Füller/Tinten-Kombination von Vielkorrigieren

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MarkIV
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Re: Füller/Tinten-Kombination von Vielkorrigieren

Beitrag von MarkIV »

mirosc hat geschrieben:
agathon hat geschrieben:Lässt sich daraus ableiten, dass für die tatsächliche Intensivbeanspruchung ganz völlig andere Kriterien gelten als für die Schönschreiberei???
Nö, nicht bei mir :)
Gerade wenn ich korrigieren muss, dann will ich auch Freude dabei haben. Und das heißt: auch gute und schöne Füller verwenden.
Aber vielleicht bin ich da anders, weil jeder Füller bei mir auch außer Haus kommt (am Körper) und ich von Kollegen weiß, die nur einfache, leicht ersetzbare Füller zur Arbeit mitnehmen und die guten zu Hause lassen.
Ich selbst korrigiere nur meinen Kram und Lasten-/Pflichtenhefte, meist digital, auch in Rot :D .

Aber meine Mutter ist jetzt im Ruhestand und war über 30 Jahre als Lehrer im gymnasialen Schuldienst. Wenn ich hier lese was alles als Schreibinstrument zum Einsatz kommt, korrigieren die meisten wohl nur zu Hause, einen Nakaya würde ich nicht auf den Schreibtisch legen oder mit in die Schule nehmen. Das teuerste und aufwendigste was meine Mutter je verwendet hat, ist ein Limited Edition Safari, 2006 Royal Blue, der jetzt als Ausstellungsstück bei mir liegt. Sie hat im Wesentlichen auch immer Patronen benutzt, rot oder blau, einfach weil die Dinger sehr praktisch sind.
Wohlgemerkt schreibt meine Mutter heute mit einem edlen Namiki, aber da ist das auch nur noch für sie.

Ich habe gelernt das Passion und Profession sich in der Auswahl des Werkzeugs nicht immer gut vertragen. Mein privates und mein berufliches Laptop unterscheiden sich sehr, ähnlich wie Kameras die ich privat oder beruflich einsetze. Ich käme beruflich auch nicht auf die Idee ständig mit +200€ Füller durch die Welt zu fliegen, schon weil der Zoll da Stress macht, privat bin ich da viel unkomplizierter.
Ich meine dass in der Profession über kurz oder lang immer Funktion dominiert, Werkzeuge müssen da problemlos funktionieren und leicht zu ersetzen oder reparieren sein. Ich weiß nicht ob ein Nakaya oder ein M800 da eine ideale Lösung ist. Eine Feder für einen Safari/Pelikano oder einen komplett neuen Stift bekomme ich hier in jedem Schreibwarenhandel, die wertvollen Dinger müssen immer auf die Mother Base, die Arbeit muss aber fertig werden. Ähnliches gilt für die Tinte, auch wenn das nicht so kritisch ist, all die schönen Tinten gibt es eben nur zu Hause im Regal oder auf Bestellung, Lamy blau/rot oder Pelikan 4001 balu/rot gibt es wirklich immer und überall.

Ich tendiere zu der Aussage, professionelles Arbeiten benötigt professionelles Werkzeug und bei aller Freundschaft, ein M800 oder irgendein Montblanc, Namiki oder Nakaya ist das nicht. Sie sind sehr schön, schreiben wunderbar, aber das ist eine Patek Philippe auch, trotzdem habe ich auf der Arbeit eine Uhr um die mir die Zeit immer genau anzeigt, die tägliche Nutzung überlebt und schmerzfrei zu ersetzen ist, eine Casio A163WA.

