Informationen für den Einsteiger
Moderatoren: MarkIV, Zollinger, desas, Linceo, Lamynator
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Informationen für den Einsteiger
Liebes Plenum,
ich möchte hiermit ein neues Thema aufmachen, das in die Struktur nicht optimal passen kann, aber vielleicht hier am besten unterzubringen ist.
Wichtig ist mir, neue Freunde für das Medium Füllhalter zu interessieren oder zu gewinnen und möchte gerne in diesem Unterverzeichnis, eine bessere Überschrift ist mit spontan nicht eingefallen, Informationen sammeln, die hilfreich sein könnten.
Naturgemäß geht es um die Besprechung typischer Modelle, Verfügbarkeit, Service, etc. Ebenso geht es natürlich auch darum, wie man Füller ausprobiert, Informationen über Federstärken gehören auch dazu. Und so weiter...
Vielleicht können wir Interesse wecken z. B. bei Schülern, Studenten, gerade vielleicht bei Leuten, die über "die Last des Schreibens" vom Kugelschreiber wegwollen, sei es, weil ihre Schrift immer schlechter wird, sei es, weil sie mit leichter Hand viele Seiten in kurzer Zeit erstellen wollen z. B. in einer Klausur.
Ich bitte daher alle, die mein Anliegen mögen, sich einzubringen.
Ich selbst muß erst noch Informationen zusammenstellen.
Viele Grüße Euer Thomas Baier
ich möchte hiermit ein neues Thema aufmachen, das in die Struktur nicht optimal passen kann, aber vielleicht hier am besten unterzubringen ist.
Wichtig ist mir, neue Freunde für das Medium Füllhalter zu interessieren oder zu gewinnen und möchte gerne in diesem Unterverzeichnis, eine bessere Überschrift ist mit spontan nicht eingefallen, Informationen sammeln, die hilfreich sein könnten.
Naturgemäß geht es um die Besprechung typischer Modelle, Verfügbarkeit, Service, etc. Ebenso geht es natürlich auch darum, wie man Füller ausprobiert, Informationen über Federstärken gehören auch dazu. Und so weiter...
Vielleicht können wir Interesse wecken z. B. bei Schülern, Studenten, gerade vielleicht bei Leuten, die über "die Last des Schreibens" vom Kugelschreiber wegwollen, sei es, weil ihre Schrift immer schlechter wird, sei es, weil sie mit leichter Hand viele Seiten in kurzer Zeit erstellen wollen z. B. in einer Klausur.
Ich bitte daher alle, die mein Anliegen mögen, sich einzubringen.
Ich selbst muß erst noch Informationen zusammenstellen.
Viele Grüße Euer Thomas Baier
Das finde ich eine gute Idee.
Ich hatte neulich die Gelegenheit, in einem Hörsaal mit ca. 80 Studenten, festzustellen, daß gerade mal 3 (!) einen Füllhalter benutzten, davon war einer ein Herr im mittleren Alter mit einem Montblanc. Einer ein junger Mann mit einem Pelikan (glaube ich zumindest, konnte es nicht genau erkennen), und der dritte war ich (Waterman Apostrophe).
Da gibt es wohl noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten.

Ich hatte neulich die Gelegenheit, in einem Hörsaal mit ca. 80 Studenten, festzustellen, daß gerade mal 3 (!) einen Füllhalter benutzten, davon war einer ein Herr im mittleren Alter mit einem Montblanc. Einer ein junger Mann mit einem Pelikan (glaube ich zumindest, konnte es nicht genau erkennen), und der dritte war ich (Waterman Apostrophe).
Da gibt es wohl noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten.

Hallo Thomas Baier, hallo Tenryu, hallo liebes Forum!
Zunächst einmal möchte ich mich anschließen! Sehr gute Idee Herr Baier!
Ich selbst bin Student und kann Tenryus "Hochrechnung" uneingeschränkt zustimmen. Bisher kenne ich, außer mir, leider nur noch ca. 3 Leute, die mit einem Füller schreiben.
Ich verwende meistens meinen Lamy 2000. Gekauft habe ich ihn mit einer F-Feder, die, um gleich etwas über die speziellen Eigenschaften anzuführen, für meinen Geschamck viel zu breit ausfiel. Nach der Einsendung zu Lamy und dem wirklich hervorragenden Service, schreibe ich nun mit einer EF-Feder die eine sehr schöne Strichvariation erlaubt.
Für mich besticht der Lamy 2000 vor allem durch sein absolut schlichtes Design, sein ausgewogenes Gewicht, seinen großen Tintentank und den verhältnismäßig fast unschlagbaren Preis für einen so gut verarbeiteten Kolbenfüller mit einer 14-Karat-Feder.
Da für mich das Schreiben mit einem Füller nicht nur Mittel zum Zweck ist, sondern auch ein kleines Stückchen Philosophie und Lust an Wort und Schrift, fände auch ich es schön, wenn wieder vermehrt Füller "gesichtet" werden könnten!
Mich würde an dieser Stelle noch interessieren, seit wann Sie/Ihr mit einem Füller schreibt?
Ich wünsche Ihnen/Euch ein schönes Wochenende!
miro
Zunächst einmal möchte ich mich anschließen! Sehr gute Idee Herr Baier!
Ich selbst bin Student und kann Tenryus "Hochrechnung" uneingeschränkt zustimmen. Bisher kenne ich, außer mir, leider nur noch ca. 3 Leute, die mit einem Füller schreiben.
Ich verwende meistens meinen Lamy 2000. Gekauft habe ich ihn mit einer F-Feder, die, um gleich etwas über die speziellen Eigenschaften anzuführen, für meinen Geschamck viel zu breit ausfiel. Nach der Einsendung zu Lamy und dem wirklich hervorragenden Service, schreibe ich nun mit einer EF-Feder die eine sehr schöne Strichvariation erlaubt.
Für mich besticht der Lamy 2000 vor allem durch sein absolut schlichtes Design, sein ausgewogenes Gewicht, seinen großen Tintentank und den verhältnismäßig fast unschlagbaren Preis für einen so gut verarbeiteten Kolbenfüller mit einer 14-Karat-Feder.
Da für mich das Schreiben mit einem Füller nicht nur Mittel zum Zweck ist, sondern auch ein kleines Stückchen Philosophie und Lust an Wort und Schrift, fände auch ich es schön, wenn wieder vermehrt Füller "gesichtet" werden könnten!
Mich würde an dieser Stelle noch interessieren, seit wann Sie/Ihr mit einem Füller schreibt?
Ich wünsche Ihnen/Euch ein schönes Wochenende!
miro
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Bei mir sieht das ganze etwas anders aus. Ich war bereits "füllerinfiziert" und habe auch bis heute in Schule und Studium mit nichts anderem geschrieben. Bisher allerdings nur mit Lamy-Schulfüllern. Das Problem ist aber, dass die meisten meiner Federn so mittelmäßig schreiben, dass ich mittlerweile niemandem mehr ernsthaft erzählen könnte, das mache mehr Spaß als mit einem Kugelschreiber. Die Frage ist jetzt, ob die Federn wirklich so schlecht sind oder ob sich durch die Beschäftigung mit dem Thema meine Ansprüche erhöht haben. Im Moment finde ich jedenfalls, dass ein Kugelschreiber besser gleitet als die meisten meiner Füller, obwohl ich schon öfter mal die Feder getauscht habe. Meine Hoffnung ist, dass sich beim Kauf eines teureren Füllers ein Aha-Effekt einstellt, sonst muss ich den Füllern vielleicht bald untreu werden. Es bringt ja nichts, wenn man sich immer einredet, dass Füller besser sind oder mehr Spaß machen, obwohl man beim Schreiben merkt, dass es nicht so ist.
