Tipps zur Pflege von Füllern

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Kadran1
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Tipps zur Pflege von Füllern

Beitrag von Kadran1 »

Hallo zusammen,

ich habe hier gerade mal bisschen nach Pflegetipps gesucht, aber nicht viel oder nur sehr verstreut hier und da mal was gefunden.

Da ich nicht wirklich weiß, was für Pflichten mit der Benutzung von Füllern anfallen, wollte ich hier mal fragen, wie ich diese am besten pflegen muss / sollte. Auch in welchen periodischen Abständen eine solche Pflege stattfinden und wie generell der beste Umgang mit solch Geräten sein sollte.

Habe was von Ultraschallreinigern gelesen - ist der Kauf von so einem 150€ teuren Gerät bei Füllerbesitzern wirklich ungeschriebene Pflicht?

Vielleicht könnte man ja in einem Thread mal zusammentragen, auf was zu achten ist..

Danke euch schonmal und viele Grüße
Michael
Liebe Grüße
Michael
PeliJoerg
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Registriert: 21.03.2013 15:04

Re: Tipps zur Pflege von Füllern

Beitrag von PeliJoerg »

Hallo Michael,

mal zum Ultraschallgerät: wenn Du eins kaufst, solltest Du mindestens in der Region von 150,-- € investieren - billigere Geräte sind in aller Regel sehr leistungsschwach, um das mal vorsichtig zu formulieren.

Die größere Frage wäre aber: brauchst Du für die Füller ein Ultraschallgerät? Mal abgesehen davon, dass manche, vor allem ältere Materialien Ultraschall bzw. die im Gerät erfolgende Wässerung nicht (so gut) vertragen: wenn Du Deine Füller regelmäßig benutzt und regelmäßig reinigst (Anleitung dazu gibt es zum Beispiel auf der Pelikan-Seite hier), dann ist kein Ultraschall nötig.
Den brauchst Du nur dann, wenn Du Füller reinigen willst, die jahrelang eingetrocknet sind - oder in denen sich etwas befindet/befand, das keine Füllhaltertinte war/ist. Und selbst diese Probleme sind oft durch geduldiges Wässern, ggf. in einer Natronlösung, zu schaffen.

Ja, und was Reinigungs-Art und -Zyklus angeht - da steht eigentlich alles auf der oben erwähnten Pelikanseite.

Und ansonsten gilt das, was wahrscheinlich auf jedem Gebiet gilt: jeder hat da so seinen persönlichen Zyklus und seine persönlichen Eigenheiten. Frag' fünf Autobesitzer, wie oft sie ihr Fahrzeug waschen und ob sie es von Hand waschen oder in die Anlage fahren - und ob es nötig ist, bei jedem Waschen die Felgen mit einer Zahnbürste zu säubern - Du wirst fünf verschiedene Antworten erhalten. Und frag' fünf Hausmänner oder auch Hausfrauen, wie oft und wie genau und womit sie ihre Gardinen waschen, Teppiche saugen/schamponieren ...
Alles eine Balance aus
  • wie sauber hätte ich es gerne
  • wieviel (Arbeitszeit, Putzmittel usw.) bin ich bereit, dafür zu investieren
  • mit wieviel Dreck kann ich leben, ohne mich unwohl zu fühlen/dafür zu schämen
  • ...
Frag' fünf Füllerbesitzer, wie oft und mit welchem Mittel sie ihre Schätzchen polieren ...

Just my two cents
Jörg
philS
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Re: Tipps zur Pflege von Füllern

Beitrag von philS »

Ultraschallgerät reicht mir persönlich auch ein preiswertes Gerät vom Discounter.

Reinige aber auch keine verkrusteten Vintagefüller, vielleicht sieht die Sache dann anders aus. Im normalen Alltagsgebrauch (+ 1-2 Jahre Nichtnutzung des zu reinigenden Fülllers) hatte ich bis jetzt noch keine Schwierigkeiten und die Reinigungswirkung war immer perfekt.
Kadran1
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Re: Tipps zur Pflege von Füllern

Beitrag von Kadran1 »

Hallo Jörg,
PeliJoerg hat geschrieben:(Anleitung dazu gibt es zum Beispiel auf der Pelikan-Seite hier)
danke für die Seite. Die kannte ich nicht, aber ist echt informativ! Da ich meine eigentlich jeden Tag benutze, bin ich beruhigt, dass ich da jetzt nicht ständig Reinigungszeremonien abhalten muss.