Mark
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Re: Füller/Tinten-Kombination von Vielkorrigieren

Beitrag von Schuttwegraeumer »

Wer eine unveränderliche rote Tinte sucht vieleicht die Dokumententinte von De Atramentis versuchen?
Allerdings ist das rot nicht jedermanns Sache:

http://www.fountainpennetwork.com/forum ... atramentis

Dort sind auch die Reviews zu den anderen Dokumententinten verlinkt.
Man könnte ja das rot mit der Fuchsia mischen um ein etwas "roteres" rot zu bekommen.
Allerdings haben alle Dokumententinten (die schwarze etwas weniger) die Eigenheit durchzubluten, also eher eine feine oder sogar EF Feder verwenden dafür.
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Linceo
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Re: Füller/Tinten-Kombination von Vielkorrigieren

Beitrag von Linceo »

Hallo zusammen,
meine seit Jahren bewährte Kombination für die Korrektur-Marathons als Deutsch- und Geschichtslehrerin der Oberstufe:

Ein Lamy Safari mit M-Feder und darin Diamine Red Dragon.

Gruß, Donate
"Erhebet euch, Geliebte, noch ist es nicht zu spät!" (André Heller)

Beitrag in schwarz: Donate als Füllerfreundin - Beitrag in grün: Donate als Moderatorin
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contaxrts2
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Re: Füller/Tinten-Kombination von Vielkorrigieren

Beitrag von contaxrts2 »

Ich habe gelernt das Passion und Profession sich in der Auswahl des Werkzeugs nicht immer gut vertragen. Mein privates und mein berufliches Laptop unterscheiden sich sehr, ähnlich wie Kameras die ich privat oder beruflich einsetze. Ich käme beruflich auch nicht auf die Idee ständig mit +200€ Füller durch die Welt zu fliegen, schon weil der Zoll da Stress macht, privat bin ich da viel unkomplizierter.
Ich meine dass in der Profession über kurz oder lang immer Funktion dominiert, Werkzeuge müssen da problemlos funktionieren und leicht zu ersetzen oder reparieren sein. Ich weiß nicht ob ein Nakaya oder ein M800 da eine ideale Lösung ist. Eine Feder für einen Safari/Pelikano oder einen komplett neuen Stift bekomme ich hier in jedem Schreibwarenhandel, die wertvollen Dinger müssen immer auf die Mother Base, die Arbeit muss aber fertig werden. Ähnliches gilt für die Tinte, auch wenn das nicht so kritisch ist, all die schönen Tinten gibt es eben nur zu Hause im Regal oder auf Bestellung, Lamy blau/rot oder Pelikan 4001 balu/rot gibt es wirklich immer und überall.
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mit freundlichem Gruß

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maxpen
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Re: Füller/Tinten-Kombination von Vielkorrigieren

Beitrag von maxpen »

Hallo Mark,
MarkIV hat geschrieben: Ich habe gelernt das Passion und Profession sich in der Auswahl des Werkzeugs nicht immer gut vertragen. Mein privates und mein berufliches Laptop unterscheiden sich sehr, ähnlich wie Kameras die ich privat oder beruflich einsetze. Ich käme beruflich auch nicht auf die Idee ständig mit +200€ Füller durch die Welt zu fliegen, schon weil der Zoll da Stress macht, privat bin ich da viel unkomplizierter.
Ich meine dass in der Profession über kurz oder lang immer Funktion dominiert, Werkzeuge müssen da problemlos funktionieren und leicht zu ersetzen oder reparieren sein. Ich weiß nicht ob ein Nakaya oder ein M800 da eine ideale Lösung ist.
Klar, man kann beispielsweise die Feder eines Lamy Safari leicht ersetzen. Und das ist bei einem Nakaya oder einem M800 nicht der Fall. Aber dann kann man doch ganz leicht den gesamten Füller - einen Nakaya oder einen M800 - durch einen Lamy Safari ersetzen. Oder sehe ich da etwas falsch?
MarkIV hat geschrieben: Eine Feder für einen Safari/Pelikano oder einen komplett neuen Stift bekomme ich hier in jedem Schreibwarenhandel, die wertvollen Dinger müssen immer auf die Mother Base, die Arbeit muss aber fertig werden. Ähnliches gilt für die Tinte, auch wenn das nicht so kritisch ist, all die schönen Tinten gibt es eben nur zu Hause im Regal oder auf Bestellung, Lamy blau/rot oder Pelikan 4001 balu/rot gibt es wirklich immer und überall.
Nachdem ich den Nakaya oder den M800 durch einen Safari ersetzt habe, kann die Arbeit weiter gehen. Worin besteht dann der Vorteil keinen Nakaya oder M800 zu verwenden?
Und wenn ich an meinem Arbeitsplatz die Tinte meiner Wahl bereit halte, bekomme ich auch damit keine Schwierigkeiten. Ich könnte mir dort sogar noch einen Safari bunkern.
MarkIV hat geschrieben: Ich tendiere zu der Aussage, professionelles Arbeiten benötigt professionelles Werkzeug und bei aller Freundschaft, ein M800 oder irgendein Montblanc, Namiki oder Nakaya ist das nicht. Sie sind sehr schön, schreiben wunderbar, aber das ist eine Patek Philippe auch, trotzdem habe ich auf der Arbeit eine Uhr um die mir die Zeit immer genau anzeigt, die tägliche Nutzung überlebt und schmerzfrei zu ersetzen ist, eine Casio A163WA.
Warum ist "ein M800 oder irgendein Montblanc, Namiki oder Nakaya" kein "professionelles Werkzeug"? Nur weil sie nicht leicht zu ersetzen sind? Ist das wirklich ein Merkmal eines professionellen Werkzeugs?