Ich hoffe, ihr haltet mich jetzt nicht für bekloppt.
Freundliche Grüße
Mathias
Ich hoffe, ihr haltet mich jetzt nicht für bekloppt.

Freundliche Grüße
Mathias
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- Registriert: 17.12.2006 12:07
Hallo miteinander!
Sooo teuer muß meiner bescheidenen Meinung nach ein Füllfederhalter gar nicht sein, um wirklich guten Schreibkomfort zu bieten.
Zumindest bin ich mit meinen M200 zufrieden bzw. sehr zufrieden. Zufrieden bin ich mit einen gebraucht gekauften mit B-Feder. Die Feder könnte allerdings noch einen Tick leichter anschreiben. Sehr zufrieden bin ich mit meinem tannengrünen M200 mit M-Feder. Die Feder schreibt immer sofort an und benötigt dazu überhaupt keinen Druck. Ich kann mir kaum vorstellen, daß teurere Füllhalter das noch nennenswert steigern können. Werd ich aber irgendwann in der nächsten Zeit testen...
Mit Füller schreib ich eigentlich schon lange. Hab zwischendurch aber auch öfters mal einen Kugelschreiber oder Fineliner benutzt. In letzter Zeit schreib ich allerdings fast ausschließlich mit Füller.
Viele Grüße
Mathias
Sooo teuer muß meiner bescheidenen Meinung nach ein Füllfederhalter gar nicht sein, um wirklich guten Schreibkomfort zu bieten.
Zumindest bin ich mit meinen M200 zufrieden bzw. sehr zufrieden. Zufrieden bin ich mit einen gebraucht gekauften mit B-Feder. Die Feder könnte allerdings noch einen Tick leichter anschreiben. Sehr zufrieden bin ich mit meinem tannengrünen M200 mit M-Feder. Die Feder schreibt immer sofort an und benötigt dazu überhaupt keinen Druck. Ich kann mir kaum vorstellen, daß teurere Füllhalter das noch nennenswert steigern können. Werd ich aber irgendwann in der nächsten Zeit testen...

Mit Füller schreib ich eigentlich schon lange. Hab zwischendurch aber auch öfters mal einen Kugelschreiber oder Fineliner benutzt. In letzter Zeit schreib ich allerdings fast ausschließlich mit Füller.
Viele Grüße
Mathias
Bis auf eine kurze füllerlose Zeit nach dem Ende meiner Schulzeit (mein gelibeter Schulfüller war kaputt, Pelikan stellte meine Libelingstinte (cyanblau) nicht mehr her), habe ich seit der Grundschule immer mit Füllhaltern geschrieben.
Zuerst waren es Patronenhalter, dann entdeckte ich Pelikans Level, und schließlich kam ich über einen M200, den ich günstig bei eBay erstanden habe, auf den Geschmack, Kolbenfüller zu benutzen und zu sammeln.
Daß viele Federn nicht optimal gleiten, kann ich bestätigen. Aber ich habe mir inzwischen angewöhnt, sie so lange zu bearbeiten, bis sie für meine Bedürfnisse perfekt sind. Kugelschreiber verwende ich heute eigentlich nur noch unterwegs oder zum Ausfüllen von Formularen, Kreuzworträtseln oder Notizen am Telephon.
Zurück zum ursprünglichen Thema:
Vielleicht sollte man mal so etwas wie eine kleine Informationsbroschüre über Füllhalter und das Schreiben mit denselben erstellen. Dort könnte man alles Wissenswerte für Einsteiger in Wort und Bild erklären. Das könnte u.U. auch eine Aufgabe für die Fa. Pelikan sein, als Hersteller von Füllhaltern aller Preislagen.
Zuerst waren es Patronenhalter, dann entdeckte ich Pelikans Level, und schließlich kam ich über einen M200, den ich günstig bei eBay erstanden habe, auf den Geschmack, Kolbenfüller zu benutzen und zu sammeln.
Daß viele Federn nicht optimal gleiten, kann ich bestätigen. Aber ich habe mir inzwischen angewöhnt, sie so lange zu bearbeiten, bis sie für meine Bedürfnisse perfekt sind. Kugelschreiber verwende ich heute eigentlich nur noch unterwegs oder zum Ausfüllen von Formularen, Kreuzworträtseln oder Notizen am Telephon.
Zurück zum ursprünglichen Thema:
Vielleicht sollte man mal so etwas wie eine kleine Informationsbroschüre über Füllhalter und das Schreiben mit denselben erstellen. Dort könnte man alles Wissenswerte für Einsteiger in Wort und Bild erklären. Das könnte u.U. auch eine Aufgabe für die Fa. Pelikan sein, als Hersteller von Füllhaltern aller Preislagen.
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Hallo Plenumfreunde,
ich habe zu Schulzeiten mit einem grünen Geha geschrieben, später im Studium mit dem Geha meines Bruders, der besser geschrieben hat.
In einem Kaufhaus habe ich dann ca. 1987 mir einen Kolbenfüller von Laurin-Rebhan gekauft mit B-Feder. Obwohl der Tank schnell leer war und die Vergoldung sich abnutzte, habe ich sehr gerne mit dem FH geschrieben. Allerdings mußte ich schnell erkennen, daß die schlechte Materialqualität mit Rißbildung in der Kappe keine dauerhafte Freude bei dem 12 DM-Stift aufkommen lassen konnte. Im Dezember 1988 habe ich mir dann meinen ersten M 200 mit BB-Feder (vergoldete Stahlfeder) und blaumarmoriertem Gehäuse für DM 58 in Heidelberg in der Bergheimer Str. in einem kleinen Laden gekauft. Den Preis empfand ich als sehr hoch. Allerdings war das Schreibverhalten der Feder im Gebrauch mit der weichen und sich gegeneinander verschiebenden Schreibspitze nicht überzeugend. Auch der schnelle Abrieb der Vergoldungen hat mir nicht gefallen.
Damals war ich der Überzeugung, daß erst mit einem hochwertigen Modell wie z. B. von Montblanc nachhaltige Schreibfreunde möglich wäre. Mit meinem ersten Montblanc 146er und seinen Fehlern fing allerdings meine Suche nach DEM Füller erst an ...
Viele Grüße
Euer Thomas Baier
ich habe zu Schulzeiten mit einem grünen Geha geschrieben, später im Studium mit dem Geha meines Bruders, der besser geschrieben hat.
In einem Kaufhaus habe ich dann ca. 1987 mir einen Kolbenfüller von Laurin-Rebhan gekauft mit B-Feder. Obwohl der Tank schnell leer war und die Vergoldung sich abnutzte, habe ich sehr gerne mit dem FH geschrieben. Allerdings mußte ich schnell erkennen, daß die schlechte Materialqualität mit Rißbildung in der Kappe keine dauerhafte Freude bei dem 12 DM-Stift aufkommen lassen konnte. Im Dezember 1988 habe ich mir dann meinen ersten M 200 mit BB-Feder (vergoldete Stahlfeder) und blaumarmoriertem Gehäuse für DM 58 in Heidelberg in der Bergheimer Str. in einem kleinen Laden gekauft. Den Preis empfand ich als sehr hoch. Allerdings war das Schreibverhalten der Feder im Gebrauch mit der weichen und sich gegeneinander verschiebenden Schreibspitze nicht überzeugend. Auch der schnelle Abrieb der Vergoldungen hat mir nicht gefallen.
Damals war ich der Überzeugung, daß erst mit einem hochwertigen Modell wie z. B. von Montblanc nachhaltige Schreibfreunde möglich wäre. Mit meinem ersten Montblanc 146er und seinen Fehlern fing allerdings meine Suche nach DEM Füller erst an ...
