Alte Pelikane im Ultraschallbad?

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Linceo
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Alte Pelikane im Ultraschallbad?

Beitrag von Linceo »

Liebe Vogelfreunde,

endlich nenne ich ein Ultraschall-Reinigungsgerät mein eigen und bevor ich damit Unheil anrichte, frag ich lieber mal...

Ich habe einen alten 400er, bei dem Tintenleiter (Längsrillen / Ebonit) festsitzt und sich daher die Federeinheit nicht herausdrehen lässt, und einen 100er, bei dem wiederum der Füllknopf festsitzt und der sich folglich nur von vorn mit der Spritze füttern lässt.

Darf ich diese Vögel materialbedingt überhaupt ins Ultraschallbad legen?
Wenn ja, gibt's ein Zeitlimit?
Darf / sollte ich irgendwas zusetzen, damit die Teile sich leichter lösen?

Danke im voraus für Eure fachkundigen Antworten!
Liebe Grüße,
Donate
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Peter Stegemann
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Re: Alte Pelikane im Ultraschallbad?

Beitrag von Peter Stegemann »

Ich kann dir sagen, was du nicht tun darfst: Es zu warm werden lassen. Diese Erkenntnis hat mich gerade zwei schoene Fueller gekostet. :-/
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meinauda
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Re: Alte Pelikane im Ultraschallbad?

Beitrag von meinauda »

Peter Stegemann hat geschrieben:Ich kann dir sagen, was du nicht tun darfst: Es zu warm werden lassen. Diese Erkenntnis hat mich gerade zwei schoene Fueller gekostet. :-/
Oh, was passiert dann? Was bedeutet warm, wie warm werden denn die Dinger?
Freddy
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Re: Alte Pelikane im Ultraschallbad?

Beitrag von Freddy »

Richtige Ultraschallbäder kann man bis 80°C beheizen. Die kleinen und billigen Heizen sich selbst auf, weil es keine Ultraschallbäder sind, sondern Rüttelmaschinen.

Bei Problemen mit meiner Rechtschreibung und grammatikalischen Fähigkeiten,
haben Sie das Recht alle peripheren und kapazitiven HID zu deaktivieren.
meinauda
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Re: Alte Pelikane im Ultraschallbad?

Beitrag von meinauda »

Haha, dann habe ich eine Rüttelmaschine, die ein wenig warm wird.
Aber Ebonithalter macht sie auch matt und bleicht sie aus, wenn man die reinlegt.
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Cepasaccus
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Re: Alte Pelikane im Ultraschallbad?

Beitrag von Cepasaccus »

Das liegt ganz einfach am Wasser. Alten Ebonitfuellern tut man extern angewendet damit keinen Gefallen.

Cepasaccus
Peter Stegemann
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Re: Alte Pelikane im Ultraschallbad?

Beitrag von Peter Stegemann »

meinauda hat geschrieben:Oh, was passiert dann? Was bedeutet warm, wie warm werden denn die Dinger?
Wie warm, kann ich dir nicht sagen. Zu warm fuer die Finger - irgendwo zwischen 50 und 60 Grad wahrscheinlich. Der Kunststoff ist geschrumpft, so weit, dass der Tintenleiter nicht mehr rein ging und der Kunststoff wurde matt - beim Tintenfenster natuerlich sehr deutlich zu sehen.
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Peter Stegemann
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Re: Alte Pelikane im Ultraschallbad?

Beitrag von Peter Stegemann »

Freddy hat geschrieben:Richtige Ultraschallbäder kann man bis 80°C beheizen. Die kleinen und billigen Heizen sich selbst auf, weil es keine Ultraschallbäder sind, sondern Rüttelmaschinen.
Ich habe mir so ein Geraet zugelegt: http://www.ebay.de/itm/Ultraschall-Rein ... 0983716680

Ob das zu den kleinen, billigen zaehlt, kann ich nicht sagen. Aber es heizt definitiv auch ohne Heizung auf und die Reinigungsleistung ist nicht beeindruckend. Da ich aber keine anderen Geraete kenne, kann ich nicht beurteilen, ob es gut oder schlecht ist. Laut ist es auf jeden Fall.
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PeliJoerg
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Re: Alte Pelikane im Ultraschallbad?

Beitrag von PeliJoerg »

Das ist schon kein kleines Gerät mehr, sondern für den Füllersammler bereits sehr beeindruckend. Ich sehe auf dem Bild allerdings einen Drehregler für die Heizung - die sollte sich also auch abstellen lassen. Und das muss auch gehen, denn Füller sind ja nicht das einzige Reinigungsgut, das nur bedingt Hitze verträgt. Wenn sich bei Deinem Gerät die Heizung nicht abstellen lässt, liegt ein Defekt am Gerät vor - hast Du noch Garantie?

Durch die Ultraschallreinigung allein tritt zwar als Nebenwirkung auch eine Erwärmung des Wassers auf - die darf sich aber in einigen Minuten Reinigungszeit auf keinen Fall in einem Bereich bewegen, dass es für Füller gefährlich wird.

