Welcher (Kolben-)Füller fürs Studium?

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Buntstift
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Welcher (Kolben-)Füller fürs Studium?

Beitrag von Buntstift »

Hi,

ich hoffe mal, hier das richtige Forum erwischt zu haben!
Und entschuldigt bitte meine Unwissenheit, ich bin wirklich seeeehr neu auf diesem Gebiet und weiß so gut wie nichts!
Mein Name ist Lukas und ich studiere momentan Elektrotechnik. Ich habe eine Abneigung gegen das Schreiben mit Kugelschreiber entwickelt, da mein Schriftbild damit einfach immer schlechter geworden ist und schlechter wird, je mehr ich damit schreibe.
Daher bin ich vor zwei Jahren fast vollständig wieder zum Füller zurückgewechselt, der Kugelschreiber wird nur noch für Kritzeleien und schnelle Notizen und dergleichen verwendet.
Ich bin zunächst wieder zurück zu meinem alten Schulfüller gewechselt, ein Lamy Safari, glaube ich (sah jedenfalls so aus: https://www.amazon.de/Lamy-017-Füllhalt ... amy+füller).
Da ich eher kleinere Hände habe und mir der Lamy auch optisch nie so gut gefiel, bin ich irgendwann mal auf einen anderen Lamy Füller gewechselt, hatte dieselbe Feder, das Gehäuse jedoch aus Edelstahl und etwas schlanker geschnitten. Das war dieses Modell hier: https://www.amazon.de/Lamy-1205003-Füll ... +edelstahl
Mit dem kam ich recht gut zurecht, allerdings fand ich das Schriftbild noch nicht so 100% überzeugend und der Füller wurde mir auch leider an der Uni geklaut.
Jetzt habe ich einen Parker Jotter (mit, so vermute ich, ebenfalls M-Feder) und habe mir aus Neugier mal noch für 14€ diesen Reform 1745 gekauft.
Mit dem Parker schreibe ich sehr gerne, das Schriftbild gefällt mir etwas besser als bei dem Lamy. Der Reform ist halt interessant, allerdings hat meiner auch das für dieses Modell berüchtigte Kratzen der Feder, daher verwende ich den nicht zum alltäglichen Schreiben.

Was mir am Reform aber extrem gut gefällt ist die Kolbenmechanik. Ich habe für den Parker zwar auch einen Konverter, allerdings geht da nun wirklich nicht übermäßig viel Tinte rein. Da ich viel handschriftlich schreibe bzw. berechne ist der Konverter dementsprechend sehr oft leer (und meistens dann, wenn ich keine Tinte dabei habe).
Daher habe ich jetzt überlegt, wirklich mal ein wenig mehr Geld in die Hand zu nehmen und mir einen Kolbenfüller zu kaufen.
Der Jotter ist ja auch eher "billig" (auch wenn man ihm das nicht wirklich anmerkt) und vielleicht würde ein höherwertigerer Füller sich nochmal positiv auf mein Schriftbild auswirken.

Was mir natürlich direkt ins Auge gefallen ist, sind die Pelikan M205 usw.. Die gefallen mir optisch, zumindest auf Bildern, sehr. Ich hätte halt auch gerne etwas schlankeres, ähnlich wie der Jotter von Parker oder der oben verlinkte Lamy.
Preislich kann ich allerdings auch leider nur maximal um die 75€ dafür investieren.
Der hier gefällt mir zum Beispiel optisch sehr gut: https://www.amazon.de/Pelikan-971770-Ko ... lbenfüller

Ich schätze mal, dass ich die Füller dann am besten auch mal in Natura ausprobieren sollte, allerdings fände ich vorab einige Ratschläge von euch Experten, die mir mal eine grobe Richtung vorgeben, sehr hilfreich!

Vielen Dank schonmal :)
Viele Grüße
Lukas
philS
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Re: Welcher (Kolben-)Füller fürs Studium?

