Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Bei der ESSRI, wenn sie frisch ist, fand ich den Dunkelungsprozess immer besonders beeindruckend, gefolgt von einer farblosen vom Thom. Frechys Tinten verhalten sich da anders, zurückhaltender. Weiß jemand, interessehalber, woran das liegt?
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Um es ganz einfach auszudrücken: Es liegt in der Konzentration der Gallsäure und des Eisen-Anteils begründet.
Mit etwas Hintergrundwissen kann man eine nahezu farblose Tinte herstellen, welcher man beim Reaktionsvorgang auf dem Papier zusehen kann. Frechy´s Tite enthält einen relativ geringen Eisenanteil. Daher reagiert sie dezenter.
Grüsse
Helmut
Mit etwas Hintergrundwissen kann man eine nahezu farblose Tinte herstellen, welcher man beim Reaktionsvorgang auf dem Papier zusehen kann. Frechy´s Tite enthält einen relativ geringen Eisenanteil. Daher reagiert sie dezenter.
Grüsse
Helmut
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Ich denke, es liegt eher an der Säure die zur Stabilisierung eingesetzt wird?
Zwischen Salz- und Weinsäure stelle ich erhebliche Unterschiede fest. Während ich der salzsäurehaltigen Tinte praktisch zuschauen kann, muss man bei der Version mit Weinsäure schon eine Zeitlang warten. Da spielt sich das Nachdunkeln eher im Bereich von Stunden bis Tagen ab.
Zwischen Salz- und Weinsäure stelle ich erhebliche Unterschiede fest. Während ich der salzsäurehaltigen Tinte praktisch zuschauen kann, muss man bei der Version mit Weinsäure schon eine Zeitlang warten. Da spielt sich das Nachdunkeln eher im Bereich von Stunden bis Tagen ab.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Das Herstellen der farblosen Tinte hat der Gast mit seiner Erfahrung ja bereits gemacht. Bei der aktuellen war ich lediglich der ausführende Produzent 

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Danke für die Hinweise, endlich habe ich wieder mal was verstanden!
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Nein, hat sie nicht. Der Eisengallat-Komplex scheint etwas nach dem Eisentannat zu kommen. Aber wenn Weinsäure o.ä. im Spiel ist, dann ist eh alles wurscht. Das weiß aber nur frechy.

Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Ich finde jetzt nichts, was über Foreneinträge hinausgeht, aber der Britische Standard 3484 von 1962 schreibt für Urkundentinten einen Eisengehalt von 5 bis 6g pro Liter vor.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Ich denke, dass die Faktoren Stabilisierung des Eisens, pH-Wert und Anteil Hilfsfarbstoff (auch in Kombination miteinander) eine wichtige Rolle in der Geschwindigkeit und Sichtbarkeit der Farbentwicklung spielen. Gallussäure ist eine wichtige Komponente, da der Eisenkomplex mit ihr dunkler ist als der mit dem Tannin.
Die „Labortinte IV“ hatte einen vergleichsweise hohen pH-Wert, dadurch zeigte sie eine schnelle Reaktion bei 4 g/l Eisen. Darunter leidet aber die Stabilität im Glas (sofern es in Gebrauch ist). Bei einem hohen Farbstoffgehalt sieht man den Umschlag logischerweise auch schlechter.
Es ist vieles machbar. Es gilt, einen Kompromiss zu finden.
Die „Labortinte IV“ hatte einen vergleichsweise hohen pH-Wert, dadurch zeigte sie eine schnelle Reaktion bei 4 g/l Eisen. Darunter leidet aber die Stabilität im Glas (sofern es in Gebrauch ist). Bei einem hohen Farbstoffgehalt sieht man den Umschlag logischerweise auch schlechter.
Es ist vieles machbar. Es gilt, einen Kompromiss zu finden.
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Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Es geht auch mit Tanninen, wer keine Gallussäure hat. Die alten Galläpfeltinten waren, wie schon mehrfach erwähnt, im Wesentlichen Gerbsäuretinten, wenn sie nicht schimmelten. Die Lucrezia hat hier mal was verschlüsselt.

(Quelle: https://www.filodiritto.com/sites/defau ... k=P0FuzqfN )


(Quelle: https://www.filodiritto.com/sites/defau ... k=P0FuzqfN )
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Das Papier spielt auch eine Rolle. Auf dem "C by Clairefontaine" dauert es mit fast allen EG Tinten, die ich bisher hatte, beinahe drei Tage länger als auf anderen Papieren.frechy hat geschrieben: ↑24.03.2025 23:21Ich denke, dass die Faktoren Stabilisierung des Eisens, pH-Wert und Anteil Hilfsfarbstoff (auch in Kombination miteinander) eine wichtige Rolle in der Geschwindigkeit und Sichtbarkeit der Farbentwicklung spielen. Gallussäure ist eine wichtige Komponente, da der Eisenkomplex mit ihr dunkler ist als der mit dem Tannin.
Die „Labortinte IV“ hatte einen vergleichsweise hohen pH-Wert, dadurch zeigte sie eine schnelle Reaktion bei 4 g/l Eisen. Darunter leidet aber die Stabilität im Glas (sofern es in Gebrauch ist). Bei einem hohen Farbstoffgehalt sieht man den Umschlag logischerweise auch schlechter.
Es ist vieles machbar. Es gilt, einen Kompromiss zu finden.
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Anbei noch zwei Bilder, wie die pure nach rund einem Monat aussieht (bis auf das neuere Datum wurde alles am 28.02. gekritzelt).
- Dateianhänge
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- 1000050104.jpg (354.93 KiB) 328 mal betrachtet
Re: Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte
Mal gucken, was hast Du denn da gemacht. Also da oben die 2025, da würde ich bei 5g immer sagen, da ist was Farbvertiefendes dabei, entweder Gallussäure oder es ist der Salicylsäure-Komplex.