Nur bei einem Satz von Pelikan hab ich große Augen bekommen.. "Kaufen Sie Tinten nicht in zu großen Mengen und verbrauchen Sie die Tinte möglichst innerhalb von 12–18 Monaten."

Bei 3 oder 4 Fässchen.. wie soll man das bitte schaffen ohne die Tinte zu trinken? :D

Gut, also erstmal kein Ultraschall. Ich bin beruhigt. :)

Viele Grüße
Michael
Liebe Grüße
Michael
cosmo
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Re: Tipps zur Pflege von Füllern

Beitrag von cosmo »

Ich reinige meine Füller vor jeder Neubefüllung einfach mit Wasser. Nützliche Tipps findet man hier: http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... f=7&t=5963

Ansonsten lasse ich ihnen keine besondere Pflege zukommen. Natürlich achte ich aber darauf, dass keine Tinte eintrocknet und gehe allgemein sorgsam mit ihnen um. Wenn es nötig ist, poliere ich sie sparsam mit Autosol. Schwergängige Mechanik schmiere ich mit einem Silikon-Fett, das für Kunststoffe geeignet ist und nicht aushärtet.

Tinten lagere ich trocken und dunkel.
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glucydur
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Re: Tipps zur Pflege von Füllern

Beitrag von glucydur »

Ich reinige auch mit normalem Wasser, manchmal mit destilliertem Wasser, weil wir sehr kalkhaltiges Wasser haben. Destilliertes Wasser ist allerdings nicht notwendig. Ist eher ein wenig Psychologie. An Ultraschall- Geräte traue ich mich nicht so recht ran, weil ich hierzu schon unterschiedliches im Forum gehört habe, auch, dass schwache Vergoldungen gefährdet sein können. Wobei man zu diesem Thema wirklich verschiedene Meinungen im Forum findet. Ansonsten vermeide ich es einfach, Tinte eintrocknen zu lassen, indem ich nicht zu vielen meiner Füllfederhalter gleichzeitig meine Aufmerksamkeit schenke und die Tinte auch wieder ablasse, wenn ein Füller zu lange nicht im Gebrauch war. Aber das ist eine Einstellungs- bzw. Geschmackssache. Auch eingetrockneter Tinte wird man in der Regel mit normalem Wasser Herr.

VG

Alexander
Gutta cavat lapidem.
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YETI
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Re: Tipps zur Pflege von Füllern

Beitrag von YETI »

Hallo zusammen,
zum Thema Pflege und Wartung muß man sich eigentlich nur überlegen, was man vor 50 bis 70 Jahren zur Verfügung hatte, als Füller noch viel mehr Arbeitsgeräte für den täglichen Einsatz waren, als heute. Wenn man dann sieht, wie gut viele dieser alten Füller noch heute in Schuß sind, sollte eine gelegentliche Spülung mit Wasser eigentlich reichen, um eine lange Funktion sicherzustellen.
Ich glaube, der grösste Feind eines Füllers ist die Nichtbenutzung.

Gruß

Andreas
Es ist besser ein kleines Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen.
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bella
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Re: Tipps zur Pflege von Füllern

Beitrag von bella »

Füller die länger liegen bleiben, spüle ich aus.
Ich stelle sie dann mit der Federspitze auf mehrfach gefaltetes Küchenkrepp, das zieht das Wasser raus, und lasse sie über Nacht trocknen bevor ich sie zusammenschraube.

Den Korpus wische ich ab und mal mit einem Tuch ab. Wenn in Gewinden Staub ist, nehme ich eine trockene Zahnbürste zum Reinigen..... auch an so schweren stellen wie unterm Clip.
Fertig .....