Viele Grüße
Euer Thomas Baier
Hallo miteinander!
Ich halte Thomas' Idee für gut, mal so eine Art Plauderforum aufzumachen, in dem jeder über seine Anfänge, aber auch Turbulenzen während seiner Sammlerjahre, berichten und erzählen kann, und damit auch anderen Anfängern Mut machen kann, sich dem Schreiben mit einem vermeintlich antiquierten Schreibgerät anzunähern und es auszuprobieren. Zu überlegen wäre jedoch, ob dieses Unterforum nicht unter "Sonstiges" besser aufgehoben wäre, weil dort schon artverwandte Artikel stehen, in denen bereits ähnliches versucht worden ist (siehe "Sammelstrategien" oder "Hallo zusammen" etc.).
Ich selbst teile Thomas' missionarische Ader schon seit Jahren. Wie die meisten ja aus früheren Beiträgen wissen, bin ich Lehrer an einem Augsburger Gymnasium für die Fächer Deutsch, Geschichte und Geographie, der sehr viel Wert darauf legt, dass seine Schüler(innen) mit Füllhalter schreiben. Ich habe deshalb auch schon eine ganze Klasse mal mit Füllhaltern auf meine Kosten ausgestattet, was mich damals nicht arm gemacht hat, weil ich das Glück hatte, einen Karton mit 50 Pelikan M75-Füllern für rund 50.- DM bei Ebay zu ersteigern. Welche Wirkung diese Aktion hatte, habe ich an anderer Stelle schon geschrieben.
Da ich das nicht jedes Jahr machen kann und bisher auch nicht mehr so einen Ersteigerungsdussel hatte, habe ich die Taktik geändert. Ich beobachte meine Schüler(innen) sowieso während jeder Klassenarbeit intensiv, aber eben nicht nur ihre Spickversuche, sondern vor allem ihre Hände. Da immer wieder Kinder dabei sind, die kein ordentliches Schreibgerät haben, sei es aus materiellen Gründen ("Meine Mama hat kein Geld dafür!") oder aber aus Trotz nach dem Motto: "Was der empfiehlt, muss ich noch lange nicht machen!", mache ich immer wieder mal so etwas wie Klassendichterwettbewerbe, bei denen der erste Preis ein ordentlicher Füller oder ein ebensolches Schreibset ist.
Oder - letztes Jahr erstmals praktiziert - ich nehme die leidigen Vorferienletztstunden (in denen die Kinder immer erwarten, dass man möglichst keinen Unterricht mehr macht, weshalb die meisten Kollegen dann irgendwelche Filme vorführen) her und biete meinen Klassen an - wenn sie das wollen -, ihnen einen Teil meiner Füllersammlung - natürlich alle Modelle aufgetankt und schreibbereit (was mich eine Heidenarbeit kostet!), aber für Schülerdeputate erschwinglich und auch im Handel noch erhältlich, zu präsentieren. Der Erfolg im Dezember war regelrecht durchschlagend: Ich bin tagelang auf den Fluren geradezu verfolgt worden mit Beratungswünschen und jetzt - nach den Weihnachtsferien - mit den Neuerwerbungen, die entweder schon unterm Christbaum lagen oder von Omas Weihnachtsgeld anschließend angeschafft wurden. Mein persönlicher Triumph derzeit: Eine Schülerin, die vor Weihnachten noch selbstbewusst verkündet hatte, sie würde "so ein schreckliches Ding nie in die Hand nehmen", hatte diese Woche einen niegelnagelneuen Lamy "accent" zwischen den Fingern. Ich habe nichts gesagt, aber innerlich ein wohliges Gefühl der Genugtuung runtergeschluckt. Der Job kann mitunter richtig Spaß machen!
Es gibt dabei einige Renner neben dem bereits erwähnten "Accent", nämlich den Cleo Chiffre 05 (obwohl Kolbenfüller) und den Pelikan 200 (ebenfalls Kolber), den viele für "voll cool" halten, weil er noch "so richtig alt nach Füller aussieht". Auch der Waterman "Phileas", der "Expert" oder - für die Mädchen - der "Audace" finden ihre Freund(inn)e(n). Die meisten haben kein Problem damit, einen Kolbenfüller für gut zu halten, wenn man ihnen gleichzeitig zeigt, welche tollen Tinten, die sie vorher noch nie gesehen hatten, man da reinschütten kann, vor allem, wenn sie noch nach was riechen. Ich empfehle ihnen dann immer, den alten Anfängerfüller auf jeden Fall als Andenken an die gute alte Zeit des Schreibenlernens aufzuheben, aber auch als Notfüller immer betankt zu halten für den Fall, dass dem Edelkolber während der Schulaufgabe einmal die Tinte ausgehen sollte. Dann darf der alte wieder ran. Und wenn ich den Kindern dann zur Bestätigung, dass es sich lohnt, alle alten Füller aufzuheben, noch meinen alten Pelikano anno 1961 (den Ur-Pelikano), der mein erster Schulfüller war, schreibbereit vorführe, dann ist die Verzückung geradezu greifbar.
Von wegen zu coole Jugend und nix mehr alte Werte! Man muss die jungen Leute nur mit ordentlichen Infos versorgen und ihnen die Teile in die Hand drücken, damit sie sich auch vorstellen können, was sie sich vorstellen sollen.
Ich fände es im Übrigen ganz wichtig, wenn sich auch die anderen Kolleginnen und Kollegen in unserem Forum dazu mal äußern könnten. Es gibt schließlich eine ganze Reihe davon in unserem Forum! Das gilt übrigens auch für füllerbekennende Schüler(innen)!
Auf Wiederschreiben!
Peter
Ich halte Thomas' Idee für gut, mal so eine Art Plauderforum aufzumachen, in dem jeder über seine Anfänge, aber auch Turbulenzen während seiner Sammlerjahre, berichten und erzählen kann, und damit auch anderen Anfängern Mut machen kann, sich dem Schreiben mit einem vermeintlich antiquierten Schreibgerät anzunähern und es auszuprobieren. Zu überlegen wäre jedoch, ob dieses Unterforum nicht unter "Sonstiges" besser aufgehoben wäre, weil dort schon artverwandte Artikel stehen, in denen bereits ähnliches versucht worden ist (siehe "Sammelstrategien" oder "Hallo zusammen" etc.).
Ich selbst teile Thomas' missionarische Ader schon seit Jahren. Wie die meisten ja aus früheren Beiträgen wissen, bin ich Lehrer an einem Augsburger Gymnasium für die Fächer Deutsch, Geschichte und Geographie, der sehr viel Wert darauf legt, dass seine Schüler(innen) mit Füllhalter schreiben. Ich habe deshalb auch schon eine ganze Klasse mal mit Füllhaltern auf meine Kosten ausgestattet, was mich damals nicht arm gemacht hat, weil ich das Glück hatte, einen Karton mit 50 Pelikan M75-Füllern für rund 50.- DM bei Ebay zu ersteigern. Welche Wirkung diese Aktion hatte, habe ich an anderer Stelle schon geschrieben.
Da ich das nicht jedes Jahr machen kann und bisher auch nicht mehr so einen Ersteigerungsdussel hatte, habe ich die Taktik geändert. Ich beobachte meine Schüler(innen) sowieso während jeder Klassenarbeit intensiv, aber eben nicht nur ihre Spickversuche, sondern vor allem ihre Hände. Da immer wieder Kinder dabei sind, die kein ordentliches Schreibgerät haben, sei es aus materiellen Gründen ("Meine Mama hat kein Geld dafür!") oder aber aus Trotz nach dem Motto: "Was der empfiehlt, muss ich noch lange nicht machen!", mache ich immer wieder mal so etwas wie Klassendichterwettbewerbe, bei denen der erste Preis ein ordentlicher Füller oder ein ebensolches Schreibset ist.
