Kurze Feder?

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Genova
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Kurze Feder?

Beitrag von Genova »

Ich habe mal eine Frage zu den Federlängen. Diese ist zwar bei verschiedenen Modellen durchaus unterschiedlich, insgesamt ist mir aufgefallen, dass die Länge für meine Schreibweise insgesamt meistens zu "lang" ist, sprich die Distanz zwischen Schreibkorn und Beginn des Griffstückes ist zu groß. Gibt es denn da vielleicht "kleine", also "kurze" Federn? Ich habe zwar zuerst an den Lamy 2000 gedacht, der eine halbverdeckte Feder hat, aber dann habe ich im Geschäft gesehen, dass der auf der Unterseite eine Art "Einkerbung" hat, wo der Tintenleiter aufsitzt, folglich kann man den also nicht schon weit vorne direkt an der Feder greifen. Gibt es denn Alternativen?
antigone
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Beitrag von antigone »

Hallo Genova,

spontan fällt mir da der Parker 51 und seine Klonarmee (von Hero etc.) ein. Da ist die Feder wirklich bis zum Schreibkorn verdeckt, auch unten wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Mir fallen noch ein paar mehr ein, z.B. die Modelle von Waterman und Shaeffer mit eingelegter Feder (Carene, Valor und wie sie nicht alle heißen), aber mir ist noch nicht so ganz klar, wie weit vorne du den Füller fassen willst wenn dir der Lamy 2000 noch nicht recht war. Siehst du beim Schreiben noch das Schreibkorn? Vielleicht kannst du uns ungefähr deine Fingerposition an einem gut gespitzten Bleistift beschreiben: sitzt die äußerste Fingerspitze schon am Graphit, noch im gespitzten Bereich dahinter oder erst am Rand des ungespitzten Corpus?

Viele Grüße,
Nina.
Rene
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Beitrag von Rene »

Hallo,

den Parker 51 könnte ich Dir auch empfehlen. Ich habe mir vor Kurzem einen gekauft. Vom Aussehen kommt der neue "Klon" zwar nicht ganz mit den alten ursprünglichen Modellen mit, schreibt sich aber sehr weich und erfüllt seine Pflicht. Die Feder ist fast ganz abgedeckt und man holt sich keinen Tintenfleck am Zeigefinger :lol: Nur einen Nachteil sehe ich: "Parker 51"-typisch ist das schlechte Erkennen des Tintenstandes. Ansonsten finde ich, wenn Du nicht unbedingt Wert auf das "Original" legst, dann probiere ihn einfach mal aus. Den gibts u.a. bei McPaper.
Mir fallen noch ein paar mehr ein, z.B. die Modelle von Waterman und Shaeffer mit eingelegter Feder (Carene, Valor und wie sie nicht alle heißen),
Das sind natürlich die edleren Teile, ohne Frage :D

Viele Grüße

René
Petrus
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Beitrag von Petrus »

Hallo Genova,

da könnte man sich vielleicht bei Füllern der sechziger Jahre umsehen, die oft nicht teuer und noch in guter Qualität zu finden sind. Ich denke etwa an einen Lamy 27 (oder 99) und ähnliche oder an Pelikane, die teilweise auch halb verdeckte Federn hatten (z.B. M20 u. M30). Diese Goldfedern sind oft sehr gut, zwar nicht flexibel wie noch in den fünfziger Jahren, aber sie schreiben ganz toll. So kann man für ca. 20 bis 30 Euro einen sehr guten Füller mit leicht nostalgischem Flair haben, der absolut alltagstauglich ist.

Viele Grüße

Peter
Genova
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Beitrag von Genova »

Erstmal: vielen vielen Dank für die ausführlichen Antworten!

Ich fasse den Stift grundsätzlich sehr weit unten an, allerdings betrifft das Problem nicht den Zeigefinger, sondern eher den Mittelfinger, der den Stift am anderen Ende "gegensteuert". Und bei meiner Schreibhaltung sitzt er genauso weit unten wie beim Zeigefinger, was den Lamy 2000 also disqualifiziert.

