Feder kratzt nach langer Benutzung (!?)

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14all41
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Feder kratzt nach langer Benutzung (!?)

Beitrag von 14all41 »

Hallo in die Runde!

Beim Schreiben mit meinen Füllern tritt manchmal ein Effekt auf mit dem ich nicht klar komme und auch nicht wirklich beschreiben kann.

Aufgefallen ist mir dies bei einem Lamy Persona (M-Feder) und einem Pelikan 400 (M-Feder). Beide Schreibgeräte hatte ich längere Zeit im Einsatz. Auf ein Mal hatte ich bei beiden Füllern das Gefühl, dass die Feder bei Strichen gegen die Federachse kratzen. Ich dachte schon, dass ich mein Schreibverhalten geändert hatte und habe daraufhin meine Schreibhaltung überprüft, konnte dabei aber keine Veränderung feststellen.

Bei einem Waterman Expert mit F-Feder hatte ich ein ähnliches Gefühl, jedoch war hier die Ausprägung wesentlich stärker. Bei meinem Füllfederhaus des Vertrauens, stellte der Besitzer ein abgeschliffenes Füllfederkorn fest (seine Worte: "Haben Sie auf einem Schleifpapier geschrieben?"). Die Feder hat er ersetzt und danach ging wieder alles toll von der Hand.

Dies ist alles lange her (ca. 10 Jahre), inzwischen habe ich längere Zeit nicht mehr mit Füllern geschrieben. Nun fange ich wieder mit meinen Füllern zu schreiben an (alle anderen Schreibgeräte sind es einfach nicht für mich) und so kommt halt die Erinnerung an diese Erfahrung wieder hoch.

Meine Frage(n): Hat jemand von euch auch so eine Erfahrung gemacht oder kann er von so etwas berichten? Gibt es eine plausible Erklärung dafür?

Danke und herzliche Grüße
Peter
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Faith
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Re: Feder kratzt nach langer Benutzung (!?)

Beitrag von Faith »

Hallo Peter,

Erfahrungen habe ich damit nicht. Schreibe zwar schon lange mit Füllern, aber nicht mit der gleichen Feder. Der einzige Füller der bei mir länger durchgehalten hat, musste zwischendurch neue Federn bekommen (weil ich das Griffstück austauschen musste und es das nur komplett mit Feder gibt). Die teureren Füller habe ich noch nciht so lange. ;)

Wenn man wirklich lange mit der gleichen Feder schreibt, wird auch Papier eine schleifende Wirkung haben. Gerade die gröberen Papiere. Mikroskopisch gesehen ist auch Schreibpapier ein Schleifpapier, nur eben ein extrem feines.
Mit den alten Füllern meines Opas kann ich nicht richtig schreiben, da die Federn in seiner Schreibhaltung eingeschliffen wurden.
Wobei die Iridiumspitzen heute theoretisch länger halten sollten.
Dies sind aber alles Vermutungen meinerseits, sicher bin ich mir da nicht.
Viele Grüße
Faith

Meine Blog: www.tintenpfote.de
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Tenryu
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Re: Feder kratzt nach langer Benutzung (!?)

Beitrag von Tenryu »

Papiere enthalten zum Teil auch mineralische Bestandteile (Kaolin). Dadurch haben sie auch eine (sehr gringe) Abrasivität.
Auch moderne Federn mit Hartmetallkorn können sich abnutzen. Freilich geschieht dies sehr langsam. Aber wer einige Tausend Seiten damit schreibt, kann durchaus einen Effekt beobachten.

Dieser Effekt ist allerdings von vielen Faktoren abhängig (Dicke und Qualität des Schreibkorns, Schliff desselben, Papier, Schreibdruck, Tinte, usw.)

Ich vermute, daß eine gute, moderne Schreibfeder mit Iridiumkorn mindestens 3000 Seiten aushält.
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