der Einsatz solcher Federn passierten. F-Federn verzeihen meiner Erfahrung nach überhaupt kein minderwertiges Papier wie z.B. Druckerpapier bzw. Kopierpapier aus dem Supermarkt.

Ob der gedruckte Text in dem die Anmerkungen gemacht werden sollen auf sehr gutem Papier publiziert wurden wage ich in vielen Fällen zu bezweifeln.

Und nun viel Spaß beim suchen und probieren.

Viele Grüße
Uromastyx
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Beitrag von Uromastyx »

Hallo Lutz,

mir fällt da ganz schnell eine F oder EF- Feder von Sailor ein! Den Sailor 1911 mit einer 21-Karat F-Feder benutze ich für genau diesen Zweck sehr gerne, meist mit Waterman südseeblau oder OMAS türkis "betankt". Die Feder schreibt auch auf Druckerpapier oder Zeitschriftenpapier problemlos und "hakelfrei", der Füller schreibt auch längeren Pausen sofort an - also wirklich der perfekte Stift für Anmerkungen!
Kleiner Wermutstropfen: er kostet etwa doppelt so viel wie Dein Limit!

Viele Grüße
Gerd
isegrimmgo

Beitrag von isegrimmgo »

Hallo Gerd,
und was ist mit dem 1911 medium (aka "Profit") mit 14k-Feder? Ich habe schon so manchen Forenbeitrag gelesen, der nahezu gleichen Schreibkomfort bescheinigt. Ich habe den Füller in der Bucht (weltweit) schon für 30 Euro über den Ladentisch gehen sehen.

Weit unterhab des von Lutz veranschlagten Limits für seine geplante Ausgaben liegt der Waterman Kultur, den ich für das Schreiben zwischen den Zeilen sehr gerne benütze. Die Vorzüge der rigiden F-Feder und das ungewöhnlich gute Preis-Leistungsverhälntis waren in diesem Forum schon oft einThema. Sehr zu empfehlen für Notizen auch auf billigstem Kopierpapier.
Viele Grüße (inclusive Porto oft schon für deutlich unter 10 Euro)
Wolfgang
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Tenryu
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Beitrag von Tenryu »

Ich muß da doch mal eine Lanze für das billige Kopierpapier schlagen. Ich habe hier gerade ein extrem billiges Papier (4,50 Fr./500Bl. entspricht ca. 2,65€) vorliegen. Da schreiben auch meine F-Füller (Pelikan M200 und Waterman Apostrophe) hervorrragend ohne zu kratzen drauf und die Tinte verläuft weder noch drückt sie auf der Rückseite durch. Hingegen habe ich mit viel teuererem Papier schon katastrophale Ergebnisse erzielt.

Und auch "kratzige" Federn lassen sich mit wenig Aufwand geschmeidig glatt polieren. Statt endlos auf die Suche nach der perfekten Feder zu gehen, lohnt es sich, eine passable zu nehmen, die einem vom Preis und Design gefällt und selber nach eigenem Gusto zu verbessern.

Weder bei der Feder noch beim Papier kann man sich am Preis orientieren. Ich würde sogar sagen, je mehr man ausgibt, desto mehr muß man sich später vielleicht ärgern.
diogenes
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Beitrag von diogenes »

Kopierpapier ist zum Schreiben in der Tat nicht das schlechteste Papier, ich habe damit deutlich bessere Erfahrungen als mit den modernen Kollegblöcken, wo die Tinte bei fast allen verläuft.

Aber das eigene Zurechtschleifen ist nicht allgemein empfehlenswert, denn nicht nur kann man dabei etwas falsch machen, es sollte einfach nicht der Fall sein, dass bei einer Füllfeder um 10 Euro und mehr ein derartiges Bearbeiten notwendig ist. Es gibt so günstige Federn, die richtig gut schreiben und wenn das bei billigen Füllfedern wie dem Lamy Safari geht, dann sollte das bei teuren erst recht zu erwarten sein, sie sollten nämlich besser sein und nicht nur besser aussehen.

carpe diem!
diogenes
Lutz D
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Beitrag von Lutz D »

Hallo,

und vielen Dank für die bisherigen Antworten.

Einen Federtausch wollte ich nicht vornehmen, da ich diesen Bedarf ausnutzten will, um wieder einen neuen Füllhalter anzuschaffen.

Ich werde wohl um eine größere Ausprobieraktion hier beim Händler nicht herumkommen. Damit scheidet Sailor auch aus. Meine Kenntnisse und Erfahrungen reichen nicht aus, um bei ebay zu kaufen.