Ich verwende allerdings auch keine problematischen "Tinten"
Zuletzt geändert von bella am 15.07.2014 22:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Tenryu
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Re: Tipps zur Pflege von Füllern

Beitrag von Tenryu »

Ich reinige meine Füller nur dann, wenn es nötig ist. Das bedeutet für mich:
-wenn ich ihn längere Zeit einlagern will
-wenn ich eine andere Tinte verwende
-Wenn ich Probleme mit dem Tintenfluß habe, Feder oder Tintenleiter verdreckt ausschauen.
-wenn ich einen Füller vergessen habe und die ganze Tinte darin eingetrocknet ist

Das alles hängt auch sehr vom Füllhalter und der verwendeten Tinte ab. So lange er problemlos schreibt, braucht er auch nicht gereinigt werden. :wink:

Unnötiges und übertriebenes Reinigen kann u.U. auch schädlich sein. Die Mechanik eines Kolbenfüllers ist normalerweise nicht darauf ausgelegt, häufig auseinander geschraubt zu werden. Auch gesteckte Federn und Tintenleiter können mit der Zeit ausleiern, wenn man sie zu oft rausnimmt.

Ultraschallgeräte braucht man eigentlich nicht. Das lohnt sich vielleicht, wenn man oft uralte Füller auf Flohmärkten aufgabelt, die seit Ewigkeiten mit getrockneter Tinte verkrustet sind, oder wenn man besonders hartnäckige Spezialtinten verwendet. Falls man eines besitzt, ist es nützlich, aber extra anschaffen würde ich es nicht unbedingt.

Ich habe mir vor Jahren ein günstiges bei Tchibo gekauft. Das verwende ich gelegentlich für meine Federn, aber noch öfter für Brillen und Uhrenarmbänder und alle anderen Kleinteile, die im Haushalt einer Reinigung bedürfen.
att skriva
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Re: Tipps zur Pflege von Füllern

Beitrag von att skriva »

Tenryu hat geschrieben:Ich reinige meine Füller nur dann, wenn es nötig ist. Das bedeutet für mich:
-wenn ich ihn längere Zeit einlagern will
-wenn ich eine andere Tinte verwende
-Wenn ich Probleme mit dem Tintenfluß habe, Feder oder Tintenleiter verdreckt ausschauen.
-wenn ich einen Füller vergessen habe und die ganze Tinte darin eingetrocknet ist
Hallo zusammen,

so mache ich das auch. Das reicht vollkommen aus.
Da bei uns das Wasser auch etwas kalkhaltig ist, verwende ich zum Spülen destilliertes Wasser aus dem Kondenstrockner, das ich bei der Abfüllung in den Kanister durch ein Kaffeesieb laufen lasse. Damit hatte ich noch keine Probleme.

Viele Grüße
Michael
thobie
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Re: Tipps zur Pflege von Füllern

Beitrag von thobie »

Tja, was soll ich dazu sagen? Meine Erfahrung ist, dass ein Halter, der in ständigem Gebrauch ist, praktisch überhaupt keine Reinigung braucht. Mein Meisterstück 146 hat mal 9 Jahre lang nicht einen Tropfen Wasser gesehen, wurde dafür aber mindestens 3 mal die Woche aufgetankt. Tinte war seinerzeit das ganz normale Pelikan Königsblau. Auch heute sehen die Halter, die ständig im Einsatz sind, maximal einmal im Jahr Wasser. Wozu auch? Dadurch, dass ständig Tinte durch die Tintenleiter fließt, wird sich da auch nicht viel absetzen. Ich spüle diese Halter nur dann durch, wenn ich die Tinte wechsel. Denn da kann es Unverträglichkeiten geben.

Bei den stark deckenden Tinten sieht das allerdings etwas anders aus. Gerade bei Tinten wie Diamine Majestic Blue und Sargasso Sea spüle ich etwas öfter. Da habe ich zumindest das Gefühl, dass die eher mal Pigmente absetzen. Und wenn man eisengallushaltige Tinte verwendet, dann ist die regelmäßige Reinigung natürlich Pflicht. Nur muss man die nicht unbedingt nutzen.

Ultraschallreiniger: Nutze ich eigentlich nur, wenn ein Halter mal so richtig eingetrocknet ist. Wobei ich aus einer vergoldeten Feder damit schon einmal eine bi-color-Feder gemacht habe :-).

Viele Grüße
Thomas
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