Ich benutze jedenfalls meine Füller jeden Tag, auch und gerade bei der Arbeit. Denn Füller sind für mich vor allem Gebrauchsgegenstände.


Nun aber zu dem eigentlichen Thema dieses Fadens: Ich benutze gerne die rote Waterman-Tinte, es kommt aber auch häufig Diamine Ruby zum Einsatz. Diese Tinten sind in allen meinen Füllern problemlos einsetzbar. Das schätze ich unter Anderem an Waterman- und Diamine-Tinten.

Die Dokumenten-Tinten von De Atramentis habe ich alle probiert und z.B. auch eigene Rottöne gemischt. Die Tinten fließen meiner Ansicht nach zu gut und neigen dazu Durchzubluten. Im Moment teste ich gerade die neuen Dokumenten-Tinten von Rohrer & Klingner. Der erste Eindruck ist schon einmal sehr gut.

Viele Grüße
Marc
mirosc
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Re: Füller/Tinten-Kombination von Vielkorrigieren

Beitrag von mirosc »

Hallo Mark,
weil Du mich auch zitierst, antworte ich gerne auf Deine interessante Replik:
MarkIV hat geschrieben: Ich meine dass in der Profession über kurz oder lang immer Funktion dominiert, Werkzeuge müssen da problemlos funktionieren und leicht zu ersetzen oder reparieren sein.
Das heißt, Du gehst von einem Ausfall aus. Ich gehe aber davon aus, dass mein Werkzeug so gut sein muss, dass es eben nicht ausfällt - was es in den letzten Jahrzehnten auch nicht getan hat. Nicht in meinem schreibenden Beruf. Da treffen vermutlich unterschiedliche Prämissen und unterschiedliche Erfahrungen aus evtl. unterschiedlichen Berufen aufeinander.
Das heißt nicht, dass ich nicht auch mit Lamy Safari arbeite, aber ich schließe deswegen nicht prinzipiell hochpreisigere oder seltenere Hersteller aus.
Ich weiß nicht ob ein Nakaya oder ein M800 da eine ideale Lösung ist.
Du wirst überrascht sein, wenn Du es einmal versuchst :wink:
die wertvollen Dinger müssen immer auf die Mother Base
Das ist ein Trugschluss - die erwähnten Nakayas kann ich bei Bedarf komplett zerlegen und zusammenbauen, auch ohne Spezialwerkzeug. Bei M800 oder Montblanc ist das zugegebenermaßen anders, deswegen bin ich hier ebenfalls skeptisch. Ich habe früher in der Schlosserei gearbeitet und habe gelernt, dass ich in der Lage sein muss, mein Werkzeug selbst zu warten, gegebenenfalls Bohrer nachzuschleifen, etc. Das prägt...
all die schönen Tinten gibt es eben nur zu Hause im Regal oder auf Bestellung
wenn das so sein sollte, dann ist das schlechte Organisation des Arbeitsplatzes. Das kann man heutzutage meist alles problemlos regeln. Aber ich gehe da von meinem überschaubareren Radius von wenigen Arbeitsorten aus - wenn Du von Flugreisen sprichst, glaube ich Dir sofort, dass das erheblich aufwändiger, wenn nicht gar unmöglich ist.
Ich tendiere zu der Aussage, professionelles Arbeiten benötigt professionelles Werkzeug und bei aller Freundschaft, ein M800 oder irgendein Montblanc, Namiki oder Nakaya ist das nicht.
Nun, das ist Deine Sicht, die Du auch unbenommen behalten darfst. Aber es trifft eben nur für Deinen eigenen Wirkungskreis zu. Ich habe in meiner Praxis die gegenteiligen Erfahrungen gemacht: dass ich eben in der professionellen Arbeit zwar auch professionelles Werkzeug benötige, aber Nakaya, Pelikan oder auch "antike" Füller hier durchaus dazugehören. Denn nicht das Werkzeug bestimmt die Qualität der Arbeit, sondern wie ich als Arbeiter mit meinem Werkzeug umzugehen verstehe. Und wenn ich jetzt noch mein Werkzeug wählen kann, warum nicht?! Da muss ich mich doch nicht unnötig selbst beschränken - so zumindest meine Sicht.
Gruß, Michael
Freddy
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Re: Füller/Tinten-Kombination von Vielkorrigieren

