Noodler's in hochwertigen Füllern?

[sumpfi]

Moin,
wie ist denn der aktuelle Stand bzgl. Noodlers in hochwertigen Füllern? Vor zwei, drei Jahren hatte ich mal gelesen, dass es hier Bedenken gebe.
Ich habe eine No Feather, Apache Sunset, Bad Belted Kingfisher und eine Kung Te-cheng. Zumindest in einem durchsichtigen Füller kann ich keine Rückstände erkennen wenn ich mal die Tinte wechsle..

[Andreas_Hannover]

Hi,
ich irgendwann die Nase voll vom Nur-Dippen und wollte es einfach wissen und habe Baystate Blue in meinen 800er blau-gestreiften gefüllt. Schrieb problemlos, hat aber Feder und Füller (von innen) ziemlich verfärbt. Mit Domestos ging's wieder raus (nicht nachmachen!!).

[HeKe2]

So ganz generell kann man die Frage gar nicht beantworten. Die Apache Sunset sehe ich z.B. als völlig problemlos an, wenn sie nur besser trocknen würde. Das Problem der Baystate-Tinten ist wohl hinlänglich bekannt. Bei den Bulletproof-Tinten gibt es ein gewisses Risiko, jedoch würde ich das geringer einschätzen als bei der Montblanc Permanent Blue Nanopigmenttinte. Wenn man die nicht alt werden lässt, lassen die sich in aller Regel gut wieder auswaschen. Dennoch: Eine Aussage für alle ist kaum möglich. Wichtig ist auf jeden Fall, auf die Art der Tinte zu achten.

[Crovax]

Jede Noodler's-Tinte ist anders. Da kann man leider nicht von einer auf die anderen schliessen.
Bisher ohne bleibende Folgen habe ich verwendet:
- El Lawrence
- Black Swan in Australian Roses
- 54th Massachusetts
- Zhivago

Alle Tinten sind als "bullet proof" und wasserresistent eingestuft, mit Ausnahme der Zhivago sollen sie auch als Archivartinten geeignet sein.
"Wasserfest" kann ich für alle bestätigen, wobei die Black Swan nach dem Wässern nur den schwarzen Anteil behält, den aber stabil.

Aus den Füllern konnte ich sie aber immer problemlos und ohne Rückstände und auch ohne Einsatz einer chemischen Keule ausspülen. Keine bleibenden Flecken oder Verfärbungen.
Ich habe sie aber bisher auch nicht eintrocknen lassen.

Bei der 54th Massachusetts muss ich einschränken: Keine Folgen für die Füller bisher aber das Zeug geht auf keinen Fall mehr aus Baumwolle raus. Tja, Zellulose ist Zellulose, egal ob Papier oder Stoff.

[sumpfi]

Hmhmm schon nach der ersten Antwort dachte ich mir, dass meine Frage zu naiv formuliert war. Das hat man davon, wenn man "mal schnell" auf der Arbeit was tippt.

Ich habe hier einen Pelikan Souverän in F und finde einfach keine passende Tinte dafür. Passend = gegen ausbleichen / Licht und eben Wasser. Nennt man das dann schon archival?

Ich habe probiert:
- Sailor Sei Boku: irgendwie zu wenig Tintenfluss, die Farbe wirkt nicht so kräftig wie bei meinem anderen Füller. Unangenehmes Schreibgefühl.
- Ich glaube ich hatte die R&K Dokumentus auch mal probiert, aber gleiches Problem.
- Sonst habe ich nur "normale" Tinten probiert, aber auch hier oft das Problem, dass die Farben eher zu blass sind.

Von Noodlers habe ich folgende, die als Bullet Proof gelten. Keine davon habe ich aus o. g. Bedenken bislang im Pelikan ausprobiert:
- X-Feather
- Bad Belted Kingfisher
- Kung Te-Cheng
- General of the Armies (wobei mir die gar nicht so gefällt)

[HeKe2]

Wenn Du die Sei Boku und die R&K Dokumentus schon ausprobiert hast, solltest du deine Noodler's Tinten durchaus mal ausprobieren. Ich erwarte keine größeren Probleme als bei den genannten Tinten. Ich persönlich finde den Tintenfluss der Noodler's Tinten stärker als z.B. den der Sei Boku was nach meinem Empfinden ein sanfteres Schreibgefühl zur Folge hat. Da ich fließfreudige Füller bevorzuge, fransen die Tinten bei mir gerne mal aus (siehe meine Tintenberichte zur 54th Massachusetts oder Fox Red). Mark (MarkVI) sieht das nicht so, was wohl mit seinen anderen Schreibgewohnheiten zu tun haben wird. Diesbezüglich musst du also selber sehen, ob dir die Tinten zusagen. Archivierbar sind die Bulletproofen aber meines Erachtens alle. Nach drei Jahren war mein angebrochenes Glas der Massachusetts aber im Eimer. Die Farbe war grau und der Tintenfluss verändert. Ist eben eine Nanopigmenttinte, jedenfalls gehe ich davon aus, und wenn die erst einmal kippt, dann ist sie nicht mehr zu retten.

[agathon]

Das ist tatsächlich pauschal schwierig zu beantworten. Ich kenne Leute vom Fach, Restauratoren, die lehnen auch Tinten wie die Iroshizuku ab.

[Crovax]

Bei den Iroshizuku könnte es aber eher am alkalischen pH-Wert als an den Farbstoffen liegen. Latex-Tintensäcke mögen das überhaupt nicht gerne.
Die Alternative wären beständigere Säcke aus Silikon, aber die sind nicht wasserdampffest, so dass die Tinte da schneller austrocknet.

Zelluloid mag auf Dauer auch keine Alkalien, daher bitte keine japanischen Tinten in entsprechende Kolben- oder Vakuumfüller einfüllen.
Flecken und Verfärbungen dürften da eher eine Nebenrolle spielen. Das Material geht dabei komplett kaputt.