Oder - letztes Jahr erstmals praktiziert - ich nehme die leidigen Vorferienletztstunden (in denen die Kinder immer erwarten, dass man möglichst keinen Unterricht mehr macht, weshalb die meisten Kollegen dann irgendwelche Filme vorführen) her und biete meinen Klassen an - wenn sie das wollen -, ihnen einen Teil meiner Füllersammlung - natürlich alle Modelle aufgetankt und schreibbereit (was mich eine Heidenarbeit kostet!), aber für Schülerdeputate erschwinglich und auch im Handel noch erhältlich, zu präsentieren. Der Erfolg im Dezember war regelrecht durchschlagend: Ich bin tagelang auf den Fluren geradezu verfolgt worden mit Beratungswünschen und jetzt - nach den Weihnachtsferien - mit den Neuerwerbungen, die entweder schon unterm Christbaum lagen oder von Omas Weihnachtsgeld anschließend angeschafft wurden. Mein persönlicher Triumph derzeit: Eine Schülerin, die vor Weihnachten noch selbstbewusst verkündet hatte, sie würde "so ein schreckliches Ding nie in die Hand nehmen", hatte diese Woche einen niegelnagelneuen Lamy "accent" zwischen den Fingern. Ich habe nichts gesagt, aber innerlich ein wohliges Gefühl der Genugtuung runtergeschluckt. Der Job kann mitunter richtig Spaß machen!
Es gibt dabei einige Renner neben dem bereits erwähnten "Accent", nämlich den Cleo Chiffre 05 (obwohl Kolbenfüller) und den Pelikan 200 (ebenfalls Kolber), den viele für "voll cool" halten, weil er noch "so richtig alt nach Füller aussieht". Auch der Waterman "Phileas", der "Expert" oder - für die Mädchen - der "Audace" finden ihre Freund(inn)e(n). Die meisten haben kein Problem damit, einen Kolbenfüller für gut zu halten, wenn man ihnen gleichzeitig zeigt, welche tollen Tinten, die sie vorher noch nie gesehen hatten, man da reinschütten kann, vor allem, wenn sie noch nach was riechen. Ich empfehle ihnen dann immer, den alten Anfängerfüller auf jeden Fall als Andenken an die gute alte Zeit des Schreibenlernens aufzuheben, aber auch als Notfüller immer betankt zu halten für den Fall, dass dem Edelkolber während der Schulaufgabe einmal die Tinte ausgehen sollte. Dann darf der alte wieder ran. Und wenn ich den Kindern dann zur Bestätigung, dass es sich lohnt, alle alten Füller aufzuheben, noch meinen alten Pelikano anno 1961 (den Ur-Pelikano), der mein erster Schulfüller war, schreibbereit vorführe, dann ist die Verzückung geradezu greifbar.
Von wegen zu coole Jugend und nix mehr alte Werte! Man muss die jungen Leute nur mit ordentlichen Infos versorgen und ihnen die Teile in die Hand drücken, damit sie sich auch vorstellen können, was sie sich vorstellen sollen.
Ich fände es im Übrigen ganz wichtig, wenn sich auch die anderen Kolleginnen und Kollegen in unserem Forum dazu mal äußern könnten. Es gibt schließlich eine ganze Reihe davon in unserem Forum! Das gilt übrigens auch für füllerbekennende Schüler(innen)!
Auf Wiederschreiben!
Peter
Danke für den schönen Bericht, Peter. Ich wünschte, ich wäre in Augsburg zur Schule gegangen!
Naja, ich habe aber auch ohne vorbildhafte Lehrer in der 8. oder 9. Klasse wieder von selber angefangen, mit Füllern zu schreiben. Ich weiß gar nicht mehr so genau warum... ich glaube, ich hatte eines Tages einen Füller gefunden (nichts wildes, nur ein billiger Schulfüller mit Zeichentrickfiguren drauf) und der gefiel mir so gut und schrieb verlässlicher und angenehmer als alle Kugelschreiber, dass ich dabei geblieben bin. Später in der Oberstufe ging auch gar nichts anderes mehr als Füller, weil ich in den Klausuren immer so viel und schnell geschreiben habe (Rekord: 22 Seiten in der LK-Vorklausur, puh!) und sich meine Hand irgendwie sehr schnell verkrampft. Mit Kugelschreibern hätte ich mir sofort eine Sehnenscheidenentzündung geholt.
Ich dachte ganz lange immer, es gäbe nur diese billigen Schulfüller und danach nur noch Montblanc, deshalb hatte ich immer nur erstere und immer nur Pelikan Tintenpatronen (die aber in allen Farben). Als ich gemerkt habe, dass es auch was dazwischen gibt, hat die Sammelei angefangen
Naja, und jetzt im Studium wüsste ich ehrlich gesagt gar nicht weiter ohne Füllhalter. Ich muss mich viel auf meine Vorlesungsmitschriften und -notizen verlassen und je mehr Freude ich am Schreiben habe, desto besser werden meine Notizen. Den umgekehrten Fall sehe ich auch oft in den Hörsälen, wenn da Komilitonen mit dem Kuli in der Faust (so schreiben einige!) ihre Stichpunkte machen. Aber gut, die scheinen ja auch irgendwie durchs Studium zu kommen. Im Gegensatz zu Miro und Tenryu sehe ich in meinen Seminaren aber mehr Leute mit Füllern. Das sind dann meistens Lamy Safaris, aber auch schon mal Pelikäne und Montblancs (die aber tatsächlich nur bei den älteren Gasthörern). Kann das von der Fachrichtung abhängen? Peter schreib, er unterichte u.a. Deutsch und Geschichte, ich studiere Geschichte und Philosophie - Fächer, die oft mit Langsamkeit, Nostalgie/Altmodischkeit zu tun haben, im Gegensatz zu z.B. Lebensmittelchemie. Ich weiß nicht, was Tenryu und Miro studieren, aber vielleicht ist bei Geisteswissenschaftlern/vergeistigten Menschen die Affinität zu schönen Schreibgeräten einfach sehr hoch? Vielleicht denk ich mir das auch nur so.
Ich versuche schon immer, auf alle Kugelschreiberhäretiker missionarisch zu wirken, aber die wenigsten habe Interesse. Und was ganz kurios ist, irgendwie geraten die Grundlagen in Vergessenheit. Es kommt schon mal vor, dass Sitznachbarn in der Uni zwei Füllhalter in meinem Mäppchen sehen, sagen wir: einen Lamy Safari und einen Visconti, und dann sagen: "Hey, den Lamy hab ich auch, aber das daneben, ist das so ein richtiger Füllfederhalter?" Ich weiß dann nie so ganz, was ich antworten soll. Vielleicht habe ich aber auch was falsch verstanden mit den "Füllern" und den "Füllfederhaltern"?
Viele Grüße,
Antigone.
Naja, ich habe aber auch ohne vorbildhafte Lehrer in der 8. oder 9. Klasse wieder von selber angefangen, mit Füllern zu schreiben. Ich weiß gar nicht mehr so genau warum... ich glaube, ich hatte eines Tages einen Füller gefunden (nichts wildes, nur ein billiger Schulfüller mit Zeichentrickfiguren drauf) und der gefiel mir so gut und schrieb verlässlicher und angenehmer als alle Kugelschreiber, dass ich dabei geblieben bin. Später in der Oberstufe ging auch gar nichts anderes mehr als Füller, weil ich in den Klausuren immer so viel und schnell geschreiben habe (Rekord: 22 Seiten in der LK-Vorklausur, puh!) und sich meine Hand irgendwie sehr schnell verkrampft. Mit Kugelschreibern hätte ich mir sofort eine Sehnenscheidenentzündung geholt.