Beitrag von Freddy »

maxpen hat geschrieben:

Die Dokumenten-Tinten von De Atramentis habe ich alle probiert und z.B. auch eigene Rottöne gemischt. Die Tinten fließen meiner Ansicht nach zu gut und neigen dazu Durchzubluten. Im Moment teste ich gerade die neuen Dokumenten-Tinten von Rohrer & Klingner. Der erste Eindruck ist schon einmal sehr gut.

Viele Grüße
Marc
Scabiosa gut verdünnt mit einer hellroten Tinte würde sich gut machen. Pur ist die für Füller mit feinem Tintenleiter ungeeignet, enthält nach persönlicher Erfahrung (Gemessen daran, wieviel und wie schnell Rückstände sich auf Bandzugfedern bilden und wie leicht diese zu beseitigen sind) die Scabiosa deutlich mehr EG als die Salix. Aber sonst hat die Scabiosa(, wie auch Salix) sehr gute Eigenschaften als Tinte in allen Disziplinen.

Bei Problemen mit meiner Rechtschreibung und grammatikalischen Fähigkeiten,
haben Sie das Recht alle peripheren und kapazitiven HID zu deaktivieren.
maxpen
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Re: Füller/Tinten-Kombination von Vielkorrigieren

Beitrag von maxpen »

Hallo Freddy,

Salix gehört zu meinen Lieblingstinten. Aber die Dokumenten-Tinten, die ich im Augenblick teste, sind gerade erst neu ins Programm aufgenommen worden. Das sind keine EG-, sondern Nanopigment-Tinten.

Viele Grüße
Marc
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MarkIV
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Re: Füller/Tinten-Kombination von Vielkorrigieren

Beitrag von MarkIV »

mirosc hat geschrieben:Das heißt, Du gehst von einem Ausfall aus. Ich gehe aber davon aus, dass mein Werkzeug so gut sein muss, dass es eben nicht ausfällt - was es in den letzten Jahrzehnten auch nicht getan hat. Nicht in meinem schreibenden Beruf. Da treffen vermutlich unterschiedliche Prämissen und unterschiedliche Erfahrungen aus evtl. unterschiedlichen Berufen aufeinander.
Das heißt nicht, dass ich nicht auch mit Lamy Safari arbeite, aber ich schließe deswegen nicht prinzipiell hochpreisigere oder seltenere Hersteller aus.
Als Profi gehe ich immer von einem Ausfall aus. Ich arbeite beruflich mit optischen Hochleistungserkennungssystemen im weitesten Sinne. Die wenigsten der Kunden mit den ich arbeite interessiert in erster Linie die reine Performance von fast egal was, sondern was passiert wenn etwas nicht mehr funktioniert, wie sind Reaktionszeiten, wie schwierig/leicht kann etwas ersetzt werden, wann funktioniert mein System wieder.

