Ich selbst korrigiere nur meinen Kram und Lasten-/Pflichtenhefte, meist digital, auch in Rotmirosc hat geschrieben:Nö, nicht bei miragathon hat geschrieben:Lässt sich daraus ableiten, dass für die tatsächliche Intensivbeanspruchung ganz völlig andere Kriterien gelten als für die Schönschreiberei???
Gerade wenn ich korrigieren muss, dann will ich auch Freude dabei haben. Und das heißt: auch gute und schöne Füller verwenden.
Aber vielleicht bin ich da anders, weil jeder Füller bei mir auch außer Haus kommt (am Körper) und ich von Kollegen weiß, die nur einfache, leicht ersetzbare Füller zur Arbeit mitnehmen und die guten zu Hause lassen.

Aber meine Mutter ist jetzt im Ruhestand und war über 30 Jahre als Lehrer im gymnasialen Schuldienst. Wenn ich hier lese was alles als Schreibinstrument zum Einsatz kommt, korrigieren die meisten wohl nur zu Hause, einen Nakaya würde ich nicht auf den Schreibtisch legen oder mit in die Schule nehmen. Das teuerste und aufwendigste was meine Mutter je verwendet hat, ist ein Limited Edition Safari, 2006 Royal Blue, der jetzt als Ausstellungsstück bei mir liegt. Sie hat im Wesentlichen auch immer Patronen benutzt, rot oder blau, einfach weil die Dinger sehr praktisch sind.
Wohlgemerkt schreibt meine Mutter heute mit einem edlen Namiki, aber da ist das auch nur noch für sie.
Ich habe gelernt das Passion und Profession sich in der Auswahl des Werkzeugs nicht immer gut vertragen. Mein privates und mein berufliches Laptop unterscheiden sich sehr, ähnlich wie Kameras die ich privat oder beruflich einsetze. Ich käme beruflich auch nicht auf die Idee ständig mit +200€ Füller durch die Welt zu fliegen, schon weil der Zoll da Stress macht, privat bin ich da viel unkomplizierter.
Ich meine dass in der Profession über kurz oder lang immer Funktion dominiert, Werkzeuge müssen da problemlos funktionieren und leicht zu ersetzen oder reparieren sein. Ich weiß nicht ob ein Nakaya oder ein M800 da eine ideale Lösung ist. Eine Feder für einen Safari/Pelikano oder einen komplett neuen Stift bekomme ich hier in jedem Schreibwarenhandel, die wertvollen Dinger müssen immer auf die Mother Base, die Arbeit muss aber fertig werden. Ähnliches gilt für die Tinte, auch wenn das nicht so kritisch ist, all die schönen Tinten gibt es eben nur zu Hause im Regal oder auf Bestellung, Lamy blau/rot oder Pelikan 4001 balu/rot gibt es wirklich immer und überall.
Ich tendiere zu der Aussage, professionelles Arbeiten benötigt professionelles Werkzeug und bei aller Freundschaft, ein M800 oder irgendein Montblanc, Namiki oder Nakaya ist das nicht. Sie sind sehr schön, schreiben wunderbar, aber das ist eine Patek Philippe auch, trotzdem habe ich auf der Arbeit eine Uhr um die mir die Zeit immer genau anzeigt, die tägliche Nutzung überlebt und schmerzfrei zu ersetzen ist, eine Casio A163WA.
Mark