Werte Plenum - TeilnehmerInnen,
heute ist mir ein schwarzer Pelikan in die Hände gefallen, der mit geschlossener Kappe etwa 12 cm lang ist, am Kappenende (und nur dort) einen silberfarbigen Zierring besitzt und mit einer nicht vergoldeten OM - Stahlfeder ausgerüstet ist.
Wenn er bloss nicht so klein wäre - die Schreibeigenschaften dieses kleinen Pelikan mit OM - Stahlfeder sind einfach sensationell, mein Schriftbild ansprechender als mit 18Karätern (obwohl von Varianz in der Strichstärke bei diesem OM - Teil keine Rede sein kann).
Vielleicht wird jemand sich überwinden und meine Erfahrungen bestätigen ?
Ich habe jedenfalls die Absicht, nun probeweise meine 400er und auch den 600er "umzurüsten" auf Stahl. Sollte sich dann tatsächlich herausstellen, dass für meine Schreibhaltung und Handschrift Stahl wesentlich besser ist als Gold - was mache ich mit meinen beden doch sehr geschätzten 800ern ??? Für die werde ich wohl keine Stahlfedern erhalten - und es würde mir ehrlich gesagt auch als Stilbruch erscheinen, solche Nägel dranzuschrauben............
Kann mir eigentlich jemand den Vorteil von vergoldeten Stahlfedern erläutern ? Optik ???
Gruss Saarländerin
Stahlfedern
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Hallo,
ich denke die Federn sollen optisch auf Goldfeder getrimmt werden, weil das ab einer gewissen Preisklasse schlicht erwartet wird. Understatement scheint heutzutage etwas aus der Mode zu kommen. Deiner Beschreibung nach handelt es sich bei dem Kolbenfüller um einen Pelikan M100, der bis 1997 in schwarz und weiß (schwarze beschläge) produziert wurde. Ich habe selbst ein pärchen, auch wenn sie von mir nicht so sehr geschätzt werden. Ich habe nämlich in beiden ziemlich kratzige Stahlfedern, die ich partout nicht dazu bekomme weich zu gleiten. Deshalb wäre ich vorsichtig anhand eines Einzelexemplars eine ganze Flotte von Füllern "auf Stahl" umzurüsten. Vielmehr würde ich bei Pelikan solange auf einen Federtausch bestehen bis eine zufriedenstellende Feder dabei ist. Gerade in der Preisklasse des M800 (275 Euro waren mal 550 DM!) sollte man eigentlich auch als Firma dahinter sein daß die Kunden perfekte Schreibgeräte erhalten und der Erfahrung nach ist dies wenigstens bei Pelikan (, Waterman, Parker, Lamy und Sheaffer) auch der Fall.
ich denke die Federn sollen optisch auf Goldfeder getrimmt werden, weil das ab einer gewissen Preisklasse schlicht erwartet wird. Understatement scheint heutzutage etwas aus der Mode zu kommen. Deiner Beschreibung nach handelt es sich bei dem Kolbenfüller um einen Pelikan M100, der bis 1997 in schwarz und weiß (schwarze beschläge) produziert wurde. Ich habe selbst ein pärchen, auch wenn sie von mir nicht so sehr geschätzt werden. Ich habe nämlich in beiden ziemlich kratzige Stahlfedern, die ich partout nicht dazu bekomme weich zu gleiten. Deshalb wäre ich vorsichtig anhand eines Einzelexemplars eine ganze Flotte von Füllern "auf Stahl" umzurüsten. Vielmehr würde ich bei Pelikan solange auf einen Federtausch bestehen bis eine zufriedenstellende Feder dabei ist. Gerade in der Preisklasse des M800 (275 Euro waren mal 550 DM!) sollte man eigentlich auch als Firma dahinter sein daß die Kunden perfekte Schreibgeräte erhalten und der Erfahrung nach ist dies wenigstens bei Pelikan (, Waterman, Parker, Lamy und Sheaffer) auch der Fall.
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Hallo Saarländerin,
die Pelikan-Stahlfedern fallen recht unterschiedlich aus, wie ich kürzlich schon einmal anmerkte. Jeder, der gerne mit FH schreibt, wird die Erfahrung irgendwann einmal machen, daß die Stahlfedern recht brauchbar und manchmal überlegen sein können. Siehe Pelikan 100 N mit CN-Feder! (Kein Flex, aber Tintenfluß und Point-Qualität satt).
In den 80ern und weit darüber hinaus waren diese Federn gerade in der 400er Größe (somit für M 200) an den Federschenkeln so beweglich, daß sich diese gegeneinander beim Schreiben verschieben konnten. Beim Ansetzen des Points ein Verschieben der entsprechenden Schenkel wahrzunehmen und den Füller wegzulegen, ist dann eins.
Die aktuellen M 200-Federn haben etwas schlankere Federschenkel und sind so gut wie nie, leichter Flex, aber doch Stahlfeder-typische Toughheit sind durchaus einen Schreibversuch wert.
Ansonsten sollte man sich mit schlechten Goldfedern nicht abfinden, auch wenn die Tauscherei lästig ist.