Der initiale Preis des Nakaya/M800/Namiki spielt dabei kaum eine Rolle, interessant ist der Aufwand für Reparatur/Ersatz. Einen Safari habe ich in Minuten repariert, habe ihn mit minimalem fiskalen Aufwand ersetzt. Ich vermute mal dass du den Nakaya nicht weg wirfst wenn etwas nicht mehr funktioniert, sondern in nach Japan schicken wirst. Viel Spaß, denn du wirst ein Carnet brauchen wenn du die Steuern nicht zweimal zahlen willst, von der Wartezeit mal abgesehen. Noch schwieriger wird es doch im Falle eines Verlustes, Versicherung?, Wiederbeschaffungswert bzw. -zeit? Natürlich kannst du den teuren Füller durch einen günstigen ersetzen, nur warum dann überhaupt der teure? Kosten/Nutzen ist das Thema. Privat ist mir der Preis der Stifte relativ egal, ich muss nicht mein Geld damit verdienen. Professionell spielt das sehr wohl eine Rolle, eine Reparatur deines Nakaya in Japan wird dich leicht 10 bis 20 Stunden Aufwand, plus Reparaturkosten, plus Versand, das geht alles von deinem Gewinn ab. Dafür könnte ich mir direkt drei neue Nakayas kaufen.

Ich nutze privat ein MacBook Pro/iMac, nicht weil ich Apple geil finde und mir deswegen unbedingt einen Sticker aufs Auto kleben müsste, nein, einfach ich habe privat noch nie eine Windows Computer besessen, ich habe meinen ersten Computer noch selbst gebaut (ja es gab eine Zeit ohne MediaMarkt, in der man nicht einfach so Computer kaufen konnte und das ist noch gar nicht so lange her), danach Amiga und über diverse Mac's bin ich angekommen wo ich heute bin.
Beruflich habe ich mehr oder weniger die freie Wahl welchen tragbaren Computer ich verwenden möchte, ich habe nicht eine Sekunde über einen Mac nachgedacht, einfach weil der professionelle Service eine Katastrophe ist. Mein Dell(s) habe ich schon zwei oder drei Mal im Service gehabt, das bedeutet aber nicht in den Apple Store laufen (aber nur den des Landes in dem er gekauft wurde) und danach mindestens eine Woche warten ohne Garantie das der Computer funktioniert, sondern das spätestens 24h später jemand von Dell da war, mit Ersatzteil und das gute Stück repariert hat, egal wo ich bin auf der Welt, fünf Jahre ab Kauf.

Professionell hat nichts mit dem eigentlichen fiskalen Wert des Werkzeugs zu tun, egal welches, sondern immer mit der Einbettung in den eigenen Arbeitsprozess und dessen Aufrechterhaltung.
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Re: Füller/Tinten-Kombination von Vielkorrigieren

Beitrag von maxpen »