Ich dachte ganz lange immer, es gäbe nur diese billigen Schulfüller und danach nur noch Montblanc, deshalb hatte ich immer nur erstere und immer nur Pelikan Tintenpatronen (die aber in allen Farben). Als ich gemerkt habe, dass es auch was dazwischen gibt, hat die Sammelei angefangen

Naja, und jetzt im Studium wüsste ich ehrlich gesagt gar nicht weiter ohne Füllhalter. Ich muss mich viel auf meine Vorlesungsmitschriften und -notizen verlassen und je mehr Freude ich am Schreiben habe, desto besser werden meine Notizen. Den umgekehrten Fall sehe ich auch oft in den Hörsälen, wenn da Komilitonen mit dem Kuli in der Faust (so schreiben einige!) ihre Stichpunkte machen. Aber gut, die scheinen ja auch irgendwie durchs Studium zu kommen. Im Gegensatz zu Miro und Tenryu sehe ich in meinen Seminaren aber mehr Leute mit Füllern. Das sind dann meistens Lamy Safaris, aber auch schon mal Pelikäne und Montblancs (die aber tatsächlich nur bei den älteren Gasthörern). Kann das von der Fachrichtung abhängen? Peter schreib, er unterichte u.a. Deutsch und Geschichte, ich studiere Geschichte und Philosophie - Fächer, die oft mit Langsamkeit, Nostalgie/Altmodischkeit zu tun haben, im Gegensatz zu z.B. Lebensmittelchemie. Ich weiß nicht, was Tenryu und Miro studieren, aber vielleicht ist bei Geisteswissenschaftlern/vergeistigten Menschen die Affinität zu schönen Schreibgeräten einfach sehr hoch? Vielleicht denk ich mir das auch nur so.
Ich versuche schon immer, auf alle Kugelschreiberhäretiker missionarisch zu wirken, aber die wenigsten habe Interesse. Und was ganz kurios ist, irgendwie geraten die Grundlagen in Vergessenheit. Es kommt schon mal vor, dass Sitznachbarn in der Uni zwei Füllhalter in meinem Mäppchen sehen, sagen wir: einen Lamy Safari und einen Visconti, und dann sagen: "Hey, den Lamy hab ich auch, aber das daneben, ist das so ein richtiger Füllfederhalter?" Ich weiß dann nie so ganz, was ich antworten soll. Vielleicht habe ich aber auch was falsch verstanden mit den "Füllern" und den "Füllfederhaltern"?
Viele Grüße,
Antigone.
Hallo zusammen!
antigone, ich denke Du hast absolut recht mit Deiner Vermutung, dass Geisteswissenschaftler eher auch wert auf "die schönen Dinge des Lebens" legen!
Wenn ich da an meine Freunde denke, die Maschinenbau oder ähnliches studieren
: "Ah, Du hast schon wieder einen neuen Füller?! Für mich sind das alles doch eh nur bessere Kugelschreiber... Wie kann man für so was Geld ausgeben?"
Ich selber studiere BWL ...
Um noch eine Anmerkung zum eigentlichen Theama zu machen:
Mein erster "besserer" Füller war ein Cross, den ich in der 8. Klasse im Supersonderangebot Im Set mit einem Kugelschreiber für 30 DM gekauft habe und der mir bis heute noch immer Treue Dienste leistet.
Meiner Meinung nach ist Cross für jeden, der sich mit einer Füllererstanschaffung befasst, ein guter Tipp. Für einen relativ günstigen Preis bekommt man einen wirklich sehr soliden Füller mit einer Feder, die auch für bisherige Kugelschreiber-Schreiber geeignet ist, da sie eher härter ist. Sehr zu loben ist auch der Cross-Kundendienst! Lebenslange Garantie! Und zu guter Letzt liegt jedem Füller ein Konverter bei (das war jedenfalls bis vor einiger Zeit so) mit dem man gleich in die individuelle, bunte Welt der Tinten eintauchen kann.
Freundliche Grüße,
miro
antigone, ich denke Du hast absolut recht mit Deiner Vermutung, dass Geisteswissenschaftler eher auch wert auf "die schönen Dinge des Lebens" legen!
Wenn ich da an meine Freunde denke, die Maschinenbau oder ähnliches studieren

Ich selber studiere BWL ...


Um noch eine Anmerkung zum eigentlichen Theama zu machen:
Mein erster "besserer" Füller war ein Cross, den ich in der 8. Klasse im Supersonderangebot Im Set mit einem Kugelschreiber für 30 DM gekauft habe und der mir bis heute noch immer Treue Dienste leistet.
Meiner Meinung nach ist Cross für jeden, der sich mit einer Füllererstanschaffung befasst, ein guter Tipp. Für einen relativ günstigen Preis bekommt man einen wirklich sehr soliden Füller mit einer Feder, die auch für bisherige Kugelschreiber-Schreiber geeignet ist, da sie eher härter ist. Sehr zu loben ist auch der Cross-Kundendienst! Lebenslange Garantie! Und zu guter Letzt liegt jedem Füller ein Konverter bei (das war jedenfalls bis vor einiger Zeit so) mit dem man gleich in die individuelle, bunte Welt der Tinten eintauchen kann.
Freundliche Grüße,
miro
Re: Tenryu
Hallo Tenryu,
was meinst Du genau mit "Feder bearbeiten" bis Du am besten damit schreiben konntest? Wie bist du handwerklich vorgegangen, um die Feder zu optimieren´:) ?
was meinst Du genau mit "Feder bearbeiten" bis Du am besten damit schreiben konntest? Wie bist du handwerklich vorgegangen, um die Feder zu optimieren´:) ?
Ein freundliches Hallo ins Forum!
Na, dann will ich auch mal meine Füllerentwicklung schildern.
Doch zunächst mal zur von Peter aufgeworfenen Standortfrage für diese Rubrik. Mir ist das ziemlich egal, aber wenn sie verschoben werden soll, dann bitte schnell, bevor ich mich an den Fundort gewöhnt habe. Im Übrigen kann man/frau sich über die Forumsstruktur trefflich Gedanken machen, ohne jemals in allen Punkten auf einen Nenner zu kommen. Das ist wahrlich eine Aufgabe, um die ich unsere Moderatoren nicht beneide, ihnen aber an dieser Stelle für ihr Wirken herzlich danken möchte.
Nun aber zum eigentlichen Thema: Mein erster Füller in der Grundschule, die zu der Zeit noch Bürgerknabenschule genannt wurde, war wie bei Thomas ein grüner Geha. Und zwar einer mit Griffmulden zwecks Erlernen der richtigen Fingerhaltung. Ich kann mich noch gut erinnern, wie unglücklich ich mit dem Füller war. Das lag allerdings nicht an dem Schreibgerät, sondern an dem Umstand, dass die breite Mehrheit der Mitschüler zur Pelikanfraktion gehörte und ich auch unbedingt so ein chices blaues Teil haben wollte. Ich weiß nicht mehr, ob es an meiner permanenten Nörgelei und bzw. oder einer damit einhergehenden unpfleglichen Behandlung des Geha lag, jedenfalls müssen meine Eltern irgendwie ein Einsehen gehabt und mir einen Pelikano gekauft haben. Hiervon habe ich dann bis zur Oberstufe zwei verschlissen. Es folgte, wir schrieben die frühen 70er, die ja heute für ihre modemäßigen Entgleisungen berühmt sind, ein weiterer Pelikano, allerdings in einem quietschgelben Outfit. Danach folgte eine Zeit der Kugelschreiberbenutzung, die erst während des Studiums ihr Ende fand. Da bekam ich ein Pelikanset aus Metall geschenkt, von dem ich den Kuli noch heute habe. Der Füller, den ich wegen seiner Schreibeigenschaften heiß geliebt habe, ist verloren gegangen. Er ist mir unbemerkterweise aus dem damals benutzten „ Etui“ gefallen, ich glaube, Peter nennt die Dinger „Schlampermäppchen“.