Beitrag von philS »

Ich werf mal den Reform P120 in die Runde.
Kostet nicht die Welt und ist ein Kolbenfüller, mit dem man echt ordentlich schreiben kann - inbesondere, wenn er schmal sein soll.

Qualitativ einige Nummern besser als der 1745.
Ansonsten macht mir der Dollar 717i tatsächlich relativ viel Freude. Bei 30-40% muss die Feder kurz übers Mesh, aber ansonsten echt viel viel viel viel Füller fürs wenige Geld.
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RolandD
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Re: Welcher (Kolben-)Füller fürs Studium?

Beitrag von RolandD »

Bei dem Budget würde ich den Pelikan M215 mit den Ringen empfehlen. Durch die Metallringe ist fühlt er sich vom Gewicht deutlich hochwertiger an, als die anderen M200er. Außerdem könntest Du Dir noch das Sortiment von TWSBI angucken. Sprich der Eco, 580, Mini, Vac und Vac Mini. Die letzteren Beiden sind jedoch keine normalen Kolbenfüller, sondern werden per Vakuum befüllt. Das Tintenvolumen ist dann noch größer (quasi der gesamte Korpus, wenn man "doppelt" füllt).
meinauda
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Re: Welcher (Kolben-)Füller fürs Studium?

Beitrag von meinauda »

Hallo Lukas, herzlich willkommen im Forum!
Ich bin auch immer mehr interessiert an Kolbenfüllern, konnte dem auch nachkommen, weil ich bei der Arbeit auch einen Schreibtisch hatte, um ein Tintenfass zum Nachfüllen deponieren zu können.
Das sieht vermutlich im Studium anders aus.
Wenn Dir da mal der Füller leergeschrieben ist, sitzt Du auf dem Trockenen.
Es sei denn Du hast einen Zweiten dabei. :D
Meine Empfehlung wäre deshalb für Vorlesungsmitschriften und Klausuren ein Patronenfüller
mit dem Du nie ins Leere schreibst, da Patronen in jeder Tasche Platz finden und schnell zu wechseln sind.

Empfehlungen für Kolbenfüller hätte ich ähnliche wie meine Vorredner.
Ein TWSBI läge in Deinem Budget, die Transparenten erlauben Dir immer den Tintenstand sofort zu sehen.
Wenn Du kleine Hände hast, liegt Dir vielleicht sogar der TWSBI mini gut in der Hand.
Ein Pelikan M200 ist ein guter Schreiber! Der M215 mit den Ringen jedoch sähe mir zu wertig aus für die Uni und reizt vielleicht die eine oder andere Klaubacke. Mit beiden Marken habe ich gute Langzeiterfahrungen!
Wenn Du Deinen Studientag diszipliniert vorbereitest und auch das Befüllen des Füllers mit einplanst, kann auch mit dem Kolbenfüller nichts schiefgehen. :wink:
agathon
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Re: Welcher (Kolben-)Füller fürs Studium?

Beitrag von agathon »

Lukas,

auch ich empfehle ganz klar den M 200 bzw. M 205. Du bekommst diesen zuverlässigen Schreiber schon deutlich für unter 100 Euro. Erasatzfedermodule sind auch relativ günstig zu haben. Das ist solide Qualität ohne Schnickschnack mit auf den Alltag abgestimmten Schreibeigenschaften. So eine Art VW Polo oder VW Golf.

Grüße

agathon
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Tenryu
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Re: Welcher (Kolben-)Füller fürs Studium?

Beitrag von Tenryu »

Die kleinen Pelikane haben aber einen entscheidenden Nachteil: Sie wecken rasch Begehrlichkeiten nach größeren und teuereren Pelikanen. Und von denen gibt es viele. :D

Ich persönlich finde einen Patronenfüller für unterwegs grundsätzlich praktischer. Aber mit den o.g. Pelikanen und TWSBI's kann man nicht viel falsch machen. Vor allem die Pelikane sind dafür bekannt, viele Jahre zuverlässig ihren Dienst zu verrichten. Bei den TWSBI's hingegen hört man gelegentlich von Rissen und Undichtigkeiten. Dafür sind sie etwas billiger.
agathon
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Re: Welcher (Kolben-)Füller fürs Studium?

