Parker quink grün

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Pensilea
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Parker quink grün

Beitrag von Pensilea »

Kann mir jemand einen Hinweis auf das Produktionsdatum der Parker quink grün/green geben?
Nutzt jemand hier im Forum diese Tinte gerne?

Eine kleine Vermutung habe ich: Auf dem Karton ist das Symbol für den "Grünen Punkt" aufgedruckt. Dieses gibt es lt. Wikipedia seit 2000. Daher meine Vermutung, dass die Tinte zwischen 2000 und 2008 produziert wurde. Oder wann wurde die Tinte eingestellt?

Euch allen wünsche ich ein frohes Fest
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Herzliche Grüße, Angelika

"Zuweilen macht es ja wohl nichts aus, wenn man seine Arbeit auf später verschiebt." (Der kleine Prinz)
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vanni52
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Re: Parker quink grün

Beitrag von vanni52 »

Ich habe eine Probe der Parker Quink Green bekommen, lieben Dank Angelika, und möchte einige Eindrücke zeigen.

Die Tinte, mittelgrün mit Petrolnote, fließt eher auf der nasseren Seite, mit einem mittleren Sättigungsgrad und einem dezenten Halo-Effekt, der für eine prima Randschärfe sorgt. Das ausgeprägte Shading bleibt im grünen Spektrum und deutet in den nasseren Rückflussstrecken einen roten Sheeneffekt an. Dazu weiter unten ein Foto mit großzügigerem Auftrag, aus spitzerem Winkel gegen das direkte Sonnenlicht aufgenommen, das den (erwarteten) roten Sheen deutlicher rüberbringt.
Beim ersten Chromatogramm (Laufmittel Wasser) werden die Farbstoffe an der Tintenfront zusammengeschoben, am Auftragspunkt sieht man einen schwarzen Farbstoff, der für das stehengebliebene Gitter beim Wassertest verantwortlich ist, direkt daneben einen violetten Farbstoff. Das zweite Chromatogramm mit einer niedrigeren Tintenkonzentration trennt dann die beiden Farbstoffe außen in ein Gelb und ein Türkis. Grün ist die Mischfarbe.
Unter dem Strich eine klasse Tinte, die auch nach diesem langen Zeitraum keinerlei Spuren einer möglichen Alterung zeigt. Schade, dass die Tinte nicht mehr verfügbar ist.

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LG
Heinrich
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vanni52
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Re: Parker quink grün

Beitrag von vanni52 »

Pensilea hat geschrieben:
24.12.2024 13:45
Kann mir jemand einen Hinweis auf das Produktionsdatum der Parker quink grün/green geben?
Nutzt jemand hier im Forum diese Tinte gerne?

Eine kleine Vermutung habe ich: Auf dem Karton ist das Symbol für den "Grünen Punkt" aufgedruckt. Dieses gibt es lt. Wikipedia seit 2000. Daher meine Vermutung, dass die Tinte zwischen 2000 und 2008 produziert wurde. Oder wann wurde die Tinte eingestellt?
Liebe Angelika, leider konnte ich bisher keine konkreten Antworten zu den Fragen finden. Allerdings bin ich bei der Suche auf einen Beitrag im Unterforum "Tintenbetrachtungen“ gestoßen, in dem Thomas Baier eine Tinte mit der Bezeichnung "Parker grün“ vorgestellt, und zwar 2011. Diese Tinte kommt beim Farbton der hier besprochenen zwar sehr nahe, allerdings führt der Wassertest zu einem anderen Ergebnis, die Tinte wird vollständig aufgelöst und weggespült. Müssen also verschiedene Tinten sein.

Dann finden sich im Netz zwei Versionen der Parker Quink Green, einmal als permanent und als washable.
Was weitere Fragen aufwirft, denn die hier besprochene Tinte passt eigentlich zu keiner dieser Versionen.
LG
Heinrich
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Pensilea
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Re: Parker quink grün

Beitrag von Pensilea »

[/quote]

Dann finden sich im Netz zwei Versionen der Parker Quink Green, einmal als permanent und als washable.
Was weitere Fragen aufwirft, denn die hier besprochene Tinte passt eigentlich zu keiner dieser Versionen.
[/quote]

Würdest Du diese Probe denn eher als permanent einordnen?
Herzliche Grüße, Angelika

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vanni52
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Re: Parker quink grün

Beitrag von vanni52 »

Pensilea hat geschrieben:
28.12.2024 18:43
Würdest Du diese Probe denn eher als permanent einordnen?
[/quote]

Mit permanent verbinde ich eigentlich Tinten mit einer vollständigen Wasserfestigkeit.
Auf der anderen Seite gibt es hier eine Besprechung der blauen permanenten Parkertinte, die beim Wassertest die Beurteilung "noch lesbar“ erhält. Und das entspricht ja dem Ergebnis des hier durchgeführten Wassertests. Also dann doch eher permanent.
LG
Heinrich
Ex Libris
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Re: Parker quink grün

Beitrag von Ex Libris »

Hallo Angelika,

leider habe ich auch keine Antwort auf Deine Fragen...