Zum Examen gabs dann den ersten Kolbenfüller mit Goldfeder von Pelikan, den ich jahrelang mit schwarzer Tinte in Gebrauch hatte. Erst als mich vor gut zwei Jahren der Virus erwischt hatte, habe ich mich mal an seine Reinigung gemacht. Ich weiß nicht, wie oft ich einweichen und spülen musste, bis die letzten schwarzen Farbreste endlich verschwunden waren.
Es folgten noch einmal Jahre mit einem Billigteil aus dem Kaufhof, ich meine mich zu erinnern, dass er Carlo Cantinaro oder so ähnlich hieß und wunderbar geschrieben hat.
Über einen Arbeitskollegen, der neben Schreibgeräten allerdings alles mögliche Andere sammelt (vor allem Gesellschaftsspiele, die einen Extraraum in der Wohnung einnehmen. Da ist ein Füllhalterspleen doch wesentlich platzsparender!), erfolgte dann die Ansteckung. In dem sattsam bekannten Auktionshaus gelang es mir, für relativ kleines Geld einen Waterman Man 200 in der für Allianz gefertigten Sonderreihe zu ersteigern. Und seither gibt es bis auf zeitweilige Anfälle von Vernunft kein Halten mehr. Eine Spezialisierung auf bestimmte Marken oder Modelle vermochte ich noch nicht zu entwickeln. Dass alle Lieblinge bis auf ganz wenige Ausnahmen von Zeit zu Zeit im alltäglichen Einsatz sind, versteht sich von selbst.
Über meine Missionierungsbemühungen im Freundes- und Bekanntenkreis habe ich in der letzten Weihnachtsrubrik kurz bericht. Darüber hinausgehende Erfolge im beruflichen Büroalltag kommen sehr überschaubar daher.
Viele Grüße
Sokko
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Moderatorenanmerkung: Es bleibt wo's ist! Thomas hat das so beschlossen, und ich will nicht, dass du die Orientierung verlierst. Wär' schad'! Ich bitte um Nachsicht, dass ich mich in deinen Beitrag reinmogle, aber ich kam zu spät mit einer offiziellen Anmerkung. Danke übrigens für dein Lob!
Lieben Gruß
Peter
Na, dann will ich auch mal meine Füllerentwicklung schildern.
Doch zunächst mal zur von Peter aufgeworfenen Standortfrage für diese Rubrik. Mir ist das ziemlich egal, aber wenn sie verschoben werden soll, dann bitte schnell, bevor ich mich an den Fundort gewöhnt habe. Im Übrigen kann man/frau sich über die Forumsstruktur trefflich Gedanken machen, ohne jemals in allen Punkten auf einen Nenner zu kommen. Das ist wahrlich eine Aufgabe, um die ich unsere Moderatoren nicht beneide, ihnen aber an dieser Stelle für ihr Wirken herzlich danken möchte.
Nun aber zum eigentlichen Thema: Mein erster Füller in der Grundschule, die zu der Zeit noch Bürgerknabenschule genannt wurde, war wie bei Thomas ein grüner Geha. Und zwar einer mit Griffmulden zwecks Erlernen der richtigen Fingerhaltung. Ich kann mich noch gut erinnern, wie unglücklich ich mit dem Füller war. Das lag allerdings nicht an dem Schreibgerät, sondern an dem Umstand, dass die breite Mehrheit der Mitschüler zur Pelikanfraktion gehörte und ich auch unbedingt so ein chices blaues Teil haben wollte. Ich weiß nicht mehr, ob es an meiner permanenten Nörgelei und bzw. oder einer damit einhergehenden unpfleglichen Behandlung des Geha lag, jedenfalls müssen meine Eltern irgendwie ein Einsehen gehabt und mir einen Pelikano gekauft haben. Hiervon habe ich dann bis zur Oberstufe zwei verschlissen. Es folgte, wir schrieben die frühen 70er, die ja heute für ihre modemäßigen Entgleisungen berühmt sind, ein weiterer Pelikano, allerdings in einem quietschgelben Outfit. Danach folgte eine Zeit der Kugelschreiberbenutzung, die erst während des Studiums ihr Ende fand. Da bekam ich ein Pelikanset aus Metall geschenkt, von dem ich den Kuli noch heute habe. Der Füller, den ich wegen seiner Schreibeigenschaften heiß geliebt habe, ist verloren gegangen. Er ist mir unbemerkterweise aus dem damals benutzten „ Etui“ gefallen, ich glaube, Peter nennt die Dinger „Schlampermäppchen“.
Zum Examen gabs dann den ersten Kolbenfüller mit Goldfeder von Pelikan, den ich jahrelang mit schwarzer Tinte in Gebrauch hatte. Erst als mich vor gut zwei Jahren der Virus erwischt hatte, habe ich mich mal an seine Reinigung gemacht. Ich weiß nicht, wie oft ich einweichen und spülen musste, bis die letzten schwarzen Farbreste endlich verschwunden waren.
Es folgten noch einmal Jahre mit einem Billigteil aus dem Kaufhof, ich meine mich zu erinnern, dass er Carlo Cantinaro oder so ähnlich hieß und wunderbar geschrieben hat.
Über einen Arbeitskollegen, der neben Schreibgeräten allerdings alles mögliche Andere sammelt (vor allem Gesellschaftsspiele, die einen Extraraum in der Wohnung einnehmen. Da ist ein Füllhalterspleen doch wesentlich platzsparender!), erfolgte dann die Ansteckung. In dem sattsam bekannten Auktionshaus gelang es mir, für relativ kleines Geld einen Waterman Man 200 in der für Allianz gefertigten Sonderreihe zu ersteigern. Und seither gibt es bis auf zeitweilige Anfälle von Vernunft kein Halten mehr. Eine Spezialisierung auf bestimmte Marken oder Modelle vermochte ich noch nicht zu entwickeln. Dass alle Lieblinge bis auf ganz wenige Ausnahmen von Zeit zu Zeit im alltäglichen Einsatz sind, versteht sich von selbst.
Über meine Missionierungsbemühungen im Freundes- und Bekanntenkreis habe ich in der letzten Weihnachtsrubrik kurz bericht. Darüber hinausgehende Erfolge im beruflichen Büroalltag kommen sehr überschaubar daher.
Viele Grüße
Sokko
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Moderatorenanmerkung: Es bleibt wo's ist! Thomas hat das so beschlossen, und ich will nicht, dass du die Orientierung verlierst. Wär' schad'! Ich bitte um Nachsicht, dass ich mich in deinen Beitrag reinmogle, aber ich kam zu spät mit einer offiziellen Anmerkung. Danke übrigens für dein Lob!
Lieben Gruß
Peter
@ Antigone: Ich bin im Fachbereich Geowissenschaften /Meteorologie. Und da wird wahrlich wenig Wert auf Äußerlichkeiten gelegt (sei es nun Kleidung oder Schreibgeräte
)
@ Roman: Ich benutze einen gewöhnlichen glatten Stein, auf dem ich meine Federn einschreibe. Dadurch wird das Schreibkorn optimal geglättet und auf meine Schreibhaltung eingeschliffen. Ich habe so schon manche etwas rauhe oder harzig schreibende Feder in ein sehr angenehmes Schreibgerät verwandeln können.