Hast Du vielleicht ein Badewannenthermometer im Haus, das Du mal nach einem Reinigungsvorgang reinlegen könntest (OHNE die Reinigung währenddessen laufen zu lassen!!) - dann wüssten wir genau, wie heiß das Wasser ist.

MfG
Jörg
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stift
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Re: Alte Pelikane im Ultraschallbad?

Beitrag von stift »

Hallo
Den 400er mit der Spitze in das Wasser stellen und warten.Dann mit einen Tuch oder Küchenrolle fest halten und drehen und dann geht er auf.
Beim 100er musst du von hinten die Mechanik öffnen und dann siehst du was da los ist.
Pelikan 100 mit Föhn gut warm bis heiß machen und nach rechts Aufschrauben ACHTUNG VERKEHRTES GEWINDE.
In alle Bestandteile zerlegen und Kolben neu und alles Reinigen und wieder zusammenbauen.
Natürlich die Kappe mit Klipp Zerlegen und auch Reinigen und Polieren.
So jetzt wenn du fertig bist alles Zusammenfügen.
FERTIG!!
Gruß Harald
#Non, je ne regrette rien#
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Cepasaccus
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Re: Alte Pelikane im Ultraschallbad?

Beitrag von Cepasaccus »

Also polieren muss man nicht unbedingt.
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stift
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Re: Alte Pelikane im Ultraschallbad?

Beitrag von stift »

Es gibt Leute die wollen die Beschläge wie sie sind.
Ich nicht bei mir wird alles poliert und auf Hochglanz gebracht.
Ist natürlich viel Arbeit,und die dunkeln sowieso wieder nach.
Natürlich da nur Polieren wo es auch Sinn hat.hahaha sonst ist das Gold weg futsch. :shock: :shock:
Gruß Harald

Deinen goldenen Waterman würde ich mir schon zur Brust nehmen hahahaha und Polieren das er blendet :wink: :wink:
#Non, je ne regrette rien#
Freddy
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Re: Alte Pelikane im Ultraschallbad?

Beitrag von Freddy »

Peter Stegemann hat geschrieben:
Freddy hat geschrieben:Richtige Ultraschallbäder kann man bis 80°C beheizen. Die kleinen und billigen Heizen sich selbst auf, weil es keine Ultraschallbäder sind, sondern Rüttelmaschinen.
Ich habe mir so ein Geraet zugelegt: http://www.ebay.de/itm/Ultraschall-Rein ... 0983716680

Ob das zu den kleinen, billigen zaehlt, kann ich nicht sagen. Aber es heizt definitiv auch ohne Heizung auf und die Reinigungsleistung ist nicht beeindruckend. Da ich aber keine anderen Geraete kenne, kann ich nicht beurteilen, ob es gut oder schlecht ist. Laut ist es auf jeden Fall.

Es zählt zwar zu den "billigen" Ultraschallgeräten, aber es ist wenigstens ein Ultraschallgerät. Alles was preislich darunter liegt und wie ein Eierkocher aussieht, ist definitiv keins, ohne Ausnahme. Gebraucht ist sicher auch bezahlbar was zu bekommen.
Wir haben im Chemielabor ein 15Liter Ultraschallgerät stehen, dass hat aber deutlich vierstellig gekostet und das Ding wird und muss über Nacht laufen gelassen werden, damit sich irgendetwas tut. Manchmal tut sich auch nichts. Aber eingebrannte Polymere kann man sicher nicht mit Tintenrückständen vergleichen :mrgreen:


Aber um realistisch zu bleiben:
Mit einem Schüttelgerät lässt sich mehr Wirkung erzielen, als nur in Wasser eingelegt.

PS:
Wenn das Gerät ein Ablaufventil hat, dann kann man ja kontinuierlich Wasser ablaufen lassen und mit einem Schlauch kaltes Leitungswasser zulaufen.
Wer einen Wärmetauscher hat und eine Gartenpumpe kann auch ein geschlossenes System bilden, wäre sicherer.

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ostfüller
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Re: Alte Pelikane im Ultraschallbad?

Beitrag von ostfüller »

Hallo Donate,

ich empfehle einen dosierten Einsatz des Ultraschallgerätes. Die unterschiedlichen Materialien reagieren und nicht immer ist das Ergebnis das Gewünschte. Federn und Tintenleiter sind meiner Meinung nach kein Thema und funktionieren gut im Ultraschallbad. Bei Zelluloidteilen habe ich auch schon Verfärbungen bei und nach dem Bad festgestellt.

Viel Erfolg und beste Grüße

Marco
meinauda
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Re: Alte Pelikane im Ultraschallbad?

Beitrag von meinauda »

Mit meinem Schüttelgerät bin ich eigentlich ganz zufrieden.
Den sichtbarsten Erfolg habe ich bei tintenversifften Kappen des durchsichtigen Kaweco Sport. 3 bis 4x 'gerüttelt' und die Kappen sind wieder klar.
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