Hallo Mark,

obwohl Du meine letzte Antwort ignoriert hast, möchte ich noch einmal antworten.
MarkIV hat geschrieben: Als Profi gehe ich immer von einem Ausfall aus. Ich arbeite beruflich mit optischen Hochleistungserkennungssystemen im weitesten Sinne. Die wenigsten der Kunden mit den ich arbeite interessiert in erster Linie die reine Performance von fast egal was, sondern was passiert wenn etwas nicht mehr funktioniert, wie sind Reaktionszeiten, wie schwierig/leicht kann etwas ersetzt werden, wann funktioniert mein System wieder.
Selbstverständlich lässt sich jeder Füller einfach ersetzen. Im Zweifel könnte man sogar zum Tintenroller oder Kugelschreiber greifen. Es geht hier nicht um Hochleistungserkennungssysteme!
MarkIV hat geschrieben: Der initiale Preis des Nakaya/M800/Namiki spielt dabei kaum eine Rolle, interessant ist der Aufwand für Reparatur/Ersatz. Einen Safari habe ich in Minuten repariert, habe ihn mit minimalem fiskalen Aufwand ersetzt. Ich vermute mal dass du den Nakaya nicht weg wirfst wenn etwas nicht mehr funktioniert, sondern in nach Japan schicken wirst. Viel Spaß, denn du wirst ein Carnet brauchen wenn du die Steuern nicht zweimal zahlen willst, von der Wartezeit mal abgesehen. Noch schwieriger wird es doch im Falle eines Verlustes, Versicherung?, Wiederbeschaffungswert bzw. -zeit? Natürlich kannst du den teuren Füller durch einen günstigen ersetzen, nur warum dann überhaupt der teure?
Aber die Frage ist doch eher, warum man nicht den teuren Füller verwenden sollte. Oder warum man sich einen teuren Füller kaufen sollte, wenn man ihn dann doch nur am heimischen Schreibtisch verwendet und eben nicht dann, wenn man (berufsbedingt) viel schreiben muss. Meiner Ansicht nach ist ein Füller ein Gebrauchsgegenstand. Falls er einem aber zu teuer oder zu schwierig ersetzbar ist, um ihn zu gebrauchen, sollte man besser einen anderen Füller kaufen.
MarkIV hat geschrieben: Kosten/Nutzen ist das Thema. Privat ist mir der Preis der Stifte relativ egal, ich muss nicht mein Geld damit verdienen. Professionell spielt das sehr wohl eine Rolle, eine Reparatur deines Nakaya in Japan wird dich leicht 10 bis 20 Stunden Aufwand, plus Reparaturkosten, plus Versand, das geht alles von deinem Gewinn ab. Dafür könnte ich mir direkt drei neue Nakayas kaufen.
In diesem Faden geht es eigentlich um das Korrigieren. Das spricht in erster Linie Lehrer und Dozenten an. Bei Lehrern oder Dozenten spielt es doch aber keine Rolle, ob man einen Füller nur privat oder auch geschäftlich nutzt. Man verdient nicht mehr oder weniger Geld, wenn man einen Füller ersetzen muss und einen Tintenroller oder einen Kugelschreiber zur Korrektur verwendet. Außerdem ist es auch kein Problem, Tinte und einen Ersatzfüller am Arbeitsplatz oder zuhause bereit zu halten.
MarkIV hat geschrieben: Ich nutze privat ein MacBook Pro/iMac, nicht weil ich Apple geil finde und mir deswegen unbedingt einen Sticker aufs Auto kleben müsste, nein, einfach ich habe privat noch nie eine Windows Computer besessen, ich habe meinen ersten Computer noch selbst gebaut (ja es gab eine Zeit ohne MediaMarkt, in der man nicht einfach so Computer kaufen konnte und das ist noch gar nicht so lange her), danach Amiga und über diverse Mac's bin ich angekommen wo ich heute bin.
Beruflich habe ich mehr oder weniger die freie Wahl welchen tragbaren Computer ich verwenden möchte, ich habe nicht eine Sekunde über einen Mac nachgedacht, einfach weil der professionelle Service eine Katastrophe ist. Mein Dell(s) habe ich schon zwei oder drei Mal im Service gehabt, das bedeutet aber nicht in den Apple Store laufen (aber nur den des Landes in dem er gekauft wurde) und danach mindestens eine Woche warten ohne Garantie das der Computer funktioniert, sondern das spätestens 24h später jemand von Dell da war, mit Ersatzteil und das gute Stück repariert hat, egal wo ich bin auf der Welt, fünf Jahre ab Kauf.
Das sehe ich ganz genauso. Aber das hat nichts mit Füllern zu tun.

Viele Grüße
Marc
Slowhand
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Registriert: 29.11.2014 16:07

Re: Füller/Tinten-Kombination von Vielkorrigieren

Beitrag von Slowhand »

Ich darf sehr viel korrigieren und nutze dafür immer meinen mb 146 sowie die herrliche corn poppy.
Leider (!) schlägt die Tinte bei manchen dünnen Klausurbögen durch.