@ Roman: Ich benutze einen gewöhnlichen glatten Stein, auf dem ich meine Federn einschreibe. Dadurch wird das Schreibkorn optimal geglättet und auf meine Schreibhaltung eingeschliffen. Ich habe so schon manche etwas rauhe oder harzig schreibende Feder in ein sehr angenehmes Schreibgerät verwandeln können.
Hallo zusammen,
auch wenn mein Artikel hier und jetzt etwas ausschweifen sollte, vielleicht das Thema manchmal nicht so richtig trifft, so doch etwas über meine Anfänge und wie es zur Zeit aussieht.
Hoffentlich wird’s kein Roman!
Ich erinnere mich daran, dass ich in meiner Schulzeit, nachdem ich die Griffelschreiberei beherrscht hatte, mit einem GeHa Patronenfüller geschrieben habe. Und fühlte mich anfangs mit einigen anderen Mitschülern/innen als etwas besseres, da wir die Patronen ja andersherum einstecken konnten und nicht, wie die Mehrheit meiner Leidensgenossen/innen, von vorn. Aber das hat sich später gelegt.
In meiner Berufs-Umschulzeit vom Herbst 1976 bis Ende 1978 habe ich mit einem Pelikano geschrieben, den ich heute noch besitze. 1980 erhielt ich von einem Arbeitskollegen und seiner Freundin einen silbernen Parker Kugelschreiber (Jotter) mit meiner Namensgravur versehen geschenkt, den ich heute noch in Ehren halte, aber nicht mehr benutze. Ebenso wie den Pelikano. Beide ruhen sich nun in einer Sammelmappe aus. Das haben sie sich auch verdient.
Im Jahr 2000 erhielt ich dann meinen ersten Montblanc. Nämlich den Kugelschreiber 164. Hierzu eine kleine Geschichte, die dazu gehört.
Monika und ich befanden uns - ich glaube 1992 - auf dem Rückflug von den USA nach Deutschland. Da kaufte sich Monika im Flugzeug ihren MB-Kugelschreiber. Der Dollarkurs lag damals gegenüber der DM sehr gut und die Zollgebühren fielen ja auch weg. So hat sie damals nur ca. 100 DM dafür bezahlt.
Im Jahr 2000 kam ich dann auf die Idee, mir auch einen MB-Kugelschreiber zu wünschen. Monika hatte mich ja nach einem Weihnachtsgeschenk für mich gefragt. und den bekam ich dann auch zu Weihnachten. (Als ich allerdings später herausgefunden hatte, was dieser hier kostet, habe ich doch tatsächlich zu Monika gesagt, ob sie noch alle Tassen im Oberstübchen hat. Dafür habe ich aber keine Schimpfe oder Schläge bekommen.)
Leider, oder besser Gott sei Dank war da der Virus bei mir noch nicht ausgebrochen. Das fing dann so erst 2002/2003 an.
Vom Schwiegervater bekam ich eine Kiste mit älteren Armbanduhren (hiervon habe ich 3 reparieren lassen und trage die heute) und einigen Schreibgeräten von Monikas Opa, der Uhrmacher war. Darunter war auch ein MB Pix 72.
Aber da hat es auch noch nicht ganz „klick“ gemacht. Das kam erst als wir einen Karton in unserer Abstellkammer wieder fanden, in denen sich einige Schulfüller (Brause, GeHa) befanden. Das war der Klickzeitpunkt bei mir. Jetzt werden Füllfederhalter, hier vorwiegend ältere (Entschuldigung, historische natürlich) gesammelt. Mit dem Bierdosensammeln hatte ich größtenteils aufgehört. Jetzt habe ich nur noch ca. 2.200 in der Wohnung.
Während dieser Zeit lief auch noch eine Streitsache, mit Hilfe des DGB-Rechtsschutz, gegen meine Krankenkasse beim Sozialgericht. Ich hatte damals Krankengeld über die volle Distanz von der Krankenkasse erhalten. Berechnet und berücksichtigt wurde dafür aber nur mein Reallohn. Die Einmalzahlungen für Urlaubs- und Weihnachtsgeld erhielten keine Berücksichtigung bei der Berechnung. Deshalb wurde geklagt.
Tja, dann musste mir die Krankenkasse dieses noch nachzahlen, weil das Sozialgericht anderer Meinung war.
Alle unsere Freunde und Bekannte sagten mir: Günter, verprass das Geld nicht sinnlos für einen Urlaub oder sonstige Ausgaben. Kauf dir davon etwas, was du dein ganzes Leben behältst und du immer daran erinnert wirst, dass Du bei der Krankenkasse nicht klein beigegeben hast. Und da ich ja hören kann, obwohl Monika manchmal etwas anderes behauptet, habe ich von dem Geld mir dann das Montblanc Meisterstück 149 gekauft. Obwohl ich davor noch überall herumgetönt hatte, ich bin doch nicht bescheuert und gebe 100 oder mehr Euro für einen Füller aus. Tja, so schnell kann es gehen.
Der 149er ist und bleibt mein Hauptfüller (von Lieblingsfüller will ich nicht sprechen, da ich ja noch mehrere Lieblinge habe) und meine anderen Nebenhauptfüller von Aurora, Pelikan, Montblanc, Visconti, Waterman etc. sind mir deshalb nicht böse.
Bei meiner „Füllersammelei“ wollte ich eigentlich nur für mich allein bleiben. Kein Verein, keine Tauschbörse und so weiter. Ist leider alles anders gekommen.
Da hat mich doch u. a. ein Sammelfreund gefragt, ob ich nicht mal Lust hätte auch Artikel zu schreiben.
Um Gotteswillen war mein Aufschrei, ich als mittelmäßiger Schüler der nicht nur in der Schule, sondern auch heute noch auf Kriegsfuß „mit der Krammatik“ steht, soll Artikel schreiben?? Und dann noch über Füller?? Aber ich war mutig habe mich getraut.
Nachdem ich also meine ersten Artikel hinter mich gebracht hatte (Monika hat diese vorher noch korrigiert etc.) verspürte ich auf einmal Freude daran. Auch war dann schnell die Hemmschwemme bei mir weg, als ich merkte, dass ich nicht ausgelacht oder verspottet wurde/werde bzw. wenn Rechtschreibfehler vorhanden und/oder die Satzstellung, Interpunktion, etc. nicht so glücklich war.
Und das find und fand ich gut. Und Monika korrigiert schon lange nicht mehr. Denn, das kann ich schon alleine!
Und die Freude lässt auch nicht nach, auch wenn ich viel Zeit für diese Artikel brauche (Finger fliegen lassen mit Zweifingersuchsystem, drüberlesen, verändern und so weiter).
So habe ich für diesen Artikel ca. 3 Stunden gebraucht.
Und was mir noch mehr Freude macht, habe ich dadurch viele neue Freunde/innen gefunden.
Und unser „Dortmunder-CAS-Schreibgeräte-Stammtisch“ macht sich ja auch gut.
Halt, da fällt mir noch etwas ein.
Mittlerweile haben Monika und ich auch schon ca. 3 Bekannte zum Füller schreiben gebracht. Und das für uns bemerkenswerteste dabei war, das diese sich die Füller ohne uns ausgesucht haben. Allerdings wurde bei uns probiert.
Natürlich bekommen auch viele Leute mit, dass ich mit Füllfederhalter schreibe. Fast alle schauen ungläubig, dann interessiert. Manche schreiben auch damit, wenn ich denen mal einen reiche. Aber ich habe es auch erlebt, dass viele sich scheuen einen Füllfederhalter in die Hand zu nehmen. „Da mache ich mir ja die Finger schmutzig und dann mache ich ihn vielleicht auch noch kaputt!
Und Montblanc ist ja eh nur was für Reiche!
