Nib Creep empfinde ich ja bis zu einem gewissen Grad auch als schön, ein wenig Tinte bringt die Schönheit so mancher Feder erst richtig zur Geltung. Solange es nicht so doll wird, dass die Tinte in die Kappe tropft oder sich - wie Rokebyrose schon schrieb - gerade bei roten, orangenen oder einigen braunen Tinten hässliche Klumpen oder Kristalle bilden (nib/ink clogging) -
siehe hier.
Meine Erfahrungen damit sind sehr unterschiedlich, bei manchen Füllern tritt es nur bei bestimmten Tinten auf, bei manchen Füllern passiert es nur, wenn die Füller transportiert werden, liegen sie auf dem Schreibtisch, passiert nichts. Bei manchen Füllern lässt sich NibCreep einschränken oder vermeiden, wenn man nach dem Befüllen die berühmten 3 Tropfen zurück ins Glas gibt (Druckausgleich).
Interessant ist auch, was Richard Binder dazu schreibt: The spontaneous accumulation of ink on the top surface of a nib; the ink is said to “creep” up out of the slit. Some inks are more prone to creep than others, but the root cause of the phenomenon is a nib slit that is either damaged or manufactured with insufficient attention to finishing; nicks, scratches, etc., can create a capillary path across the edge between the slit wall and the top surface.
Platinum-plated nibs are more prone to nib creep than are unplated nibs because platinum is more wettable than gold.
Oftmals sind also wohl Kratzer oder Beschädigungen (oder ggf. auch Verunreinigungen?) der Feder im Bereich des Schlitzes die Ursache, an denen entlang dann die Tinte durch die Kapillarwirkung auf die Feder gelangt. Und Platinum-beschichtete Federn neigen eher dazu als unbeschichtete Goldfedern...
FF Jan