Früher wurden die Modelle im Geschäft mit eigenem Papier ausgetestet und dann gewählt. Seit aber keiner mehr die Normalpreise zahlen will und vielfach ebay und andere Versender bevorzugt werden (mit gutem Grund und von mir auch), werden diese Probleme offenkundiger. Früher sind schlechte Federn als Ladenhüter zurückgeblieben. Diese Ladenhüter kann man in ausgezeichnetem Zustand natürlich heute auch angeboten bekommen, typischerweise aus den 60ern der Pelikan P1. Hier einen neuen Füller mit grausiger Feder zu bekommen, ist ein Leichtes.
Da Pelikan die Goldfedern in ihrem Eigenschaften immer wieder geändert hat, sind mir bei der ordinären M-Feder (14 K, einfarbig) aus meiner Sammlung alleine 3 verschiedene Federn bekannt, die alle ganz unterschiedliche Schreibcharakteristika aufweisen.
Also, liebe Saarländerin, bitte nicht aufgeben, den Rest muß der Pelikan-Service auf sich nehmen. Es sollte Pelikan dabei ein Ansporn sein zu verhindern, daß ein 400er eine Stahlfeder tragen muß!
Viele Grüße
Euer Thomas Baier
die Pelikan-Stahlfedern fallen recht unterschiedlich aus, wie ich kürzlich schon einmal anmerkte. Jeder, der gerne mit FH schreibt, wird die Erfahrung irgendwann einmal machen, daß die Stahlfedern recht brauchbar und manchmal überlegen sein können. Siehe Pelikan 100 N mit CN-Feder! (Kein Flex, aber Tintenfluß und Point-Qualität satt).
In den 80ern und weit darüber hinaus waren diese Federn gerade in der 400er Größe (somit für M 200) an den Federschenkeln so beweglich, daß sich diese gegeneinander beim Schreiben verschieben konnten. Beim Ansetzen des Points ein Verschieben der entsprechenden Schenkel wahrzunehmen und den Füller wegzulegen, ist dann eins.
Die aktuellen M 200-Federn haben etwas schlankere Federschenkel und sind so gut wie nie, leichter Flex, aber doch Stahlfeder-typische Toughheit sind durchaus einen Schreibversuch wert.
Ansonsten sollte man sich mit schlechten Goldfedern nicht abfinden, auch wenn die Tauscherei lästig ist.
Früher wurden die Modelle im Geschäft mit eigenem Papier ausgetestet und dann gewählt. Seit aber keiner mehr die Normalpreise zahlen will und vielfach ebay und andere Versender bevorzugt werden (mit gutem Grund und von mir auch), werden diese Probleme offenkundiger. Früher sind schlechte Federn als Ladenhüter zurückgeblieben. Diese Ladenhüter kann man in ausgezeichnetem Zustand natürlich heute auch angeboten bekommen, typischerweise aus den 60ern der Pelikan P1. Hier einen neuen Füller mit grausiger Feder zu bekommen, ist ein Leichtes.
Da Pelikan die Goldfedern in ihrem Eigenschaften immer wieder geändert hat, sind mir bei der ordinären M-Feder (14 K, einfarbig) aus meiner Sammlung alleine 3 verschiedene Federn bekannt, die alle ganz unterschiedliche Schreibcharakteristika aufweisen.
Also, liebe Saarländerin, bitte nicht aufgeben, den Rest muß der Pelikan-Service auf sich nehmen. Es sollte Pelikan dabei ein Ansporn sein zu verhindern, daß ein 400er eine Stahlfeder tragen muß!
Viele Grüße
Euer Thomas Baier
Hallo,
anscheinend werden die 405 wohl bald nicht mehr hergestellt, so daß die Hoffnung schwindet, daß mal Weißgold-Federn für diesen Füller im Standard-Programm kommen.
Aber gerade das bedeutet auch in Stahl eine gute Alternative zu haben, um an eine silberne Feder zu kommen.
In meinem 405 habe ich jedenfalls eine silberne ST-Feder aus dem Pelikan 120 eingebaut und so zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen:
- Die hervorragenden Schreibeigenschaften einer 50er-Jahre-Feder mit Ebonit-Tintenleiter.
- Eine silberne Feder, die (imho) wesentlich besser zum schlichten Auftreten des 405 paßt als die Bicolor-Feder.
Mit bestem Gruß
nibby
anscheinend werden die 405 wohl bald nicht mehr hergestellt, so daß die Hoffnung schwindet, daß mal Weißgold-Federn für diesen Füller im Standard-Programm kommen.
Aber gerade das bedeutet auch in Stahl eine gute Alternative zu haben, um an eine silberne Feder zu kommen.
In meinem 405 habe ich jedenfalls eine silberne ST-Feder aus dem Pelikan 120 eingebaut und so zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen:
- Die hervorragenden Schreibeigenschaften einer 50er-Jahre-Feder mit Ebonit-Tintenleiter.
- Eine silberne Feder, die (imho) wesentlich besser zum schlichten Auftreten des 405 paßt als die Bicolor-Feder.
Mit bestem Gruß
nibby