Ist also noch viel an Aufklärungsarbeit zu leisten.
Puhhhh, das war’s. Ist ja doch fast ein Roman geworden.
Viele Grüße
Günter
auch wenn mein Artikel hier und jetzt etwas ausschweifen sollte, vielleicht das Thema manchmal nicht so richtig trifft, so doch etwas über meine Anfänge und wie es zur Zeit aussieht.
Hoffentlich wird’s kein Roman!
Ich erinnere mich daran, dass ich in meiner Schulzeit, nachdem ich die Griffelschreiberei beherrscht hatte, mit einem GeHa Patronenfüller geschrieben habe. Und fühlte mich anfangs mit einigen anderen Mitschülern/innen als etwas besseres, da wir die Patronen ja andersherum einstecken konnten und nicht, wie die Mehrheit meiner Leidensgenossen/innen, von vorn. Aber das hat sich später gelegt.
In meiner Berufs-Umschulzeit vom Herbst 1976 bis Ende 1978 habe ich mit einem Pelikano geschrieben, den ich heute noch besitze. 1980 erhielt ich von einem Arbeitskollegen und seiner Freundin einen silbernen Parker Kugelschreiber (Jotter) mit meiner Namensgravur versehen geschenkt, den ich heute noch in Ehren halte, aber nicht mehr benutze. Ebenso wie den Pelikano. Beide ruhen sich nun in einer Sammelmappe aus. Das haben sie sich auch verdient.
Im Jahr 2000 erhielt ich dann meinen ersten Montblanc. Nämlich den Kugelschreiber 164. Hierzu eine kleine Geschichte, die dazu gehört.
Monika und ich befanden uns - ich glaube 1992 - auf dem Rückflug von den USA nach Deutschland. Da kaufte sich Monika im Flugzeug ihren MB-Kugelschreiber. Der Dollarkurs lag damals gegenüber der DM sehr gut und die Zollgebühren fielen ja auch weg. So hat sie damals nur ca. 100 DM dafür bezahlt.
Im Jahr 2000 kam ich dann auf die Idee, mir auch einen MB-Kugelschreiber zu wünschen. Monika hatte mich ja nach einem Weihnachtsgeschenk für mich gefragt. und den bekam ich dann auch zu Weihnachten. (Als ich allerdings später herausgefunden hatte, was dieser hier kostet, habe ich doch tatsächlich zu Monika gesagt, ob sie noch alle Tassen im Oberstübchen hat. Dafür habe ich aber keine Schimpfe oder Schläge bekommen.)
Leider, oder besser Gott sei Dank war da der Virus bei mir noch nicht ausgebrochen. Das fing dann so erst 2002/2003 an.
Vom Schwiegervater bekam ich eine Kiste mit älteren Armbanduhren (hiervon habe ich 3 reparieren lassen und trage die heute) und einigen Schreibgeräten von Monikas Opa, der Uhrmacher war. Darunter war auch ein MB Pix 72.
Aber da hat es auch noch nicht ganz „klick“ gemacht. Das kam erst als wir einen Karton in unserer Abstellkammer wieder fanden, in denen sich einige Schulfüller (Brause, GeHa) befanden. Das war der Klickzeitpunkt bei mir. Jetzt werden Füllfederhalter, hier vorwiegend ältere (Entschuldigung, historische natürlich) gesammelt. Mit dem Bierdosensammeln hatte ich größtenteils aufgehört. Jetzt habe ich nur noch ca. 2.200 in der Wohnung.
Während dieser Zeit lief auch noch eine Streitsache, mit Hilfe des DGB-Rechtsschutz, gegen meine Krankenkasse beim Sozialgericht. Ich hatte damals Krankengeld über die volle Distanz von der Krankenkasse erhalten. Berechnet und berücksichtigt wurde dafür aber nur mein Reallohn. Die Einmalzahlungen für Urlaubs- und Weihnachtsgeld erhielten keine Berücksichtigung bei der Berechnung. Deshalb wurde geklagt.
Tja, dann musste mir die Krankenkasse dieses noch nachzahlen, weil das Sozialgericht anderer Meinung war.
Alle unsere Freunde und Bekannte sagten mir: Günter, verprass das Geld nicht sinnlos für einen Urlaub oder sonstige Ausgaben. Kauf dir davon etwas, was du dein ganzes Leben behältst und du immer daran erinnert wirst, dass Du bei der Krankenkasse nicht klein beigegeben hast. Und da ich ja hören kann, obwohl Monika manchmal etwas anderes behauptet, habe ich von dem Geld mir dann das Montblanc Meisterstück 149 gekauft. Obwohl ich davor noch überall herumgetönt hatte, ich bin doch nicht bescheuert und gebe 100 oder mehr Euro für einen Füller aus. Tja, so schnell kann es gehen.
Der 149er ist und bleibt mein Hauptfüller (von Lieblingsfüller will ich nicht sprechen, da ich ja noch mehrere Lieblinge habe) und meine anderen Nebenhauptfüller von Aurora, Pelikan, Montblanc, Visconti, Waterman etc. sind mir deshalb nicht böse.
Bei meiner „Füllersammelei“ wollte ich eigentlich nur für mich allein bleiben. Kein Verein, keine Tauschbörse und so weiter. Ist leider alles anders gekommen.
Da hat mich doch u. a. ein Sammelfreund gefragt, ob ich nicht mal Lust hätte auch Artikel zu schreiben.
Um Gotteswillen war mein Aufschrei, ich als mittelmäßiger Schüler der nicht nur in der Schule, sondern auch heute noch auf Kriegsfuß „mit der Krammatik“ steht, soll Artikel schreiben?? Und dann noch über Füller?? Aber ich war mutig habe mich getraut.
Nachdem ich also meine ersten Artikel hinter mich gebracht hatte (Monika hat diese vorher noch korrigiert etc.) verspürte ich auf einmal Freude daran. Auch war dann schnell die Hemmschwemme bei mir weg, als ich merkte, dass ich nicht ausgelacht oder verspottet wurde/werde bzw. wenn Rechtschreibfehler vorhanden und/oder die Satzstellung, Interpunktion, etc. nicht so glücklich war.
Und das find und fand ich gut. Und Monika korrigiert schon lange nicht mehr. Denn, das kann ich schon alleine!
Und die Freude lässt auch nicht nach, auch wenn ich viel Zeit für diese Artikel brauche (Finger fliegen lassen mit Zweifingersuchsystem, drüberlesen, verändern und so weiter).
So habe ich für diesen Artikel ca. 3 Stunden gebraucht.
Und was mir noch mehr Freude macht, habe ich dadurch viele neue Freunde/innen gefunden.
Und unser „Dortmunder-CAS-Schreibgeräte-Stammtisch“ macht sich ja auch gut.
Halt, da fällt mir noch etwas ein.
Mittlerweile haben Monika und ich auch schon ca. 3 Bekannte zum Füller schreiben gebracht. Und das für uns bemerkenswerteste dabei war, das diese sich die Füller ohne uns ausgesucht haben. Allerdings wurde bei uns probiert.
Natürlich bekommen auch viele Leute mit, dass ich mit Füllfederhalter schreibe. Fast alle schauen ungläubig, dann interessiert. Manche schreiben auch damit, wenn ich denen mal einen reiche. Aber ich habe es auch erlebt, dass viele sich scheuen einen Füllfederhalter in die Hand zu nehmen. „Da mache ich mir ja die Finger schmutzig und dann mache ich ihn vielleicht auch noch kaputt!
Und Montblanc ist ja eh nur was für Reiche!
Ist also noch viel an Aufklärungsarbeit zu leisten.
Puhhhh, das war’s. Ist ja doch fast ein Roman geworden.
Viele Grüße
Günter