Folgendes Bild ("ausgeliehen", daher nur Link) illustriert das Problem:

http://i159.photobucket.com/albums/t154 ... 0_nib1.jpg

Da, wo der "Einschnitt" für Tintenleiter samt Atmungsloch ist, würde meine Hand dann den Mittelfinger ansetzen. Daher ist das mit dem Lamy 2000 so eine Sache. Ich müsste also den 2000 grundsätzlich oberhalb dieses Einschnittes halten, was dann den "Vorteil" einer verdeckten Feder komplett wieder zunichte machen würde, da dann die "Grifftiefe" wieder genauso dieselbe ist wie bei einer offenen Feder.

Der Parker 51 wird noch serienmäßig hergestellt? Ich dachte immer der sei ein älteres Auslaufmodell und mittlerweile ein Sammlerstück.
yoda
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Beitrag von yoda »

Hallo Genova

Ergänzend zu den schon vorgeshlagenen Parker 51 würde ich den Parker 100 vorschlagen. Das ist ein Füller, den es auch noch neu gibt.

Oder einen alten Aurora 88 (aber achtung es muss ein Alter sein. Die neuen haben die normalen freistehenden Federn). Die neue Version wurde ab dem Ende der 80er Jahre gefertigt. Es muss also einer aus den Siebzigern oder früher sein.

Und dann wäre da nich der Pilot Capless als aktuelles Modell. Auch dessen Feder kommt nicht sehr weit heraus und man kann ihn sehr weit vorne fassen.

Gruß
Hugo
Genova
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Beitrag von Genova »

Hm die Aurora Vintage Modelle gefallen mir an und für sich schon ganz gut ...

Das Problem ist aber, dass ich die weder in Natur noch in einer größeren Aufnahme gesehen habe und daher auch nicht so recht zuschlagen will. Vorrätig hat sie ja kaum jemand. Die Fotos von Blankenhorn sind mir da schon etwas zu klein. Und ich will erst die Unterseite der Feder (mit Tintenleiter sehen). Denn bevor ich mir die angeschaut habe, war ich fest davon überzeugt, der Lamy 2000 sei der richtige. Also, für Fotos und weitere Infos jederzeit dankbar.

Der Parker 100 ist sicher nicht schlecht. Aber er liegt in einer Preisregion, die meiner Meinung nach einem Alltagsfüller, der durchaus was aushalten muss, nicht mehr zuträglich ist.
Rene
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Beitrag von Rene »

Hallo Genova,

zuerst zu der Frage nach der serienmäßigen Produktion vom Parker 51.
Der Parker 51 wird noch serienmäßig hergestellt? Ich dachte immer der sei ein älteres Auslaufmodell und mittlerweile ein Sammlerstück.
Ich muss mich entschuldigen Ich meinte im vorherigen Beitrag nicht den "Parker 51" sondern den "Parker 45". Ich hoffe die Mitleser mussten nicht zu viel lachen ... . :lol:
Er sieht natürlich etwas anders aus als DIE Legende "Parker 51", kostet weniger und kommt Deiner Schreibweise meiner Meinung nach entgegen.

nu´guck hier: http://www.elitepen.ru/info/info6.htm und hier: http://parkerpens.net/parker/parker45.shtml

Ich habe hier mal bewusst das erste Bild gewählt, da man da am oberen FH sehr gut sehen kann, wie die Unterseite der Feder aussieht. Es dürfte hier keine Probleme mit dem Mittelfinger geben. Habe das mal an meinem Parker 45 probiert, wenn die Kuppe vom Mittelfinger den Tintenleiter berührt oder nur in dessen Nähe ist, dann hat der FH schon vom Papier "abgehoben". *grins* Legst Du den Mittelfinger aber etwas seitlich an die Feder, so ist dieser noch gut vor Tinte durch die Plastik-Abdeckung der Feder geschützt.

Viele Grüße

René
G_Paesold
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Beitrag von G_Paesold »

Hallo Genova

Habe da gerade etwas in der Bucht gesehen, was vielleicht interessant für Dich wäre: http://cgi.ebay.ch/Alter-Kreuzer-Fuellf ... 240%3A1318

Kenne allerdings die Marke nicht...

