Hallo,
so ganz verstehe ich jetzt deine erste Frage nicht, zumindest fehlt mir da etwas das Capee...also, Luft ist ein Gas und ändert somit mit sich änderndem Umgebungsdruck und sich ändernder Temperatur (z.B. durch die Handwärme beim Schreiben) wesentlich leichter sein Volumen als die flüssige Tinte. Beim Schreiben z.B. oder generell in der Haltung "Feder nach unten" schließt die Tinte quasi die Luftkanäle, die sich im Tintenleiter befinden und für den notwendigen Druckausgleich zu sorgen haben, ab. Steigt nurn der Druck der Luft im Tintentank durch Erwärmung an, drückt diese die Tinte vermehrt aus der Feder heraus. Dieser Effekt ist sehr stark bei fast leerem Tintentank. der Fluß wird dabei stärker, u.U. füllen sich die Lamellen des Tintenleiters sichtbar mit Tinte. Kleckser gibt es trotzdem meist nicht, die heutigen Tintenleiter sind da zu sehr ausgeklügelt in ihrer Konstruktion. Drum gilt: je weniger Luft im Tintenraum, desto weniger Klecks- und Auslaufgefahr. Also, bei Wanderungen auf den Montblanc
oder bei Flügen den Füller möglichst ganz befüllen und immer mit der Kappe bzw. Feder nach oben transportieren, so kann sich der Druck ausgleichen und nichts läuft aus....
Zum zweiten Sachverhalt: Beim Aufziehen der Tinte durch die Feder werden alle Kanäle des Tintenleiters mit Tinte gefüllt, sowohl die, die die Tinte zu Federspitze transportieren sollen, als auch jene, die die Luft zum Ausgleich in den Tintenraum lassen sollen.
Im ungünstigen Fall, wenn der Luftkanal nicht leerläuft, kann kein Druckausgleich mehr stattfinden und der Tintenfluß reißt ab, obwohl dein Tank voll ist. Laß ich nun nach dem Füllen ein paar Tropfen wieder zurück,
drehe dann den Füller um (also Feder nach oben) und drehe dann den Füllknopf wieder zu, wird die Tinte aus den Kanälen in den Tintenraum gesaugt und die Kanäle sind frei. Soweit die Theorie. Ich machs nicht, ich nehm eh ein saugfähiges Tuch, halte die Feder nach oben und sauge die überschüssige Tinte ab und entferne damit gleich die Tintenflecke auf Feder und Griffstück. Durch das Luftloch wird dabei auch der Tintenleiter leergesaugt. Bisher hatte ich mit diesem Vorgehen keine Probleme...
Weiterhin viel Spaß bei deiner Entdeckungsreise durch die Welt der Schreibgerätetechnik!
Gruß Günther