Aber ich denke auch, dass man Spaß mit dem schreibgerät haben sollte wenn man schon tagelang korrigiert.
Slowhand
Beiträge: 33
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Re: Füller/Tinten-Kombination von Vielkorrigieren

Beitrag von Slowhand »

Ich darf sehr viel korrigieren und nutze dafür immer meinen mb 146 sowie die herrliche corn poppy.
Leider (!) schlägt die Tinte bei manchen dünnen Klausurbögen durch.

Aber ich denke auch, dass man Spaß mit dem schreibgerät haben sollte wenn man schon tagelang korrigiert.
agathon
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Re: Füller/Tinten-Kombination von Vielkorrigieren

Beitrag von agathon »

Hallo slowhand,

das mit dem Spaß ist die entscheidende Sache, finde ich, auf betriebswirtschaftliche Überlegungen wäre ich bei dem Thema nie und nimmer gekommen.

Was in unserem Zusammenhang keinen Spaß macht, das ist, glaube ich, schnell aufgezählt: auslaufende Füller, durchblutende und fransende Tinten, zu breit laufende Tinten, zu breite Federn, nicht anschreibende Füller, schlechte Materialqualität usw usw. Das alles gehört zum Aspekt der Zweckmäßigkeit, der gegeben sein muss, damit Spaß überhaupt aufkommen kann. Vielleicht sind hier auch die Gründe zu suchen, warum das ein andere Edelteil von den Korrigiereren eher skeptisch beäugt wird. Bei den Grußkartenschreibern und reinen Sammlern scheint das ja wohl keine Rolle zu spielen.

Zweckmäßigkeit allein scheint aber nicht auszureichen. Ist es vielleicht noch der Komfort, den wir uns wünschen? Und wenn ja, wie ist der zu bestimmen?

Interessant ist, auch wenn ich mich wiederhole, dass sehr die Tinten von Diamine, R&K, zuletzt auch die von Herbin gelobt werden und der Safari bei den Füllern, zuletzt jetzt noch der 146. Zu den Tinten: Kann man Eurer Erfahrung nach (was die Fließeigenschaften betrifft) auf jede dieser Tinten gleichermaßen zurückgreifen oder gibt es größere Unterschiede. Bei mir ist es so, dass ich einige Diamines und R&Ks habe und den Eindruck, dass sie sich jeweils ähnlich verhalten. Könnt ihr das bestätigen?

Grüße

agathon
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Re: Füller/Tinten-Kombination von Vielkorrigieren

Beitrag von agathon »

Hallo zusammen,

ich teste ja im Moment gerade fleißig die Dokumenten-Tinten von Rohrer & Klingner, von denen ich recht angetan bin. Nun überlege ich, ob vielleicht ein TWSBI ein guter Halter für diese Tinten wäre. Hat jemand Erfahrungen mit den ef- und f-Federn vom 580er? Wie schmal oder breit fallen die aus? Kratzen die Federn? Lässt sich der Halter gut auseinander nehmen? Wie ist der Tintenfluss? Wie angenehm zu halten ist er? Vielleicht ist er ja in Kombination mit diesen Dokumenten-Tinten eine gute Wahl ...

Grüße

agathon
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Re: Füller/Tinten-Kombination von Vielkorrigieren

Beitrag von Schuttwegraeumer »

Ich habe einen 580 und dazu eine 1,1mm Stub und eine EF Feder.
Die EF ist schon wirklich sehr fein, schreibt aber ohne Aussetzer.
Selbst für Text der in Rechenkästchen passen soll ist diese Feinheit nicht nötig bei TWSBI.
IMG_7434.JPG
IMG_7434.JPG (129.16 KiB) 6831 mal betrachtet
NAchtrag: Tinte ist auf dem Bild mit großer Wahrscheinlichkeit die Dokumententinte schwarz von De Atramentis.
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