Glasfeder

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Mahlekolben
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Re: Glasfeder

Beitrag von Mahlekolben »

aairfccha hat geschrieben:Wenn man Glas dünn genug macht, wird es irgendwann flexibel.
Jau, stimmt: Glas ist tatsächlich flexibel!

Einige kennen Glasfaserstifte. OK: Der Kram piekst ordentlich! Aber grundsätzlich ist da jede Menge Flexibilität zu entdecken.

Als IT'ler habe ich oft mit Glasfasern im Netzwerkbereich zu tun - und man glaubt nicht, WIE flexibel die Fasern sind!

Glasfaser ist abhörsicher? Nö. Gar nicht!

Wenn man ein Glasfaserkabel (aus der Netzwerktechnik) nimmt und es stark genug biegt, treten die Lichtsignale an der Außenhülle aus. Das kann jeder Admin mit einem LWL-Kabel und einem Laserpointer nachstellen. Jeder!

Man muss sich nur trauen, die Faser stark genug einzuknicken. Dann kann man es sehen.

Es gibt Abhör-Geräte, die genau so verfahren: Faser biegen, Signal abgreifen, Faser anders herum biegen und Signal wieder einspeisen. Das kann man von einem U-Boot aus machen.

Die Bruchteile einer Millisekunde, in denen das Signal nun später beim Empfänger ankommt, merkt niemand.

Du hast Recht: Glas ist flexibel!

Glas fließt aber auch!

Fragt mal einen Glaser danach - oder den Küster einer Kirche.

Hier kann man sehen (tatsächlich sehen!), dass in Glas auch Jahre nach seiner Bearbeitung noch immer in Bewegung ist!
Viele Grüße

Michael
Frodo
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Re: Glasfeder

Beitrag von Frodo »

Mariaweiß hat geschrieben:.............. Es scheint so zu sein, als ob meine Feder einen bereiten und einen sehr schmalen Aufsatzpunkt habe..............
Hi
Ist die Feder denn überhaupt noch ganz? Die sollte eigentlich an der Spitze allseitig gleichmäßig und glatt sein. Wenn die Feder mal auf die Spitze gefallen oder zu heftig in ein Glasgefäss gestaucht worden ist, dann kann ein kleiner Teil aus der Flanke heraussplittern. Die Feder kratzt oder spießt dann an der Stelle.
Prinzipiell sollte die Benetzung durch die Tinte auf dem Glas eigentlich gut sein, das bedeutet, dass eine ganze Menge Tinte auf der Feder haften bleibt und dann auch tropfenfrei wieder abläuft. Das gilt allerdings nur für saubere und absolut fettfreie Oberflächen. Bereits das anfassen im Eintauchbereich der Feder verschlechtert die Benetzung erheblich, das gilt übrigens auch für alle anderen Federn und Tintenleiter.
Gruss, Frodo
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RolandD
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Re: Glasfeder

Beitrag von RolandD »

Mahlekolben hat geschrieben:Glas fließt aber auch!

Fragt mal einen Glaser danach - oder den Küster einer Kirche.

Hier kann man sehen (tatsächlich sehen!), dass in Glas auch Jahre nach seiner Bearbeitung noch immer in Bewegung ist!
Hierbei handelt es sich übrigens um eine Urban Legend. Glas fließt nicht.
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Mahlekolben
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Re: Glasfeder

Beitrag von Mahlekolben »

Stimmt!

Eigentlich schade, ich fand's faszinierend...
Viele Grüße

Michael
Thom

Re: Glasfeder

Beitrag von Thom »

Vielleicht fließt's ja hochwärts. :) Eine mögliche Beschädigung der Glasfederspitze würde ich aber mal nicht aus der Peilung verlieren.

V.G.
Thomas
Frodo
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Re: Glasfeder

Beitrag von Frodo »

.........aber mir normalen Sachen befasst sich ja eh keiner mehr.
Thom

Re: Glasfeder

Beitrag von Thom »

Maria, schaue Dir die Spitze mal, am besten mit einer Lupe, an. Eine handgemachte Glasfederspitze ist nun nicht unbedingt "perfekt", deshalb solltest Du die Feder beim Schreiben mal drehen. Aber eine Abplatzung müsstest Du schon erkennen können.

V.G.
Thomas
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Mahlekolben
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Re: Glasfeder

Beitrag von Mahlekolben »

Frodo hat geschrieben:.........aber mir normalen Sachen befasst sich ja eh keiner mehr.
Versteh' ich nicht...

Hilfst Du mir?
Viele Grüße

Michael
Mariaweiß
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Re: Glasfeder

Beitrag von Mariaweiß »

NicolausPiscator hat geschrieben:Liebe Maria, bei meinen Federn, die ich beim Lauschaer Glasbläser erworben habe, wäre es auch so, dass sie je nachdem wie ich sei gehalten habe, etwas unterschiedlich geschrieben oder gekratzt haben. Das habe ich durch ein sanftes Schleifen mit Micro Mesh beseitigt. Jetzt schreiben sie glatt. Und was die Tintenmenge angeht, die man aufnimmt, muss man sich daran gewöhnen darauf zu achten, wie tief man die Spitze eintunkt und wieviel Tinte an der Feder bleibt. Das ist von Tinte zu Tinte unterschiedlich. Ich habe ein paar Tinten getestet, die rasant von der Feder gerast sind, zum Beispiel von Aurora und Noodler's. Meine Herbin-Tinten verhalten sich mit der Glasfeder vorbildlich, mit ihnen bekomme ich viele Zeilen hin. Viele Grüße! Nils

Lieber Nils, und an alle, die mir hier so hilfreich beiseite standen mit Rat und Tat.

Man denkt es ja nicht :D : man begibt sich in eine Hobby und dann werden irgendwie die Folgeanschaffungen doch auffällig. Warum habe ich neuerdings eine Briefwaage hier? Und die Lupe? Noch gehen die Augen doch mit einer normalen Brille :shock: ?

Jedenfalls ist neuerdings auch eine Lupe hier eingezogen. Ich will nicht sagen, dass sie super ist oder ich wunderbar damit damit klar käme. Aber eines konnte ich erkennen:

Meine Glasfeder ist ungleich geschliffen.

Nicht kaputt, nur halt mit einer klaren Neigung zu einer Seite, die man leider beim Schreiben nicht erkennen kann und deshalb austesten muss.

Ob mein Ausflug auf der Nagelpolierfeile jetzt so förderlich war? Ich muss wohl noch einmal eine Runde drehen... :( .

Vielen Dank für eure Antworten und ich halte euch auf dem Laufenden.
Viele Grüße,

Maria


Soweit ich weiß haben Tintenfässer gar keinen Boden
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NicolausPiscator
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Re: Glasfeder

Beitrag von NicolausPiscator »

Bitte, liiebe Maria! Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es eine Tendenz zur Zweitfeder gibt...
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