Beitrag von agathon »

Tenryu,

da magst du durchaus recht haben. Aber kaum ein Schreiber ist so langlebig und zuverlässig wie die Pelikane. Was habe ich schon alles beerdigen müssen, während die Schnabeltiere schreiben und schreiben und schreiben...
Wenn's ein zuverlässiger Patronenfüller sein soll, rate ich zum Parker Frontier. Und zum Rotring Rivette.

Güße

agathon
IchFülleAlsoBinIch
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Re: Welcher (Kolben-)Füller fürs Studium?

Beitrag von IchFülleAlsoBinIch »

Wenn man die Pelikan M2xx empfielt, sollte man aber auch dazu sagen, dass die im Vergleich zu den Safaris doch eher klein bzw. kurz ausfallen. Also unbedingt vorher ausprobieren!
Und was heißt schon New York? Großstadt ist Großstadt; ich war oft genug in Hannover (Arno Schmidt).
agathon
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Re: Welcher (Kolben-)Füller fürs Studium?

Beitrag von agathon »

Sagen wir mal so, dass es sich bei dem M 200 um so eine Art Standardgröße handelt, insofern er nun weder besonders klein (das wäre der M 320) noch besonders groß (M 800 und M 1000) ist. Und um im heute schon einmal bemühten Bild zu bleiben: Es handelt sich beim M 200 um den VW Golf, nicht um den Up oder um den Passat oder Phaidon. Eine vergleichende Größentabelle gibt es hier (Der M 200 ist dort zwar nicht verzeichnet, der M 400 hat aber die gleiche Größe):

http://www.fuellhalter.de/index.php/de/ ... an/l-KAT03

Grüße

agathon
IchFülleAlsoBinIch
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Re: Welcher (Kolben-)Füller fürs Studium?

Beitrag von IchFülleAlsoBinIch »

Dein Bild illustriert genau, was ich meine: Er gehört im Vergleich zu den kleinen Füllern - im Pelikan-Portfolio, aber auch im Vergleich mit gängigen Füllern anderer Hersteller. Deshalb ist meine Empfehlung an den TE, vor dem Kauf unbedingt auszuprobieren, ob er gut und angenehm in der Hand liegt. Er wird ja schließlich viele Stunden pro Tag damit schreiben. Und Autovergleiche helfen da nicht weiter.
Und was heißt schon New York? Großstadt ist Großstadt; ich war oft genug in Hannover (Arno Schmidt).
agathon
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Re: Welcher (Kolben-)Füller fürs Studium?

Beitrag von agathon »

Andererseits sollte hier auch nicht der Eindruck erweckt werden, dass es sich bei den M2XX um besonders kleine Füller handeln würde.
Buntstift
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Re: Welcher (Kolben-)Füller fürs Studium?

Beitrag von Buntstift »

Vielen lieben Dank für die bisherigen Antworten!

Also scheint der Pelikan ja keine schlechte Wahl zu sein :)
Was die Größe anbelangt: Wie gesagt, sonderlich riesig muss er nicht sein, der Lamy Logo bzw. der Parker Jotter sind ja nun auch nicht wirklich groß und die finde ich super. Ich stecke beim Schreiben die Kappe auch immer oben auf, wodurch der Füller ja dann immer nochmal ein Stückchen länger ist. Wichtig ist mir eher, dass der Füller an sich eher schmal ist und nicht so breit. Der Lamy Safari war mir da etwas zu "klobig" - den Reform 1745 allerdings finde ich sehr angenehm von der Größe. Weiß nicht, wie sich da der Pelikan im Vergleich macht, aber das werde ich ja sowieso vorher antesten.