Ich würde aber, lieber Heinrich, nicht unbedingt sagen, dass es unterschiedliche Tinten sein müssen. Die Parker Grün wird wohl seit ein paar Jahren nicht mehr hergestellt, womit das Glas von Angelika ja sicher auch ein paar Jahre alt ist. Damit ist vermutlich der Farbstoff etwas aufkonzentriert.

Hinzu kommt, dass Thomas Baier immer mit F-Federn geschrieben hat und damals Clairefontaine Velouté-Papier benutzt hat. D.h. dünner Farbauftrag auf einem Papier, das gegen Tinte sehr stark abgeschlossen ist. Vom Clairefontaine, das ich auch gerne benutze, wird Tinte sehr stark wieder abgelöst, während auf dem Tomoe River einfach etwas mehr eindringen kann und deshalb mehr übrig bleibt, besonders wenn die Farbstoffkonzentration höher ist.

Seit einigen Jahren gehören Parker und Waterman - oder was von den einstmals stolzen, alten Füllerfirmen noch übrig ist - zu Newell Rubbermaid. Da ich in meinem Bestand sowohl Parker/Waterman Blauschwarz, als Parker/Waterman Rot und Parker Grün mal in Patronen hatte sowie Waterman Grün im Glas: Ich konnte zwischen den Farben der beiden Firmen zuletzt keine Unterschied erkennen, so dass ich den Eindruck hatte, dass es nur um unterschiedlich gelabelte Tinten aus demselben Pott waren. (Da ich aber wiederum kein Interesse an Chromatogrammen habe, kann ich mich nur auf meinen visuellen Eindruck berufen.)

Viele Grüße,
Florian
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vanni52
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Re: Parker quink grün

Beitrag von vanni52 »

Ex Libris hat geschrieben:
11.01.2025 16:24

Ich würde aber, lieber Heinrich, nicht unbedingt sagen, dass es unterschiedliche Tinten sein müssen. Die Parker Grün wird wohl seit ein paar Jahren nicht mehr hergestellt, womit das Glas von Angelika ja sicher auch ein paar Jahre alt ist. Damit ist vermutlich der Farbstoff etwas aufkonzentriert.
Lieber Florian,

Thomas Baier hat als Ergebnis des Wassertests festgestellt, dass die Tinte "verschwindet“. Und dies auch mit einem Foto belegt.

In der Tinte von Angelika zeigt sich sowohl beim Wassertest als auch im Chromatogramm ein schwarzer Farbstoff, der sich unmittelbar nach dem Auftrag im Papier verankert.

Das passt nicht zusammen. Für mich sind es zwei verschiedene Tinten.
LG
Heinrich
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vanni52
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Re: Parker quink grün

Beitrag von vanni52 »

Lieber Florian,

als Nachtrag noch einige Gedanken zu der Vermutung, dass die Unterschiede aus einer Aufkonzentrierung der Tinte resultieren könnten.

Da sind zunächst die Tests der älteren Tinten, die hier in den letzten Jahren durchgeführt wurden. Zu einigen Montblanc- und Parkertinten, vor allem zu zahlreichen Pelikantinten aus den 80iger und 90iger Jahren. Hier kann ich mich an kein Testergebnis erinnern mit vergleichbaren Veränderungen.

Auch vor dem Hintergrund möglicher chemischer Reaktionen erscheint es mir unwahrscheinlich, dass sich aus den wasserlöslichen Farbstoffen der Parker Grün, also wasserlöslichen Salzen mit organischen Säureresten (z.B. Triphenylmethananionen), etwas Vergleichbares wie dieser schwarze Farbstoff bilden könnte. Wird etwa durch eine Oxidation die Molekülstruktur verändert, insbesondere eine Verkleinerung des Raumes für die delokalisierten Pi-Elektronen, führt dies durch die geringere Absorption des Lichtes zu einer Aufhellung bzw. Entfärbung. Bei einem schwarzen Farbstoff wird das gesamte Spektrum des sichtbaren Lichtes absorbiert.

Dies als Ergänzung meiner sehr kurzen Antwort von gestern.
LG
Heinrich
Ex Libris
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Re: Parker quink grün

Beitrag von Ex Libris »

Hallo Heinrich,

das ist natürlich auch immer möglich. Ein Chemiker bin ich nicht, wenn ich das Fach in der Schule immer interessant fand.

Viele Grüße,
Florian
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