Ich weiß nicht, ob das Kopierpapier bei uns im Büro billig ist, für Füllhalter geeignet ist es jedenfalls nur bedingt. Ich habe festgestellt, dass Pelikan blauschwarz stark verläuft und Waterman floridblau nur sehr wenig. Beides im Cross Century mit M-Feder. Durchscheinen auf der Rückseite tun aber beide relativ stark.

An den Waterman Kultur "F" habe ich noch gar nicht gedacht. Ich fürchte, den habe ich noch irgendwo rumliegen. Ob ich suchen soll??

Gruß Lutz
isegrimmgo

Beitrag von isegrimmgo »

Hallo Lutz,
ich würde suchen! Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie gut ein solcher "Billigheimer" schreibt. Ich haben mir ungefähr 10 davon gekauft (und zum Teil verschenkt) die nahezu keineQualitätsstreuung aufwiesen!

Grüße
Wolfgang
Zuletzt geändert von isegrimmgo am 08.01.2008 20:29, insgesamt 1-mal geändert.
Lutz D
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Beitrag von Lutz D »

Mist! Waterman Kultur gefunden, im Schreibtisch meiner Tochter und sie wollte ihn nicht behalten, nimmt lieber ihren Schul-Lamy.
Er ist so hässlich, blau-schwarz marmoriert und fühlt sich richtig nach Plastik an. Aber er schreibt einwandfrei, sehr fein und für den gedachten Zweck ist er sicher gut geeignet.

Danke liebe Forumteilnehmer, dass ich mir keinen neuen Füllhalter kaufen darf. Aber mir wird schon noch ein neuer Grund einfallen.

Gruß
Lutz
isegrimmgo

Beitrag von isegrimmgo »

Hallo Lutz,
wenn man noch einen Waterman Phileas sein Eigen nennt, kann man die Teile untereinander austauschen. Ich habe oft das Kulturvorderteil auf einem Phileasschaft (den Phileas habe ich nur in M und der schreibt mir zu undefiniert) geschraubt. Es ergeben sich interessante Farbkombinationen.
grüße
Wolfgang
Lutz D
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Beitrag von Lutz D »

Hallo,

jetzt habe ich dieses Thema wirklich für mich abgeschlossen.
Mit dem Waterman Kultur konnte ich mich dann allein wegen der Optik doch nicht anfreunden. Also bin dich doch mal leichtsinnig in ein Geschäft gegangen, habe zur Probe geschrieben und bin auf den Kaweco Dia gestoßen. Was soll ich sagen? Ich bin hochzufrieden. Mit der "F"-Feder schreibt er schön fein, sauber, keine Anschreibprobleme, keine Aussetzer, die Feder kratzt nicht. Auch wenn er länger offen liegt, schreib er sofort an.
Optisch gefällt er mir gut in schwarz/gold, er hat ein angenehmes Gewicht. Etwas schwerer als ein Pelikan M200. Ein Konverter wird mitgeliefert und das ganze für 59,-- €. Ich denke, ein sehr gutes Preis/Leistungs-Verhältnis.

Gruß
Lutz
Zuletzt geändert von Lutz D am 12.01.2008 9:40, insgesamt 1-mal geändert.
diogenes
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Beitrag von diogenes »

Die Kaweco Dia habe ich mir jetzt mal auf Abbildungen angesehen und musste feststellen, dass diese Füllfeder wirklich gut aussieht! Wirklich schade ist nur, dass sie im Gegensatz zum Original aus den 30er Jahren keine Kolbenfüllfeder ist, aber ein mitgelieferter Konverter ist auch nicht schlecht, wenigstens die zweitbeste Wahl. Den werde ich mir wohl auch noch im Original ansehen.

carpe diem!
diogenes
Dirk Barmeyer

Beitrag von Dirk Barmeyer »

Hallo diogenes,
als kolbenfüller würde der Dia aber wohl erheblich teurer sein. Daher sehe ich den Konverter nicht als Minuspunkt.
Viele Grüße
Dirk
pelikaniac
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Registriert: 18.01.2006 11:48

Beitrag von pelikaniac »

Hallo,
wie schon in einem anderen Beitrag unter andere Marken geschrieben nutze auch ich seit ein paar Monaten einen der modernen Kaweco Dia mit F-Feder und kann mich eurem Urteil nur anschliessen. Allerdings erst seit ich von Montblanc und Pelikan Schwarz auf die Patronen von Waterman umgestiegen bin! Mit den blauen Tinten in einem zweiten Dia hatte ich keine Probleme.
Gruss,
der Kaweconiac Jörg
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