Was die oben angesprochenen Punkte angeht bzgl. dem nicht immer vorhandenen Tintenfass: Gut, der Einwand ist berechtigt, dass im falschen Augenblick die Tinte leer gehen könnte und ich dann ohne dastehe.
Allerdings würde ich sowieso immer darauf achten, dass der Füller gut befüllt ist, und für den Fall der Fälle habe ich ja dann immernoch den Parker samt Patronen dabei. Daher sollte das problemlos gehen :)

Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen der Edelstahlfeder und der vergoldeten Variante?
Und wodurch unterscheiden sich die Modelle M200, M205 und M215 voneinander (Letzterer scheint ja diese Metallringe zu haben)?

Der M215 liegt natürlich voll und ganz im Budget - ich bin mir nur gerade nicht sicher, ob mich die Metallringe in der Optik nicht eher stören? Muss mal noch eine Nacht darüber schlafen.
Würdet ihr denn generell eine M-Feder empfehlen? Ich muss teilweise leider auch sehr klein schreiben (verschiedene verschachtelte Formeln usw.), mit einer ganz dünnen Feder finde ich die Schrift an sich allerdings auch nicht mehr ganz so schön.

Auf jeden Fall vielen Dank für die Hilfe und Ratschläge bis hierher :)
agathon
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Re: Welcher (Kolben-)Füller fürs Studium?

Beitrag von agathon »

Lukas,

da die Federn gleich gut schreiben, ist es eine reine Frage des Geschmacks, für welche du dich entscheidest. Allerdings hält die Vergoldung an der Feder nicht ewig. Die blättert schon mal ganz gerne ab. Auf die Schreibeigenschaften hat das aber keinen Einfluss. Du musst halt nur prüfen, ob eine sich abgeriebene Feder dich stören würde oder nicht. Zur Federbreite: Du wirst sicherlich gelesen haben, dass die Federn unterschiedlich ausfallen. Wir können also nur mit Richt- und gewissen Erfahrungswerten operieren. Die erste Grundregel lautet: Je größer die Schrift ist, desto breiter sollte auch die Feder sein. Da ich eine, auch verhältnismäßig, kleine Schrift habe, schreibe ich bevorzugt mit ef-Federn und nur ganz selten mit F-, oder M-Federn. Zweite Grundregel: Je feiner die Feder, desto (tendenziell) kratziger ist sie zu schreiben. Die dritte Grundregel (für Mathematiker und ähnliche Gestalten): Für Formeln und derlei Geschichten eignen sich am ehesten sehr feine bis feine Federn. So, aus all dem kannst du nun etwa ableiten, was du vermutlich brauchst.

Herzliche Grüße

agathon
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Tenryu
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Re: Welcher (Kolben-)Füller fürs Studium?

Beitrag von Tenryu »

Der M200 hat goldene Ringe & Clip, der M205 silberne und der M215 hat einen lackierten Metallschaft und silberne Beschläge, der M250 ist ein 200er mit 14k. Goldfeder.
Gold-und Stahlfedern schreiben beide gut. Welche man bevorzugt, ist Geschmacksache. Nach meiner Erfahrung neigen die Goldfeder etwas breiter im Strich auszufallen, als die stählernen. Dabei sind Pelikan-Federn eher etwas breiter.
Ich denke, für deine Bedürfnisse dürfte eine F-Feder durchaus geeignet sein.

Das Nummenschema von Pelikan ist übrigens recht konsistent:
M (= Kolbenfüller), P (=Patronenfüller), R (= Rollerball), K (= Kugelschreiber), D (=Druck-/Drehbleistift)
Die erste Ziffer gibt die Serie in der Wertigkeit an.
Die zweite Ziffer das Material der Kappe/Schaft: 0 (= Kunststoff), 1 (= Metall, lackiert), 2 (= Silber), 5 (= Gold)
Die dritte Ziffer gibt das Material der Beschläge an: 0 (= gold), 5 (= Silber)

Dementsprechend ist der M450 ein Kolbenfüller mit goldener Kappe und goldenen Ringen, der M625, ein Kolbenfüller mit silberner Kappe und silbernen Ringen und der M805 ein Kolbenfüller mit schwarzer Kappe und silbernen Ringen... usw.
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