Grüsse
Günther
Genova
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Beitrag von Genova »

Hallo René,

vielen Dank für die hilfreiche Antwort!

Der Parker 45 klingt interessant, allerdings hat mein McPaper hier vor Ort den Füller nicht. Alle anderen Geschäfte, wo ich gefragt habe, leider auch nicht.

Wohl wieder ein Fall für Rolf.
Rene
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Beitrag von Rene »

Hallo Genova,

dann gibt es die "Parker 45" bei McPaper nur regional? Bei uns haben die im Geschäft ein langes Bord mit Plexiglasscheibe und darunter sind die etwas hochpreisigeren FHs und Kulis ausgestellt: von Pelikan über Faber Castell bis Parker. So bin ich zufällig auf den 45iger gestoßen. Das Äußere ist eben geschmackssache, aber er schreibt sich wirklich gut. Daher habe ich ihn spontan mitgenommen, und das obwohl ich nicht unbedingt ein Parker-Fan bin.

Ich habe mal im Netz gesucht, die kriegst Du in "normalen" Preisklassen zu kaufen, jenachdem ob in Farbe oder gebürstetem Edelstahl.

Viel Spaß damit, solltest Du ihn kaufen.

René
Genova
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Beitrag von Genova »

Anscheinend ja. Hier im McPaper gibt es nur von Parker nur den Sonnet (Stahl) und ich glaube noch einen Frontier, der Rest ist Lamy Safari, Pelikanos und die anderen Schulfüller. Alles andere ist Kugelschreiber. Die Auswahl an Füllern ist ohnehin äußerst begrenzt.

Ich habe mich bereits an Rolf gewandt, einer in schwarz ist schon bestellt. Und sollte er mir gefallen - würde ich sogar einen Parker 100 in Betracht ziehen, sollte die verdeckte Feder tatsächlich das bringen, was ich mir von ihr erhoffe.

Nochmals Danke an allen für die nützlichen Anregungen!
Genova
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Re: Kurze Feder?

Beitrag von Genova »

Kleiner Nachtrag: am Wochenende hatte ich einen Parker 100 in der Hand halten können. Das Ergebnis fiel ernüchternd aus. Zwar ist die verdeckte Feder traumhaft und auch sonst würde die Form sehr gut zu meiner Schreibhaltung passen - leider ist der Füller für mich viel zu schwer. Schnelles, ermüdungsfreies Schreiben ist mit ihm nicht möglich. Schade, weil ich sonst wirklich gerne mochte.
JensB
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Re: Kurze Feder?

Beitrag von JensB »

Schon einmal den Pilot Capless (Vanishing Point) ausprobiert? Ich habe einen in black carbonesque, so wie in diesem review hier:

http://www.fountainpennetwork.com/forum ... opic=46909

und die Feder steht vorne nur nen guten Zentimeter raus (und man kann den Füller gut bis ganz vorne greifen). Ich habe den Füller mit einer F-Feder gekauft und kann nur Gutes berichten - einer meiner Lieblingsfüller zur Zeit.
Genova
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Re: Kurze Feder?

Beitrag von Genova »

Das vorläufige Ende meiner Odyssee nach einer kurzen Feder: der Parker 45 kam heute an und fühlt sich gut an in der Hand. Der Füller ist plastiktypisch sehr leicht, was mir sehr gut gefällt. Zwar kommt er mir nicht so belastbar vor wie ein Frontier, aber sieht immerhin so aus als hält er noch einiges aus.

Leider schrieb die Feder furchtbar. Die Schenkel waren nicht zueinander ausgerichtet, der Spalt war viel zu breit, die Tinte kam kaum bis zum Schreibkorn an, die Feder kratzte. Das bin ich von Parker Füllern ja gar nicht gewohnt. Mein Frontier und mein Sonnet schrieben tadellos.

Jetzt ist der Füller erstmal bei Sanford. Mal schauen wie es weitergeht. Wenn der Füller wieder zurück ist und wieder "einsatzbereit" ist, stell ich auch mal einen Bericht rein.
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