Füllhalter einmotten?

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math
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Füllhalter einmotten?

Beitrag von math »

Moin, liebe Mitschreiber,

mein Caran d'ache Ecridor Maya sieht zwar sehr schön aus, aber die Schreibeigenschaften begeistern mich gerade nicht so - er hat Anschreibschwierigkeiten und Aussetzer.

Wie kann ich ihn nun richtig einmotten? Meine Idee: alle Tinte raus, mehrfach durchspülen und auf saugfähigen Papier "auslutschen" lassen. Reicht das?

Oder bekomme ich evtl. die Feder richtig in Gang?

viele Grüße
Andreas
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Andi36
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Re: Füllhalter einmotten?

Beitrag von Andi36 »

Hallo Andreas

Deine Maßnahmen zum Einmotten wären perfekt! :D

Bei Anschreibschwierigkeiten kommen meiner Meinung nach folgende Ursachen in Betracht:
  • der Tintenleiter ist verstopft -> zerlegen und reinigen oder Ultraschallbad
  • die Federspitze hat den berüchtigten "Baby Bosom"
    • hier hilft bis zu einem gewissen Grad die "richtige" Tinte, das wäre eine hoch saturierte.
    • Wenn man das Übel aber der Wurzel packen möchte, dann muss man die Feder mit der Polier-"Feile" nacharbeiten.
Gruß
Andreas
math
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Re: Füllhalter einmotten?

Beitrag von math »

Moin Andreas,

vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort. Vielleicht werde ich doch noch an der Feder rumbasteln. Verstopft mag ich nicht glauben, da er schon von Anfang an leichte Aussetzer gezeigt hat. Mit "Polier-Feile" meinst Du da so'n Teil zum Fingernägel-Polieren? Ob auch sehr feines Schmirgelpapier geht? Bevor ich so etwas (zum ersten Mal) probiere, muss ich noch mal drüber schlafen und Mut sammeln :)

viele Grüße
Andreas
Josh
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Re: Füllhalter einmotten?

Beitrag von Josh »

Hallo Andreas,

ich habe selbst auch schon eine (Gold-) Feder nachgeschliffen und -poliert. Für mein Dafürhalten war das eine recht simple, wenn auch nicht zeitunaufwändige Angelegenheit.

Von gewöhnlichen Schmirgelpapier würde ich Dir nach meinen Erfahrungen abraten - das dürfte meines Erachtens selbst in den feinen Körnungen 1000, 1200, ... noch zu grob sein. Gut funktioniert hat bei mir ein Nagelfeilen-Set vom Discounter mit drei verschiedenen Körnungen. Auf diesen Nagelfeilen habe ich die mit Wasser befüllte Feder in normaler Handhaltung geschrieben, auf der gröbsten Stufe fast ohne Druck, auf der nächst feineren mit etwas mehr Druck und zuletzt auf der Polier-Feile. Dabei habe ich die Anstellwinkel der Feder immer etwas variiiert, um mir keinen "Bremsplatten" einzuschleifen, weil ich auch beim normalen Schreiben die Federhaltung immer etwas variiere. Vor dem finalen Polieren habe ich den Schlitz im Schreibkorn von der Unterseite mehrfach mit einer Rasierklinge nachgeschnitten, um Schleifgrate oder Schleifstaub zu entfernen.

Zur zwischenzeitlichen Begutachtung des Arbeitsfortschritts diente mir eine 12fach Lupe und Probeschreiben mit dem eingefüllten Wasser.

Das Ergebnis meiner Bemühungen war eine nun einwandfrei gleitende und schreibende Feder.

Mit dem Tintenfluss war ich auch nicht zufrieden. Um diesen zu verbessern, habe ich ein Stück nicht zu stark saugendes Papier - eine Folie oder ungewachste Zahnseide täte es wohl auch - mit leicht sägenden Bewegungen durch den Spalt zwischen Tintenleiteroberseite und Federunterseite gezogen. Auf diese Idee kam ich, weil ich seinerzeit bei einem trocken schreibenden Lamy Safari durch mehrfache Demontage und Montage der Feder auch einen zunehmend besseren Tintenfluss erreicht hatte.

Nun habe ich eine geschmeidig laufende Feder mit dem mir gefallenden etwas üppigeren Tintenfluss.

Ich meine, mit Geduld, einem ausreichenden Maß an Fingerspitzengefühl und gesundem Menschenverstand ist das Nacharbeiten einer Feder kein "Hexenwerk".

Viele Grüße
Josh
Fülleristi
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Re: Füllhalter einmotten?

Beitrag von Fülleristi »

Hallo Zusammen,

ich möchte 2 meiner Lieblinge (Pelikan und Lamy) einmotten und habe gehört, dass man die Füller mit einem wenig konzentrierten Salzwasser aufziehen soll. Kann mir bitte jemand sagen, ob das stimmt? Wenn ja, wie soll denn das Mischungsverhältnis sein?
Gibt es eine andere, bessere Lösung?
Wenn man die Füller, wie hier beschrieben, trocken einmottet, habe ich Sorge, das das System eintrocknet.

Gruß
Fülleristi
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Holunderbeere
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Re: Füllhalter einmotten?

Beitrag von Holunderbeere »

Soweit ich weiß, hat man das mit dem Wasser im Tintentank früher gemacht, als die Siegel für die Kolbenköpfe noch aus Kork waren (das mit dem Salz habe ich noch nicht gehört, keine Ahnung, wozu das gut sein könnte).

Bei einem modernen Füller mit Plastikkolben oder gar Konverter ist das meines Wissens nach total unnötig.. Sauber und trocken dürfte das Beste sein.
Füllerliebhaberin, Vollblutbibliophile & halbseidene Buchbinderin. Internetpräsenz inner Mache. :)
Der Füllerblog der Holunderbeere: http://thesebeautifulpens.blogspot.com
Fülleristi
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Re: Füllhalter einmotten?

Beitrag von Fülleristi »

Vielen Dank für die Antwort.

Demnach ist es auch egal, ob der Kolben oben oder unten ist, richtig?

p.s. Sehr schöne Bilder auf deiner Seite. Respekt!
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Holunderbeere
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Re: Füllhalter einmotten?

Beitrag von Holunderbeere »

Danke. ;)

Ich denke, dass es letztlich nichts ausmacht, würde den Kolben aber hochfahren, schon allein, damit die Oberfläche des Füllers geschlossen ist. Bei einem Kolbenkonverter ist es wohl egal.

Grüße,
Barbara
Füllerliebhaberin, Vollblutbibliophile & halbseidene Buchbinderin. Internetpräsenz inner Mache. :)
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