Verwendet jemand Konservierungsmittel?

[Artsketch]

Das Baumarktmittel ist sicher eine gute günstigere Alternative, besonders für größere Mengen.

Mist, da fällt mir ein, dass ich kürzlich eine, als Andenken aufbewahrte angebroche Packung meines Medikamentes, im Wert von 2.500,- Euro, entsorgt habe. Ein Fungizid, Dimethylfumarat, jetzt hätte es wenigstens eine sinnvolle Zweitanwendung bekommen können.

[Thom]

Das Baumarktmittel ist sicher eine gute günstigere Alternative, besonders für größere Mengen. ...

Das ist nicht sehr stark dosiert, da wirst Du mehr als 0,1% brauchen. Ich hätte aber auch keine Probleme mit 0,1% Sennelier, 2008 hatte die Stiftung Warentest CMIT/MIT in Schreibtinten noch durchgewunken. Allerdings würde ich mich mit der Tinte nicht vollflächig bemalen und schon gar keine anderen Leute.

V.G.
Thomas

[Black Betty]

Das ist nicht sehr stark dosiert, da wirst Du mehr als 0,1% brauchen.

Wie würdest Du das denn dosieren?
Und ich habe beim Stöbern noch folgendes gefunden: Fimo Wasserklar, das eigentlich für Schneekugeln gedacht ist. Netterweise gibt es dafür auch ein SDB (https://images.kreativ.de/out/pdf/42406 ... kugeln.pdf) - wäre das evtl auch für Tinten geeignet, Deiner Einschätzung nach?

[Thom]

Das ist nicht sehr stark dosiert, da wirst Du mehr als 0,1% brauchen.

Wie würdest Du das denn dosieren? ...

In Schreibtinten kann ich das aus dem Stand nicht sagen, weil ich da eine Mindesthemmstoffkonzentration des Wirkstoffes bräuchte. Und auch das wäre nur eine Schätzung. Für Homework ist das eine Sache, aber die professionellen Hersteller probieren das auch in Laborversuchen. So ein Baumarktprodukt ist schon für Baumarktklientel dosiert. Wenn man vielleicht mal eine Gummiarabicum-Lösung mit 10 Tropfen auf 100ml ansetzt und die relativ warm stehen lässt, dann wird man nach ein paar Wochen sehen, ob 0,5% Pufas reichen. Ich glaube es nicht, denn der Wirkstoffgehalt im Pufas ist 2,49%, also eine gleichzeitige Reihe mit vielleicht noch so 20 Tropfen wird es ein bisschen besser eingrenzen. Dieses Sennelier wäre da aber hoffnungslos überdosiert, wie gesagt, davon max. 2 Tropfen auf 100ml. Kremer hatte sowas auch mal, das nannte sich Alchinol D15, das haben sie aber mittlerweile aus dem Sortiment. ESSRI und Registrars Ink sind noch mit Phenol konserviert. Die alten techn. Konservierungsmittel sind etwas verrufen, die neuen sind besser, bis sie lange genug im Einsatz sind, dann sind es auch alte.

V.G.
Thomas

[patta]

Die alten techn. Konservierungsmittel sind etwas verrufen, die neuen sind besser, bis sie lange genug im Einsatz sind, dann sind es auch alte.

Sehr schön geschrieben. Vielen Dank!

Gruß patta

[Robin]

Und das mit den zwei Tropfen Nelkenöl funktioniert leider nicht bei Tinten?

[Black Betty]

Ich würde keinen Füller in Kontakt mit ätherischen Ölen bringen wollen...

[Thom]

Mit dem Diethylenglycol im Pufas und Füllermaterialien ist das auch so eine Sache, aber die Menge ist in der Tinte nicht groß. Man kann die Testreihe auch noch ein bisschen niedriger beginnen, da sieht man dann, wo die Verkeimung anfängt. Dieses Pufas ist auch für die Filmkonservierung gedacht, aber wir wollen ja keine Schriftzüge auf dem Papier dauerhaft vor Schimmel schützen, sondern nur die flüssige Tinte im Flakon, vielleicht reichen die 0,5% schon völlig aus.

V.G.
Thomas

[Black Betty]

Das klingt interessant, ich muss mal schauen, ob ich mir den besorge und herumprobiere. Immerhin könnte ich per Mikroskop auch mal in die potentielle Testreihe reinschauen , ob was wächst, was mit bloßem Auge nicht zu sehen ist.

[Pelle13]

Doppelt, sorry

[Pelle13]

Muss man ausprobieren, ich hätte es mit 20% probiert. ...

Das ist auch bei Ethanol ein bisschen pH-abhängig, 20% müssten auf alle Fälle reichen. Ich würde für die Tinten was anderes nehmen, aber das kriegst Du nicht so einfach zu kaufen. Aber wie gesagt, auf dem Baumarkt gibt's den guten Pufas, wenn das Diethylenglycol nicht stört, könntest Du den verwenden. https://pufas.de/produkte/schimmel-beka ... rat-af/1l/

V.G.
Thomas

20% Ethanol sollten aber das Fließverhalten der Tinte mächtig verändern!

[Thom]

20% Ethanol sollten aber das Fließverhalten der Tinte mächtig verändern!

Ja, der senkt die Oberflächenspannung bis zum Abwinken, deshalb verwende ich den ja auch nur in Thoms Kanzleitinte.

V.G.
Thomas

[Thom]

Die alten techn. Konservierungsmittel sind etwas verrufen, die neuen sind besser, bis sie lange genug im Einsatz sind, dann sind es auch alte.

Sehr schön geschrieben. Vielen Dank!

Gruß patta

Keine Ursache! Entscheidend ist das richtige Maß. Bei den EG-Tinten stellten sich unabhängig von der Konservierung folgende Fragen:
Was ist, wenn die Tinte zufällig an die Haut kommt? Was ist, wenn das wiederholt passiert? Und was ist, wenn an dieser Stelle in der Haut ein Riss ist? Aber nie: Was ist, wenn man die Tinte trinkt?

Viele Grüße
Thomas